12.07.2015 Aufrufe

Öffentliches Fischessen in Männedorf

Öffentliches Fischessen in Männedorf

Öffentliches Fischessen in Männedorf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kolumne: Wer weiss schon, wie der Haas läuft?Erw<strong>in</strong> Haas geniesst die Aussicht.Gott sei Dank gibts hie und da noche<strong>in</strong>e Bank, die nichts mit Abzockern amHut hat. Zum Beispiel e<strong>in</strong>e Bank desVerkehrsvere<strong>in</strong>s Männedorf, auf dersich die Aussicht geniessen lässt. Ke<strong>in</strong>esdieser Bänkli läuft Gefahr, von Vermögensspähernder USA «ausgeknipst» zuwerden, denn sie verführen e<strong>in</strong>zig zumRuhen.Rund 120 Bänkli gebe es im Dorf, sagtder Männedörfler Strassenmeister ErichWyss. Die meisten s<strong>in</strong>d rot, von schlichtemStahlrohr- und Lattendesign, halbwegsbequem und generell so tolerant,dass sie auch Steuerfahnder und Amerikanerauf sich sitzen lassen. Die Bänkegehören dem Verkehrsvere<strong>in</strong>, doch fürdie Pflege sorgen die Arbeiter der Geme<strong>in</strong>dewerke– laut Wyss e<strong>in</strong>e aufwendigeArbeit am Schermen im W<strong>in</strong>ter. E<strong>in</strong>Bewohner des Allmendhofs hat e<strong>in</strong>st reklamiert,die Bänkli würden vernachlässigt,doch er war mit der Kritik ziemlichalle<strong>in</strong>. Grad letzten W<strong>in</strong>ter haben dieArbeiter wieder 30 davon demontiert,<strong>in</strong> den Werkhof gefahren, die Lattenabgeschraubt, geputzt, geschliffen undmit vier Anstrichen aufgefrischt.Wenn es etwas zu bemängeln gäbe,dann allenfalls e<strong>in</strong>en ungünstigenStandort mit Blick auf den Strassenverkehrstatt auf Berge und See. Oder e<strong>in</strong>De-Luxe-Standort mit Blick <strong>in</strong> die Alpen,aber mit e<strong>in</strong>em schlecht platziertenAbfalleimer. Denn bei den meistenBänkli ist e<strong>in</strong>er dabei, auf dass sich aufdem Boden ke<strong>in</strong> Unrat sammle. Abfallund frohe Aussicht vertragen sichschlecht, und wenn e<strong>in</strong> Kübel – wieoben an der Brüschstrasse – vor demBänkli steht statt dah<strong>in</strong>ter und die Sichtauf Vrenelis Gärtli versperrt, kommt derErholungssuchende <strong>in</strong>s Grübeln. Stehtder Kübel da, um ihn an umweltgerechteEntsorgung zu er<strong>in</strong>nern? Soll erihm vor Augen führen, dass die Wegwerfgesellschaftselbst den ewigen Firnnur zu bewahren vermag, wenn sie sichetwas mässigt?Tröstlich ist immerh<strong>in</strong>: Es handelt sichum e<strong>in</strong>en Edeleimer der neusten Generation.Drei Millimeter dicker Chromstahl,vandalensicher, kle<strong>in</strong>er Schlund,kecke Nase und glänzt wie der Glärnisch.Nennt sich Abfallhai. 90 Stückhat die Geme<strong>in</strong>de letzten W<strong>in</strong>ter aufgestellt.Die Zeit der alten DrahtgeflechtundLöchlikübel ist abgelaufen, genauso wie jene der Steuerh<strong>in</strong>terzieher.Erw<strong>in</strong> Haas76

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!