Untitled - munda
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de nicht gestört werden. Alles Show, ging es durch Nicks<br />
Kopf, für die Galerie.<br />
„Also, zurück zu unserem Thema. Gion Matossis<br />
Leistung als Verantwortlicher für die Steuern juristischer<br />
Personen war ausgezeichnet. Er hatte einen sehr guten<br />
Draht zu den vielen kleinen und mittleren Unternehmen<br />
in unserem Kanton, und er brachte die meisten von ihnen<br />
dazu, ihre Steuern einigermassen pünktlich zu zahlen. Er<br />
hielt sein Wissen à jour, schaffte Ordnung, stellte gute Leute<br />
ein, bildete sie aus, liess sie selbständig arbeiten.“<br />
Nun ja, da wären gewisse Mitarbeiter wohl anderer<br />
Meinung, dachte Nick.<br />
„Es gab zwei Aspekte seiner Arbeit“, fuhr Vögtli fort,<br />
„die ich als suboptimal bezeichnen würde, und er hat von<br />
mir auch offenes Feedback dazu erhalten. Einerseits waren<br />
das seine mangelnden Fähigkeiten als empathischer, inspirierender<br />
Leader: seine Mitarbeiter respektierten ihn zwar,<br />
aber er war kein mitreissender Vorgesetzter, und er hielt<br />
Distanz zu seinen Leuten, mehr als notwendig. Wissen Sie,<br />
ein idealer Chef – oder eine Chefin, natürlich – ist für mich<br />
einer, der hundert verschiedene Rollen einnimmt, je nach<br />
Situation: Coach, Lehrer, väterlicher Freund, Beschützer,<br />
und so weiter. Matossi war nichts davon, er war ein Manager,<br />
der seine Leute anleitete und seinen Laden organisierte,<br />
und damit basta. Fachlich war er Spitze, seine Kollegen aus<br />
anderen Kantonen fragten ihn oft um Rat, und er sass in<br />
verschiedenen Ausschüssen zum Thema Steuern.“<br />
Er machte eine Pause. „Der andere schwierige Charakterzug<br />
war sein Gerechtigkeitssinn, beziehungsweise seine<br />
Verbissenheit, wenn es um Steuerbetrug und -hinterziehung<br />
ging. Ein Mann in seiner Position müsste in der Sache eine<br />
gewisse Distanz wahren, aber für ihn gab es nur schwarz<br />
und weiss. Damit verärgerte er ein paar wichtige Steuerzahler<br />
im Kanton, die sich dann bei mir beschwerten. Aber<br />
ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass in diesem Umfeld ein<br />
Mordmotiv liegen könnte, so schlimm war er nun auch<br />
wieder nicht.“<br />
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