HSW - Das Hochschulwesen
HSW - Das Hochschulwesen
HSW - Das Hochschulwesen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>HSW</strong><br />
Verlagen entstanden Spezialzeitschriften. Sowohl die „Zeitschrift<br />
für Evaluation”, als auch das „Wissenschaftsmanagement”<br />
gehören dazu.<br />
Die neuen Zeitschriften des UVW-Verlages haben darauf<br />
reagiert. Die Konkurrenz zum <strong>HSW</strong> ist schon durch die Erscheinungsweise<br />
gemindert. Sie erscheinen als Quartalszeitschrift.<br />
Aber bei genauem Hinsehen wird auch das Themenspektrum<br />
des <strong>HSW</strong> kaum gemindert. Soweit ähnliche<br />
Themen erscheinen, werden sie im <strong>HSW</strong> eher übergreifend<br />
in State-of-the-Art-Manier behandelt. Zum Teil sind auch<br />
die Zielgruppen nicht vergleichbar. Die Zeitschrift „Forschungsmanagement”<br />
richtet sich zu allererst an außeruniversitäre<br />
Großforschungseinrichtungen, industrielle Forschungsabteilungen,<br />
Wissenschaftsförderorganisationen,<br />
allerdings auch an Forschungsreferenten der Hochschulen<br />
und dortige Forschung, soweit sie stärker strategisch ausgerichtet<br />
ist. Die „Zeitschrift für Beratung und Studium” ist<br />
ohnehin ein Unikat. In Deutschland hat es noch nie eine<br />
Zeitschrift für Beratungsthemen im Hochschulbereich gegeben;<br />
sie füllt eine Lücke, wie auch das Echo auf die erste<br />
Ausgabe gezeigt hat. Ausgerichtet ist sie als Informationsund<br />
Weiterbildungsinstrument für alle Hochschulmitglieder<br />
und -angehörigen mit Beratungsaufgaben - von professionellen<br />
Beratern bis zu studentischer Fachschaft. Hier zeigt<br />
sich genügend Differenz zum <strong>HSW</strong>. Auch die Zeitschrift<br />
„Personal- und Organisationsentwicklung” stellt keine Konkurrenz<br />
oder Überschneidung dar. Zielgruppe sind nicht<br />
Hochschullehrer, sondern die Moderatoren, Teamer, Trainer<br />
und Referenten für die Weiterbildung des Hochschulpersonals,<br />
die damit befassten Führungskräfte, Personalentwickler<br />
und Organisatoren derartiger Programme. Ihnen wird<br />
jetzt ein eigenes Forum zur Verfügung gestellt. Für sie war<br />
das <strong>HSW</strong> in der Vergangenheit zu unspezifisch. <strong>Das</strong> gleiche<br />
gilt für die Bezieher der „Vielfalt und Inklusion in Hochschulen<br />
(VIH) - Diversity and Inclusion”. Diese mit Themen<br />
über Interkulturalität, ausländische Studierende und Dozenten,<br />
Internationalisierung, Gleichstellung der Geschlechter<br />
und allen von der europäischen Anti-Diskriminierungsrichtlinie<br />
Betroffenen befasste Gruppe fand ihr<br />
Themenspektrum bisher ebenfalls nicht ausreichend häufig<br />
im <strong>HSW</strong> behandelt, sodass sich weder Gleichstellungsbeauftragte<br />
noch akademische Auslandsämter und ähnliche<br />
Beauftragte vom <strong>HSW</strong> zentral angesprochen fühlten. Mit<br />
der VIH haben sie die vermissten Austauschmöglichkeiten<br />
erhalten. „Qualität in der Wissenschaft - Zeitschrift für<br />
Qualitätsentwicklung in Forschung, Studium und Administration”<br />
setzt andere Akzente als die Zeitschrift für Evaluation,<br />
ist stärker auf Wissenschaft bezogen und verbreitert –<br />
verglichen mit dem <strong>HSW</strong> - auf jeden Fall die Publikationsmöglichkeiten<br />
in diesem Themenfeld. <strong>Das</strong> Gleiche gilt auch<br />
für das „Hochschulmanagement (HM) - Zeitschrift für die<br />
Leitung, Entwicklung und Selbstverwaltung von Hochschulen<br />
und Wissenschaftseinrichtungen”. Hier sollen die Themen<br />
stärker interdisziplinär als in verwandten Zeitschriften<br />
<strong>HSW</strong> 2/2006<br />
In eigener Sache<br />
behandelt werden, wo BWL-Ansätze zu überwiegen scheinen;<br />
auch scheinen die Grundpositionen des Herausgeberkreises<br />
teilweise andere zu sein. Der Pluralität der Diskussion<br />
wird das gut tun.<br />
Ein weiteres Thema ist die Abgrenzung der neuen Zeitschriften<br />
untereinander. Der Versuch einer trennscharfen<br />
Abgrenzung wird von Verlagsseite für nicht erreichbar gehalten<br />
und wird auch nicht unbedingt angestrebt. Der<br />
Focus ist ein anderer, beispielsweise bei „Hochschulmanagement”<br />
und „Personal- und Organisationsentwicklung”.<br />
Personalentwicklung (noch dazu des wissenschaftlichen<br />
Personals) ist in den meisten Hochschulen als Konzept noch<br />
nicht praktiziert. Oder Hochschulleitungen wollen an das<br />
Management-Thema dort nicht herangehen, weil sie sich<br />
nicht mit ihren Professoren anlegen wollen, die dies als<br />
ihren persönlichen Entscheidungsbereich ansehen.<br />
Selbst wenn es Personalentwicklung gibt, geht es Hochschulleitungen<br />
auf ihrer strategischen Ebene kaum um Details<br />
in Verfahren der Personalentwicklung, geschweige<br />
denn um die Anlage bestimmter Veranstaltungen. <strong>Das</strong> Gleiche<br />
gilt für Details der Organisationsentwicklung. Sich auf<br />
dieser operativen Ebene austauschen zu wollen, war kaum<br />
möglich. Hier klaffte eine Lücke, es fehlte eine Kommunikationsebene.<br />
Neu eingestellte Programmorganisatoren hatten<br />
zum Teil Probleme, ein Weiterbildungsprogramm zu erstellen<br />
und sahen keine Hilfe. Ähnliche Kommunikationslücken<br />
hatten Moderatoren untereinander und insbesondere<br />
in der Kommunikation mit den Organisatoren vor Ort.<br />
Und schließlich gab es keine Integration der Hochschuldidaktik<br />
in die Gesamtüberlegungen zur Personalentwicklung.<br />
Sie hatte sich mühsam ein eigenes <strong>Das</strong>ein aufgebaut.<br />
Aber solange Personalentwicklung nicht für das wissenschaftliche<br />
Personal zu gelten schien, solange hatte auch<br />
Hochschuldidaktik angeblich nichts mit Personalentwicklung<br />
zu tun. Die Zeitschrift hat sich diese Integration ebenfalls<br />
zum Ziel gesetzt. In deren Rahmen sind also eine<br />
Menge Themen zu besprechen, die in einer Zeitschrift<br />
„Hochschulmanagement" auch aus den bisher bekannten<br />
Gründen untergehen würden. Diese Themen haben hier<br />
eine eigene Bühne erhalten - eine Chance, sich zu entwickeln,<br />
auszudifferenzieren und Gehör zu verschaffen und<br />
gleichzeitig die Praxis auf der operativen Ebene erheblich zu<br />
verbessern. Die Zeitschrift stellt daher selbst ein Weiterbildungsinstrument<br />
der mit Personalentwicklung Befassten<br />
dar. Schließlich kommen quantitative Fragen der Publikationschancen<br />
für solche Themen dazu. In allgemeineren Zeitschriften,<br />
auch dem <strong>Hochschulwesen</strong>, hätten derartige<br />
Beiträge angesichts der Konkurrenz anderer, ebenso wichtiger<br />
Themen nur eine Chance, in relativ geringer Zahl bzw.<br />
über einen gewissen Zeitraum gestreckt zu erscheinen. Und<br />
die Vernetzungschance unter den operativ hier Tätigen entfiele.<br />
<strong>Das</strong> alles sind Hintergründe für die Gründung gerade<br />
dieser Zeitschriften durch den UVW-Verlag.<br />
43