Untitled - munda
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sogar einer Freundin, und dann möchte ich auch wissen,<br />
ob er ein Testament gemacht hat und einen Anwalt hatte.<br />
Wann gehen wir in seine Wohnung?“<br />
„Am besten jetzt gleich, und wir gehen erst mal allein,<br />
ohne die Techniker. Gestern hat sich Gody Kyburz dort<br />
kurz umgesehen und dann die Wohnung versiegelt. Ich<br />
will wissen, wie unser Gion gelebt hat.“<br />
Die drei Polizeibeamten kannten sich aus in den Telli-<br />
Wohnsilos zwischen Einkaufszentrum und Aare. Gebaut<br />
von bekannten Architekten in den Siebzigerjahren des<br />
zwanzigsten Jahrhunderts, waren sie berühmt für ihre<br />
grosszügigen und günstigen Wohnungen, und gleichzeitig<br />
berüchtigt für die schiere Anzahl der Menschen, die dort<br />
wohnten. Man konnte als Bewohner total anonym bleiben –<br />
Angela erinnerte sich daran, wie sie einmal zwei Tage lang<br />
an jeder Tür geläutet und ein Foto gezeigt hatte von einem<br />
Mann, an den sich niemand erinnern konnte, obwohl er seit<br />
fünf Jahren dort wohnte – oder man konnte sich engagieren<br />
im Bewohnerverein und in der Freizeitanlage, für die Alten<br />
oder für die Jungen. Wer einmal zwei Jahre im Telli gewohnt<br />
hatte, hiess es, blieb meist sein ganzes Leben dort.<br />
Gion Matossi, sinnierte Nick, war wohl eher einer gewesen,<br />
der die Anonymität der Siedlung schätzte. Ob sich<br />
jemand an ihn erinnern würde?<br />
„Angela, du nimmst bitte die Treppe und fragst in den<br />
Wohnungen im ersten bis dritten Stock nach Matossi. Ich<br />
fahre in den vierten Stock und kümmere mich dort um seine<br />
Wohnung und die Nachbarn. Peter, du fährst ganz nach<br />
oben und arbeitest dich zu mir hinunter. Ich will wissen,<br />
wer ihn wie gut kannte, was er für Gewohnheiten hatte,<br />
Besuche, das Übliche halt. Alles klar?“<br />
Sie machten sich an die Arbeit, und während seine<br />
beiden Mitarbeiter mit ihrer üblichen Routine begannen,<br />
zog sich Nick ein Paar Latex-Handschuhe an, nahm den<br />
Wohnungsschlüssel, den er von Gody Kyburz erhalten<br />
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