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AP1 Borderline Info - LVR-Klinikum Düsseldorf

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BORDERLINE-STÖRUNG - EIN INFORMATIONSBLATT FÜR BETROFFENE UND ANGEHÖRIGEFehlgeburten bei Schwangerschaften. Vor einer Medikation muss die Frage der Empfängnisverhütung daherberücksichtigt und sorgfältig besprochen werden.Menschen mit einer <strong>Borderline</strong>-Störung entwickeln häufig die Symptome einer schweren Depression, siesind über Tage hinweg zutiefst niedergeschlagen, liegen die meiste Zeit des Tages grübelnd im Bett, könnennachts kaum schlafen und sich nicht mehr aufraffen, aus dem Haus zu gehen. Dadurch können sie nichtmehr ihrer Arbeit nachgehen, die ihnen sonst eigentlich Spaß gemacht hat, verlieren eventuell sogar ihrenArbeitsplatz. Sie sagen alle Verabredungen ab, die ihnen eigentlich wichtig waren, isolieren sich immer weiterund können immer weniger am Leben teilnehmen. So kann es zu einem Teufelskreis kommen, der fürDepressionen typisch ist: wegen der depressiven Symptome isoliert sich die Betroffene immer weiter, wasdie Depression verstärkt, was zu weiterer Isolation führt …Eine medikamentöse Behandlung der Depression kann in solch einer Situation sinnvoll oder sogar medizinischnotwendig sein, um aus der "Depressionsspirale" herauszukommen. Für die Behandlung von depressiverSymptomatik werden spezifische Antidepressiva eingesetzt.Zur Abschwächung von starken Gefühlsschwankungen werden Lithium, Carbamazepin, Valproat oder Lamotriginverwendet, die stabilisierend auf die Stimmung wirken können. Diese Substanzgruppen machennicht abhängig und provozieren keine Entzugssymptomatik. Sie sollten aber vom Facharzt verordnet werden,der auch über die Risiken und Nebenwirkungen aufklären kann.Zur Behandlung einer begleitenden Angststörung sind serotonerg wirksame Antidepressiva sinnvoll; beiakuten Angst- oder Erregungszuständen ist teilweise die Gabe von Benzodiazepinen ausgesprochen hilfreich.Allerdings eignen sich Benzodiazepine in der Regel nicht für eine Dauerbehandlung, da sie zwar kurzfristigeeine sehr gute Wirkung zeigen, aber bei Einnahme über mehrere Wochen oder bei einer langdauernden"bedarfsabhängigen" Medikation abhängig machen! Die Entzüge gestalten sich häufig als schwierig.Es gibt Hinweise dass dissoziative Zustände auf Naltrexon, einen Antagonisten des Opiat-Systems gut anzusprechen.Andere Therapeuten haben diesbezüglcih gute Erfahrungen mit modernen Antipsychotika gemacht.Auch der Schweregrad von "Flashbacks" scheint durch diese Medikamente beeinflussbar zu sein.Alpträume und schwere Schlafstörungen sind oft schwierig medikamentös zu beeinflussen. Oft helfen spezielleAntidepressiva, die den REM-Schlaf unterdrücken, bisweilen auch niederpotente Neuroleptika.Psychotische Episoden, die sich durch das Hören von Stimmen oder durch starke Verfolgungsängsten oderillusionäre Verkennungen auszeichnen, sprechen in der Regel gut auf Neuroleptika an. Es gibt mittlerweilemoderne Neuroleptika, deren Nebenwirkungen sehr gering sind. Auch Konzentrations- und Denkstörungen,sowie Derealisationsphänomene (Unwirklichkeitsgefühle) sprechen oft gut auf eine niedrigdosierte, neuroleptischeBehandlung an.MedikamentengruppeKlassischeNeuroleptikaAtypischeNeuroleptikaBeispiel Wirkung Nebenwirkung Einsatz bei der <strong>Borderline</strong>-StörungHaldol ®Fluanxol ®Zyprexa ®Abilify ®Risperdal ®Seroquel ®Solian ®Zeldox ®Leponex ®Die Wirkung der Neuroleptikaist abhängig von deren Potenz.Hochpotente Neuroleptikawirken gegen psychotischeSymptome, insbesonderegegen gedankliche Desorganisationund gegen das sogenannte paranoid- halluzinatorischeSyndromAtypische Neuroleptika wirkenauf die gleichen Symptomewie die klassischen Neuroleptika,- 13 -Abhängig von der Potenzhaben Neuroleptika Auswirkungenauf die Bewegungen.Es kann zu einem künstlichenParkinson-Syndrom kommen,auch Sitzunruhe und Verspannungender Muskulatursind möglich, teilweise AntriebsminderungDer Vorteil der atypischenNeuroleptika besteht in dergeringen Rate von motorischenNebenwirkungen. Füreinige sind Blutbildveränderungund Gewichtszunahmebeschrieben. Keine Abhängigkeit.Bei der <strong>Borderline</strong>-Störungkönnen die gelegentlich kurzauftretenden psychotischenEpisoden mit Neuroleptikabehandelt werden. Eine günstigeWirkung ist aber nur fürniedrige Dosen beschrieben.Eine langfristige Behandlung istnur selten erforderlich.Psychotische Episoden, gedanklicheDesorganisiertheit,Beziehungserleben.

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