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Der Experte - Institut für Gutachten

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<strong>Der</strong> <strong>Experte</strong>, Ausgabe September 2013suchten Fachleute Abwasserprobenmit einer Screeningmethode auf über120 organische Spurenstoffe. Die Resultatebestätigten die Befunde derStoffbilanzierung. So fanden sich 60bis 70 der analysierten Substanzen insämtlichen ARA-Ausläufen. In allenFällen überstieg die Summenkonzentrationim Auslauf 50 Mikrogramm proLiter. Es ist jedoch davon auszugehen,dass die Gesamtgehalte an organischenSpurenstoffen und ihren Umwandlungsproduktendeutlich höherliegen. Eine 2006 publizierte Studieschätzt den Anteil solcher Mikroverunreinigungenam refraktären Kohlenstoffim Auslauf von Kläranlagen nämlichauf über 10 Prozent, was Werten im tiefenMilligramm-Bereich pro Liter entsprechenwürde. Bei einer Beurteilungder Belastung durch organische Spurenstoffeaus dem kommunalen Abwassersind deshalb nach Möglichkeitauch die Wirkungen von Stoffmischungenzu berücksichtigen. Wie stark siedie Gewässer im Einzelfall belasten,lässt sich relativ einfach über den Anteildes gereinigten Abwassers abschätzen.Bild 1: Anzahl der überschrittenen Qualitätskriterien <strong>für</strong> sechs Mikroverunreinigungen inverschiedenen Gewässerabschnitten der Schweiz. Es handelt sich um eine Modellierung derKonzentrationen von 15 organischen Spurenstoffen unterhalb von kommunalen Kläranlagen beiNiedrigwasser (Q347). Vor allem im Westen und Nordosten des Landes lagen die Gehalte vonbis zu sechs Substanzen (Azithromycin, Carbamazepin, Clarithromycin, Diazinon, Diclofenac,Ibuprofen) über dem vorgeschlagenen, stoffbezogenen chronischen Qualitätskriterium(LZ-UQN). Die höchsten Belastungen fanden sich in kleineren Gewässern des Mittellandes.Hohe Abwasseranteile in den Fliessgewässernbeeinträchtigen jedochnicht nur die aquatischen Ökosysteme,sondern können auch zu einer unerwünschtenBelastung der ufernahenGrundwasservorkommen führen. Inder Schweiz steuert diese Ressourceüber 80 Prozent zur Versorgung derBevölkerung mit Trinkwasser bei. Denergiebigen Grundwasserleitern im Lockergesteinder grossen Flusstäler,wie sie <strong>für</strong> das Mittelland typisch sind,kommt dabei eine besondere Bedeu-rierendenSand- und Kiesschichtenkönnen schwer abbaubare Verbindungenaus dem kommunalen Abwasser Grundwasser gelangen. Selbst wenndiese Stoffe nach heutigen Erkenntnissenkeine Gefahr <strong>für</strong> die menschlicheGesundheit sind, stellen sie <strong>für</strong> dieWasserwerke eine zunehmende Herausforderungdar, weil sie die Ansprü-Bild 2: In kleinen und mittleren Fliessgewässern des dicht besiedelten Mittellandes kann derProzent erreichen, was die Wasserqualität stark beeinträchtigt.

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