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FUNKAMATEUR – Bauelementeinformation SL (1)610C SL (1)

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Meßtechnik (5) <strong>–</strong><br />

Brückenschaltungen<br />

Dipl.-Ing. HEINZ W. PRANGE <strong>–</strong> DK8GH<br />

In vorhergehenden Beiträgen haben wir uns mit den grundlegenden<br />

Zusammenhängen von Meßbrückenschaltungen beschäftigt. In diesem<br />

stelle ich eine Widerstandsmeßbrücke vor, die Sie mit Bauteilen aus der<br />

sprichwörtlichen Bastelkiste (gewissermaßen als Wochendprojekt) aufbauen<br />

und in vielen Elektronik-Anwendungen als Hilfseinrichtung benutzen<br />

können.<br />

■ Widerstandsmeßbrücke<br />

In der Praxis kommt es hin und wieder vor,<br />

daß man für eine bestimmte Schaltung Widerstände<br />

mit gleichen Werten braucht, bei<br />

denen es nicht ausreicht, sich nur auf die<br />

Angabe des Farbkodes zu verlassen. Die<br />

Widerstände sollen beispielsweise untereinander<br />

eine nur geringe Abweichung,<br />

z. B. 1 %, haben. Oder eine andere Forderung:<br />

Man ist sich nicht ganz sicher, ob der<br />

tatsächliche Widerstandswert nicht doch zu<br />

weit vom Sollwert abweicht, der in irgendeiner<br />

Schaltung gefordert ist usw.<br />

Bild 1 zeigt eine ganz auf die praktischen<br />

Bedürfnisse abgestellte Schaltungsanordnung,<br />

die man als „Brettschaltung“ oder<br />

auch als kompaktes Gerät aufbauen kann.<br />

Abweichend von der vorliegenden Schaltung,<br />

sind einige Varianten möglich, auf<br />

die ich noch zu sprechen komme.<br />

Den Brückenabgleich kontrolliert man<br />

mit einem Anzeigemeßinstrument, dessen<br />

Zeiger in der Skalenmitte steht und somit<br />

positive und negative Spannungen anzeigen<br />

kann. Dieses sogenannte Null- oder<br />

Mitteninstrument benutzen wir mit Hilfe<br />

des 3poligen Umschalters S3 auch zur<br />

Kontrolle der Batteriespannung. Doch dazu<br />

später mehr.<br />

■ Meßbrücke als Gerät aufgebaut<br />

Bild 2 zeigt einen Vorschlag für die Gestaltung<br />

der Frontplatte, wenn die Schal-<br />

S1<br />

R1<br />

R2<br />

R3<br />

R4<br />

R5<br />

R6<br />

R13 4,7k<br />

1<br />

1k<br />

1,5k<br />

2,2k<br />

3,3k<br />

4,7k<br />

6,8k<br />

SA<br />

R14<br />

(s. Text)<br />

S3<br />

1 2 3<br />

1 2 3<br />

S2<br />

Bu1<br />

Instr.<br />

R15<br />

(s. Text)<br />

1<br />

tung als Gerät aufgebaut wird. Natürlich<br />

sind auch individuelle Eigenlösungen denkbar.<br />

Dabei sollte jeder Hobby-Elektroniker<br />

eine gut bedienbare und ablesbare (sprich<br />

ergonomische) Lösung wählen.<br />

Kern der Gesamtschaltung ist die in einem<br />

früheren Einsteigerbeitrag bereits besprochene<br />

Widerstandsmeßbrücke gemäß<br />

Bild 3. Der Widerstand R A aus Bild 3 ent-<br />

Stückliste Meßbrücke<br />

2 Drehschalter, 1 Ebene, 6 Stufen (SA, SB)<br />

1 Kipp- oder Schiebeschalter (S1)<br />

1 Tastschalter, Schließer (S2)<br />

1 Drehschalter, 2 Ebenen, 3 Stufen (S3)<br />

Metallschichtwiderstände 1% oder besser:<br />

R1 = 1 kΩ R9 = 4,7 kΩ<br />

R2 = 1,5 kΩ R10 = 47 kΩ<br />

R3 = 2,2 kΩ R11 = 470 kΩ<br />

R4 = 3,3 kΩ R12 = Poti 4,7 kΩ lin.<br />

R5 = 4,7 kΩ R13 = 4,7 kΩ<br />

R6 = 6,8 kΩ R14 = vgl. Text<br />

R7 = 47 Ω<br />

R8 = 470 Ω<br />

R15 = vgl. Text<br />

spricht einem der mit dem Drehschalter<br />

SA im Bild 1 auswählbaren Widerstände<br />

R1 bis R6. Der Widerstand R B (Bild 3) ist<br />

gleichbedeutend mit dem Widerstand R13<br />

im Bild 1. Der Widerstand R C im Bild 3<br />

schließlich ist im Bild 1 mit R13 bezeichnet.<br />

Den zu untersuchenden oder zu messenden<br />

Widerstand schließt man als R X<br />

an die Buchsen Bu1 und Bu2 an.<br />

Widerstandswerte sind bekanntlich aus<br />

Kosten- und Fertigungsgründen in so-<br />

R7 R8 R9 R10 R11 R12<br />

47 470 4,7<br />

k<br />

47<br />

k<br />

470<br />

k<br />

SB<br />

Bu2<br />

RX<br />

R16<br />

VD<br />

4,7k<br />

lin.<br />

Bild 1:<br />

Schaltung einer<br />

Widerstandsmeßbrücke<br />

mit<br />

Nullinstrument<br />

und<br />

umschaltbaren<br />

Meßbereichen<br />

Einsteiger<br />

genannten E-Reihen, E6, E12, usw., genormt.<br />

■ Anwendung für Werte der E-Reihen<br />

Die Zahl hinter dem E gibt an, wie viele<br />

Werte in der betreffenden Reihe innerhalb<br />

einer Dekade vorgesehen sind.<br />

Die E6-Reihe enthält beispielsweise die<br />

Werte 1,0; 1,5; 2,2; 3,3; 4,7 und 6,8.<br />

Unsere vorliegende Brückenkonstruktion<br />

geht davon aus, daß der Praktiker oft<br />

Widerstandswerte aus der preisgünstigen<br />

E6-Reihe nimmt, deren Werte eine Toleranz<br />

von ±20 % haben dürfen, für manche<br />

Anwendungen jedoch mit genauerem Wert<br />

ausgesucht oder ihr wahrer Wert zu bestimmen<br />

ist.<br />

Der Grundgedanke für unsere Meßbrücke<br />

ist, sie so zu bestücken, daß bei Anschluß<br />

eines Widerstandes der E6-Reihe an die<br />

Buchsen Bu1 und Bu2 das Instrument Null<br />

anzeigt, wenn Soll- und Istwert übereinstimmen.<br />

Liegt eine Toleranz vor, zeigt<br />

das Instrument diese als positiven oder<br />

negativen Ausschlag an. Und wenn man<br />

sich die Mühe macht, an die Skalenstriche<br />

die Werte der Toleranz anzuschreiben <strong>–</strong><br />

diese direkt ablesen kann.<br />

Ein „Bestückungsbeispiel“ der Brücke<br />

macht das deutlicher. Bild 4 geht von<br />

den in der Schaltung eingetragenen Widerstandswerten<br />

aus. Hat der Widerstand R x<br />

(als zu untersuchender Widerstand) tatsächlich<br />

den in der Reihe vorgesehenen<br />

Wert, muß das Instrument keinen Ausschlag,<br />

also Null anzeigen!<br />

Ist der Widerstand dagegen größer <strong>–</strong> sagen<br />

wir 5 %, dann zeigt das Instrument diese<br />

Abweichung mit einem Ausschlag in positiver<br />

Richtung an. Ist sie größer als 5 %,<br />

ist der Ausschlag größer. Bei einem kleineren<br />

Widerstandswert als dem Sollwert,<br />

ergibt sich ein Ausschlag in negativer<br />

Richtung, usw.<br />

Die Genauigkeit ist natürlich nur so groß,<br />

wie genau die Werte der Festwiderstände<br />

in der Schaltung sind. Darum setzen wir<br />

später in die tatsächliche Schaltung Widerstände<br />

mit einer sehr geringen Toleranz<br />

ein.<br />

■ Andere Widerstandsdekaden<br />

Ändern wir nun den vorher erwähnten Widerstand<br />

R C auf den 10fachen Wert, kann<br />

ich an die Buchsen Bu1 und Bu2 einen<br />

gegenüber vorher 10mal so großen Wert<br />

anschließen, und die Auswerteverhältnisse<br />

sind wieder wie vorher, denn es kommt ja<br />

nur auf die Verhältnisse der Widerstände<br />

in der Brücke an.<br />

Wir erkennen daraus: Mit der Wahl des<br />

Widerstands R C kann ich die Dekade festlegen,<br />

in der die Brücke einzusetzen ist;<br />

mit R A wähle ich den Wert aus der E-<br />

Reihe innerhalb einer Dekade aus.<br />

FA 4/95 • 395

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