RDT 2/2009 - Bund gegen Missbrauch der Tiere ev
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Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/<strong>2009</strong><br />
6<br />
T ITELTHEMA<br />
Wenn Sie einen<br />
Freund fürs<br />
Leben suchen ...<br />
Wer einem Hund o<strong>der</strong> einer Katze<br />
aus einem Tierheim ein Zuhause<br />
schenken möchte, hat ein spannendes<br />
Abenteuer vor sich. Wenn eine<br />
Katze mit sicherem Instinkt einen<br />
bestimmten Menschen unter den<br />
unzähligen Besuchern herausgefunden<br />
und mit ihrem beson<strong>der</strong>en<br />
Blick längst an sich gebunden hat<br />
o<strong>der</strong> eine Hundeschnauze behutsam<br />
die Hand des Jungen stupst,<br />
<strong>der</strong> nach mehreren Rundgängen<br />
durch den Hundetrakt seine Eltern<br />
immer wie<strong>der</strong> vor dieses eine Gehege<br />
führt, dann haben die solcherart<br />
gewählten Menschen<br />
hinterher oft das Gefühl, als seien<br />
sie selbst vom Tier adoptiert worden<br />
und nicht umgekehrt. Und dass<br />
diese Hunde und Katzen mit Vergangenheit,<br />
die von vertrauten<br />
Menschen bitter enttäuscht wurden,<br />
noch einmal zu inniger Treue und<br />
großer Hingabe an ihre neuen Bezugspersonen<br />
fähig sind, gehört zu<br />
den schönsten und bewegendsten<br />
Erlebnissen im Tierschutz.<br />
So lieb<strong>ev</strong>oll sich die Tierheimmitarbeiter<br />
um die ihnen anvertrauten <strong>Tiere</strong><br />
kümmern, wird doch eines immer wie<strong>der</strong><br />
deutlich: Solange Menschen unverantwortlich<br />
mit <strong>Tiere</strong>n umgehen, ihnen<br />
Kummer, Leid und Schmerzen zufügen,<br />
werden Tierheime nötig sein. Obwohl<br />
in den vergangenen Jahren das Wissen<br />
HUNDE UND KAT<br />
um psychische und physische Bedürfnisse<br />
gerade von Hund und Katze als<br />
den beliebtesten Haustieren zugenommen<br />
hat, werden weiterhin insbeson<strong>der</strong>e<br />
Welpen mit einer erschreckenden<br />
Bedenkenlosigkeit angeschafft und je<br />
nach Anlass schnell wie<strong>der</strong> fortgegeben.<br />
Wird unerwünschter Nachwuchs<br />
von Hündin o<strong>der</strong> Katze in brutaler<br />
Gleichgültigkeit "entsorgt", plötzlich erkrankten<br />
<strong>Tiere</strong>n <strong>der</strong> Beistand entzogen,<br />
werden Hunde und Katzen wie seelenlose<br />
Gegenstände wegen Fernreisen,<br />
Umzugsplänen, Familienzuwachs o<strong>der</strong><br />
b<strong>ev</strong>orstehenden Trennungen abgeschafft,<br />
ausgesetzt o<strong>der</strong> getötet.<br />
Wenn all diese <strong>Tiere</strong> Glück im Unglück<br />
haben, werden sie von Tierfreunden<br />
übernommen o<strong>der</strong> von Passanten gefunden<br />
und ins Tierheim gebracht. Gefunden<br />
an Orten, die eine unvorstellbare<br />
Missachtung des Menschen vor<br />
dem Tier ausdrücken. Katzenbabys in<br />
Mülltonnen, in verschnürten Pappkartons<br />
dem Erstickungstod preisgegeben,<br />
beim Umzug zurückgelassen und das<br />
qualvolle Verhungern in Kauf genommen,<br />
Hunde aus fahrenden Autos geworfen,<br />
an Rastplätzen "vergessen", in<br />
frem<strong>der</strong> Umgebung ausgesetzt o<strong>der</strong><br />
festgebunden, damit die verschreckten<br />
<strong>Tiere</strong> auf keinen Fall mehr den Weg<br />
nach Hause finden.<br />
Mit sehr viel Fürsorge und Geduld versuchen<br />
die engagierten Tierheimmitar-