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der Zukunft ist. Sie können im technischen Bereich nur gute<br />
Mitarbeiter bekommen, wenn sie ein attraktiver Arbeitgeber<br />
sind und ein innovatives Image haben. Das Employer Branding<br />
wir immer wichtiger. Wir tun hierfür alles, um regional sowie<br />
international zu punkten.<br />
Die Antriebs- und Steuerungstechnik wird zunehmend komplexer.<br />
Gleichzeitig sinkt die Zeit von der Idee bis zur Markteinführung. Was<br />
sind Ihre Lösungskonzepte?<br />
Der gesamte Automatisierungsmarkt muss seine Produkte einfacher<br />
machen und die Usability verbessern. Wir haben Analysen<br />
durchgeführt, um heraus zu finden, wie hoch der Anteil der Kosten<br />
ist, der für die Maschinenentwicklung aufgewendet wird.<br />
Was kostet die Mechanik, die Elektronik oder die Engineering-<br />
Leistung. Dabei hat sich herausgestellt, dass etwa 30 % der Herstellungskosten<br />
einer Maschine auf das Engineering entfallen.<br />
Hier kann man noch viel Geld sparen!<br />
Diese Einsparpotentiale muss man in der Zusammenarbeit mit<br />
dem Kunden aufzeigen und umsetzen. Kürzere Time-to-Market<br />
ist wichtig und wir unterstützen unsere Kunden dabei. Die Komponenten-Kosten<br />
stehen heute nicht mehr so sehr im Fokus.<br />
Vielmehr gewinnen Kostenbetrachtungen über den kompletten<br />
Lebenszyklus einer Maschine an Bedeutung. Dabei ist die Usability<br />
sicherlich bedeutsam. Wir wollen unseren Kunden den Freiraum<br />
verschaffen, sich auf das Wesentliche konzentrieren zu<br />
können: nämlich ihre Ideen und ihre Innovationen.<br />
Der Servo-Inverter i700 ist zusammen mit dem Controller 3200 C Kern<br />
des Lenze-Automatisierungssystems für Maschinen mit zentraler<br />
Systemarchitektur. Was unterscheidet dieses Antriebskonzept von<br />
dem Wettbewerb?<br />
Einfach auf den Punkt gebracht – ‚Easy to use’. Wir haben ganz<br />
konsequent den Aufwand für Inbetriebnahmen, Engineering und<br />
Service reduziert.<br />
Der Platzbedarf ist bei Antriebssystemen mit wenigen Achsen und<br />
erst recht bei Mehrachsanwendungen ein entscheidender Aspekt. Wie<br />
haben Sie das gelöst, ohne Probleme mit der Kühlung beziehungsweise<br />
Verlustleistung zu bekommen?<br />
Wir haben bei der Entwicklung des neuen i700 auf eine kompakte<br />
Bauform geachtet und auf der Fläche, wo normalerweise<br />
nur eine Achse sitzt, heute zwei Achsen untergebracht. Natürlich<br />
ist hierfür auch ein ausgeklügeltes Kühlkonzept und ein optimales<br />
Zusammenspiel aller Komponenten im Zwischenkreisverbund<br />
entscheidend. Da steckt viel Erfahrung in der Entwicklung<br />
von Leistungselektronik dahinter. Für den Anwender bedeutet<br />
dies dank der einfacheren Montage und Verdrahtung sowie des<br />
reduzierten Bedarfs an Zusatzkomponenten einen deutlichen<br />
Produktivitätsgewinn. Die Versorgungsmodule benötigen in der<br />
Regel keine Filtermaßnahmen sowie keine DC-Sicherung. Der<br />
Zwischenkreisverbund wird zwischen den Achsmodulen ganz<br />
ohne Kabel durch ein einfaches Schienensystem realisiert, das<br />
sich schnell durch das Drehen von Bügeln verbinden lässt. Und<br />
auch die Parametrierung und Programmierung des Systems haben<br />
wir vereinfachen können.<br />
Eine durchgängige und für die Programmierung der Steuerungs- und<br />
Antriebsfunktionalität verwendbare Engineering-Umgebung sorgt für<br />
hohe Produktivität bei der Maschinenentwicklung. Was bietet Lenze<br />
dafür?<br />
Sie meinen damit bestimmt unsere Engineering-Tools. Wir sind<br />
dabei, ein integriertes Toolkit zu entwickeln, das unsere Kunden<br />
entlang der unterschiedlichen Aufgaben des Lebenszyklus einer<br />
Maschine durchgängig unterstützt – von der Auswahl der optimalen<br />
Systemkomponenten über die Programmierung bis hin<br />
zum Service. Dabei haben wir uns eine deutliche Vereinfachung<br />
für den Anwender zum Ziel gesetzt. Durch entsprechende<br />
Schnittstellen lassen sich auch Softwareprodukte anderer Hersteller<br />
ankoppeln, beispielsweise zur Simulation. Im Bereich des<br />
Engineerings wollen wir in Zukunft weiter kräftig investieren.<br />
Wie lassen sich die Antriebe während aller Phasen des Lebenszyklus’<br />
einfach handhaben und wie erreiche ich dies?<br />
In der Regel muss ich ja schon vor der Auswahl des Antriebes<br />
wissen, wie die auszuführende Bewegung aussehen soll. Für die<br />
Antriebsauslegung gibt es entspre-<br />
chende Werkzeuge, wie unseren<br />
Drive Solution Designer, mit dem<br />
der Mechanik-Konstrukteur bereits<br />
in einer frühen Phase der Maschinenentwicklung<br />
den Bewegungsverlauf<br />
grafisch beschreiben kann.<br />
Wenn man diesen Gedanken konsequent<br />
weiterführt, kann man die Bewegungsdaten<br />
später weiter verwenden,<br />
auch für die Programmierung.<br />
Eine aufwändige Eingabe durch die<br />
üblichen Bewegungsbefehle kann so entfallen. Auch dies steht<br />
wieder unter dem Gesichtspunkt der Vereinfachung des Engineerings.<br />
Man redet immer von Lösungs- und Systemanbietern. Wo sehen Sie<br />
Lenze?<br />
Ich glaube, man kann dies heute nicht mehr getrennt sehen. Unter<br />
Lösungskompetenz verstehe ich den Sachverstand und die<br />
langjährigen Erfahrungen unser Vertriebs- und Applikationsingenieure,<br />
auf die sich unsere Kunden in einer engen Partnerschaft<br />
voll und ganz verlassen können. Außerdem sind natürlich integrierte<br />
Automatisierungssysteme erforderlich, deren einzelne<br />
Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sind. Lenze ist<br />
als Automatisierer in beiden Bereichen entsprechend gut aufgestellt.<br />
Das Interview führte<br />
Harald Wollstadt, Chefredakteur der <strong>IEE</strong><br />
infoDIREKT 752iee1211<br />
www.all-electronics.de<br />
Link zum Unternehmen<br />
TITELSTORY Feldebene<br />
Nur mit ‚Easy to use‘<br />
und Usability kann<br />
man einen Kundennutzen<br />
schaffen.<br />
Dr. Thomas Cord<br />
<strong>IEE</strong> · 12 2011<br />
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