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FUNKAMATEUR – Bauelementeinformation SL (1)610C SL (1)

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Amateurfunk<br />

QRV von „Radio Swazi“<br />

RUDOLF KLOS <strong>–</strong> DK7PE<br />

Ein kontinuierlicher QRM-Pegel von zeitweise S 9 plus 20 dB machte es<br />

oft schwer, selbst laute Stationen aufzunehmen. Einwandfreie S 9-Signale<br />

genügten dann nicht, das starke QRM zu durchdringen <strong>–</strong> Erfahrungen, die<br />

ich während eines Aufenthaltes in Lesotho und auch in Swaziland machte.<br />

Zwei sehr aktive DXer in Lesotho und Swaziland,<br />

Ray, 7P8SR, und Franz, 3DA0BK,<br />

haben sich schon an die Beeinträchtigungen<br />

durch Störungen gewöhnt, sagen sie. „Mit<br />

diesem Geprassel haben wir täglich zu<br />

kämpfen“, war die einhellige Aussage. Ursache<br />

seien die verschmutzten Isolatoren<br />

der Überlandleitungen.<br />

Aus einem siebenstöckigen Hotel im Zentrum<br />

von Maseru, der Hauptstadt Lesothos,<br />

versuchte ich dennoch mein Glück mit<br />

Fullsize-Slopern und einem 100-W-Transceiver.<br />

Resultat: Die Ausbreitungsbedingungen<br />

waren gut, die Empfangsverhältnisse<br />

jedoch mehr als schlecht.<br />

Das schreckliche QRM erleichterte mir<br />

wohl die Entscheidung, Lesotho früher<br />

als geplant zu verlassen und in Richtung<br />

Swaziland aufzubrechen. Eine Gastlizenz<br />

hatte ich dort schon lange vorher beantragt<br />

und erhielt das Rufzeichen 3DA0CW.<br />

■ Lesotho ade<br />

Abgesehen von einigen Regierungsgebäuden<br />

in Mbabane und Manzini, gibt es in<br />

Swaziland allerdings keine hohen Bauten.<br />

Rudi, 3DA0CW, an der Station<br />

Vom Dach des höchsten Hotels im Lande<br />

spannte ich deshalb eine Drahtantenne, die<br />

an der höchsten Stelle dennoch nur knapp<br />

10 m Meter über dem Erdboden hing <strong>–</strong> viel<br />

zu tief, um auf 160 m ernsthaft DX-Stationen<br />

arbeiten zu können!<br />

Zwischen Funken mit mittelmäßigen Antennen<br />

oder einigen Tagen Urlaub <strong>–</strong> ohne<br />

Funk <strong>–</strong> hatte ich nun die Wahl! Die Entscheidung<br />

wäre wohl auch tatsächlich auf<br />

„Ruhe und Erholung“ gefallen, wäre ich<br />

nicht an den Antennen von Radio Swaziland<br />

vorbeigekommen ...<br />

Auf einem hohen Berg in der Nähe von<br />

Mbabane standen gleich mehrere, etwa 40 m<br />

346 • FA 4/95<br />

BOTSWANA<br />

Gaborone<br />

SÜDAFRIKA SWAZILAND<br />

Pretoria<br />

Maputo<br />

Mbabane<br />

Johannesburg<br />

Manzini<br />

Maseru<br />

LESOTHO<br />

Durban<br />

hohe Masten sowie ein Rhombus-System.<br />

Es seien die Sendeantennen für eine 10-kW-<br />

Station auf 881 kHz, erfuhr ich vom zuständigen<br />

Ingenieur. Allerdings hätte man<br />

wegen Einstrahlungen in die benachbarte<br />

Fernsehstation die Sendeleistung stark<br />

reduzieren müssen, bis der Betrieb vor<br />

einigen Jahren sogar vollständig eingestellt<br />

wurde. Früher oder später werde wohl die<br />

gesamte Anlage abgebaut. All diese wunderbaren<br />

Antennen standen also völlig<br />

ungenutzt am denkbar besten Standort in<br />

Swaziland!<br />

■ Rundfunksendemast als Antenne<br />

Mit Genehmigung des zuständigen Direktors<br />

durfte ich ein kleines Häuschen, bewohnt<br />

von unzähligen Spinnen, Geckos<br />

und sonstigen Krabbeltieren, für zwei Tage<br />

„beziehen“. Es enthielt neben der vielfältigen<br />

„Fauna“ den Blitzschutz sowie die<br />

großen Spulen und Kondensatoren zur Anpassung<br />

der riesigen T-Antenne. Unter meh-<br />

Die neue<br />

Q<strong>SL</strong>-Karte des<br />

Multi-DXpeditionärs<br />

DK7PE<br />

MOSAMBIK<br />

N a t a l b e c k e n<br />

reren Schichten von Spinnweben fand ich<br />

sogar eine noch funktionierende 220-V-<br />

Steckdose.<br />

Nun brauchte ich lediglich das 881kHz-Filter<br />

abzuschrauben und konnte die<br />

vierzig Meter hohe Sendeantenne mit<br />

meiner eigenen 100-W-Matchbox anpassen.<br />

Es war am frühen Nachmittag und erfahrungsgemäß<br />

noch nicht die Zeit für<br />

„40-m-Long-Path“-Verbindungen in Richtung<br />

USA und Kanada.<br />

Meine Erwartungen wurden jedoch übertroffen,<br />

als VE3IY/7, K9JF und N6VR mit<br />

lauten Signalen meinen ersten CQ-Ruf beantworteten.<br />

Mit zunehmender Dunkelheit<br />

wurden die Signale japanischer Stationen<br />

sogar so laut, daß wir auf 80 m und 160 m<br />

wechselten.<br />

■ Ohne Taschenlampe....<br />

Die Wetterverhältnisse in Swaziland waren<br />

extrem; von starken Gewittern mit QRN<br />

bis zu gewaltigen Sturmböen wurde alles<br />

geboten. Während eines starken Sturmes,<br />

mitten in der dunkelsten Nacht, verschwanden<br />

schlagartig alle Signale. Systematisch<br />

überprüfte ich die Station, aber sie war in<br />

Ordnung, denn mit einem kurzen Draht<br />

konnte ich empfangen!<br />

Irgendwo mußte der Sturm die Verbindung<br />

zur Antenne losgerissen haben. Also<br />

mußte ich raus, um die Sendeleitung von<br />

der Wanddurchführung bis zum Speisepunkt<br />

der Antenne zu überprüfen. Da er<br />

sich in einem kleinen, unzugänglichen<br />

Innenhof direkt neben dem Häuschen<br />

befand, mußte ich wohl oder übel auf das<br />

Flachdach klettern, um von oben an die<br />

Leitung heranzukommen.<br />

Ohne Taschenlampe, auf dem Bauch liegend,<br />

überprüfte ich tastend die Speiseleitung<br />

(10-mm-Kupferrohr) bis zum etwa<br />

1,5 m entfernten Einspeisepunkt der Antenne.<br />

Plötzlich schmerzende Stiche und<br />

Dornen in den Fingern! Ich erinnerte mich,<br />

daß dieser Raum ja verwildert und voller<br />

Dornenbüsche war ... Vorsichtig verfolgte<br />

ich die Leitung weiter und tatsächlich: Die<br />

ANOTHER DX-PEDITION BY

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