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TITELSTORY Feldebene<br />
Interview mit Dr. Thomas Cord, Geschäftsführer Lenze Automation<br />
men worden und wir sind heute voll ausgelastet. Wir haben unser<br />
Geschäft klarer strukturiert und ein Geschäftsmodell mit<br />
entsprechenden Zielmärkten definiert. Auch früher haben wir<br />
schon spannende Projekte durchgeführt, das war aber weniger<br />
strategisch und zielgerichtet. Nun<br />
Der Servobereich ist<br />
bei Lenze enorm<br />
wichtig, auch weil<br />
wir hier als Marktführer<br />
positioniert<br />
sind. Und da sind wir<br />
auch stolz darauf.<br />
Dr. Thomas Cord<br />
40 <strong>IEE</strong> · 12 2011<br />
können wir unseren Lösungsgedanken<br />
auch als Systemintegrator an<br />
die Kunden herantragen. An solche<br />
Kunden die entweder Kapazitätsengpässe<br />
haben oder durch unser<br />
Engineering-Know-how schneller<br />
auf unsere Technik umstellen<br />
wollen. Daneben führen wir aber<br />
auch Projekte bei Endanwendern<br />
durch, insbesondere in der Konsumgüterindustrie.<br />
Dies ist ein<br />
wichtiger Mosaikstein in unserer Strategie. Die Nachfrage ist zur<br />
Zeit größer als unsere Kapazitäten. Deshalb werden wir die personellen<br />
Ressourcen auch in naher Zukunft weiter ausbauen.<br />
Lenze hat seine Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung<br />
auf hohem Niveau fortgeführt. Als einer der wenigen Anbieter sind sie,<br />
laut Herrn Dr. Tellbüscher, in der Lage, den Kunden ein durchgängiges<br />
und vollständiges Angebot für die Realisierung innovativer Maschinen<br />
zu machen. Erläutern Sie mir dies genauer?<br />
Wir haben dank der Breite und Tiefe unseres Portfolios komplette<br />
Systemlösungen für den Maschinenbau. Wir fokussieren uns<br />
seit vielen Jahren, das möchte ich betonen, auf die Automatisierung<br />
von Maschinen. Wir nennen das Motion Centric Automation.<br />
Das unterscheidet uns von dem ein oder anderen Wettbewerber.<br />
Fast unseren gesamten Umsatz machen wir im Bereich des<br />
klassischen Maschinenbaus. Als einer der wenigen Komplettanbieter<br />
können wir für jede Maschinenaufgabe die passenden<br />
Produkte liefern. Lenze kann Maschinen von der Steuerung über<br />
die Antriebstechnik bis hin zu den Motoren und Getrieben ausstatten,<br />
also den kompletten Antriebsstrang. Aber der entscheidende<br />
Unterschied ist unsere Lösungskompetenz, also die Aufgabe<br />
in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden, das richtige Konzept<br />
zu finden. Unsere Vertriebs- und Engineeringexperten denken<br />
sich schnell in die Maschinenaufgaben ihrer Kunden hinein<br />
und verstehen aufgrund ihrer Erfahrung jedes noch so kleine De-<br />
tail. Dadurch helfen wir, Innovationen schnell und verlässlich<br />
zur Marktreife zu bringen.<br />
Kommt es oft vor, dass sie im Gespräch mit dem Kunden, neue Produktideen<br />
speziell für diese Anwendungen generieren?<br />
Ja, klar! Wir leiten aus den Gesprächen auch neue Produktideen<br />
ab. Ich glaube, dass dies auf Grund der jahrzehntelangen Erfahrung<br />
im Maschinenbau auch unsere große Stärke ist.<br />
Der VDMA fand in einer Umfrage heraus, dass viele Maschinenbauer<br />
sich die Unterstützung durch das spezielle Know-how und die Erfahrung<br />
eines starken Partners wünschen? Welche Auswirkungen hat<br />
dies auf Ihren Geschäftsaufbau?<br />
Diese Studie belegt, dass die wichtigsten Trends im Maschinenbau<br />
eine wachsende Variantenvielfalt und Komplexität sowie<br />
knappere Zeitbudgets sind. Etwa 83 % der vom VDMA befragten<br />
Maschinenbauingenieure gaben an, dass die Antriebs- und<br />
Steuerungstechnik zunehmend komplexer wird und dass flexible,<br />
modulare Maschinenkonzepte an Bedeutung gewinnen.<br />
Gleichzeitig sinkt aber die Zeit von der Idee bis zur Markteinführung.<br />
Dadurch stehen die Maschinenbauer unter einem<br />
wachsenden Druck.<br />
Aufgrund der steigenden Anforderungen wächst die Verantwortung<br />
der Zulieferer in der Wertschöpfungskette. Das führt dazu,<br />
dass sich mehr als 80 % der Befragten eine engere Zusammenarbeit<br />
mit ihrem Zulieferer wünschen. Besonders in der Konzeptions-<br />
und Entwicklungsphase. Denken Sie nur an die Themen<br />
Safety oder Energieeffizienz. Entsprechend wünschen sich mehr<br />
als die Hälfte der Entwickler einen Partner, der ihre Ideen in sichere,<br />
innovative und einfache Maschinen umsetzt. Dies hat etwas<br />
mit Know-how zu tun, denn sie können nur partnerschaftlich<br />
agieren, wenn sie den - ich sage mal - Stallgeruch haben.<br />
Wenn sie die Sprache sprechen und die Probleme kennen, auch<br />
nach dem eigentlichen Verkaufsprozess, also bei der Maschinenentwicklung<br />
und im Service. Und da haben wir Ingenieure, die<br />
über diese Erfahrung verfügen. Wir bauen natürlich hier auch<br />
weiter aus, insbesondere im Bereich des Lösungsvertriebs.<br />
Sie sagen, sie bauen ihren Lösungsvertrieb aus. Welche Erfahrungen<br />
machen sie mit dem viel diskutierten Fachkräftemangel?<br />
Also wir sehen, dass der Fachkräftemangel ein Schlüsselthema