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PRAXIS Mobile Automation<br />

[2] [3]<br />

[2] Der PC/104-Plus-Singleboard-Computer ist<br />

das Gehirn des optischen Führungssystems.<br />

[3] Die Framegrabber-Karte ergänzt den Single<br />

Board Computer und wird einfach auf ihn aufgesteckt.<br />

gativ beeinflussen. Auch muss das System<br />

den Umgebungsbedingungen gewachsen<br />

sein. Eine hohe Resistenz gegen Schocks<br />

und Vibrationen, wie sie durch Schlaglöcher<br />

oder Motorvibrationen auftreten,<br />

war ebenso gefordert wie eine hohe Unempfindlichkeit<br />

gegen hohe und niedrige<br />

Temperaturen und eine gute Elektromagnetische<br />

Verträglichkeit (EMV).<br />

Klein, robust und erweiterbar<br />

Für die Umsetzung bot sich ein embedded<br />

Formfaktor an, da er alle Anforderungen<br />

erfüllte: PC/104. Mit 90 mal 96 mm ist<br />

PC/104 einer der kompaktesten Formfaktoren.<br />

Der Formfaktor verfügt zudem<br />

über ein umfassendes Angebot nicht nur<br />

an CPU-Boards, sondern auch an Erweiterungskarten.<br />

Außerdem pflegt ein unabhängiges<br />

Konsortium den Formfaktor<br />

und er ist seit der Veröffentlichung der<br />

Spezifikation 1982 am Markt etabliert.<br />

Dadurch profitierte Siemens Transportation<br />

SAS von einer schlank gehaltenen<br />

Hardware-Entwicklung auf Board- und<br />

Systemlevel. Die erforderlichen Baugruppen<br />

konnten allesamt am Cots-Markt bezogen<br />

werden, waren schnell zusammengesteckt<br />

und die Entwicklung auf dem<br />

Zielsystem konnte quasi sofort beginnen.<br />

Außerdem gibt es von Seiten des Gehäuseaufbaus<br />

Standardlösungen. Siemens<br />

entschied sich jedoch, das Gehäuse-Design<br />

individuell aufzubauen, um so eine<br />

kompakte und platzsparende Lösung zu<br />

erhalten.<br />

62 <strong>IEE</strong> · 12 2011<br />

Für Automotive ausgelegte Komponenten<br />

Als Komponenten wählte Siemens den<br />

PC/104-Plus-Single-Board-Computer Microspace<br />

MSM800SEL sowie die Framegrabber-Karte<br />

Microspace MSMG104+<br />

von Kontron Compact Computers, die<br />

seinerzeit noch unter Digital Logic firmierte.<br />

Beide Boards kennzeichnen sich<br />

durch ihre hohe thermische, mechanische<br />

Resistenz sowie gute EMV und unterstützten<br />

auch das favorisierte Echtzeit-<br />

Betriebssystem QNX.<br />

Dieses Betriebssystem wird nicht von jedem<br />

Embedded-Hersteller mit Treibern<br />

für seine Boards unterstützt. So profitierte<br />

Siemens Transportation SAS von einem<br />

Partner, der aus einer Hand beide Boards<br />

liefern konnte und der zudem auch über<br />

profundes Betriebssystem-Know-how für<br />

Automotive- und In-Vehicle-Applikationen<br />

verfügt. Diese Konstellation verringerte<br />

den Aufwand beim Lieferantenmanagement.<br />

Erweiterter Temperaturbereich<br />

Der eingesetzte Single-Board-Computer<br />

(SBC) basiert auf dem energieeffizienten<br />

AMD-Geode-LX-Prozessor. Mit seinem<br />

erweiterten Temperaturbereich von -25<br />

bis 70 °C ist er für den harten Einsatz in<br />

Bussen geeignet. Die 500 MHz Rechenleistung<br />

des Embedded SBCs ist mehr als<br />

ausreichend, um unter allen Einsatzbedingungen<br />

die Busse bis zu einer Geschwindigkeit<br />

von 70 km/h sicher zu<br />

steuern. Für die Verfügbarkeit ist prozessorseitig<br />

noch bis mindestens 2015 gesorgt.<br />

Die Framegrabber-Karte kennzeichnet<br />

sich sowohl durch ihre hohe<br />

MTBF von 200 000 Stunden sowie ihre<br />

hohe thermische Resistenz von bis zu -40<br />

bis 85 °C.<br />

Seit zehn Jahren im Einsatz<br />

Mittlerweile sind beide PC/104-Plus-<br />

Boards seit über zehn Jahren in dem optischen<br />

Führungssystem integriert. Zum<br />

Einsatz kommen sie in verschiedenen<br />

Buslinien in Frankreich, Spanien und Italien<br />

und haben sich bei den Flotten-Betreibern<br />

als zuverlässige, ausfallsichere<br />

und effiziente Lösung bewiesen. Derzeit<br />

plant Siemens Transportation Systems<br />

SAS ein Upgrade für das vorhandene System.<br />

Der PC/104-Plus-Formfaktor bleibt<br />

dabei der Formfaktor der Wahl, da man<br />

so die mechanische Hardwarekonfiguration<br />

weiter nutzen kann.<br />

Dass sich der Formfaktor weiterhin gut<br />

am Markt schlägt, liegt insbesondere an<br />

dem aktuellen Trend in der Prozessortechnologie<br />

hin zu Small-Form-Factor-<br />

Prozessorplattformen mit geringem Leistungsbedarf.<br />

Von Vorteil gegenüber ähnlich<br />

kleinen Formfaktoren ist zudem<br />

durch das breite Angebot an<br />

Cots-I/O-Erweiterungskarten, mit dem<br />

sich auch in Zukunft viele individuelle<br />

Systemlösungen schnell mit Standardbaugruppen<br />

umsetzen lassen.<br />

Autoren<br />

➜<br />

Andres Kammermann<br />

ist Product Marketing Manager bei Kontron.<br />

Denis Marchand<br />

ist Optiguide Business Manager bei Siemens Industry<br />

– Mobility in Frankreich.<br />

infoDIREKT 781iee1211<br />

www.all-electronics.de<br />

Link zum SBC<br />

Link zum Framegrabber

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