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4. Alumni-Newsletter der Medizinischen Fakultät

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WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄTIdeell motiviertesNebengeschäft?Schlossgespräche: Unternehmensverantwortungzwischen Kerngeschäft und PhilanthropieVON INA GAWEL UND CAROLIN GRAPESeit einigen Jahren wächst in Wissenschaft, Unternehmenspraxisund Öffentlichkeit die Aufmerksamkeit fürFragen unternehmerischer Verantwortung: Unternehmensehen sich einer zunehmend kritischen Öffentlichkeit ausgesetzt.Berichte über Diskriminierung, Korruption, Datenschutzverletzungen,Umweltskandale, Kin<strong>der</strong>arbeit, Hungerlöhne usw.finden sich immer wie<strong>der</strong> in den Medien: Begriffe wie „unternehmerischeNachhaltigkeit“ o<strong>der</strong> „Corporate Social Responsibility“zählen mittlerweile zum festen Wortschatz im täglichenSprachgebrauch und sind zumeist nicht klar abgegrenzt.Ein Blick auf die hochkomplexen Wertschöpfungsketten und-netze, in denen die meisten mo<strong>der</strong>nen Unternehmen operieren,zeigt, warum dies so ist. Bereits ein mittelgroßes Unternehmenhat nicht selten mehrere hun<strong>der</strong>t direkte Zuliefererund umso mehr Sublieferanten. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite<strong>der</strong> Wertkette stehen oft ebenso viele Kunden. Damit fälltdie Beantwortung <strong>der</strong> folgenden Fragen nicht leicht: WelchenEinfluss hat ein Unternehmen in solchen Beziehungenund wie weit reicht damit die jeweilige Verantwortung? En-„Es ist klar, dass es mit einergesetzlichen Regelung fürUnternehmen immer schwierigerwird, einen darüber hinausreichendenfreiwilligen Beitragzu formulieren!“Prof. Dr. Ulrich Lehner, IHK-Präsident Düsseldorfdet sie an den Werkstoren o<strong>der</strong> geht sie darüber hinaus?Wie weit können und sollen die ökologischen und sozialenFolgen von Produkten und Dienstleistungen überwacht undgemanagt werden?Am 11. September 2012 luden die Heinrich-Heine-Universitätund die Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorfim Rahmen ihrer gemeinsamen Schlossgespräche ins SchlossMickeln ein, um über die Verantwortungsbereiche von Unternehmenzu diskutieren: Wie weit reicht, sollte o<strong>der</strong> mussCorporate Social Responsibility (CSR) reichen? Welche Bereicheeines Unternehmens werden damit abgedeckt?In seiner Begrüßung stellte Prof. Dr. Dr. H. Michael Piper,Rektor <strong>der</strong> HHU, die Frage, ob verantwortungsvolle Unternehmensführungmöglicherweise als Überlegung <strong>der</strong> Zweckmäßigkeitinstrumentalisiert werde, o<strong>der</strong> aber ob diese Verantwortungein „ideell motiviertes Nebengeschäft“ sei.Prof. Dr. Ulrich Lehner, Präsident <strong>der</strong> IHK Düsseldorf, kritisiertein seiner Begrüßung die <strong>der</strong>zeitige Diskussion in <strong>der</strong> EuropäischenKommission, vom bisher favorisierten Freiwilligkeitsprinzipabzurücken und konkrete Vorgaben für eine europäischeCSR-Strategie zu erarbeiten und den Unternehmenneue Berichtspflichten aufzuerlegen.Durch neue Regulierungen würdenEigeninitiative und freiwilligesEngagement für soziale und ökologischeZiele bestraft: „Es ist klar, dass es mit einergesetzlichen Regelung für Unternehmenimmer schwieriger wird, einen darüberhinausreichenden freiwilligen Beitrag zuformulieren!“ Laut einer aktuellen Studiedes Industrie- und Handelskammertageszur Praxis des CSR würde im Falle neuergesetzlicher Regelwerke mehr als jedesfünfte Unternehmen in Deutschland seinfreiwilliges Engagement für soziale undökologische Ziele reduzieren.42 Magazin 4 | 2012

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