<strong>Die</strong> <strong>Begleitung</strong> <strong>von</strong> <strong>pbi</strong>-<strong>Freiwilligen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternationalen Friedensarbeit2.1. Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für e<strong>in</strong>en <strong>pbi</strong>-E<strong>in</strong>satz==> Qualifizierung für die BewerbungAuf die Bewerbung für e<strong>in</strong> <strong>pbi</strong>-Projekt folgt zunächst dieTeilnahme an e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>führenden Wochenend-Informationssem<strong>in</strong>ar.Vermittelt werden Informationen überGrundsätze und Struktur <strong>der</strong> Organisation, Rahmenbed<strong>in</strong>gungendes E<strong>in</strong>satzes, die Arbeitsweise, Mandat undAufgabenfel<strong>der</strong> <strong>von</strong> <strong>pbi</strong>, Möglichkeiten und Grenzene<strong>in</strong>es freiwilligen Friedense<strong>in</strong>satzes sowie Informationenüber die e<strong>in</strong>zelnen Projekte. E<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> ReferentInnens<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel ehemalige Freiwillige. Dadurch bietetdieses Wochenendsem<strong>in</strong>ar e<strong>in</strong>e gute Möglichkeit, Erfahrungenaus dem Lebens- und Arbeitsalltag als <strong>pbi</strong>-Freiwillige„aus erster Hand“ zu erhalten.Im Anschluss an das Wochenendsem<strong>in</strong>ar f<strong>in</strong>den ausführlicheGespräche mit ehemaligen <strong>Freiwilligen</strong> und <strong>der</strong> Referent<strong>in</strong>für <strong>Freiwilligen</strong>begleitung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hamburger Geschäftsstellestatt.<strong>Die</strong> Gespräche dienen dem gegenseitigen Kennenlernenund bieten sowohl für die BewerberIn als auch für <strong>pbi</strong>die Gelegenheit zur Klärung <strong>von</strong> Fragen (Motivation, Erwartungen,Zweifel, Arbeits- und Lebensalltag im Team,mögliche Schwierigkeiten, organisatorische E<strong>in</strong>zelheiten).Auf Grundlage des ausführlichen Gespräches spricht<strong>pbi</strong> – Deutscher Zweig e. V. gegenüber dem jeweiligen<strong>in</strong>ternationalen Projektbüro e<strong>in</strong>e Empfehlung aus. Parallelhierzu senden die BewerberInnen e<strong>in</strong>e schriftliche Bewerbungan das betreffende <strong>in</strong>ternationale Projektbüro. 3==> Intensiver Auswahl- und Vorbereitungsprozessnach <strong>der</strong> BewerbungNach E<strong>in</strong>gang <strong>der</strong> Bewerbung führt e<strong>in</strong> Mitglied desTra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsteams <strong>in</strong> <strong>der</strong> Landessprache des Projektes e<strong>in</strong>Telefon<strong>in</strong>terview mit <strong>der</strong> BewerberIn durch. Danach wirdentschieden, ob die BewerberIn zum <strong>in</strong>ternationalenProjekttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g e<strong>in</strong>geladen wird. Schließlich nehmen dieBewerberInnen geme<strong>in</strong>sam mit BewerberInnen aus an<strong>der</strong>en<strong>pbi</strong>-Län<strong>der</strong>gruppen an e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tensiven sieben- biszehntägigen projektspezifischen Vorbereitungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gdes <strong>in</strong>ternationalen Projektbüros teil. 4 Sie dienen <strong>der</strong> endgültigenAuswahl geeigneter Teammitglie<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Vorbereitungauf den E<strong>in</strong>satz. Auf <strong>der</strong> Grundlage e<strong>in</strong>es abschließendenGespräches zwischen BewerberInnen undTra<strong>in</strong>erInnen wird e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Entscheidung überdie Eignung für e<strong>in</strong>en <strong>Freiwilligen</strong>e<strong>in</strong>satz getroffen. 5==> Insgesamt verpflichten sich die <strong>Freiwilligen</strong>, an allenVeranstaltungen teilzunehmen, die Bestandteil des Qualifizierungs-und Auswahlverfahrens <strong>von</strong> <strong>pbi</strong> s<strong>in</strong>d.Dazu gehören m<strong>in</strong>destens zwölf Vorbereitungstage,fünf Qualifizierungstage vor Ort im Projekt, fünf Nachbereitungstagenach <strong>der</strong> Rückkehr und drei <strong>von</strong> <strong>pbi</strong>flexibel e<strong>in</strong>setzbare Tage. Auch müssen regelmäßige Berichteund e<strong>in</strong>e abschließende Projektbeschreibung verfasstwerden. (vgl. Kapitel 4.-7.)==> Voraussetzung für e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz s<strong>in</strong>d sehr guteSprach- und Landeskenntnisse. Erfor<strong>der</strong>lich ist auch dieFähigkeit zur politischen Analyse, Fähigkeit bzw. Erfahrungim Zusammenleben mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternationalen Gruppeund <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeit mit <strong>in</strong>ternationalen Organisationen,Flexibilität und Anpassungsbereitschaft sowie sozialeKompetenz und kulturelle Sensibilität. E<strong>in</strong> sicheres Auftretenbei VertreterInnen <strong>von</strong> Behörden und lokalen Menschenrechtsorganisationenist sehr wichtig, so dass hiere<strong>in</strong>e gewisse Lebenserfahrung vorausgesetzt wird. Daherempfehlen wir bei Interesse die Bewerbung ab e<strong>in</strong>emM<strong>in</strong>destalter <strong>von</strong> etwa 24 Jahren. <strong>Die</strong> <strong>Freiwilligen</strong> müssenmit Stresssituationen psychisch und physisch umgehenkönnen und bereit se<strong>in</strong>, unter e<strong>in</strong>fachsten Bed<strong>in</strong>gungenzu leben. Erfahrungen <strong>in</strong> Öffentlichkeitsarbeit, mit Methoden<strong>der</strong> Gewaltfreiheit und dem Konsenspr<strong>in</strong>zip, sowieComputerkenntnisse s<strong>in</strong>d <strong>von</strong> Vorteil.<strong>pbi</strong> unterscheidet <strong>der</strong>zeit bei <strong>der</strong> Entsendung <strong>von</strong> Friedensfachkräftenzwei verschiedene Formen des <strong>Freiwilligen</strong>dienstes:1. Der e<strong>in</strong>jährige <strong>Freiwilligen</strong>dienst (mit Option aufVerlängerung auf max. 2 Jahre), wird überwiegend aus3 Der Bewerbung ist e<strong>in</strong> Referenzgutachten zur persönlichen Eignung beizufügen (entsprechende Vorlagen für Bewerbung und Referenzgutachten s<strong>in</strong>d über dieGeschäftstelle erhältlich).4 Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs werden je nach Projekt zwei- bis dreimal pro Jahr angeboten. <strong>Die</strong> Vorbereitungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs werden bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> jeweiligen Projektsprache durchgeführt.Der Veranstaltungsort variiert; die Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs f<strong>in</strong>den gleichermaßen <strong>in</strong> Deutschland wie <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en europäischen) Län<strong>der</strong>n, sowie <strong>in</strong> den USA und <strong>in</strong> Asien statt.5 Danach vertiefen die BewerberInnen ihre Kenntnisse <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es schriftlichen Vorbereitungskurses für das konkrete Projekt (Fernkurs mit bis zu acht Materialsendungenzum Selbststudium). Sie werden hierbei <strong>von</strong> <strong>der</strong> deutschen Landesgruppe sowie <strong>von</strong> Tra<strong>in</strong>erInnen des jeweiligen Projektes unterstützt. Der Zeitpunkt<strong>der</strong> Ausreise richtet sich nach den Erfor<strong>der</strong>nissen des Projektes, den Visaformalitäten sowie nach den Wünschen <strong>der</strong> BewerberInnen.10
Kurzvorstellung peace brigades <strong>in</strong>ternational (<strong>pbi</strong>)<strong>pbi</strong>-eigenen Mitteln f<strong>in</strong>anziert. Für Menschen bis 28 Jahrewird <strong>der</strong> <strong>Freiwilligen</strong>dienst vom Bundesm<strong>in</strong>isterium fürwirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)über das Programm „weltwärts“ kof<strong>in</strong>anziert. Das Modellprogramm<strong>der</strong> Intergenerativen <strong>Freiwilligen</strong>dienste(IFL), mit dem <strong>pbi</strong> ebenfalls Freiwillige entsenden konnte,ist Ende 2008 ausgelaufen.2. Der zweijährigen ZFD – <strong>Freiwilligen</strong>dienst wird ausdem Programm „Ziviler Friedensdienst“ (ZFD) des Bundesm<strong>in</strong>isteriumfür wirtschaftliche Zusammenarbeit undEntwicklung (BMZ) f<strong>in</strong>anziert.<strong>Die</strong> Entsendung <strong>von</strong> <strong>Freiwilligen</strong> <strong>in</strong> die <strong>pbi</strong>-Projekte erfolgtüber die als Entsendeorganisation anerkannte Trägerorganisation<strong>pbi</strong> – Deutscher Zweig e. V.. In <strong>der</strong> Praxiswerden alle <strong>pbi</strong>-<strong>Freiwilligen</strong> unabhängig <strong>von</strong> <strong>der</strong> Formihres <strong>Freiwilligen</strong>dienstes geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong> den gleichen <strong>in</strong>ternationalzusammengesetzten <strong>pbi</strong>-Teams e<strong>in</strong>gesetzt.Alle <strong>pbi</strong>-<strong>Freiwilligen</strong> weltweit s<strong>in</strong>d im Rahmen e<strong>in</strong>er Gruppenversicherungdes Evangelischen Entwicklungsdienstes(eed) kranken-, unfall und haftpflichtversichert. 6==> BewerberInnen für den ZFD-<strong>Freiwilligen</strong>dienstmüssen noch e<strong>in</strong> zusätzliches Auswahl- und Qualifizierungsverfahrenbeim Evangelischen Entwicklungsdienst(eed) nach den Kriterien des EntwicklungshelferInnengesetzesabsolvieren.Es gibt fünf wesentliche Unterschiede zwischen deme<strong>in</strong>jährigen <strong>Freiwilligen</strong>dienst (<strong>pbi</strong> / weltwärts) und demzweijährigen Zivilen Friedensdienst:1. <strong>Die</strong> Dauer des E<strong>in</strong>satzes beträgt m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Jahr,beim ZFD-<strong>Freiwilligen</strong>dienst m<strong>in</strong>destens zwei Jahre (zzgl.e<strong>in</strong>er etwa dreimonatigen Vorbereitungszeit). Der Vertragkann auf Antrag um e<strong>in</strong> weiteres Jahr verlängertwerden.des ZFD-Programms des Bundesm<strong>in</strong>isterium für wirtschaftlicheZusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)f<strong>in</strong>anziert und organisatorisch <strong>in</strong> Kooperation mit demEvangelischen Entwicklungsdienst (eed) durchgeführt.Dem eed obliegt vor allem die Prüfung <strong>der</strong> formellen Eignungund die sozialversicherungspflichtige Meldung <strong>der</strong>ZFD-<strong>Freiwilligen</strong>.3. ZFD-Freiwillige müssen höhere persönlichere Anfor<strong>der</strong>ungenerfüllen (M<strong>in</strong>destalter 30 Jahre, abgeschlosseneBerufsausbildung, m<strong>in</strong>destens dreijährige Berufserfahrung).4. ZFD-Freiwillige müssen zusätzlich zum <strong>pbi</strong>-eigenenAuswahl- und Qualifizierungsverfahren das Auswahlverfahrendes ZFD-Programms absolvieren. Das eed-Auswahlverfahrendes ZFD umfasst die Teilnahme an e<strong>in</strong>emOrientierungssem<strong>in</strong>ar, e<strong>in</strong> Auswahlgespräch, e<strong>in</strong>e tropenmediz<strong>in</strong>ischeUntersuchung sowie e<strong>in</strong>e dreimonatigeVorbereitungszeit mit verschiedenen Vorbereitungs- undFortbildungskursen. <strong>Die</strong> Kurse werden für jede Friedensfachkraft<strong>in</strong>dividuell zusammengestellt. In Absprache mit<strong>pbi</strong> und dem eed können auch Sprachkurse und Kursezu <strong>pbi</strong>-relevanten Themen besucht werden. <strong>Die</strong> Vorbereitungszeitwird mit e<strong>in</strong>em dreie<strong>in</strong>halbwöchigen Ausreisekursabgeschlossen.5. ZFD-Freiwillige erhalten umfangreichere Leistungen imBereich <strong>der</strong> sozialen Absicherung (Arbeitslosen-, KrankenundRentenversicherung).<strong>pbi</strong>-D ist bemüht, die ZFD-Mittel, die das ZFD-Programmfür E<strong>in</strong>zelpersonen vorsieht, dem ganzen Team zu Gutekommen zu lassen und Friedensfachkräfte mit und ohneZFD-Vertrag gleich zu behandeln. (vgl. Kapitel 6.1., 7.)Für „weltwärts“-Freiwillige s<strong>in</strong>d ebenfalls geson<strong>der</strong>teBegleitmaßnahmen vorgesehen. (vgl. Kapitel 6.1.)2. Der e<strong>in</strong>jährige <strong>Freiwilligen</strong>dienst wird <strong>von</strong> <strong>pbi</strong> teilweiseals „ungeregelter <strong>Freiwilligen</strong>dienst“, teilweise auf Grundlage<strong>der</strong> jeweiligen Programmrichtl<strong>in</strong>ien organisiert undkof<strong>in</strong>anziert. Der ZFD-<strong>Freiwilligen</strong>dienst wird aus Mitteln6 Weitere detaillierte Informationen über persönliche Voraussetzungen, Ablauf des Qualifizierungs- und Auswahlverfahrens sowie Leistungen f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong> unseremInfoblatt und unserer Broschüre „Friedensdienste mit peace brigades <strong>in</strong>ternational“, zum Download im Internet www.<strong>pbi</strong>-deutschland.de o<strong>der</strong> über unsereHamburger <strong>pbi</strong>-Geschäftsstelle. Ansprechpartner<strong>in</strong> für alle Fragen zur Bewerbung im <strong>Freiwilligen</strong>e<strong>in</strong>satz ist die <strong>pbi</strong>-Referent<strong>in</strong> für Freiwiligenbegleitung Cathr<strong>in</strong>Schmock, die Sie über die <strong>pbi</strong>-Geschäftsstelle o<strong>der</strong> per E-Mail catr<strong>in</strong>.schmock@<strong>pbi</strong>-deutschland.de erreichen.11