6Stöckelschuhgeherin durchquert dieSzene. Ihr Schritt klingt wie dasMesserspitzenstakkato auf der gläsernenKuchenplatte beim Anschneiden einerErdbeertorte, untermalt von Paganinis„Carnevale in Venezia“. Wenig späterkommt Blut gelaufen, in einem kleinenPlastikbeutel, getragen von einer Personim weißen Kittel. Zwei Farbtupfer: rot undweiß, jetzt im Dienste der Musik. EinePatientin wird müde und bittet in ihrZimmer zurückgebracht zu werden. Manhört die Hartgummiräder ihres Rollstuhlsüber die Plättchen des Ganges rollen, einleises und sanftes Tremolo zu BohuslavMartinus „Madrigal Nummer 2“. ZehnMinuten später: Eine weitere Frau mitStöckelschuhen geht durch die Musik,diesmal auf Zehenspitzen. Ihre tappendenBewegungen gleichen denen des rosarotenPanthers. Man hört nur ihr Gehenauf Zehenspitzen, das sich dem Takt derMusik – „Zwei kurze Duette“ von JohannSebastian Bach - anzupassen scheint. Unddann das: ein Arzt kommt, bleibt stehenund hört zu. Hört nur zu. Sein Instrumentder Töne, das Stethoskop, baumelt - verlorenoder ganz bei sich selber – von seinemHals. Wie Efeu wachsen weitereOhren aus den unteren Etagen dasTreppengeländer hoch. Die Klinik wirdganz Ohr.Das Spiel der Musiker, Geige undBratsche, unterbricht für Momente denKlinikalltag, der oft schweigend oder mitden immer gleichen Worten undGeräuschen verrichtet wird. Die Musikmacht aus Zuhörern Träumende. „Diegroße Kunst der Musik besteht darin, denZuhörer aus seiner örtlichen Bindung zulösen.“ sagt der Jazzpianist Keith Jarrett.Viele sind traurig berührt. Manche summenleise mit. Wer möchte, überlässt sichder Musik. Dieser Vorgang, den derVolksmund abwehrend „sich gehen lassen“nennt und die Psychoanalyse als„Regression im Dienste des Ich“ bezeichnet,führt in Tiefenschichten unsererSehnsucht. Zwei Musikinstrumente sprechenzu und mit uns, da wo für unserkomplexes, undurchsichtiges Leben dieWorte fehlen.Am Ende gibt es einen großen Applaus fürDarko Milowich, Ilan Schneider und ihreKunst, die Zuhörer für eine „kleineEwigkeit“ aus ihrer örtlichen Bindung gelöstzu haben.Winfried HeidrichSIGGY'S CUP 2010Comme chaque année, la <strong>Zitha</strong> a participé à la Ziggy's Cup qui s'est déroulée du 7 au 10 mai 2010, à Kremik en Croatie. Cetteannée, ce sont deux bateaux qui ont pris le large: le Travels with Tin Tin III avec pour skipper Dr. Gregor Baertz et le SummerWine II et le skipper Dr. Roger Wirion. Malheureusement aucun des deux bateaux n'a remporté la <strong>cours</strong>e et sont arrivés respectivement12e et 17e, sur un total de 28 bateaux.Sur la photo de gauche à droite: Dr. Tom Faber, Dr. Julie Thoma, Dr. Peter Bräutigam, Dr. Christiane Schummer, Dr. Gregor Baertz, Laurent Scharff, Dr.Roger Wirion, Pascal Aubertin, Marie-Rose Hary, Dr. Catherine Schmit-Burgy, Dr. Hassan Hadji, (Dr. Gilles Kieffer)kompress n°18 > september 10Zeitung vum <strong>Zitha</strong>Grupp
7MitarbeitergesprächeGESPRÄCH MIT MONIKA REISSEs ist erstaunlich und erfreulich zugleich, über wie lange Zeit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der <strong>Zitha</strong>Klinikarbeiten, ein Anlass, bei „Altgedienten“ nachzufragen. In dieser Ausgabe von Kompress sprechen wir mitMonika Reiss, Mitarbeiterin in der Endoskopieabteilung. Die Fragen stellt Winfried Heidrich"Das Essen wurde auf Station auf Teller verteilt und den Patienten gebracht. Es gab also noch kein Tablettsystem."Monika, als Du Krankenschwesterwurdest, ging daDein Traumberuf in Erfüllungoder gab es auch beruflicheAlternativen?Ich war 1970 im 9. Schuljahr mit derSchule zur einer Berufsinformation, woder Beruf der Krankenschwester vorgestelltwurde. Da ich erst 14 Jahre alt war,hatte ich noch 3 Jahre zu überbrücken,die ich mit einer zweijährigen Ausbildungzur Hauswirtschaftsgehilfin nutzte.Danach arbeitete ich noch ein Jahr aufeiner Säuglingsabteilung im St. ElisabethKrankenhaus in Wadern. Als ich 17 Jahrewar, konnte die Ausbildung beginnen.Es gab allerdings eine Frage, die michsehr beschäftigte: die Angst vor dem Tod.Was mache ich, wenn jemand stirbt? Wiekann ich damit umgehen? Also entschiedich mich zuerst, die Ausbildung zurPflegehelferin zu machen. In dieser Zeitwollte ich herausfinden, wie ich mit demSterben und dem Tod der Patienten zurechtkäme.Nach dieser Ausbildung habeich 2 Jahre als Pflegehelferin im BKT Triergearbeitet. Der Tod hat seinen Schreckennicht verloren, aber ich komme seithermehr oder weniger gut damit zurecht,wenn Menschen gestorben sind. Auf dasDrängen eines Arztes unserer Station hinfing ich 1976 die Ausbildung zurKrankenschwester an.Als Du dann nach Luxemburggekommen bist, wolltest Du fürimmer kommen und Deinganzes Berufsleben hierverbringen?Nach meiner Ausbildung habe ich von1979 bis 1982 in einem Krankenhaus inKöln gearbeitet. Es war eine 42 BettenAkutchirurgie mit einer personellenUnterbesetzung. Wir hatten geteiltekompress n°18 > september 10Zeitung vum <strong>Zitha</strong>Grupp