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4. Alumni-Newsletter der Medizinischen Fakultät

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MEDIZINISCHE FAKULTÄTgemacht werden können.“ Durch den Verbund profitierenmehr Patienten von klinischen Studien, die in Düsseldorf undauch bundesweit in Kliniken angeboten werden. Eng ist auchdie Zusammenarbeit auf dem Campus. Die MDS-Forscher <strong>der</strong>Klinik werden vom Institut für Humangenetik (Direktorin:Prof. Dr. Brigitte Royer-Pokora) unterstützt. Es liefert genaueChromosomen-Analysen.Beste Therapie:Allogene StammzelltransplantationAls Vorform <strong>der</strong> Leukämie ist <strong>der</strong> erwartete Krankheitsverlaufvon großer Bedeutung für den einzelnen Patienten: Entscheidendbei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Therapie ist, bei welcher Form vonMDS <strong>der</strong> Patient ein hohes und wann ein niedriges Risikoträgt. So lieferte die Forschung aktuell eine genauere Einschätzungdes Risikos zwischen günstigen und eher ungünstigenPrognosen. Heute erlaubt eine weiter reichende Bestimmungmolekularer Marker eine frühere und sicherere Diagnose beiZweifelsfällen, so dass Patienten ggf. eher behandelt werdenkönnen.Korrigiert werden konnte auch die Einstufung einer bestimmtenUntergruppe <strong>der</strong> MDS, die nach aktuellen Erkenntnisseneine nachgewiesen höhere Wahrscheinlichkeit des Fortschreitenszu einer akuten Leukämie hat als ursprünglichangenommen. Solche Patienten müssen intensiver beobachtetwerden, damit rechtzeitig therapeutische Maßnahmen ergriffenwerden können. Die MDS-Forschung ist ein gutes Beispiel<strong>der</strong> Übertragung von Wissenschaft zu Krankenversorgung,die direkt den betroffenen Patienten zugutekommt.Die beste Therapie für MDS-Patienten ist die allogeneStammzelltransplantation (von einer fremden Person), dieauch bei einigen älteren Patienten bis ca. 70 Jahren durchgeführtwird. Die Suche nach geeigneten Spen<strong>der</strong>n im Registerdes Instituts für Transplantationsdiagnostik und Zelltherapeutika(Prof. Dr. J. Fischer) dauert im Schnitt drei Monate. Esfolgen dann vier Wochen stationärer Aufenthalt. Für die älterenPatienten, die aufgrund von Begleiterkrankungen nicht transplantiertwerden können, gibt es Medikamente, die meist imRahmen von klinischen Studien verfügbar gemacht werden.Die MDS-Projekte des UKD umfassen epidemiologische,diagnostische, pathophysiologische und therapeutische Fragestellungen,die vor Ort am „Hämatologicum“ (Klinik für Hämatologie,Onkologie und Klinische Immunologie, Institut fürHumangenetik, Institut für Pathologie, Institut für Transplantationsdiagnostik)bearbeitet werden. Die hämatologische Klinikbietet zudem den MDS-Patienten (die älteste bislang war103) die Teilnahme an zurzeit neun klinischen Studien an, damitmöglichst je<strong>der</strong> Patient eine maßgeschnei<strong>der</strong>te Therapieerhalten kann, die das persönliche Risikoprofil berücksichtigt.Kontakt: Prof. Dr. Ulrich Germing, Oberarzt, Klinik fürHämatologie, Onkologie und Klinische Immunologie, UniversitätsklinikumDüsseldorf, Tel. 0211 81-17780Ende August fand in <strong>der</strong> HHU ein international besetzter dreitägiger Workshop des EuropeanLeukemia Net statt, bei dem elf Experten die Zytomorphologie von 108 Patienten mit MDSanalysierten. Beson<strong>der</strong>s das Erkennen <strong>der</strong> Erkrankung im Frühstadium bereitet oft Probleme.Eine Publikation über Untersuchungsstandards wird im Frühjahr nächsten Jahres erscheinenund die Diagnostik weiter verbessern.Oberarzt Prof. Dr. Ulrich Germing leitet den Schwerpunkt MDS-Forschung im UKD. Schon als junger Doktorand befasste er sichmit <strong>der</strong> MDS-Thematik, seit 1992 ist er in <strong>der</strong> Klinik für Hämatologie,Onkologie und Klinische Immunologie tätig. Seit 1982 sinddie MDS-Syndrome ein Forschungsschwerpunkt im UKD.Foto: privatFoto: Uli Oberlän<strong>der</strong>Magazin 4 | 201239

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