Untitled - munda
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„Sie heissen Wermelinger, so steht es wenigstens im<br />
Album.“<br />
„Dann wird es wohl stimmen, Matossi war ein genauer<br />
Mensch.“<br />
„Gut“, sagte Angela und legte ihre Hoffnung in die<br />
nächste Frage. „Hatte auch Matossi eine Frau dabei auf<br />
dieser Wanderung?“<br />
Röllins Miene verdunkelte sich. „Nein.“<br />
Angela wartete, aber es kam nichts mehr. „Warum war<br />
er ohne Begleitung? Hatte er keine Freundin?“<br />
„Er kam immer allein, aber das war seine Strategie. Er<br />
versuchte immer, die Frauen der Anderen anzubaggern,<br />
und auf dieser Tour war es meine Frau.“ Angela spürte<br />
die plötzliche Wut ihres Gesprächspartners, obwohl er sich<br />
nach aussen gut im Griff hatte.<br />
„Und liess sich Ihre Frau auf Matossi ein, damals?“<br />
Röllin tat einen tiefen Atemzug. „Ja, die beiden flirteten<br />
heftig miteinander, und ich stand wie ein Depp daneben<br />
und machte gute Miene zum bösen Spiel.“<br />
„Wie weit ging das?“<br />
„Keine Ahnung, ich wollte es gar nicht wissen. Ich habe<br />
eine sehr lebenslustige Frau.“<br />
Angela schaute ihn fragend an. „Das heisst, Sie sind<br />
immer noch miteinander verheiratet?“<br />
„Ja.“<br />
„Und Ihr Verhältnis zu Matossi hat sich nach dieser<br />
Bergtour abgekühlt, und nicht erst dann, als er Ihr Chef<br />
wurde, sehe ich das richtig?“<br />
„Richtig.“<br />
„Und wie konnten Sie zusammen arbeiten nach so<br />
einem Konflikt?“<br />
„Wir gingen einander aus dem Weg. Als er Chef wurde,<br />
habe ich mir eine Kündigung überlegt, aber meine Frau hat<br />
mich davon überzeugt, das Ganze nicht mehr so tragisch zu<br />
nehmen und zu bleiben. Matossi war zwar auf dem Papier<br />
mein Vorgesetzter, aber wir hatten praktisch nichts miteinander<br />
zu tun. Er hatte seine Fälle, ich meine, und solange<br />
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