OSP Onkologischer Schwerpunkt Stuttgart - Onkologischer ...
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16<br />
Brückenschwestern®<br />
Das Jahr 2011<br />
Neben ihrer eigentlichen Tätigkeit sind die<br />
Brückenschwestern® seit Oktober 2010 auch<br />
Teil des Palliative Care Teams (PCT) <strong>Stuttgart</strong><br />
und erbringen Leistungen der spezialisierten<br />
ambulanten Palliativversorgung (SAPV) nach §<br />
37 b SGB V. Das PCT <strong>Stuttgart</strong> wird gebildet aus<br />
den Brückenschwestern, 15 Palliativmedizinern,<br />
Mitarbeitern im Palliativbereich des Pfl egezentrums<br />
Bethanien <strong>Stuttgart</strong> und Mitarbeitern<br />
im Palliativbereich des Pfl egeheims Parkheim<br />
Berg, <strong>Stuttgart</strong>.<br />
Nach einer Phase der Eingewöhnung hat sich<br />
die SAPV-Umsetzung im Jahr 2011 etabliert.<br />
Organisatorische Prozesse sind weitestgehend<br />
standardisiert, binden aber aufgrund ihrer<br />
Komplexität und des hohen bürokratischen Aufwands<br />
immer noch sehr viel Arbeitszeit.<br />
Die Versorgung der Patienten in SAPV unterscheidet<br />
sich auf „pfl egerischer“ Seite nicht von<br />
der Versorgung durch die Brückenschwestern.<br />
In der SAPV wird jedoch auch eine ärztliche<br />
Palliativversorgung gewährleistet. Diese besteht<br />
vor allem in der Symptomkontrolle und der<br />
Anpassung der notwendigen Maßnahmen (z.B.<br />
Schmerztherapie, medikamentöse Einstellung<br />
bei Übelkeit und Erbrechen) und der Beratung<br />
von Hausärzten, Patienten und ihren Angehörigen<br />
zu Fragen der palliativen Versorgung.<br />
Das Ziel sowohl der Brückenschwestern als auch<br />
des PCT <strong>Stuttgart</strong> ist es, palliativen Patienten<br />
eine Betreuung in ihrer gewohnten Umgebung<br />
zu ermöglichen.<br />
Nachdenklich stimmt uns, dass die Zahl der<br />
Patienten, die in der Klinik verstorben sind, im<br />
Vergleich zu den Vorjahren prozentual angestie-<br />
<strong>Onkologischer</strong> <strong>Schwerpunkt</strong> <strong>Stuttgart</strong> e.V. 2011<br />
gen ist. Dies ist auch ein statistischer Eff ekt, da<br />
über 100 Patienten nach der Betreuung durch<br />
die Brückenschwestern an das PCT abgegeben<br />
wurden und dort statistisch erfasst werden. Eine<br />
genauere Analyse werden wir 2012 durchführen.<br />
Neuerungen in der Versorgung durch SAPV sind:<br />
• die Versorgung von Nicht-Tumorpatienten<br />
und<br />
• die Versorgung von Patienten, die in Einrichtungen<br />
der stationären Altenpfl ege leben.<br />
Auch wenn die Nicht-Tumorerkrankungen nur<br />
einen geringen Anteil der palliativen Patienten<br />
ausmachen, bedeutet dies, dass sich die Brückenschwestern<br />
nun auch mit anderen Krankheitsbildern<br />
und deren Problematiken auseinandersetzen.<br />
Die Versorgung der Patienten in Pfl egeheimen<br />
stellt sowohl für die Brückenschwestern als auch<br />
für die Mitarbeiter vor Ort eine neue Erfahrung<br />
dar. Oft müssen die Mitarbeiter der Pfl egeheime<br />
zunächst über die Arbeit des PCT und der SAPV<br />
informiert werden. Eine intensive Kommunikation<br />
auf verschiedenen Ebenen (Mitarbeiter<br />
im Wohnbereich, Wohnbereichsleitung, Pfl egedienstleitung)<br />
ist hier notwendig. Dies macht<br />
die Betreuung von Patienten in Pfl egeheimen<br />
meist recht zeitintensiv.<br />
Wichtig ist in diesem Bereich eine umfassende<br />
Öff entlichkeitsarbeit. Die Erfahrungen dieses<br />
Jahres zeigen aber, dass in den meisten Pfl egeheimen<br />
die Arbeit des PCT positiv aufgenommen<br />
wird.<br />
Der Anteil der SAPV-Patienten beträgt etwa<br />
20 %. Nicht jeder palliative Patient hat ein<br />
komplexes Symptomgeschehen, benötigt aber