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Ärztezeitschrift fürNaturheilverfahrenHaben Sie schon IhrFortbildungsbudgetausgeschöpft?94. ZÄN-Kongreß5.-11. März in Freudenstadt<strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärztefür Naturheilverfahrenhttp://www.zaen.org2Februar 199839. JahrgangISSN 0720-6003MEDIZINISCH LITERARISCHE VERLAGSCESELLSCHAFT MBHPostfach 1151/1152, D-29501 UelzenE-Mail: ML.Verlag.Uelzen@t-online.de


TONSILLOPAS 1• Tropfenij Zusammensetzung: 100 g enthallen Mercurius cyanatus Dil. Do145 mg, Ammonium bromatumDil. Dl 145 mg, Barium aceticumDil. D2 145 mg, Kalium bichromicumDil. D2 145 mg, Kaliumchloratum Dil. D2 145 mg,Baptisia Dil. Dl 145 mg, ApisinumTrit. D2 145 mg. Enthält24 Vol.-% Alkohol. Anwendungsgebiete:Akute Tonsillitis,Stomatitis aphthosa et ulcerosa.Gegenanzeigen: Überempfindlichkeitgegen Bienengiftund Chrom.Nebenwirkungen: Bisher keinebeobachtet. In Einzelfällen könnenHautreaktionen auftreten;das Mittel ist dann abzusetzen.Dosierungsanleitung und Art<strong>der</strong> Anwendung: Soweit nichtan<strong>der</strong>s verordnet, stündlich bis 6mal täglich 10-15 Tropfen unverdünnteinnehmen.Packungsgrößen und Preise:20ml (Nl) DM 8,2150 ml (Nl) DM17,61Stand: September 1997.Bitte/ senden Sie mir: \/ O Muster (gem. § 47 AMG) \TONSILLOPAS®• Informationsmappe TONSILLOPAS®'Abs.:Akute Tonsillitis? Stomatitis?TONSILLOPASTropfenentzündungshemmendBelag beseitigendabschwellendHomöopathie • PhytotherapiePharmazeutische Präparate GmbHSchiffenberger Weg 55D-35394 GießenTelefon (0641] 7960-0Telefax (0641)7960-63http://www.pascoe.de


InhaltsverzeichnisEditorial 63J. Meyer-WegenerHypericum perforatum - die Heilpflanzegegen Depressionen .64HYPERFORATDepressionen, psychische undnervöse Störungen, nervöse Unruheund Erschöpfung, Wetterfühligkeit.Vegetativ stabilisierend, gut verträglich.H. HoleschDie UV-aktivierte Eigenbluttherapie (UVE) .74B. Gutberiet, M.M. Hadulla, O. RichterTuberculinum als Nosode imErwachsenen- und Kindesalter .82Peter LoebelAdipositas-Therapie in Trance: ein hypnoseorientiertesKonzept zur Gewichtsreduktionund Gewichtskontrolle .92R. Gero Beckmann, Andreas Rüfferund Bernd SonnenscheinAntimikrobielle Wirkstoffe in Kräutern, Gewürzenund sonstigen pflanzlichen Drogen - Thesen zurmöglichen Beeinflussung des intestinalen Milieusauf „natürlichem" Wege .96PraxisSinnlich lebendig im AlltagKörper-Gehirn-Integration 104Wenn <strong>der</strong> Staatsanwalt klingelt, ist es (fast) zu spät!Leichtfertigkeit bei GOÄ-Abrechnungen kanndie Existenz aufs Spiel setzen 106Intoxikationen durch übermäßigen Lakritzverzehr -Chancen und Risiken <strong>der</strong> Therapie mit Süßholzwurzel. .110Zusammensetzung: Hyperforat-Tropfen: 100 g enthalten:Extr. fl. Herb. Hyperici perf. 100 g, stand, auf 0,2 mgHypericin* pro ml. Enth. 50 Vol.-% Alkohol. Hyperforat-Dragees: 1 Dragee ä 0,5 g enthält: Extr. sicc. Herb. Hypericiperf. 40 mg, stand, auf 0,05 mg Hypericin*. Hyperforat-Ampullen: 1 Ampulle enthält: 1 ml Extr. fl. aquos. Herb.Hyperici perf. stand, auf ca. 0,05 mg Hypericin* (*und verwandteVerbindungen, berechnet auf Hypericin).Anwendungsgebiete: Depressionen, auch im Klimakterium,psychische und nervöse Störungen, nervöseUnruhe und Erschöpfung,Wetterfühligkeit, vegetativeDystonie.Tropfen in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>praxis: Enuresis, Stottern,psychische Hemmungen, Reizüberflutungssyndrom.Gegenanzeigen: Keine.Nebenwirkungen: Photosensibilisierung ist möglich,insbeson<strong>der</strong>e bei hellhäutigen Personen.Dosierung: Hyperforat-Tropfen: 2-3 x täglich 20-30Tropfenvor dem Essen in etwas Flüssigkeit einnehmen.Hyperforat-Dragees: 2-3 x täglich 1-2 Dragees vor demEssen einnehmen. Zur Beachtung: Bei Kin<strong>der</strong>n entsprechendgeringer dosieren. Häufig ist eine einschleichendeDosierung beson<strong>der</strong>s wirksam. Hyperforat-Ampullen:Täglich 1 -2 ml i.m. o<strong>der</strong> langsam i.v. injizieren.Handelsformen und Preise: Hyperforat-Tropfen: 30 ml(N1) DM 9,74; 50 ml (N2) DM 15,43; 100 ml (N3) DM 25,94.Hyperforat-Dragees: 30 St. (N1) DM 7,92; 100 St. (N3)DM 19,93. Hyperforat-Ampullen: 5x1 ml (N1) DM 10,88;10x1 ml (N2) DM 19,93; 25x1 ml (N3) DM 44,41; 50x1 mlDM 79,76; 100x1 ml DM139,64.Serie Ernährungstherapie .112Dr. Gustav Klein,Arzneipflanzenforschung,77732 Zell-Harmersbach/SchwarzwaldÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)R1


INHALTSVERZEICHNISVaria .114Die verordnungsfähigeAlternative!I Technik die begeistertI PreisgünstigI Leicht zu bedienenI Hohe PatientenskherheitI KontrollierbareTherapiezeitenI DeutschesQualitätsproduktBerufspolitikIGL - das neue Zauberwort? .116KongreßberichteJahrestagung, 25.10.1997, Stuttgart-Leinfelden 123Forum des Landessozialgerichts Nie<strong>der</strong>sachsen,Hannover, 30.09.1997 124Symposiums-Synopse 20. November 1997,MEDICA Düsseldorf 126Handelsvertreter gesucht!Bru<strong>der</strong>müller GmbHElektromedizinPostfach 1353D-727O3 ReutlingenTel.(07121)2693-0Fax (07121)26 93-26TherapiereportOmega-3 Fettsäuren als wirkungsvolles Additivin <strong>der</strong> Therapie <strong>der</strong> Multiplen Sklerose 128Atemwegserkrankungen 129Der Tod lauert im DarmStörungen <strong>der</strong> gastrointestinalen Mikrofloraund ihre Folgen 130Gonarthrose-Rehabilitation: Was wirkt am besten? . .131Industrie-Informationen .132Kleinanzeigen 134fuculaccaIndikationenAdipositas alimentärenund endokrinenUrsprungs, Fettstoffwechselstörungen.Eigenschaftenfuculacca ist das Umstimmungs-und Konstitutionsmittelfür den adipösenPatienten mit seinenBeschwerden. Ergänzendzur Diät kommt fuculaccadie Aufgabe zu, über dieSchilddrüse den Grundumsatzanzuheben, über denMagen-Darmtrakt Resorptions-und Ausscheidungsyorgängezu normalisieren,im Intermediärstoffwechseleine l/polyfische Tendenzherbeizuführen und denentgleisten Glukosestoffwechseleinzuregulieren.Außerdem vermag fuculaccadie Abwehrlage desPyknikers zu stärken, dieInfektanfälligkeit nimmt ab,eine gesunde Ausgangslagewird herbeigeführt.Bestandteilepro Amp. je 0,111 ml Calciumcarbonicum D15,Capsicum D 8, Cascarasagrada D 3, Fucus vesiculosusD 6, Graphites D15,Kalium carbonicum D 8,Phytolacca D 5, Sulfur D12,hergestellt mit isotonischerLösung.Handelsform10, 50,100 Ampullen ä 1 ml,auch als Tropfenpräparat zu25 ml erhältlich.Muster und Literatur gernauf Wunsch.Fabrik biolog.-pharm.PräparateKarl Hubener KG61440 Oberursel/Ts.62 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


EDITORIALEditorialZurück in die Zukunft o<strong>der</strong>Geklonte Menschen - ist die Gentechnologie nochaufzuhalten?Es ist bekanntlich nicht alles Gold, was glänzt - und es ist auch nicht alles Fortschritt,was neu ist. Diese mehr o<strong>der</strong> weniger leidvolle Erfahrung machen heuteimmer mehr Menschen in allen Bereichen des täglichen Lebens: ob es um den PCo<strong>der</strong> die neue Telefonanlage, das Auto o<strong>der</strong> die mo<strong>der</strong>ne Kamera geht - oftmalskönnen die hochwohlgelobten Neuheiten das nicht halten, was sie in <strong>der</strong> Werbungversprechen.Dipl. Biol. J. Meyer-lVegenerUnd das scheint auch in <strong>der</strong> Wissenschaft und <strong>der</strong> Medizin nicht viel an<strong>der</strong>s zusein. Wie oft gingen Schlagzeilen durch die Presse, daß nun endlich ein wirkungsvollesMittel gegen Krebs, MS o<strong>der</strong> eine an<strong>der</strong>e unheilbare Krankheit gefundenworden sei? Leere Versprechungen. Wie viele teure und hochkomplizierteDiagnosegeräte werden pro Jahr entwickelt und auf den Markt gebracht - ganzgleich, ob die Untersuchungen erfor<strong>der</strong>lich bzw. in <strong>der</strong> Praxis finanzierbar sindo<strong>der</strong> nicht? Zu viele.Doch das sind alles nur „peanuts " im Vergleich zu dem medizinisch-vnssenschaftlichenSzenario, das jetzt auf uns zu rollt: die Gentechnologie.Schon seit Jahrzehnten bemühen sich Wissenschaftler auf <strong>der</strong> ganzen Welt, demGeheimnis <strong>der</strong> genetischen Prädisposition auf die Spur zu kommen: 1946 gelanges Muller erstmals, durch Röntgenstrahlen die Erbsubstanz <strong>der</strong> Taufliege,Drosophila melanogaster, zu manipulieren. Stück um Stück konnte so die Abfolge<strong>der</strong> Nukleinsäuren auf den Chromosomen entschlüsselt werden. Heute lesenMolekularbiologen in den Drosophila-Chromosomen wie an<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> SüddeutschenZeitung. 1968 gelang es einer Gruppe von Biologen 30 identischeNachkommen einer Froschspezies herzustellen, das erste Klon-Experiment wargelungen. Keine 20 Jahre später gab es Embryonal-Klone von fast allen Nutztieren.Und heute? Je<strong>der</strong> kennt Dolly, das aus einer Euterzelle geklonte Schaf.Und wenn es nach dem amerikanischen Wissenschaftler Richard Seed ginge,würden auch schon bald Menschen geklont werden. Allen gesetzlichen Bestimmungenund ethischen Bedenken zum Trotz will dieser Wissenschaftler (undan<strong>der</strong>e mit ihm) die in den vergangenen Jahren gewonnenen molekularbiologischenErkenntnisse auf den Menschen anwenden.Ob es Seed wirklich darum geht (wie er vorgibt), schwere Schicksalsschläge vomMenschen abzuwenden und unheilbare Krankheiten in den Griff zu bekommeno<strong>der</strong> vielmehr um pekuniäre Interessen, sei dahingestellt. In jedem Fall zeigt dieDiskussion <strong>der</strong> letzten Wochen wie<strong>der</strong> einmal, daß erschreckend viele Menschenversucht sind, Gesundheit von einer noch höher entwickelten Technik zu erwarten.Der Mensch als Ganzes, seine Möglichkeit zur Selbstregulation, verblaßtgegenüber den phantastisch anmutenden technischen Visionen. Gesundheit aus<strong>der</strong> Retorte? Eine gefährliche Entwicklung!Ihr Jens Meyer- Wegener^rztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998) 63


TITELTHEMAHypericum perforatum - dieHeilpflanze gegen DepressionenJ. Meyer-WegenerJohanniskraut, Hypericum perforatum, ist eine in vielerlei Hinsichtaußergewöhnliche Pflanze. Zum einen hat sie schon vor langer ZeitEingang in die Religion, Mythologie, Heilkunde und Medizingeschichtezahlreicher Völker und Kulturen genommen und ist dort bis auf denheutigen Tag zu finden. Zum an<strong>der</strong>en gehört sie mittlerweile zu denam besten untersuchten Pflanzen überhaupt.Die Wirksamkeit von Johanniskraut bei leichten depressiven Verstimmungenund Angsterkrankungen wird heute auch in schulmedizinischenKreisen anerkannt.Johanniskraut ist aber nicht nur bei diesen Indikationen einsetzbar.Das Wirkungsspektrum ist außerordentlich breit und beinhaltet weiterhin:Wunden und Brandverletzungen, Magen-Darm-Störungen, verschiedeneHauterkrankungen und sogar AIDS und Krebs.Historische BetrachtungenJohanniskraut in <strong>der</strong> AntikeDer erste konkrete Hinweis auf Johanniskrautals Heilpflanze ist bei Pliniusdem Älteren (23-79 n.Chr.) zu finden.So heißt es in seinem umfangreichenWerk „Historia Naturalis": „Verbrennungenwerden durch den Wegerich geheilt... ferner... durch das bloße Krauthypereikon, das wir corissum genannthaben." (Buch 26, Kapitel 80).Auch Pedanios Dioskurides aus Anazarbos(40-90 n.Chr.), nach Hippokrates(460-377 v.Chr.) einer <strong>der</strong> bekanntestenund markantesten Persönlichkeiten <strong>der</strong>antiken Medizin, erwähnt Johanniskrautin seinem Werk „De materica medica".Er empfahl Johanniskraut bei den verschiedenenWunden, einschließlichBrandwunden, sowie bei fiebrigen Erkrankungenund bei Blasenschwäche.Johanniskraut bei den GermanenAm 21. Juni hat die Sonne ihren höchstenStand erreicht, es ist <strong>der</strong> längsteTag und die kürzeste Nacht im Jahr.Dieser Tag, an dem das Licht die Dunkelheitbesiegt, wurde seit Urzeiten vonden Menschen mit Ritualen und Tänzengefeiert. Sonnenwendfeuer symbolisiertendie Kraft <strong>der</strong> Sonne auf <strong>der</strong> Erde,und wer um sie herumtanzte unddarübersprang, konnte sich von Krankheitund Dunkelheit befreien.Einige Pflanzen waren mit diesem Festbeson<strong>der</strong>s verbunden: Farnkraut, Beifuß,Arnika, Ringelblume und Johanniskrautgalten als magische Pflanzen <strong>der</strong>Sonnenwendfeier. In ihnen sahen dieMenschen die Kräfte <strong>der</strong> Sonne, dieKälte und Dunkelheit bannen konnten.Das Johanniskraut schmückte die Altäreunserer germanischen Vorfahren, unddie Mädchen trugen Kränze aus demblühenden Kraut, die corona regis, zumZeichen <strong>der</strong> Verbundenheit mit denKräften des Lichts.Johanniskraut im MittelalterDer Name Johanniskraut (St. John'sWort) war bereits im 6. Jahrhun<strong>der</strong>t aufIrland bekannt. St. Columban (550-615), einer <strong>der</strong> großen irisch-schottischenMissionare, soll wegen seinergroßen Verehrung für Johannes denTäufer immer einen Sproß dieser Pflanzebei sich getragen haben. Überhauptwar das Johanniskraut eng mit dem NamenJohannes' des Täufers verbunden.Im frühen Mittelalter dürfte die Pflanzedaher auch eher zu religiösenZwecken verwendet worden sein.Bezeichnungen wie Hartheu o<strong>der</strong> Tüpfelhartheuverdankt das Johanniskrautseiner <strong>der</strong>ben Sproßachse, die das Heuunerwünscht hart werden läßt. So nenntauch Hildegard von Bingen (1088-1180) die Pflanze „Hartenauwe" undschreibt darüber in ihrem Buch „Physica":„(Johanniskraut) taugt für dasVieh. Für die Medizin taugt es nichtviel, weil es ein verwil<strong>der</strong>tes und vernachlässigtesKräutlein ist."An<strong>der</strong>e im Mittelalter gebräuchliche Bezeichnungenfür Johanniskraut sind:Teufelsflucht, Teufelsfuchtel, Jageteufelund Hexenkraut. Diese Namen deutenbereits darauf hin, daß Johanniskrautweniger zur Wunddesinfektion und-heilung, son<strong>der</strong>n vielmehr wegen seinermagischen Wirkung gegen böseGeister und Dämonen geschätzt undeingesetzt wurde.Otto Brunfels aus Straßburg schreibt inseinem „Contrafyt Kreuterbuch" ausdem Jahr 1532: „Von ettlichen auch Fugadaemonum (Teufelsflucht) genent,darumb/ daz man meynet/ wo solichskraut behalten würt/ da kum <strong>der</strong> teuffeinicht hyn/ mög auch kein gespenst bleiben/und darumb bereuchert man in ettlichenlanden die kindtbetterin damit/laßen es aber vor segnen uff unser Frawenuffart tag (Maria Himmelfahrt)/und haben also ir kurzweil damit." Undauch bei Hieronymus Bock (1498-1554), einem <strong>der</strong> Begrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nenBotanik, ist zu lesen: „Dost,Harthaw und Wegschlyd thun demTeuffei vil Leidt."Der Arzt Theophrastus Bombastus vonHohenheim, bekannter unter dem NamenParacelsus (1493-1541), dürfte einer<strong>der</strong> ersten Ärzte gewesen sein, diedie pharmakologischen Eigenschaften64 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


TITELTHEMAvon Hypericum - in ihrem ganzen Umfang,rational und ohne „Hokuspokus"- erkannten. Er schätzte diese außergewöhnlichePflanze wegen ihres breitenWirkungsspektrums und schrieb ihr viertherapeutisch nutzbare Eigenschaftenzu: „Phantasmata, würm, wunden undbalsamische tugent". In seinem Buch„Von den natürlichen Dingen" (1525)heißt es dazu: „Dises kraut, wie es anim selbst ist, sol für und für getragenwerden un<strong>der</strong> dem paretli (Barett), inkranzweis o<strong>der</strong> sonst in hemden, oft daranschmecken, zu nacht unter das küssi(Kissen) tun, das Haus damit umbsteckeno<strong>der</strong> umb die wend henken.Und das sol ein ietlicher arzt wissen,das got ein groß arcanum (Geheimnis)in das Kraut gelegt hat, alein von wegen<strong>der</strong> geister und dollen fantaseien,die den menschen in Verzweiflung bringenund nicht durch den teuffei, son<strong>der</strong>von natur. Wan got zu allein krankheitenarznei beschaffen, wie sie sind, aleindas <strong>der</strong> arzt-lerne, such und wisse, inwelchen ein ietliches sei." Seine Einschätzungdieser außergewöhnlichenHeilpflanze hat wesentlich dazu beigetragen,daß in den darauffolgenden Jahrhun<strong>der</strong>tenJohanniskraut immer mehrzu psychotherapeutischen Zwecken eingesetztwurde.Johanniskraut in <strong>der</strong> NeuzeitErste wissenschaftliche Untersuchungenüber Wirksamkeit und Verträglichkeitvon Johanniskraut gehen auf denArzt und Dichter Justinus Kerner (1786-1862) zurück, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Literatur alsAutor des Buches „Seherin von Prevorst"bekannt wurde. Kerner war Oberarztim schwäbischen Weinsberg undwidmete sich in erster Linie <strong>der</strong> Behandlunggeistig kranker Menschen. InAnlehnung an die hippokratische Medizin<strong>der</strong> Antike war Kerner, wie auchviele an<strong>der</strong>e Ärzte seiner Zeit, davonüberzeugt, daß alle Krankheiten, so auchdie Geisteskrankheiten, auf einer fehlerhaftenZusammensetzung des Blutesberuhten. Das melancholische Gemütwurde beispielsweise auf ein Zuviel anschwarzer Galle zurückgeführt. Es lagfür Kerner daher nahe, bei Melancholikernund depressiven Patienten den anfrisches Blut erinnernden roten Saft <strong>der</strong>Johanniskrautblüten zur Reinigung desBlutes einzusetzen.Ende des 19., Anfang dieses Jahrhun<strong>der</strong>ts,mit Aufkommen <strong>der</strong> naturwissenschaftlichenMedizin geriet Johanniskrautals „Psychopharmakon" nahezuvöllig in Vergessenheit. Erst seit etwa15 Jahren befassen sich die Wissenschaftlerauf <strong>der</strong> ganzen Welt wie<strong>der</strong> mitdieser vielversprechenden und zugleichso geheimnisvollen Pflanze.Anmerkungen zur BotanikDas Tüpfeljohanniskraut ist eine ausdauernde,bis zu einem Meter hohe, aufrechtePflanze mit weit verzweigtemWurzelstock und einer spindelförmigenWurzel. Sie hat eine stielrunde, kahle,extrem harte, markhaltige Sproßachse,die mit zwei erhabenen Längsachsenbesetzt ist.Die elliptisch o<strong>der</strong> länglich geformtenBlätter sind ganzrandig, kahl, 0,7 bis 3Zentimeter lang und 0,3 bis 1,5 Zentimeterbreit. Sie haben keinen Blattstielund sitzen daher direkt an <strong>der</strong> Sproßachse.Zwei Blätter sitzen sich jeweils gegenüber,das heißt, sie sind gegenständigangeordnet. Die Blattoberfläche istdurchscheinend und am Rand, teilweiseauch auf <strong>der</strong> ganzen Fläche, mitschwarzen Öldrüsen besetzt.Die goldgelben, zahlreichen Blüten desTüpfel johanniskrauts haben fünf Kronblätterund stehen in sogenannten Trugdolden.Hierbei verzweigt sich <strong>der</strong> Blütenstandbuschig in einen Hauptsproßund mehrere Seitensprosse. Ein Blütenstandist 7 bis 11 Zentimeter lang und5 bis 11 Zentimeter breit. Die gelbenKronblätter einer einzelnen Blüte sindAbb. l: Hypericum perforatumelliptisch o<strong>der</strong> länglich, 1,2 bis 1,5 Zentimeterlang und 0,5 bis 0,6 Zentimeterbreit. Sie besitzen in <strong>der</strong> Fläche durchsichtigeSekretbehälter und tragen amRand dunkelrote Drüsenhaare. Zerreibtman die Blüten, so tritt aus den Drüsenhaareneine rote Flüssigkeit aus, diedie Haut violettrot färbt. Dieser rote Saftduftet warm-balsamisch.Die grünen Kelchblätter <strong>der</strong> Blüte sindschmal und fein zugespitzt. Mit einerBreite von 1 Millimeter und einer Längevon 4 bis 5 Millimetern sind sie etwadoppelt so lang wie <strong>der</strong> Fruchtknoten.Die Kelchblätter sind sparsam mitschwarzen, meist ovalen Öldrüsen besetzt.Ihr Rand ist glatt o<strong>der</strong> spärlich gezahnt.Das Tüpfeljohanniskraut besitztbis zu 100 bräunliche Staubblätter, diein drei Bündeln stehen und kürzer sindals die Kronblätter. Die Blütezeit desTüpfeljohanniskrauts ist von Juni bisSeptember. Nach dem Verblühen verfärbensich die Blüten dunkelbraun. SeineFrüchte sind braune, dreifächrige, biszu 10 Millimeter lange Kapseln. Diedunkelbraunen Samen sind etwa 1 Millimeterlang, zylindrisch und feinwarzig.Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998) 65


TITELTHEMAHerstellung <strong>der</strong> DrogeZur Herstellung arzneilicher Zubereitungenwie Johanniskrauttee, Johanniskrauttinkturo<strong>der</strong> Johanniskrautdrageesschreibt <strong>der</strong> DAC die Verwendung <strong>der</strong>Krautdroge vor. Der lateinische Namehierfür ist Hyperici herba und bedeutetzu deutsch soviel wie „das Kraut desJohanniskrauts". Die Droge besteht ausden kurz vor o<strong>der</strong> während <strong>der</strong> Blütezeitgesammelten und getrockneten,ganzen o<strong>der</strong> zerkleinerten oberirdischenTeilen von Hypericum perforatum L.Die charakteristischen Merkmale <strong>der</strong>Droge Hyperici herba lassen sich vomErscheinungsbild des Tüpfeljohanniskrauts,seiner Stammpflanze, ableiten:Auffällig sind die gelben bis gelbbraunen,fünfzähligen Blüten, die eventuellnoch in traubig zusammengesetztenTrugdolden stehen. Die Kronblätterweisen zahlreiche dunkle Punkte undStriche auf. Am Blattrand sind dunkelroteDrüsen zu erkennen. Die Drogeriecht schwach aromatisch und hat einenherb-bitteren, zusammenziehendenGeschmack.Im Gegensatz zum DAC schreibt dasHomöopathische Arzneibuch (HAB)zur Herstellung homöopathischer Zubereitungenmit Johanniskraut die Verwendung<strong>der</strong> ganzen, frischen, blühendenPflanze beziehungsweise <strong>der</strong>frischen, oberirdischen Teile von Hypericumperforatum L. vor. Für die Zubereitungvon Johannisöl werden nurdie frischen Blüten des Tüpfeljohanniskrauts(Hyperici flos recens) und nichtdie Krautdroge Hyperici herba eingesetzt(DAB Ergänzungsband 6).Die Inhaltsstoffe desJohanniskrautsWie alle Naturprodukte setzt sich auchJohanniskraut aus einer Vielzahl vonchemischen Verbindungsklassen zusammen,von denen hier nur die erwähntwerden sollen, die für die Wirksamkeit<strong>der</strong> Pflanze am wahrscheinlichstenerscheinen.Hypericin und verwandte VerbindungenDer auffälligste Inhaltsstoff des Tüpfeljohanniskrautsist <strong>der</strong> rote Farbstoffdes Pflanzensaftes, das Hypericin. Erwird auch als Hypericumrot bezeichnetund ist in den Gewebslücken <strong>der</strong> Pflanze,vorwiegend in den Blütenblättern,lokalisiert. Er gilt als ein Charakteristikum<strong>der</strong> Gattung Johanniskraut, konntebisher aber nur bei etwa <strong>der</strong> Hälftealler untersuchten Arten gefunden werden.In <strong>der</strong> arzneilich verwendeten, getrocknetenDroge Hyperici herba sindHypericin und hypericinähnliche Substanzenzu 0,1 bis 0,15 Prozent enthalten.Die Blüten von Hypericum perforatumL. enthalten mehr als doppelt sovielHypericin wie die ganze Droge (bis zu0,4 Prozent), und die Staubblätter sindmit 0,8 Prozent das hypericinhaltigstePflanzenorgan. Daher ist die Vorschriftdes DAB EB 6, für die Herstellung desroten Johanniskrautöls nur die frischenBlüten des Tüpfeljohanniskrauts zu verwenden,durchaus sinnvoll.Chemisch gesehen ist Hypericin ein Anthracen<strong>der</strong>ivat.Eine Reihe von charakteristischenDrogeninhaltsstoffen leitensich vom Anthracen ab. So auch die Dianthrone,die als Naphthodianthrone dieSubstanzklasse <strong>der</strong> Hypericine bilden.Der wichtigste Vertreter <strong>der</strong> Hypericineim Tüpfeljohanniskraut ist das rote Hypericin.An<strong>der</strong>e, ebenfalls vorhandeneHypericine sind Pseudohypericin sowiedie Synthesevorstufen Protohypericino<strong>der</strong> Protopseudohypericin, die sich unterEinwirkung von Licht in die Endprodukteumsetzen. Sie unterscheidensich in ihrer Struktur nur minimal vomHypericin.OHOHyperosid:Isoquercitrin:Quercetin:Quercitrin:ORR = ß-D-GalactosylR = ß-D-GlucosylR = HR = a-L-RhamnosylAbb. 2: In Hypericum-perforatum-Kraut vorkommende Flavonoide.Nach Hänsel/Faust 1997OH"OHOHHypericin bzw. hypericinartige Verbindungensind zugleich die Leitsubstanzenin Hypericum perforatum L.Die an<strong>der</strong>en wirksamen Inhaltsstoffeverhalten sich in <strong>der</strong> Regel proportionalzum Hypericingehalt, so daß bei hohemAnteil dieser wertbestimmendenSubstanz ein insgesamt wirksamer Extraktzu erwarten ist. Der Gehalt desDrogenextrakts wird in Milligramm Gesamthypericin,berechnet als Hypericin,angegeben.66 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


duo* Tropfen • M uno DrageesMypericum-Therapfemit Lichtblick1»;> IARZNEI MITTELHewepsychorf uno Dragees: Zusammensetzung:von Natur aus wirksam1 Drg. enthält: Johanniskraut-Trockenextrakt 100 - 130mg mit 0,2 - 0,3 mg Gesamthypericinen. Indikationen:Psychovegetative Störungen, depressive Verstimmungszustände, Angst und/o<strong>der</strong>nervöse Unruhe. Nebenwirkungen: Photosensibilisiemng. Dosierung: Je nachdem Grad <strong>der</strong> Beschwerden 1-3mal täglich 1 Dragee. Packungsgrößen undPreise: 30 Drg. (N1) 10,60 DM, 60 Drg. (N2) 19,50 DM, 100 Drg. (N3) 29,50 DM.Hewepsychori* duo Tropfen: Zusammensetzung: 1 ml enthält: Johanniskraut-Extrakt, entspr. mind. 0,12 mg Gesamthypericinen, Kava-Kava-Fluidextrakt, entspr.mind. 0,24 mg Kavapyronen ber. als D,L-Kavain. Indikationen:Depressionen (funktionier und traumatischerArt); vegetative Dystonie; Migräne; Rekonvaleszenz, nervöseErschöpfung. Enuresis nocturna, Pavor nocturnus. Gegenanzeigen: EndogeneDepressionen. In Schwangerschaft und Stillzeit nur bei strenger Indikationsstellung.Nebenwirkungen: Photosensibilisierung. Dosierung: 4mal täglich20 Tropfen mit wenig Flüssigkeit einnehmen. In akuten Fällen 6mal täglich 50 Tropfen.Packungsgrößen und Preise: 50 ml (N2) 15,80 DM, 100 ml (N3) 28,70 DM,200 ml 47,70 DM. Hevert-Arzneimittel GmbH & Co. KG, 55560 Sobernheim/Nahe.


TITELTHEMAFlavonoideEine weitere große Klasse von Naturstoffen,die auch im Tüpfeljohanniskrautzu 0,5 bis 1 Prozent vertreten ist, ist dieGruppe <strong>der</strong> Flavonoide. Flavonoide sindmeist gelbe, orangefarbene, rote, blaueo<strong>der</strong> schwarze Farbstoffe und daher fürdie Färbung von Blüten, Blättern,Früchten und an<strong>der</strong>en Pflanzenbestandteilenverantwortlich. Die Flavonoidesind mit ihrer krebshemmenden,immunstimulierenden undverdauungsför<strong>der</strong>nden Wirkung einer<strong>der</strong> Hauptgründe für die gesundheitsför<strong>der</strong>ndenEigenschaften <strong>der</strong> vegetarischenErnährung.Das Hauptflavonoid <strong>der</strong> Hypericumartenist mit 2 bis 4 Prozent das zitronengelbeQuercetin mit seinen Glykosiden(Zuckerverbindungen), zum BeispielQuercitrin und Rutosid. Das erste ausHypericum perforatum L. isolierte Flavonoidwar das hellgelbe Quercetin-3b-D-Galaktosid (1937), das auch als Hyperosidbezeichnet wird. Es folgten dieseltener vorkommenden BiflavonoideI3.II8-Biapigenin (0,1 bis 0,5 Prozent)und I3MI8-Biapigenin (Amentoflavon),die nur in geringer Menge in Blüten zufinden sind. Amentoflavon hat ausgeprägteentzündungshemmende Wirkungen.Weitere Flavonoide im Johanniskrautsind die gelben VerbindungenLuteolin, Kämpferoi, Myricetin, Rutinund Dihydroquercetin.HyperforinDas Phloroglucin<strong>der</strong>ivat Hyperforinwurde in den Jahren 1971 bis 1975 eingehendvon russischen Forschungsgruppenuntersucht. Es ist chemisch engverwandt mit den für die beruhigendeWirkung des Hopfens verantwortlichenInhaltsstoffen und könnte <strong>der</strong> Grund fürdie Anwendung des Johanniskrauts alsBeruhigungsmittel sein.Hyperforin ist in den frischen Blüten,Knospen und Samenkapseln von Hypericumperforatum L. in relativ hoherKonzentration vorhanden (2 bis 4 Prozent),wird während des Trocknungsvorgangsund in Drogenauszügen (zurHerstellung von Dragees) und Lösungen(Tee) jedoch rasch abgebaut. In frischemJohannisöl ist es neben den Flavonoidenund <strong>der</strong> strukturverwandtenVerbindung Adhyperforin in hoherKonzentration enthalten. Hier kommtseine ausgeprägte antibakterielle Wirkungzum Einsatz. Hyperforin konntenach innerlicher Anwendung von Johanniskrautauch im Gehirn nachgewiesenwerden. Einige Wissenschaftlerhalten diese Verbindung für die Wirksubstanz<strong>der</strong> Droge.GerbstoffeGerbstoffe sind mit 3,8 bis 16,4 Prozentin Hypericum perforatum L. enthaltenund haben einen gewissen Anteil amGesamtwirkungsspektrum. Aufgrunddes hohen Gehalts wird die Droge häufigauch als Gerbstoffdroge bezeichnet.Die in <strong>der</strong> Heilkunde und Medizin angewandtenGerbstoffe haben die Eigenschaft,Eiweißstoffe <strong>der</strong> oberstenGewebeschichten <strong>der</strong> Schleimhäute und<strong>der</strong> Bindegewebe unter Bildung einerzusammenhängenden, fest anhaftendenMembran auszufällen. Dadurch wird dieReizempfindlichkeit <strong>der</strong> Nervenendigungenherabgesetzt, so daß Gerbstoffereizmil<strong>der</strong>nd, entzündungshemmendund leicht örtlich betäubend wirken. Auf<strong>der</strong> Darmschleimhaut verhin<strong>der</strong>n sie dieAufnahme giftiger Eiweißabbauprodukteaus verdorbenen Lebensmittelnund hemmen die Entwicklung und dasEindringen von Bakterien in das Gewebe.Aus dem Johanniskraut konnten dienicht wasserlöslichen Gerbstoffbausteine(+)-Catechin und (-)-Epicatechinisoliert werden, die bei Durchfallhelfen. Durch die Kombination mitdem entzündungshemmenden Amentoflavonist Johanniskraut daher einwirkungsvolles Heilmittel bei Magen-Darm-Infektionen, das beson<strong>der</strong>s fürdie Anwendung bei Kin<strong>der</strong>n geeignetist.BlütenfarbstoffeIn den Blüten von Hypericum perforatumL. wurde neben dem gelben Hyperosidund dem roten Hypericin auchCyanidinchlorid nachgewiesen. DieseVerbindung gehört in die Substanzklasse<strong>der</strong> Procyanidine, einer Gruppevon Gerbstoffen, die formal den Flavonoidenzugerechnet wird, obwohl siekeine gelb gefärbten Substanzen besitzt.Die Procyanidine machen mit etwa 14Prozent einen großen Anteil des getrocknetenJohanniskrauts aus. In Weißdornpräparatenist diese Stoffgruppe fürdie Herzwirksamkeit verantwortlich,und auch die Hypericum-Procyanidinezeigten in Laborversuchen eine Kräftigungund Durchblutungsför<strong>der</strong>ung desHerzmuskels.Etherische ÖleNeben den dunklen Gewebslücken, dieden roten hypericinhaltigen Pflanzensaftbeinhalten, besitzt das Johanniskrautauch helle, kugelige Exkretbehälter,die häufig durchsichtig sind. Sielassen die Blätter durchstochen erscheinen.Sticht man einen hellen Sekretbehältermit einer Nadel an, so tritteine klare, zähe Flüssigkeit aus, die nachHarz riecht. Es handelt sich hierbei vermutlichum ein Gemisch aus etherischenÖlen mit harzähnlichen Komponenten.Der harzige Geruch des Johanniskrautswurde bereits in mittelalterlichen Kräuterbüchernbeschrieben. Das Öl ist vonheller Farbe mit krautigem, tannenduftartigemGeruch und zu 0,05 bis 0,9Prozent im Johanniskraut enthalten. Esbesteht in erster Linie aus Kohlenwasserstoffenmit verzweigter und unverzweigterKette. In größerer Menge enthaltensind 2-Methyloctan (16,4Prozent), a-Pinen (10,6 Prozent), <strong>der</strong>Hauptbestandteil des Terpentinöls, Dodecanol(5,0 Prozent) und b-Caryophyl-68 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


Jarsin® konnte bereits viele Ärzte davon überzeugen, daß ein gutespflanzliches Antidepressivum in vielen Fällen ausreicht.Mit Jarsin®300 haben wir unser Konzept hochdosierter Phytopharmakaweiterentwickelt. Das innovative Extraktionsverfahren bedeutet einehöhere Standardisierung auf 900 ug Gesamthypericin pro Dragee:Starker Extrakt mit starker Wirkung* Mervenheilkunde 12 (1993): 268-366.arsin @ 3ooLeichter aus dem Tief


TITELTHEMAJen (3,0 Prozent). Nachgewiesen wurdein geringen Mengen auch <strong>der</strong> Alkohol2-Methyl-3-Buten-2-ol, <strong>der</strong> alswirksame Verbindung <strong>der</strong> beruhigendwirkenden Hopfenzapfen diskutiertwird. Durch ihre Eigenschaft, schnellzu verdunsten, erzeugen die etherischenÖle Kälte, so daß sie bei äußerlicher Anwendungkühlend und schmerzlin<strong>der</strong>ndwirken.Hypothesen zum WirkungsmechanismusAls Wirksubstanz des Johanniskrautextraktswurde lange Zeit <strong>der</strong> rote FarbstoffHypericin angesehen, <strong>der</strong> alsMAO-Hemmer den Abbau von Noradrenalinverhin<strong>der</strong>n sollte. Untersuchungenmit <strong>der</strong> Reinsubstanz Hypericin habenjedoch ergeben, daß eine MAO-Hemmung erst in Konzentrationen ausgelöstwird, die im Johanniskrautextraktgar nicht erreicht werden. Der Hypericingehaltin Hypericumpräparaten ist zugering, um allein für die antidepressiveWirkung verantwortlich zu sein.Die Wissenschaftler gehen heute davonaus, daß eine Depression durch einenMangel o<strong>der</strong> eine mangelnde Wirkung<strong>der</strong> Neurotransmitter im synaptischenSpalt hervorgerufen wird und durch dievermehrte Bereitstellung von Botenstoffbehandelt werden kann. Das alleinigeVorhandensein von mehr Noradrenalino<strong>der</strong> Serotonin ist aber vermutlich nichtfür die Wirkung verantwortlich, son<strong>der</strong>nscheint lediglich Auswirkungen auf dieRezeptoren <strong>der</strong> folgenden Zelle zu haben.Aufgrund <strong>der</strong> unzureichenden Klärungdes Wirkungsmechanismus von Antidepressivauntersuchten Pharmakologenneben den akuten Wirkungsmechanismendaher auch Vorgänge, die imzentralen Nervensystem erst nach einerereignislosen Zeit von zwei bis drei Wochenin Erscheinung treten. Für diedurch Noradrenalin und Serotonin kommunizierendenZellen konnten Verän<strong>der</strong>ungenin <strong>der</strong> Empfindlichkeit <strong>der</strong> Rezeptorennachgewiesen werden, diewahrscheinlich durch das vermehrteVorhandensein <strong>der</strong> Neurotransmitter imsynaptischen Spalt nach Einnahme vonAntidepressiva hervorgerufen werden.Der bekannteste Effekt, <strong>der</strong> durch er-70


TITELTHEMAhöhte Noradrenalinkonzentration imsynaptischen Spalt hervorgerufen wird,ist die ß-Down-Regulation. Damit isteine Dichteabnahme eines bestimmtenRezeptors (ß-Rezeptor) gemeint. DieVerringerung <strong>der</strong> Rezeptordichte führtzu einer vermin<strong>der</strong>ten Reizleitung. An<strong>der</strong>eEmpfänger, die al-Rezeptoren,reagieren auf die erhöhte Noradrenalinkonzentrationim synaptischen Spalt miteiner Dichtezunahme.Die Konzentrationserhöhung von Serotoninim synaptischen Spalt <strong>der</strong> serotoninergenNervenzellen bewirkt wie<strong>der</strong>umeine Dichteabnahme <strong>der</strong> Empfänger(5-HT2-Rezeptoren). Einige Forschervermuten hier eine räumliche Abschirmung<strong>der</strong> Rezeptoren durch Wirkstoffedes Hypericumextrakts, so daß sie alsEmpfanger für die Signale des Serotoninnicht mehr zur Verfügung stehen.Ferner ist eine erhöhte Empfindlichkeit<strong>der</strong> Serotoninrezeptoren (5-HT2-Rezeptoren)zu beobachten. Bei <strong>der</strong> Behandlungmit unterschiedlichen Antidepressivafallt auf, daß nicht alle Substanzeneine ß- und 5-HT2- Down-Regulationauslösen, daß aber immer einer <strong>der</strong> beidenProzesse eingeleitet wird.Aufgrund dieser Beobachtungen gehendie Pharmakologen heute davon aus,daß das Modell <strong>der</strong> „adaptiv verän<strong>der</strong>tenneuronalen Rezeptoren" den Wirkungsmechanismus<strong>der</strong> Antidepressivaam besten beschreibt. Das Wirkprinzipbesteht wahrscheinlich aus einer Anpassung<strong>der</strong> Dichte verschiedener Rezeptoren,die zusammen o<strong>der</strong> allein dieantidepressiven Eigenschaften verschiedenerSubstanzen auslösen.Extrakte, die mit dem Phloroglycin<strong>der</strong>ivatHyperforin angereichert worden waren,zeigten deutliche Hemmeffekte aufdie Neurotransmittersysteme. Beson<strong>der</strong>sstark war die Wie<strong>der</strong>aufnahmehemmungvon Serotonin ausgeprägt. Auch im Verhaltenstestan Ratten waren die hyperforinreichenExtrakte gut wirksam.NA-Wie<strong>der</strong>-aufnahmc-Hemmung5-HT-Wie<strong>der</strong>-aufhdhmc-I KimmungP-Dovvn-RegulationAkute EffekteMAOlkmmmig«2-MotkaikAdaptive Verän<strong>der</strong>ungen5-1 IT-Down-Kcgulahon5-1 ITrinpfindlichkeits-Antidepressive Wirkunguj-Up-RcgulationS-HTßlockadcanticholmcrgcKlickteAbb. 2: Generelle Bedeutung von akuten Effekten und adaptiven Verän<strong>der</strong>ungen für dieWirkung von Antidepressiva. Nach Müller, 1992Sowohl <strong>der</strong> Johanniskrautextrakt alsauch reines Hyperforin blockieren dabeinicht wie die trizyklischen Antidepressivao<strong>der</strong> die Serotonin-Wie<strong>der</strong>aufnahme-Hemmerdas Transportmolekülfür den aktiven Rücktransport <strong>der</strong> Botenstoffe.Wahrscheinlich liegt hier einan<strong>der</strong>er, bisher unbekannter Hemmmechanismusvor, <strong>der</strong> auch als Modellfür das Wirkprinzip neuer Antidepressivadienen könnte.In hohen Konzentrationen besitzen Hyperforinund Adhyperforin beruhigendeEigenschaften.Als ein an<strong>der</strong>er Wirkungsmechanismusdes Johanniskrautextrakts wird diedurch Hypericin ausgelöste Hemmungvon Proteinkinase C, einem Enzym, dasan <strong>der</strong> Signalübertragung zwischen denZellen beteiligt ist, diskutiert. Die Inaktivierungdieses Enzyms ist wahrscheinlichauch für den virenhemmendenEffekt des Hypericumextraktsverantwortlich.Klinische Studien zum Nachweis<strong>der</strong> Wirksamkeit und VerträglichkeitEs liegen mittlerweile mehr als 23 klinischeStudien vor (15 davon wurdenplacebokontrolliert und doppelblinddurchgeführt), die die Wirksamkeit vonJohanniskraut bei leichten bis mittelschwerenDepressionen belegen. Dieseklinischen Wirksamkeitsuntersuchungenwurden fast ausschließlich mit denPräparaten: Jarsin*, Hyperforat", Psychotonin"und Psychotonin* M, Neuropas"und EsbericutrT durchgeführt.Doch die Zahl <strong>der</strong> auf dem Markt befindlichenJohanniskrautpräparate ist ausverständlichen Gründen sehr viel größer.Es würde zu weit führen, in diesem Zusammenhangauf alle Studien einzugehen.Vielmehr soll <strong>der</strong> Aspekt <strong>der</strong> Arzneimittelnebenwirkungenbzw. <strong>der</strong>Verträglichkeit von Johanniskraut hierbeson<strong>der</strong>s hervorgehoben werden:Die Hypericum-Präparate erwiesen sichin allen klinischen Studien und Anwendungsbeobachtungenals sehr gutverträglich. In einer Anwendungsstudiemit 3.250 Patienten berichteten nur 2,4Prozent <strong>der</strong> Behandelten über unerwünschteArzneimittelwirkungen undnur 1,45 Prozent <strong>der</strong> Patienten brachendie Therapie ab. Dabei handelte es sichfast ausschließlich um subjektive Beschwerdenwie leichte Übelkeit, Appetitlosigkeit,Druckgefühl in <strong>der</strong> Magengegend,Schwindelgefühl, Hautjucken,Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998) T\


TITELTHEMAMüdigkeit o<strong>der</strong> innere Unruhe. Die Reaktionenim Magen-Darm-Bereich sindwahrscheinlich auf den hohen Gerbstoffgehalt<strong>der</strong> Droge zurückzuführen.In seltenen Fällen (0,52 Prozent) kames zu allergischen Reaktionen.Phototoxizität - Risiko o<strong>der</strong> Legende ,Bei extremer Überdosierung können bestimmteInhaltsstoffe des Johanniskrauts(Hypericine) zu phototoxischen Reaktionen<strong>der</strong> Haut führen. Die Phototoxizitätist eine unerwünschte Wirkungzahlreicher Chemikalien^ Arzneimittelund Kosmetika sowie von Extrakten ausPflanzen wie Aloe vera, Ginkgo biloba,Rauschpfeffer und Johanniskraut.'Diebeim Johanniskraut als „Hartheukrankheit"o<strong>der</strong> „Hypericismus" bezeichneteHautreaktion ist auf eine Photosensibilisierung,das ist eine erhöhte Empfindlichkeit<strong>der</strong> Haut gegenüber Licht,zurückzuführen. Beobachtet wurde sie'zuerst bei hellhäutigen Weidetieren', dieJohanniskraut in größeren Mengen gefressenhatten. Sie litten an sonnenbrandähnlichenBlasen, Hautreizungenund Haarausfall. ,Voraussetzung für die Entstehung desHypericismus ist eine Mindestdosis anHypericinen und Licht bestimmter Wellenlänge.Die Abhängigkeit des Hyper-4icismus von Licht konnte bereits 1939in einer Versuchsreihe bewiesen wer-:den: In einer durch Licht aktivierten Reaktionbilden sich aktivierte Formen desSauerstoffs, die bestimmte Zellbestandteilezerstören können. Die Folgesind Geschwüre und heftige Entzündungen.Bei Mäusen, die Hypericine ineiner Dosierung von 5 Milligramm proKilogramm Körpergewicht (5mg/kgKG) erhielten, trat <strong>der</strong> Tod in Abhängigkeitvon <strong>der</strong> Lichtintensität unmittelbar(Sonnenlicht), nach zehn Minuten(500 Watt für 45 bis 90 Sekunden)o<strong>der</strong> nach wenigen Tagen (50 Watt) ein.Als Todesursache wurde eine zu starkeDurchblutung des Gehirns und des zentralenNervensystems beobachtet.In einem weiteren 1981 durchgeführtenTierversuch an Kälbern konnte gezeigtwerden, daß auch diese Tierart auf dieZufuhr von Hypericinen und Sonnenexpositionempfindlich reagierte. Beiden Rin<strong>der</strong>n konnten Hautrötung, Blasen,Nekrosen, starke"} Unruhe undDurchfälle provoziert werden. Nach 3bis 30 Tagen trat jedoch bei allen Tierendie vollständige Genesung ein. Obwohldie Dosierungen mit denen des Mäuseversuchsvergleichbar waren, ging keines<strong>der</strong> Tiere ein. Hypericismus konntebei extremer Überdosierung auch beimMenschen ausgelöst werden: Die Testpersonenlitten unter Symptomen wieErregungszustanden, Angst, Schlaflosigkeitund Pulsbeschleunigung, dienach Beendigung <strong>der</strong> Studie jedochvollständig zurückgingen. Die Probandenzeigten eine Zunahme <strong>der</strong> Sensibilitätgegenüber UVA-Strahlen (dieBräunungsstrahlung <strong>der</strong> Sonnenbänke),während die Empfindlichkeit gegenüberUVB-Strahlung unbeeinflußt blieb.Bei einer üblichen Tagesdosis von 0,2bis 1,0 Milligramm Gesamthypericinund auch bei <strong>der</strong> Anwendung hochkonzentrierterPräparate (3 mal 0,9 Milligrammpro Tag) ist jedoch nicht miteiner Photosensibilisierung zu rechnen.Anhand <strong>der</strong> Ergebnisse aus Tierversuchenließ sich berechnen, daß beimMenschen erst bei einer 30fachen Überdosierung<strong>der</strong> therapeutischen Einzeldosis(30 Dragees einer hochkonzentriertenJohanniskrautzubereitung wieHelarium, Hypericum o<strong>der</strong> Jarsin o<strong>der</strong>60 Tassen Tee, hergestellt aus jeweils2 Gramm Teedroge) mit geringfügigerphototoxischer Wirkung (Hautrötung)zu rechnen ist. Für schwere Reaktionenwie Blasenbildung, Nekrosen (Absterbenvon Gewebe) und starker Unruhesind 50fache Überdosierungen erfor<strong>der</strong>lich.Obwohl keine konkreten Fälleeiner Photosensibilisierung beim Menschennach korrekter Einnahme von Hypericumextraktenbekannt sind, solltenwährend und bis eine Woche nach <strong>der</strong>letzten Anwendung aller JohanniskrautpräparateHöhensonne und Solariengemieden werden. Das gilt beson<strong>der</strong>sfür hellhäutige Patienten.Die etwa zehnmal geringere Nebenwirkungsrate<strong>der</strong> Hypericumpräparate verschafftdiesen den entscheidenden Vorteilgegenüber klassischen (synthetischen)Antidepressiva bei <strong>der</strong> Behandlungleichter bis mittelschwerefDepressionen. Die von diesen Medikamentenausgehenden unerwünschtenArzneimittelwirkungen sind zwar meistharmlos (unter an<strong>der</strong>em Müdigkeit.Mundtrockenheit, Verstopfung und Appetitsteigerung),können das subjektiveBefinden aber <strong>der</strong>art beeinträchtigen,daß <strong>der</strong> Patient seine Medizin nichtmehr einnimmt und dadurch den Therapieerfolggefährdet. In einem solchenFall spricht <strong>der</strong> Mediziner von <strong>der</strong> Non-Compliance des Patienten. Die guteVerträglichkeit <strong>der</strong> Johanniskrautpräparateist <strong>der</strong> Grund für die von vielenÄrzten beobachtete hohe Patienten-Compliance.Durch das Fehlen einer ermüdendenWirkung werden die Patienten in <strong>der</strong>Ausübung ihrer täglichen Aktivitätenund Pflichten (Fahrtüchtigkeit, Berufstätigkeit)nicht beeinträchtigt, und auchdie reaktionsverzögernde Wirkung de£Alkohols scheint durch die Einnahmevon Johanniskrautextrakt nicht verstärktzu werden.J. Meyer-WegenerWehrfeldweg 682439 GroßweilDas Manuskript enthält Auszüge aus demBuch:Prof. Dr. M. Hörning und J. Meyer-WegenefJohanniskraut - Licht im Dunkel <strong>der</strong> Depressionen,Mosaik-Verlag, München1998, ISBN 3576-11119-0, NeuerscheinungFebruar 1998, DM 19,90. Mitfreundlicher Genehmigung des Mosaik'Verlags, München72 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


Psychotonin® 300 Kapsein:* .• - :'hochkonzentriertund öligsuspendiertBeruhigendundentspannendam TagPsychotonin® -KapselnTinkturStimmungsaufhellendund antriebssteigerndstimmungsstabilisierendbei vollerLeistungsjäh igkeitü rational undwirtschaftlich• schlafför<strong>der</strong>ndam Abendi\«liutomn WO KapselnWirkstoff: Trockenextrakt aus JohanniskrautZusammensetzung: 1 Kapsel enthält: Trockenextrakt aus Johanniskraut (5,0 - 8,0 : 1) 306,0 mg. Weitere Bestandteile: Gelatine, gelbes Wachs, Glycerol 85%, hochdisperses Siliciumdioxid,hydriertes Sojabohnenöl, Macrogol-Glycerolhydroxystearat, Makodextrin, Natrium-Kupfer-ChlorophylVin E 141, partiell hydriertes Sojabohnenöl, Rüböl, Sojalecithin,Titandioxid E 171. Anwendungsgebiete: Psychovegetative Störungen, depressive Verstimmungszustände, Angst und/o<strong>der</strong> nervöse Unruhe. Gegenanzeigen: Keine bekannt.Nebenwirkungen: Eine Erhöhung <strong>der</strong> Lichtempfindlichkeit <strong>der</strong> Haut (Photosensibilisierung) ist insbeson<strong>der</strong>e bei hellhäutigen Personen möglich. Wechselwirkungen mit an<strong>der</strong>enMitteln: Keine bekannt. Dosierung und Art <strong>der</strong> Anwendung: Soweit nicht an<strong>der</strong>s verordnet, l-2mal täglich 1 Kapsel zu den Mahlzeiten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einnehmen.Da sich die Wirkung des Arzneimittels in den ersten Tagen <strong>der</strong> Anwendung allmählich aufbaut, sollte Psychotonin* 300 Kapseln konsequent eingenommen werden, wobeiein Zeitraum von mindestens A4 Tagen sinnvoll ist. Daneichungsform, Packungsgtößen und Preise: OP mit 60 Kapseln zum Einnehmen (N2) DM 36,10; OP mit 100 Kapselnzum Einnehmen (N3) DM 57,20. Stand: Dezember 1997l\wiii>icmm - sul. Kapseln/-TinkturZusammensetzung: 1 Kapsel enthält: Trockenextrakte aus: Johanniskraut (5,4 - 6,6 : 1) 100,0 mg mit 0,055 mg Hypericin, Baldrianwurzel (5,5 - 6,8 : 1) 160,0 mg. WeitereBestandteile: Gelantine, gelbes Wachs, Glycerol 85 %, hydriertes Sojabohnenöl, Mactogol-1500-glycecottrkicinoleat, Maltodexttin, Natrium-Kupfer-CraorophyllinE 141, partiell hydriertes Sojabohnenöl, Rüböl, Sojalecithin, Titandioxid E 171. 100 g Tinktur enthalten: Alkoholische Drogenauszüge aus: Johanniskraut (1:2) 30,0 g mit0,45-0,5 mg/ml Gcsamthypericin berechnet als Hypericin, Baldrianwurzel (1:5) 70,0 g. Das Arzneimittel enthält 65,5 Vol.-% Alkohol. Anwendungsgebiete: PsychovegetativeStörungen, depressive Verstimmungszustände, Angstgefühle, Unruhezustände, nervös bedingte Einschlafstörungen. Gegenanzeigen: Keine bekannt. Nebenwirkungen: Photosensibilisierungist möglich, insbeson<strong>der</strong>e bei hellhäutigen Personen. Wechselwirkungen mit an<strong>der</strong>en Mitteln: Keine bekannt. Dosierung und Art <strong>der</strong> Anwendung: Soweit nicht an<strong>der</strong>s verordnet,1 bis 2mal täglich 1 Kapsel mit Flüssigkeit o<strong>der</strong> 2mal täglich 20 Tropfen in etwas Flüssigkeit einnehmen. Bei stärkeren Beschwerden kann die Tagesdosis auf 3mal 1 Kapsel o<strong>der</strong>3mal 20 Tropfen erhöht werden. Darreichungsformen, Packungsgrößen und Preise: OP mit 50 Kapseln zum Einnehmen (N 1) DM 20,40; OP mit 100 Kapseln zum Einnehmen (N 2)DM 36,52; OP mit 30 ml Tinktur zum Einnehmen (N 1) DM 14,69; OP mit 50 ml Tinktur zum Einnehmen (N 2) DM 18,94; OP mit 100 ml Tinktur zum Einnehmen (N 3) DM33,93; Stand: Dezember 1997


ORIGINALARBEITENDie UV-aktivierte Eigenbluttherapie(UVE)H. HoleschZusammenfassungDie Ultraviolettbestrahlung bewirkt eine zusätzliche Wirkungssteigerung <strong>der</strong>Eigenbluttherapie bei vielen chronischen Krankheiten. Vor allem Durchblutungsstörungen,vasospastische Erkrankungen und Wundheilungsstörungen lassensich so effektiver therapieren. Desweiteren hält die Eigenbluttherapie mit <strong>der</strong>UVE vermehrt Einzug in die onkologische Begleittherapie. Hierbei spielt vorallem die Verbesserung <strong>der</strong> Befindlichkeit <strong>der</strong> Patienten und die Reduzierung <strong>der</strong>Nebenwirkungsrate und -schwere <strong>der</strong> Chemo- und Radiotherapie eine Rolle.Spezifische fotobiologische Effekte haben einen günstigen Einfluß auf die Mikrozirkulation,auf den Entzündungsprozeß im Gewebe, bewirken eine ausgeprägteImmunmodulation und einen Schutz vor radikalen Sauerstoffstufen. DieDosierung und Anwendung richtet sich nach <strong>der</strong> individuellen Reaktionslage desOrganismus. Das Verfahren ist gut verträglich und leicht praktikabel.Schlüsselwörter:Eigenbluttherapie, Ultraviolettbestrahlung, Allergie, Durchblutungsstörungen,Entzündungen, KrebsSummaryUltraviolet irradiation enhances the efficacy of an autologous blood therapy inmany chronic illnesses. Circulatory disor<strong>der</strong>s, vasospastic illnesses and woundhealing disturbances are the main conditions that can be treated more effectivelyby this method. That is the reason autologous blood therapy with ultravioletradiation is seeing increased use in accompanying oncological therapy. Themain focus is on improved subjective patient well-being and reduction of therates and severity of chemotherapeutic side effects. Specific photobiologicaleffects have afavourable influence on microcirculation and on the tissueinflammation process, elicit a pronounced immunomodulation andprovideprotection from free oxygen radicals. Dosage and application depend on theconditions determining the organism 's individual reaction. The process is readilytolerated and practicable.Key words:Ultraviolet irradiation treatment, autologous blood therapy, immunomodulation,allergy, circulatory disor<strong>der</strong>s, inflammations, cancerDie Eigenblutbehandlung als solche istwahrscheinlich so alt wie die Medizinselbst. Hinweise auf ursprünglicheFormen gibt zum Beispiel das PapyrusEbert (1500 v. Chr.). Es berichtet davon,daß Könige im alten Ägypten inmenschlichem Blut badeten, um sichgegen die Lepra zu behandeln. Im chinesischenArzneimittelbuch Neiking(300 v. Chr.) sind dann schon Methodenbeschrieben worden, die unseremheutigen Verständnis einer Regulationstherapienäher kommen. So wurdenUnterhautblutungen durch multiplefeine Nadelstiche o<strong>der</strong> eine Kneifmassageprovoziert.Seit Koeniger 1929 die theoretischeBasis für die Reiztherapie schuf undPischinger mit seinem Grundregulationsmodelldie mo<strong>der</strong>ne Matrixforschungbegründete, erscheinen uns imZeitalter <strong>der</strong> Wissenschaft die regulativwirksamen biologischen Heilverfahrenplausibler.Ungeachtet dessen kennen viele naturheilkundlichtätige Therapeuten denenormen Wert <strong>der</strong> Eigenblutbehandlungseit langem. In jüngster Zeit entstandin logischer Konsequenz einneues Verfahren aus den guten Erfahrungenmit <strong>der</strong> Eigenbluttherapieeinerseits und mit den Methoden <strong>der</strong>Ultraviolettbestrahlung des Blutes auf<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite - die UVE.MethodikHierbei handelt es sich um ein Verfahren,bei dem das venös entnommeneEigenblut (max. 5ml) vor <strong>der</strong> intrakutanen,subkutanen und/o<strong>der</strong> intramuskulärenReinjektion fünf Minuten mitUVC-Licht bestrahlt wird. Währenddes Bestrahlungsvorganges wird dasBlut mit <strong>der</strong> Quarzglas-Einmalküvettebewegt, um eine möglichst homogeneWirkung zu erzielen. Nach <strong>der</strong>Bestrahlung können dem Blut Medikamentezugesetzt werden. Auch eine74 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


ORIGINALARBEITENResumeL 'Irradiation aux ultraviolets augmente encore l'efficacite de l'autohemotherapiepour de nombreuses maladies chroniques. Elle permet de traiter plusefficacement notamment les troubles de l'irrigation, les affections vasospastiqueset les troubles de la guerison des plaies. Par ailleurs, l'autohemotherapie activeeaux U. V. est de plus en plus presente dans la therapie d'accompagnementoncologique. Ici, ce sont surtout l'amelioration de l'etat ressentipar lepatient etla reduction du taux et de la gravite des effets secondaires de la chimiotherapieet de la radiotherapie quijouent un röle . Les effets photobiologiques specifiquesexercent une influence positive sur la microcirculation, sur les processusinjlammatoires au sein des tissus, entrainent une immunomodulation marqueeet une protection contre les radicaux oxygenes libres. Le dosage et l'appUcationsont fonction de la reactivite individuelle de l'organisme. La methode est bientoleree et aisee ä mettre en ceuvre.Mots-cles : Irradiation aux ultraviolets, autohemotherapie, immunomodulation,allergie, troubles de l'irrigation, inflammations, cancerAufschüttelung des Blutes mit Sauerstoffo<strong>der</strong>Ozon kann das Verfahren ergänzen.Diese erfolgt zwecks Ausnutzung<strong>der</strong> verschiedenen fotobiologischenEffekte durch die bestrahlten,physikalisch im Blut gelösten Gase vor<strong>der</strong> Bestrahlung. Der Zeitaufwand fürdie Durchführung beträgt etwa 10 Minuten.UVC-StrahlerAbbildung 1: UVE-FunktionsschemaUVE-Einmal-QuarzglasküvetteWirkungsweiseDie Eigenblutbehandlung per se stellteinen starken regulativen Reiz dar. Dasextravasale Auftreten des Blutes for<strong>der</strong>teine Fremdkörperreaktion des Immunsystemsim engeren und des Grundregulationssystemsim weiteren Sinnesowie Reparaturmechanismen <strong>der</strong> um-10-ml-Spritzeliegenden Gewebe heraus. Das Blutenthält aufgrund seiner Eigenschaftenals Transportmittel für die materiellenund energetischen Elemente des Stoffwechsels,als Reservoir für Körperbausteine,als Träger von vielen Komponentendes Immunsystems usw.multiple Informationen, mit denen sich<strong>der</strong> Organismus beim Abbau desBlutes aus dem Injektionsdepot auseinan<strong>der</strong>setzenmuß.Das morphologische Korrelat desGrundregulationssystems besteht aus<strong>der</strong> Grundsubstanz (Extrazellulärflüssigkeitund den die Zellen umgebendenlangkettigen Zucker-Protein-Biopolymeren),den zellulären Bestandteilendes ubiquitär im Körper vorhandenenlockeren Bindegewebes, den versorgendenNerven- und Blutbahnen sowieden Körperzellen, welche materiellund informell versorgt werden. Esdient <strong>der</strong> Feinsteuerung von Stoffwechsel-und Funktionsleistungenauf zellulärer Ebene im gesamtenOrganismus.Dadurch wird verständlicher, daß dieWirkung <strong>der</strong> Eigenblutbehandlungüber eine lokale Entzündung und Reparaturreaktionhinausgeht. Vielmehrkommt es je nach Reaktionslage desPatienten zu einer generalisierten neuro-immuno-vegetativenUmstimmungsreaktionunterschiedlichenAusmaßes, wie die Erfahrung auchzeigt.Die therapeutische Wirkung durch dieunspezifische, aber individuelle Reaktiondes Organismus läßt sich durchspezifische fotobiologische Effekteinfolge <strong>der</strong> UVC-Bestrahlung nochsteigern. Der Spektralbereich desUVC-Lichtes hat sich empirisch alsbeson<strong>der</strong>s wirkungsvoll und nebenwirkungsarmerwiesen. Es wird deshalbheute ein UV-Brenner mit einer maximalenEmissionsrate bei 253,7 nmverwendet.Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998) 75


ORIGINALARBEITEN! ultraviolettes Licht, sichtbares Licht infrarotes LichtBA100nm UVE 400nm254nmAbbildung 2: Schema des LichtspektrumsDie ursprünglich nur für die Behandlungvon bakteriellen Infektionen entwickelteUV-Bestrahlung des Eigenblutes(mikrobizide Wirkung) hat sichdurch die Verfahren <strong>der</strong> UVB undHOT auch bei <strong>der</strong> Therapie vonDurchblutungsstörungen, vasospastischenErscheinungen, immunologischenDysregulationen, Leberparenchymschäden,oxidativem Streß durchvermehrte Radikalbildung und metabolischenStörungen als äußerst effektiverwiesen.Als Wirkungsmechanismen werdenhierbei vor allem diskutiert:Verbesserung <strong>der</strong> Mikrozirkulationdurch• Senkung <strong>der</strong> Plasmaviskosität• Verbesserung <strong>der</strong> Erythrozytenverformbarkeit• Senkung <strong>der</strong> Thrombozyten- undErythrozytenaggregationErleichterte Sauerstoffabgabe <strong>der</strong> Erythrozytenan die Gewebe durch• Rechtsverschiebung <strong>der</strong> Sauerstoffbindungskurve(erhöhtes 2,3 DPG)Entzündungshemmung durch• Einflüsse auf die Prostaglandinsynthese• Auftreten zellmembranstabilisieren<strong>der</strong>bipolarer AlbuminfraktionenSchutz vor freien Radikalen durch• vermehrte Bildung von enzymatischenRadikalefängern (Scavenger)und dadurch auch verbesserteDetoxifikarionsleisrung des Organismus780nmVerbesserung bzw. Harmonisierung<strong>der</strong> immunologischen Leistung durch• Steigerung <strong>der</strong> Phagozytoserate• Zunahme <strong>der</strong> unspezifischen Bakterizidiedes Blutes• Anregung <strong>der</strong> physiologischen Leukozytolyse• Einrichtung <strong>der</strong> Homöostase deszellulären AbwehrapparatesIndikationenSeit jeher gelten als bevorzugte Indikationenfür die Eigenblutbehandlungchronische Erkrankungen durch Herdwirkung,Allergien und Autoimmunerkrankungenan<strong>der</strong>er Art (rheumatologischerFormenkreis, Morbus Crohn,Kolitis uizerosa etc.), Infektanfafligkeit,akute und chronische Infektionen,psycho-vegetative Dysregulationenund degenerative Erkrankungen vor allemdes Bewegungsapparates.Durch die guten Erfahrungen mit <strong>der</strong>UVC-Bestrahlung ist es zu einer Erweiterung<strong>der</strong> Indikationen gekommen,bei denen die Eigenblutbehandlungin den meisten Fällen einehervorragende therapeutische Wirkungaufweist:Durchblutungsstörungen• pAVK Stadium II - IV• Morbus Winiwarter-Buerger• diabetische Mikro- und Makroangiopathie• diabetische Retinopathie• diabetische Nephropathie• diabetische Pölyneuropathie mito<strong>der</strong> ohne Ulzera• zerebro-vaskuläre InsuffizienzVasospastische Störungen• Migräne• Raynaud-Syndrom• Menstruationsbeschwerden• Morbus MeniereWundheilungsstörungen• Ulcus cruris venosum• Dekubitus• postoperative WundheilungsstörungenEntzündlich-degenerative Erkrankungen• Morbus Sudeck• aktivierte ArthrosenOnkologische Begleittherapie• Verringerung <strong>der</strong> Nebenwirkungsrateund -schwere bei Chemo- u./o.Radiotherapie• paraneoplastisches Syndrom mitMikrozirkulationsstörungen• immunologisches DefizitAnwendung <strong>der</strong> UVEDie Dosierung als auch die Applikationsartrichten sich nach <strong>der</strong> individuellenReaktionslage des Patienten. Imallgemeinen gilt, daß bei einem akutenProzeß höhere Dosen in kürzeren Abständenvor allem intramuskulär injiziertwerden. Je chronischer eine Erkrankungverlaufen ist, desto seltenersollte die UVE durchgeführt werdenund um so geringer sollten die Eigenblutmengensein.Zusätzlich empfiehlt es sich bei chronischenStörungen sowie bei Allergienund schubweise verlaufenden hochentzündlichenErkrankungen, die erstenInjektionen intra<strong>der</strong>mal, später eventuellkombiniert intra<strong>der</strong>mal o<strong>der</strong> subkutanund intramuskulär zu applizieren.Das Eigenblut kann anfangs mit sterilerphysiologischer Kochsalzlösungverdünnt werden. Es werden schritt-7fi Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


Immunmodulationund Regeneration beirezidivierenden Infektionenrheumatischen Erkrankungenonkologischer NachsorgeWiedemann PharmaiThymowled Thymus-Dragees. Zusammensetzung: I Dragee enthalt: 200 mg Thymusextrakt vom Kalb. Anwendungsgebiete: Allgemeine Abwehrschwäche, Viruserkrankungen, rezidivierendebakterielle Infektionen. Als Zusatztherapie bei rheumatischen Erkrankungen. Unterstützende Therapie bei Krebserkrankungen. Wechselwirkungen mit an<strong>der</strong>en Mitteln: Bei gleichzeitiger hochdosierterKortison-Therapie kann es zu einer Wirkungsmin<strong>der</strong>ung von Thymowied" Thymus-Dragees kommen. Nebenwirkungen: Anfangs gelegentlich leichte Abführwirkung, die sich gewöhnlich nach einigenTagen normalisiert. Dosierung und Anwendungsweise: Siehe dazu Gebrauchsinformation und Fachinformation. Darreichungsform, Packungsgrößen und Preise: Packung zu 50Dragees |N2| DM 28,36; 100 Dragees |N3) DM 48,42; 300 Dragees DM 118,84; 500 Dragees DM 188,78. Stand: 01/97Wiedemann Pharma GmbH • 82541 Münsing-Ambach • Tel. 08177/93 14-0 • Fax 08177/93 14-14


?eetAStfeOERSCHADSTOFFSDerivatio HZur biologischen Ausleitung von Schadstoffen.Compliance för<strong>der</strong>nd, da nur ein Präparatzur Ausleitung erfor<strong>der</strong>lich.Ohne Nebenwirkungen. Ohne Alkohol.Schwemmt keine Mineralien und Spurenelementeaus.Durch Studie wissenschaftlich erprobt,an harten Kriterien.Auch als Injektion erhältlich.PFLÜGERHOMÖOPATHISCHEerstattungsfähigund preiswert


ORIGINALARBEITENweise Steigerungen <strong>der</strong> Dosis vorgenommen.Durch dieses Vorgehen wird dem Auftretenvon sogenannten Erstverschlimmerungenvorgebeugt. Diese sind alsein Ausdruck für überschießende neuro-vegetativeRegulationsreaktionenbei einer hyperergen Konstellation,Herdprovokationen o<strong>der</strong> Rückvergiftungserscheinungendurch die Mobilisationvon Toxinen aus Körperdepotszu verstehen.Falls Erstverschlimmerungen dennochauftreten, muß vor einer erneuten Injektion<strong>der</strong>en Abklingen abgewartetwerden. Die Dosis sollte dann im Anschlußlangsamer gesteigert werden.Der regulative Effekt kann durch denZusatz von individuell ermittelten naturheilkundlichenInjektionspräparatenzum bestrahlten Eigenblut gesteigertwerden. Diese sollten, um Verän<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> Präparate durch die UV-Bestrahlung zu vermeiden, immer erstnach <strong>der</strong> Blutbehandlung zugesetztwerden. Auch die Anregung <strong>der</strong> entgiftendwirksamen Organe durch Beimischungvon entsprechenden Präparatenkann empfohlen werden.Die Menge des Eigenblutes bei <strong>der</strong>UVE sollte 5ml nicht übersteigen. Erfahrungsgemäßerbringen größere Dosenkeine bessere Wirkung, son<strong>der</strong>nnur größere Aufgaben an den Körperbei <strong>der</strong> lokalen Resorption des Eigenblutdepots.An dieser Stelle sei einHinweis auf die Arndt-Schultz-Regelgegeben, die besagt, daß schwacheReize die Lebenstätigkeit anfachen,mittlere Reize sie för<strong>der</strong>n, starke Reizesie hemmen und stärkste Reize sieaufheben.Beispielhaft sind rechts einige Dosierungsschemataangeführt.Nach <strong>der</strong> Behandlung ist eine Ruhepausefür 1 -2 Stunden empfehlenswert,in denen <strong>der</strong> Patient maximal leichtekörperliche Tätigkeiten verrichten soll-Nr. <strong>der</strong> Injektion Behandlungsabschnitt Blutmenge Apphkationsart1Tag 1 (Beginn Montag) 0,1ml (1:10 verdünnt)intrakutan2Tag 30,2mlintrakutan3 Tag 50,3mlintrakutan456789Tag 80,4mlsubkutanTag 110,5mlsubkutanTag 150,6mlsubkutanTag 180,7mlsubkutanTag 221,0mlintramuskulärTag 262,0mlintramuskulär10Tag 313,0mlintramuskulär11Tag 364,0mlintramuskulär12Tag 405,0mlintramuskulär13weiter freitags5,0mlintramuskulär1 -6 3 Wochen - 2x/Woche7-10 2 Wochen - 2x/Woche11- weiter - Lx/Wocheo<strong>der</strong> allgemein0,1ml (Steigerung um 0,1ml intrakutanje Injektion)(1. Injektion)und subkutan1,0ml (Steigerung um 1,0ml intramuskulärje Injektion)5,0ml maximal5,0ml maximalTabelle I: Behandlungsschema bei Allergien und AutoimmunerkrankungenintramuskulärNr. <strong>der</strong> Injektion Behandlungsabschnitt Blutmenge Aplikationsartalleemein1 -12 4 Wochen -3x/Woche ; 5,0ml maximal intramuskulär13 - 20 4 Wochen - 2x/Woche t 5,0ml maximal intramuskulär21 -24 4Wochen -Ix/Woche 5,0mlmaximal intramuskulärTabelle 2: Basisbehandlungsschema bei Durchblutungs- und WundheilungsstörungenNr. <strong>der</strong> Injektion Behandlungsabschnitt .1Tag 14567891011121314Tag 8Tag 15Tag 22Tag 29Tag 36Tag 43Tag 57Tag 71Tag 85Tag 99Tag 113Tag 127Tag 141BJutmenge0,5ml0,5ml1,0ml0,5ml1,5ml0,5ml2,0ml2,5ml3,0ml3,0ml3,5ml3,0ml4,0ml4,0ml4,0ml4,0ml4,0mlApplikationsartintramuskulärund intrakutanintramuskulärund intrakutanintramuskulärund intrakutanintramuskulärintramuskulärintramuskulärintramuskulärintramuskulärintramuskulärintramuskulärintramuskulärintramuskulärintramuskulärintramuskuläro<strong>der</strong> allgemein1- 77 Wochen - Ix/Woche 0,5ml - 3,0ml intramuskulär8-1414 Wochen - lx/2 Wochen 4,0ml maximal intramuskulärTabelle 3: Behandlungsschema bei chronifizierten Infektionen und Her<strong>der</strong>krankungenNr. <strong>der</strong> Injektion Behandlungsabschnitt Blutmenge Aplikationsartallgemein1-18 6 Wochen -3x/Woche 5,0ml maximal intramuskulär und19-2627-4 Wochen -2x/WocheDauertherapie -l-2x/Woche5,0ml maximal5,0ml maximalTabelle 4: Behandlungsschema als onkologische Zusatztherapieevtl. subkutanintramuskulär undevtl. subkutanintramuskulär undevtl. subkutanÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998) 79


ORIGINALARBEITENte, denn <strong>der</strong> Körper kann regulativeArbeit nur leisten, wenn die benötigtenEnergien dafür zur Verfügung stehen.Aus demselben Grund sollten am gleichenTag auch keine weiteren Behandlungenstattfinden, die im Sinne einerRegulationsanregung wirken.KontraindikationenAus <strong>der</strong> Applikationsart, <strong>der</strong> Reaktionslagedes Organismus und den spezifischenWirkungen <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlungdes Blutes ergeben sichdie Kontraindikationen:• Antikoagulantientherapie mit Cumarin<strong>der</strong>ivaten(z. B. Marcumar*)und Hämophiliecave: intramuskuläre Injektion wegen<strong>der</strong> Blutungsgefahr;• Licht<strong>der</strong>matosenSämtliche Erkrankungen, die mit einerFotosensibilisierung <strong>der</strong> Hauteinhergehen, neigen durch dieUV-Bestrahlung des Eigenbluteszur Verschlimmerung (Porphyriacutanea tarda, Lupus erythematodes,medikamentös induzierte Photo<strong>der</strong>matosen,manche Formen <strong>der</strong>Psoriasis);• HyperthyreoseIn einzelnen Fällen wurde eine Aggravierung<strong>der</strong> hyperthyreotenStoffwechsellage durch die UV-Bestrahlungdes Eigenblutes beobachtet(kompensatorische Überproduktionvon Superoxid-Anionen bei <strong>der</strong>Thyroxin-Synthese);• immunsuppressive Therapiecave: Abschwächung <strong>der</strong> immunsuppressivenWirkung von Medikamenten,z. B. in <strong>der</strong> Transplantationsmedizin.Erfolgt ein Zusatz von Medikamentenzum Eigenblut, muß vorher eine möglicheAllergie auf die Inhaltsstoffe ausgeschlossensein.Die Schwangerschaft per se stellt keineKontraindikation für die Anwendung<strong>der</strong> UVE dar.NebenwirkungenDie UVE ist ein sehr gut verträglichesVerfahren. Bei <strong>der</strong> Einhaltung sterilerKautelen sind keine ernsten Nebenwirkungenbekannt geworden.An <strong>der</strong> Injektionsstelle kann lokal eineentzündliche Reaktion auftreten. Siestellt ebenso wie ein eventuelles Resorptionsfiebermit mäßiggradigerTemperaturerhöhung ein Zeichen fürdie Auseinan<strong>der</strong>setzung des Immunsystemsmit den Bestandteilen des Eigenblutesdar. Eine solche Reaktiontritt meist nur bei intramuskulären Injektionenauf. Diese Erscheinungensind aber selten. Lokal findet mandann eine Rötung, Überwärmung,leichte Schwellung und eine örtlicheDruckempfindlichkeit, die ein bis dreiTage nach <strong>der</strong> Behandlung erscheintund innerhalb von Stunden bis wenigenTagen wie<strong>der</strong> abklingt.Ein allgemeines Abgeschlagenheitsgefühlkann <strong>der</strong> Ausdruck für das Reagierendes vegetativen Nervensystemsund die Regulationsarbeit des Organismussein, aber auch auf ein sogenanntesRückvergiftungssyndrom hinweisen.Eine größere Flüssigkeitszufuhrund die Anregung <strong>der</strong> körpereigenenEntgiftung mit Medikamenten als Eigenblutzusatzschafft hier Abhilfe.Letztlich sind <strong>der</strong>artige körperlicheReaktionen ein Hinweis für das Anschlagen<strong>der</strong> Therapie.Bei Allergikern und an<strong>der</strong>en Patientenmit einer hyperergen Reaktionslagedes Organismus kann es zu Erstverschlimmerungenkommen. Hierbeihandelt es sich um eine vorübergehendeVerschlimmerung <strong>der</strong> Symptomatikund eventuell begleitende an<strong>der</strong>e vegetativeStörungen. Sie kommen bevorzugt6-8 Stunden, 2 und 7 Tagenach <strong>der</strong> Behandlung vor. Eine niedrigeAnfangsdosierung mit vorsichtigergeringer Steigerung verhin<strong>der</strong>t in allerRegel einen <strong>der</strong>artigen Effekt.Infolge <strong>der</strong> ausgezeichneten Wirksamkeitbei einer breiten Indikationspalet'te und <strong>der</strong> guten Verträglichkeit stelltdie UVE eine hervorragende Erweite'rung des Spektrums für die Praxis dar.Sie ist wegen <strong>der</strong> guten Praktikabilitätan geschultes Personal delegierbar undzeichnet sich durch ihre Wirtschaft'lichkeit aus.Anschrift des Verfassers:Dr. med. Haldor HoleschArzt - Naturheilverfahren -Lampengasse 2389610 OberdischingenLiteratur beim VerfasserNeukönigsför<strong>der</strong> Mineraltablettenin Apothekenmit Spurenelementen80 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


florabio wissenschaftliche InformationDie sanfte MedizinHeilpflanzensäfte zur Vorbeugung, Lin<strong>der</strong>ung und HeilungDie Begriffe Gesundheit, Wohlbefindenund Vitalität sind aktuelle Gesprächsthemenin allen Lebensbereichen.Nicht verwun<strong>der</strong>lich, denn unserKörper hat tagtäglich einiges zu verkraften:vor allem Streß, schädlicheUmweltbelastungen, falsche Ernährungund zu wenig Bewegung. BeeinträchtigtesWohlbefinden o<strong>der</strong> organischeFunktionsstörungen können dieFolge sein. Um hier einzugreifen, sindsanfte Methoden <strong>der</strong> richtige Weg.Immer mehr Menschen vertrauendann auf die Heilkraft <strong>der</strong> Natur, aufdie „grüne Medizin". Frisch gepreßteflorabio Heilpflanzensäfte spielen dabeieine ganz beson<strong>der</strong>e Rolle: zur Vorbeugung,Lin<strong>der</strong>ung und Heilung.So werden florabioHeilpflanzensäfte gewonnen.Die Heilpflanzen werden biologisch,ohne Behandlung mit Herbiziden undPestiziden, ohne den Zusatz von Dünge-Eigener,von UnabhängigenkontrollierterAusbringen * nbauauf Fel<strong>der</strong> Ä pr®Kompo- _stieren *ReststoffeNatürlicherKreislaufseit über70 JahrenVerarbeitung(waschen,zerkleinern)160 ml Flasche•fiorabioNaturreinerHeilpflanzensaftAnalyseErnteAnalysemittein, angebaut. Geerntet wird erst,wenn <strong>der</strong> Wirkstoffgehalt am höchstenist. Der Saft wird mit Hilfe einer Spezialpressemit mechanischem Druckgewonnen. Auf diese Weise kann einOptimum an Inhaltsstoffen erreichtwerden. Vor <strong>der</strong> Abfüllung in Flascheno<strong>der</strong> Trinkampullen wird <strong>der</strong> Saft durchKurzzeiterhitzung haltbar gemacht.Im Labor erfolgt die Kontrolle <strong>der</strong>frisch gepreßten Säfte nach mo<strong>der</strong>nen,wissenschaftlichen Methoden gemäß<strong>der</strong> pharmazeutischen Prüfverordnungunter an<strong>der</strong>em auf Wirkstoffgehalt undmögliche Rückstände. Nur wenn dieHeilpflanzensäfte alle Qualitätsstandardserfüllen, werden sie ausgeliefert.Strenge pharmazeutische Qualitätsrichtlinienbegleiten die Fertigung desArzneimittels vom Anbau <strong>der</strong> Pflanzebis hin zum Preßsaft in <strong>der</strong> Flasche.Informationen zu NaturreinerHeilpflanzensaft Artischocke.Naturreiner Heilpflanzensaft Artischockeunterstützt die Leber- und Gallentätigkeitdurch seinen Gehalt an natürlichenWirk- und Bitterstoffen. DieLeberfunktion wird angeregt und dieBildung von Gallensaft geför<strong>der</strong>t. Damithilft Artischocke auf natürlicheWeise bei Beschwerden, die durch einezu schwache o<strong>der</strong> gestörte Verdauungverursacht werden; insbeson<strong>der</strong>e wirddie Verdauung <strong>der</strong> Fette verbessert.Naturreiner Heilpflanzensaft Artischockeist auch für die Langzeittherapiegeeignet.Hinweise für Diabetiker:Artischocke hat einen natürlichen Gehaltan Kohlenhydraten, welcher bei<strong>der</strong> Einnahme des Arzneimittels berücksichtigtwerden sollte.1 Tagesdosis (30 ml) = 0,5 BE.Besserung erhöhter Lipidwertemit florabio naturreinemHeilpflanzensaft Artischocke.M. Dorn, Ärztezeitschriftfür Naturheilverfahren 11/94An insgesamt 84 Patienten mit sekundärerHyperlipidämie wurde in 3 miteinan<strong>der</strong>verbundenen klinischen Prüfungendie Lipidsenkung gegen dieärztliche Erfahrung im Einsatz mitFibraten verglichen. In den ParameternGesamtcholesterin, LDL-Cholesterinund Tryglyzeride waren nach 6 WochenBehandlung tendenziell Senkungen,im HDL-Cholesterin Anhebungenzu sehen. Bei Verlängerung <strong>der</strong> Behandlungauf 12 Wochen wurden die Werteweiter deutlich verbessert. Beson<strong>der</strong>sausgeprägt wa- f .••^••.-.^J.-.^^^.J.::.fiorabioNaturreine Heilpflanzensäftei ArtischockeRegt Leber und Galle anren die Senkungenbei den Tryglyzeridenundbei LDL-Cholesterin(15,5 %).Diese Ergebnissesind im Ver- ,gleich zu den Fi- jjbraten erreichtenSenkungenvon 10-15 °/oäußerstbemerkenswert. Das Phytopräparatbestätigte seine Bedeutung in<strong>der</strong> Behandlung von Hyperlipidämien.ArtischockenblätterBezeichnung des Arzneimittels:Naturreiner Heilpflanzensaft Artischocke.Wirksame Bestandteile: Preßsaft aus frischenBlättern und Blütenknospen <strong>der</strong>Artischocke (Cynara scolymus L.).Wirkungen: Choleretisch, lipidsenkend.Anwendungsgebiete: Zur Unterstützung<strong>der</strong> Verdauung, insbeson<strong>der</strong>e beiSchwäche <strong>der</strong> Fettverdauung, beiVöllegefühl, zur Anregung des Gallenflusses.Traditionell angewendet: zurUnterstützung <strong>der</strong> Organfunktion.Gegenanzeigen: Bekannte Allergie gegenArtischocke und an<strong>der</strong>e Korbblütler.Verschluß <strong>der</strong> Gallenwege;Gallensteine.Dosierung und Art <strong>der</strong> Anwendung:Soweit nicht an<strong>der</strong>s verordnet,2-3mal täglich vor den Mahlzeiteneine Trinkeinheit (10 ml) unverdünnto<strong>der</strong> mit etwas Flüssigkeit einnehmen.Flasche zuvor schütteln!Darreichungsform und Packungsgrößen:1 Flasche Preßsaft zu 160 ml (PZN1418150), 3 Flaschen ä 160 ml (PZN7617778), 20 Trinkampullen Preßsaftzu je 10 ml (PZN 3577042).florabio GmbH, D-71102 MagstadtFor<strong>der</strong>n Sie die florabio-Patienten-I broschüren und Son<strong>der</strong>drucke I| <strong>der</strong> neuen wissenschaftlichen |Arbeiten zu florabio-Echinacea-SaftI und florabio-Huflattich-Saft an bei: II Duopharm GmbH, Grassingerstr. 9, I83043 Bad Aibling, Fax 0 80 61/9312 02


ORIGINALARBEITTuberculinum als Nosode imErwachsenen- und KindesalterB. Gutberiet, M.M. Hadulla, 0. RichterZusammenfassung:Als Einsatzgebiete <strong>der</strong> Homöopathie werden von Schulmedizinern bestenfalls Befindlichkeitsstörungenund leichte funktioneile Erkrankungen akzeptiert. Anhandvon drei Kasuistiken wird gezeigt, daß mit Hilfe einer homöopathischen Therapeauch schwere organische Erkrankungen zu Heilen sind. Voraussetzung ist diegrößtmögliche Ähnlichkeit <strong>der</strong> Symptome <strong>der</strong> Krankheit mit den Symptomen desArzneimittels (Hahnemann, Organon § 22, 24). Weiterhin werden Parallelenzwischen dem homöopathischen Arzneimittelbild von Tuberkulinum und <strong>der</strong>Caritide von Modigliani sowie dem Zauberberg von T. Mann aufgezeigt.Schlüsselwörter: Homöopathie, Tuberkulinum, Simileregel, Bronchopneumonie,PleuropneumonieSummary:Standard academic physicians accept at most general malaise and light functionalailments as indications for homeopathic therapies. On the basis ofthree casehistories, it is demonstrated that severe organic diseases can also be healed withthe help of homeopathic therapy, un<strong>der</strong> the condition that the Symptoms of thedisease and the medicine are as similar as possible (Hahnemann, Organon § 22,24). Further parallels are also drawn between the homeopathic drug image oftuberculinum, the Cariatids of Modigliani and Th. Mann's Magic Mountain.Key words: Homeopathy, tuberculinum, simile rule, bronchopneumonia,pleuropneumoniaResumeDans le meilleur des cas, les tenants de la medecine officielle acceptent commedomaines d'utilisation de Thomeopathie les troubles de l'etat d'äme et lesaffections fonctionnelles legeres. S'appuyant sur trois etudes de cas, l'articlemontre qu 'il est aussipossible de guerir des affections organiques graves ä Vaided'une therapie homeopathique. La condition est que les symptömes de la maladiepresentent laplus grande similitude possible avec les symptömes du remedehomeopathique (Hahnemann, Organon § 22, 24). L'article metpar ailleurs enevidence des paralleles entre leportrait homeopathique de Tuberculinum et lacariatide de Modigliani et la Montagne Magique de T. Mann.Mots-cles : Homeopathie, Tuberculinum, loi de similitude, bronchopneumonie,pleuropneumonieEinleitung:Von schulmedizinischer Seite wird unshomöopathischen Ärzten häufig vorgeworfen,die Wirkung unserer Medikamenteberuhe auf einem Placebo-Effekto<strong>der</strong> sei gar durch die Person des Arztesselbst bedingt („Droge Arzt"). Hierzugibt es eine Fülle von Argumenten undGegenargumenten auf die im weiterennicht eingegangen werden soll (1).An<strong>der</strong>e, gutwillige Kollegen, die sichim schulmedizinischen Lager befindenund einen vielleicht deshalb schätzen,weil man mit ihnen die harte Klinikzeitabsolviert hat, meinen dann noch beschwichtigend:„Nun ja, wenn ihr eureGrenzen kennt, bei funktioneilen Krankheitenetc....", und hier seufzen sie vielleicht,„... mögt ihr eure Erfolge haben."Aus <strong>der</strong> Reihe dieser gutwilligen Kollegengibt es vielleicht noch den einen o<strong>der</strong>den an<strong>der</strong>en, <strong>der</strong> die horrenden - imwahrsten Sinne des Wortes erschreckenden- Nebenwirkungen <strong>der</strong>schulmedizinischen Therapie mit ihrenständig wechselnden Therapieschematasieht und ebenfalls seufzend zu ergänzenweiß: „Wenigstens schadet diese eureHomöopathie nicht... aber bei denwirklichen organischen Erkrankungenmüssen dann schlußendlich wir ran."Daß eine homöopathische Therapie, diedas für den Einzelnen passende, individuellähnlichste Mittel findet (Totalität<strong>der</strong> Symptome: Organon §6-18.größtmögliche Ähnlichkeit <strong>der</strong> Symptome<strong>der</strong> Krankheit mit den Symptomendes Arzneimittels: Organon §22,24, Einheit von Geistes-Körper undGemütssymptom), durchaus in <strong>der</strong> Lageist, auch schwere organische Erkrankungenzu heilen, sollen folgendeKasuistiken zeigen.1. Anmerkung:Die homöopathische Therapie einer Bronchopneumoniestellt sicherlich eine beson<strong>der</strong>e undauch eine gefährliche Herausfor<strong>der</strong>ung dar.Den Verfassern ist <strong>der</strong> Fall einer fast gleichaltrigenFrau und eines jüngeren Kollegen in82 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


ORIGINALARBEIT<strong>der</strong>selben Stadt bekannt, die unter dem Bildeeiner Pneumonie ad exitum kam: trotz schulmedizischerund intensivmedizinischer Therapie,wohl unter dem Bilde einer perakut verlaufendenabszendierenden Staphylokokkenpneumonie.Nochmals also, das (s. u.) gezeigte Vorgehenmuß dem klinisch erprobten und homöopathischsehr versierten Kollegen vorbehaltenbleiben, <strong>der</strong> die Patienten engmaschig, d. h.täglich 1-2 mal sehen und beurteilen muß.2. Anmerkung:Die 1. Kasuistik wird etwas breiter dargestellt,da die Verfasser meinen, daß hierdurch das fürdie Patientin spezifische und charakteristischeArzneimittelbild besser transparent wird.1. Kasuistik - Junge Mutter undPop-Konzert24jährige, grazile, junge Mutter, blond,freundliches Wesen, die zunächst denWeg zu uns findet, wegen Schlafstörungihres quirligen 1 1/2jährigen Jungen. Siefindet Vertrauen und berichtet von einer,seit <strong>der</strong> Geburt ihres Kindes, vorhandenenAmenorrhöe, darüber hinaus Schmerzenim Unterbauch, Gewichtsabnahme,kleine Zysten im Ovarium rechts, insgesamtsei sie sehr verfroren, Hände undFüße seien immer kalt, und meint hieranwörtlich: „Im kalten Deutschland, imverkehrten Land, zu sein."Silicea C 30 und C 200 (Fa. Gudjons),jeweils 3 Kügelchen einmalig im Abstandvon 2 Wochen, tun ihr sehr gut.Sie kommt dann erneut in die Behandlungwegen zunehmen<strong>der</strong> Eheschwierigkeitenund tiefsitzenden Kummers, u.a. den plötzlichen Tod ihrer Mutter vor1 1/2 Jahren. Es erfolgt die Gabe vonNatrium muriaticum C 200 (Fa. Gudjons),einmalig 3 Kügelchen, wobei diedrohende Entfremdung von ihremMann fortschreitet und gar in eine ausgesprocheneAbneigung gegen den erfolgreichenund besorgten Gatten mündet.Sie möchte sich eigentlich totalzurückziehen o<strong>der</strong> allenfalls mit befreundetenKollegen und Kolleginneneine buddhistische Sekte frequentieren.Sie schläft nachts mit Socken: Sepia ineiner C 200 (Fa. Gudjons), einmalig 2-3 Kügelchen, zeigt einen schönen Erfolg.Monate später erscheint die junge Muttererneut und zunächst mit Fieber undunter dem Bild einer allgemeinen Grippe.Da die Patientin sich benommenfühlt, Dinge zum Teil umschmeißt, zittrigist und eigentlich nichts will „außerschnell ins Bett", wird Gelsemium C12 (Fa. Gudjons), 3x3 Kügelchen, verordnet:sine effectu.Die junge Mutter erscheint erneut, jetztunruhig und blaß, mit ausgeprägterDys- und Tachypnoe im reduziertenAZ; deutlich untergewichtig, heiser,harter, trockener Husten.Pulmo beidseits, links mehr als rechts,fein bis mittelglasige RGs. KlinischeDiagnose einer Bronchopneumonie links.Befragt im Sinne eines gelenkten Berichts,ergänzt die Patientin noch, daß sieviel trinkt und gerne und häufig Eis ißt,<strong>der</strong> Husten beson<strong>der</strong>s im Schlaf auftritt.Folgende Rubriken im Kent (7) und imSynthetischen Repertorium (3) werdenzu Rate gezogen:• RG S. 664 Atmung erschwert,Atemnot.• RG S. 667 Atmung erschwert beiHusten.• RG S. 667 Atmung erschwert beimLiegen.• RG S. 670 Atmung rasselnd.• RG S. 746 Brust, Schmerz stechend,Einatmen.• SRII, Sp. 250 Ice-cream desire.Durch alle diese Rubriken geht Siliceazwei- und zum Teil dreiwertig.Da die Patientin sehr schwach ist (Siliceazeigt wie alle Säuren = Acidumsilicicum Schwäche), sehr verfrorenund kalt („Ich glaube, ich lebe im verkehrtenLand") und Silicea schon einmal(Monate zuvor [s. o.]) gutgetan hat,erfolgt eine weitere Gabe von SiliceaC 200 (Fa. Schmidt-Nagel), einmalig 3Kügelchen, ohne den geringsten Effekt.Es beginnen jetzt (eher bei den behandelndenÄrzten als bei <strong>der</strong> sorglosenPatientin selbst) ernsthafte Sorgen. Wirstatten die Patientin mit einem passendenAntibiotikum aus, was sie abernicht nimmt, ordnen eine Blutuntersuchungund Überweisung zum Radiologenan.Parallel hierzu tägliche Konsultation und3malige Telefonate (!). Als „letzten Pfeilim homöopathischen Köcher", erfolgtdie Gabe von Tuberculinum M (Fa.Schmidt-Nagel), einmalig 2 Kügelchen.Im Phatak's Materia Medica (11) findenwir hierzu:RESP1RATORY: Sensation of Suffocation;even with plenty of fresh air;longs for cold air. Hoarseness > talking.Cough; dry; hard, more during sleep;


ORIGINALARBEITMittwoch früh:schmerzfrei; sowohl beim Atmenals auch beim Laufenkeine Antibiotika, vorsichtshalberRöntgenaufnahmeRöntgenarzt: unbedingt AntibiotikanehmenMittwoch abend: nochmals Tub.Donnerstag:beschwerdefrei... „Das war es."So die handschriftliche bzw. wörtlicheÄußerung <strong>der</strong> Patientin im Sinne einesSpontanberichts.Der Befund des Röntgenarztes hierzulautet wie folgt:„... links im parakardialen bis ventralenUnterfeld streifige Strukturverdichtungen,im Sinne einer Bronchopneumonie."Beurteilung und Verlauf: Eine jungeFrau kommt zunächst unter dem klinischenBild einer Grippe, dann einerBronchopneumonie zur Vorstellung: Esgeht ihr schlecht, die behandelndenÄrzte machen sich Sorgen, und auchAbb. 1: Röntgen-Thorax a.p..Bronchopneumonie H.Abb. 2: Röntgen-Thorax seitlich:Bronchopneumonie li. basal<strong>der</strong> Röntgenarzt rezeptiert sofort einAntibiotikum. Die homöopathische Gabevon Gelsemium und Silicea bringtüberhaupt nichts.Tuberculinum M hingegen wirkt so sicherund fast sofortig. Zitat <strong>der</strong> Patientin(s. o.) „Das war es."In diesem Zusammenhang meint <strong>der</strong>belgische Homöopath A. Geukens (4):„Most of the acute Tuberculinumstates begin with an INFLUENZAPICTURE...This is the very beginning of an acuteTuberculinum State, and very often, remedieshave been given like: Sticta pulmonaria,Rhus tox, Nux vomica, Bryonia,Pulsatilla ... The differential withRhus-tox is often difficult at this stage.The typical picture we might sce in apneumonia case is:Left-sided pneumonia. Pain on the leftside, cannot lie on the left side.High fever.Stitching pain in ehest while coughing.Pain in lungs.Sleeps on the right side (therefore notbryonia).Loose cough. Thirsty, for cold milk."Uns behandelnden Ärzten bleibt dochein Staunen; man stelle sich vor: Eineschwerkranke, junge Frau; deutlich untergewichtig,Tachy- und Dyspnoe,blaß, zerbrechlich, kommt gerade somit ihrem Kleinkind zurecht, alle Ärztemachen sich große Sorgen um sie:fühlt sich getrieben, 90 km abends, zurkalten Jahreszeit, zu einem Pop-Konzertzu reisen (sie!). Zwei Tage daraufgesteht sie es lachenden Mundes„ihrem besorgten Arzt" und schütteltsich dabei geradezu vor Lachen: „Ichhabe es Ihnen nicht gesagt, Sie hätten esmir ja verboten." Dabei strahlt ihr feines,blasses Gesicht geradezu Lebenslustund Lebensglück in vollen Zügenaus.Ein Schauspieler o<strong>der</strong> Schriftstellero<strong>der</strong> Künstler hätte diese Tuberculinum-Atmosphärenicht besser zur Darstellung,zum Ausdruck bringen können,und uns fällt bei <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schriftdie Bezeichnung <strong>der</strong> feinen-romantischen-quirligenTuberkulöse von Nash(10) ein: „Typ tuberkulinique" undnatürlich Thomas Manns (9) Zauberberg:diese hungrigen, lebenshungrigenPatienten, immer in Bewegung, stetsauf <strong>der</strong> Suche nach Zerstreuung, Amüsementund Anästhesie, die leben wollenund müssen, getrieben von eineminneren Drang bis zur Selbstzerstörung,auch bei reduzierter Lebenskraft, hungrig,unersättlich, oft liebeskrank. DieKerze, die sich verzehrend von zweiSeiten her abbrennt (s.u.).3. Anmerkung:Nach Nie<strong>der</strong>schrift dieses Artikels kam diejunge Patientin, ebenfalls strahlenden Gesichtesund lachenden Mundes, und erklärte uns, daßsie nunmehr schwanger sei, mittlerweile hatein gesundes Mädchen entbunden.2. Kasuistik - FreundlichesMädchen ohne VaterEin 6 Jahre altes Mädchen - <strong>der</strong> Vaterdes Kindes verstarb vor 2,5 Jahren aneiner perakut verlaufenden Meningitis- kommt zu Beginn des Jahres zur Vorstellungwegen eines festen, harten,trockenen, zum Teil anfallsartigen Hustens.Darüber hinaus Klagen überSchwindel und Kopfschmerz, trinkteher wenig, appetitlos, sehr anhänglichund liebt offene Fenster (trotz Winter).Fieber bis 39°. Aufgrund <strong>der</strong> oben beschriebenenHustensymptomatik, <strong>der</strong>Durstlosigkeit, <strong>der</strong> Vorliebe für offeneFenster sowie dem charakteristisch lieben,anhänglichen Wesen, erfolgt dieGabe von Pulsatilla C30 (Fa. Gudjons),1x3 Globuli, ohne den geringsten Erfolg.Da die Patientin zunehmend Hustenanfälleund ein morgendliches Tiefhat, erfolgt eher unüberlegt <strong>der</strong> Einsatzvon Nux vomica C12 (Fa. Gudjons),2x3 Globuli, ebenfalls ohne den geringstenErfolg.84 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1990)


ORIGINALARBEITAus einem Fax, das uns die Mutter zusandte,sei im Sinne eines Spontanberichtsfolgendes wörtlich zitiert:„... im Gegensatz zu den an<strong>der</strong>en gleichaltrigenMädchen total müde. Aufgefallen ist mir andiesem Abend, daß meine Tochter das wun<strong>der</strong>bareEssen verschmähte. Von da an aß sie fastnichts mehr. ...am 2. Januar bekam D. knappüber 37° Temperatur und fühlte sich denganzen Tag über müde und schlapp; außerdemklagte sie über Kopfschmerzen. Am nächstenTag war die Temperatur normal und am Abendstieg sie auf 39,8° an. Ich machte meiner TochterWadenwickel, worauf noch 39,4° zu messenwaren. Da sie sehr unruhig war, über Kopfschmerzenklagte und nicht schlief, gab ich ihrein ben-u-ron-Zäpfchen. Am nächsten Morgenhatte sie wie<strong>der</strong> Normaltcmperatur; abends39,3°, nach Wadenwickel 38,8°; am folgendenMorgen war D. fieberfrei. Während <strong>der</strong> nächstenbeiden Tage stieg die Temperatur nur nochleicht über 37°, sie klagte hin und wie<strong>der</strong> überKopfschmerzen und Schwindelgefühle und hustetemehr."Bei <strong>der</strong> klinischen Untersuchung Auftreten vonfein- bis mittelblasigen RGs, rechts mehr alslinks. Verdacht auf Bronchopneumonie, deshalbÜberweisung zum Radiologen.Beurteilung (wörtlich): „Eindeutig besteht eineausgeprägte Pleuropncumonie im rechten Unterfcld,laterale Randlamelle im Sinne einer Ergußbildung".Da die kleine Patientin auf obengenanntesgutgewähltes (?!) homöopathischesMittel nicht ansprach (siehe hierzuauch die oben genanntenAusführungen von Geukens), Verlangennach kalter Milch und Süßigkeitenzeigte, fieberte und klinisch sowie röntgenologischdas Bild einer Bronchopneumoniezeigte, erfolgte die einmaligeGabe von Tuberculinum C200,1x3Globuli (Fa. Schmidt-Nagel).Abb. 3: Räntgen-Thorax a.p.: Pleuropneumoniere. Unterfeld und lateraleRandlamelle im Sinne einer Ergußbildung.Nach 2 Tagen konnte das Kind, wie<strong>der</strong>in den Kin<strong>der</strong>garten gehen und zeigtesich völlig normal, klinisch als auch in<strong>der</strong> Röntgen-Kontroll-Untersuchungohne Befund.Beurteilung und Verlauf: Auch in diesemFalle brachten vorausgehende -nicht richtig gewählte bzw. passende -homöopathische Mittel überhauptnichts. Erst nachdem die größtmöglicheÄhnlichkeit <strong>der</strong> Symptome <strong>der</strong>Krankheit mit den Symptomen des Arzneimittelsin Übereinstimmung gebrachtwaren (Organon §22, 24), erfolgterasch die Heilung.Abb. 4: Röntgen-Thorax: Restfiltrat re.Weitgehende BefundbesserungSeit ca. 11/2 Jahren (Nach-Beobachtungszeit)entwickelt sich das Mädchenvöllig altersgemäß und ist fröhlich undguter Dinge.3. Kasuistik - Praktischer Arztund rastloser Wechsel48jähriger erfolgreicher Arzt mit vielenphosphorischen und sulphurischenZügen, in <strong>der</strong> Jugend wildes Leben, <strong>der</strong>- wie er es formulierte — seine Erkältungnicht losbekam. Zunächst sehr gereizt,ausgesprochen ruhebedürftig undauffallend durstig, so daß Biyonia C 3o(Fa. Gudjons), einmalig 3 Globuli, gegebenwurde.Danach müde, schlapp, nächtlicheSchweiße, quälende Selbstzweifel undSchuldgefühle, Liebeskummer, glaubt,nicht tief genug geliebt zu werden, sodaß Acidum-phosphoricum C3o (Fa.Gudjons), einmalig 3 Kügelchen, verordnetwird.Es kommt jetzt zu stechenden Halsschmerzen,<strong>der</strong> Patient ist unruhig, getrieben,nervös, klagt über ein schwachesGedächtnis und bezeichnet sichselbst als mißtrauisch, so daß MercuriusC12 ( Fa.Gudjons), dreimal 3 Kügelchen,zum Einsatz kommt.Danach eitrige Rhinitis, eitriges Sputum,Kurzatmung und eine kolossale Geräuschempfindlichkeit,möchte störendeNachbarn schlagen , und - was denPatienten tief irritiert - das Nachbarhaus<strong>der</strong> lauten, krakeelenden Türken amliebsten anzünden: Hepar-sulfurisC3o(Fa.Gudjons), mehrmals 3 Globuli.Alle diese Zustände werden jeweilsdurch das passende homöopathischeMittel behoben, gleichsam wie von„Geisterhand", so die wörtliche Bezeichnungdes Patienten, doch folgt eineErkrankung <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en auf demFuße, gleichsam „rastlos".Folgende Symptome treten jetzt auf:• Unerhörte Müdigkeit: Patient kannnach <strong>der</strong> schon eingeschränktenVormittagssprechstunde nicht nachHause gehen und legt sich unmittelbarnach schnellem Essen „von <strong>der</strong>Hand in den Mund" auf die Untersuchungsliegeseiner Praxis undschläft auch hier ein.• Auffallende Gewichtsabnahme: innerhalbvon 14 Tagen drei Kilogrammbei eher gesteigertem Appetit,wobei noch auffallend war, daß<strong>der</strong> Patient als langjähriger Vegetarierein ausgeprägtes Fleischverlangenzeigte und täglich mehrereWürste verdrückte.• Heftige Knochenschmerzen: z.T. mitstechendem Charakter im re. Knieund insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> re. Hüfte.Der Patient bekam nun Angst, glaubteneben „seiner Pneumonie" - viaÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998) 85


ORIGINALARBEITgestörter Abwehr - sogar an einemKnochentumor zu leiden und läßtbei sich eine Beckenübersichtsröntgenaufnahmedurchführen, dieGott sei Dank einen unauffälligenBefund hat.Zu alledem finden wir in <strong>der</strong> MateriaMedica <strong>der</strong> Nosoden von Allen (2 )passend folgendes:„GENERALIT1ES. - Feeling of fatigue- General fatigue in morning; scnsationof faintness; great weakness inlower extremities, csp. from kneesdown to feet. - Terribly tired, so thatshe can scarcely walk. - General excessivefatigue after a short walk, so thathe must lean on his companion.- Emaciation(lost six pounds in fourteen days...) - Pain r. knee without swelling -Sensation of fatigue and faintness in alllimbs - Pain in limbs ... Dull pain in bones,aggravated from walking and muchworse every afternoon and evening. -... Severe pain across sacnim, as if partswere massaged with a fist..."Demgemäß erfolgte die Gabe von TuberculinumC12 (Fa. Gudjons), zweimal5 Globuli pro die, mit bemerkenswerterBesserung <strong>der</strong> Müdigkeit,nächtliche Schweiße sistieren sofort,zwei Tage später spielt <strong>der</strong> Kollegewie<strong>der</strong> Tennis mit (Rest-)Hüftbeschwerden(Knie:o.B.). Nach einerweiteren Gabe von Tuberculinum C2oo(Fa.Schmidt-Nagel), einmal 2 Globuli,auch keine Hüftbeschwerden mehr, wobeiselbst <strong>der</strong> trockene, harte, „irritierende"Husten, <strong>der</strong> über Wochen bestandenhat - und seit seiner Jugendzeitgeradezu als charakteristisch fürden Patienten galt - nach einer Phasesehr stark vermehrter Schleim- u. Sputumbildung, sistierte.In <strong>der</strong> bereits oben zitierten MateriaMedica <strong>der</strong> Nosoden von Allen (2) findenwir hierzu noch:„RESPIRATORY ORGANS. - Coughand expectoration lasting four months.from a wetting ... - Cough and sputa.- Irritating cough , < in night. - Inclinationto cough - A sort of whoopingcough. - Dry cough ; in night . -Cought with viscid mucus . After muchcough Sensation of mucus in pharynx,mucous secretion being easily ejected."Wir begannen die Kasuistik mit demHinweis auf die zugrunde liegendenstarken „phosphorischen" und „sulphurischenZüge" des Patienten undmöchten den Kreis mit einem schönenZitat des bekannten Tiefenpsychologenund Homöopathen Edward C. Whitmont(13) schließen :„Es könnte sein, daß Tuberculinum die wahrhaftpsorische Nosode ist. Tuberculinum stehtoft hinter Sulfur . Sulfur ist ja indiziert, wenndas scheinbar richtige Mittel keine Wirkungzeigt. Was nun aber, wenn Sulfur symptomatischangezeigt ist und nicht wirkt? Dannkommt Tuberculinum o<strong>der</strong> eine Darmnosode inFrage . Tuberculinum hat die typischen Sulfur-Qualitäten: rastlos, auf <strong>der</strong> Suche nach Gott,nach dem Himmel, nach dem großen Ideal, niemalszufrieden: Wenn er da ist, will er dortsein. Thomas Manns Zauberberg, das ist Tuberculinum.Diese Menschen versuchen, von<strong>der</strong> groben, irdischen Realität wegzukommen.Die leben immer in einem romantischen Märchenlande,emotional und utopisch, und zwar,weil die Realität niemals gut genug ist. Diewollen immer jenseits dieser Welt sein, dennwas hier ist, ist langweilig und schlecht. In diesemSinne ist Tuberculinum auch ein gefährlichesExkarnationsmittel und dem Phosphorkomplementär."Kommen wir in <strong>der</strong> Beurteilung und zudem Verlauf des o.g. Patienten zurück:Alle die verschiedenen Behandlungsschrittewaren zunächst erfolgreich, dieaugenblickliche Symptomatik wurdegebessert bzw. verschwand sogar, verlagertesich aber immer wie<strong>der</strong> auf einean<strong>der</strong>e Ebene.Erst eine umfassen<strong>der</strong>e Fallaufnahme,die sozusagen die tieferen Persönlichkeitsschichteneruierte und berücksichtigte:das Rastlose, Getriebene, dasSich-Verzehrende des Patienten undauch das intuitive Gespür, daß dieserPatient einer Kerze glich, die quasi vonzwei Seiten brannte, brachte dann denwirklichen Heilerfolg.In diesem Zusammenhang muß Herr G.Köhler (8) zitiert werden, <strong>der</strong> zu einemähnlich gelagerten Fall folgendes ausführt:„An diesem Beispiel wird deutlich, daß die gegenwärtigenSymptome ihre Bedeutung für dieArzneimittelwahl erst durch Einordnung in dengrößeren Zusammenhang <strong>der</strong> Biographie finden.O<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s formuliert: Der Querschnittdes gegenwärtigen Krankseins liefert individuelleEinzelsymptome, die zur Ergänzung umfassendeLängsschnitt-Symptome des Krankwerdensbenötigen."Hier befinden wir uns in einer Situation,in <strong>der</strong> sich auch S. Hahnemann inden Jahren 1790-1816 befand, als er mitseiner sich entwickelten Homöopathiegroße Erfolge bei akuten Krankheitenverzeichnete, bei chronischen Krankheitensich aber nur häufig anfangs Erfolgzeigte und Hahnemann verzweifeltkonstatierte (8): „Die Fortsetzungwar min<strong>der</strong> günstig, <strong>der</strong> Ausgang hoffnungslos."Durch die Hinwendung zu diesemSachverhalt gelangte S. Hahnemanndann zu seiner bahnbrechenden Erkenntnis,die er im Buche „Die chronischenKrankheiten" festgehalten hat,wobei <strong>der</strong> Wichtigkeit halber und weilman es sprachlich auch nicht besser fassenund formulieren kann, das Zitat längerangegeben sein soll (6):„Daß <strong>der</strong> homöopathische Arzt bei dieser Artchronischer Übel, ja bei allen (unvenerischen)chronischen Krankheitsfällen es nicht allein mit<strong>der</strong> eben vor Augen liegenden Krankheitserscheinungzu tun habe, sie nicht für eine in sichabgeschlossene Krankheit anzusehen und zuheilen habe ... son<strong>der</strong>n daß er es immer nur miteinem abgeson<strong>der</strong>ten Teile eines tiefliegendenUrÜbels zu tun habe, dessen großer Umfang inden von Zeit zu Zeit sich hervortuenden neuenZufällen sich zeige, daß er daher sich keineHoffnung machen dürfe, die einzelnen Krankheitsfälledieser Art, in <strong>der</strong> bisherigen Voraussetzung,als seien sie für sich bestehende, insich abgeschlossene Krankheiten, dauerhaft zuheilen, so daß sie selbst nie wie<strong>der</strong> und auchkeine an<strong>der</strong>en, neuen, beschwerlicheren Symptomean ihrer Stelle wie<strong>der</strong> hervorsprießen,daß er folglich möglichst den ganzen Umfangaller <strong>der</strong> dem unbekannten Urübel eigenen Zufälleund Symptome erst kennen müsse, ehe er86 Ärztezeitschrift für Natumeilverfahren 39,2 (1998)


Je<strong>der</strong> 2. ältere Patienthat einen intrazellulärenB-Vitamin-Mangel» ."'..sindBtyitgminr|her


mPhysiologisch und kausal IZentramin Bastian' N Zusammensetzung: 1 Tablette enthalt Magnesiumeitrat wasserarm 75 mg, Calciumcitrat 4 H 20 60 mg, Kaliumeitrat 1 H,0 35 mg; Glycin(Aminoessigsäure), lösl. Polyvidon, Magnesiumstearat. 1 Ampulle zu 5 ml enthält Magnesiumchlorid wasserfrei 40 mg, Calciumchlorid wasserfrei 45 mg, Kaliumchlorid15 mg; Glycin (Aminoessigsäure), Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Durch Verschiebungen im Elektrolythaushalt bedingte Fehlregulationondes vegetativen Systems, häufig psychosomatischon Ursprungs, wie Herzschmeizen, Herzjagen, Beschwerden im Magen-Darm-Trakt, migräneartige Zustände;tetanoide Zustände (wie nächtliche Wadenkrämpfe); Ampullen zusätzlich; Allergosen (wie Sonnenallergien,juckende Dermatosen). Gegenanzeigen: Bei Nieren-Insuffizienz hochdosierte Daueranwendung vermeiden, Ampullen zusätzlich; Myasthenia gravis, AV-Block. Nebenwirkungen: Nur Ampullen; Bradykardie, Uberleitungsstörungen,periphere Gefäßerweiterungen. Hinweis: Bei Patienten, die mit Herzglykosiden (Digitalis, Strophanthin) behandelt werden, sind Zentramin Ampullenkontra indiziert, Dosierung und Anwendung: 1-2 Tabletten 3mal täglich einnehmen, 1-2 Ampullen i v, bei Bedarf mehrmals täglich. Handelsformen und Preise:5 Ampullen (N 1) DM 17,11,10 Ampullen (N 2) DM32,13; 50Tabletten (N 2) DM 25,35.100Tabletten (IM 3) DM44,83 Bastian-Werk GmbH,81245 München


ORIGINALARBEITsich Hoffnung machen könne, eine o<strong>der</strong> mehrere,das ganze Grundübel mittels ihrer eigentümlichenSymptome homöopathisch deckendeArzneien auszufindcn, durch welche er danndas Siechtum in seinem ganzen Umfange, folglichauch seine einzelnen Glie<strong>der</strong>, d.i., alle seineso verschiedenen Krankheitsfallen erscheinendenKrankheits-Fragmente heilkräftig zubesiegen und auszulöschen imstande wäre."Soweit zur homöopathischen Theorie.Neben <strong>der</strong> klinischen Untersuchung, einergenauen Repertorisation und einemgründlichen Studium <strong>der</strong> Materia Medicawar bei beiden Kasuistiken abernoch etwas an<strong>der</strong>es wahlanzeigend: ein<strong>Gesamte</strong>indruck, ein Be-greifen undEr-spüren des Patienten.Dieser Eindruck, diese Assoziation istdann natürlich mehr als nur das genaueOrdnen und Repertorisieren <strong>der</strong> Symptomeund das Auffinden in unserenNachschlagewerken und ausdauerndeStudium unserer Materia Medica.Intuition, Er-spüren gehört in denBereich des Individuellen, d. h. desUnteilbaren. Diese Intuition mußauch Platz bei uns homöopathischenÄrzten haben, ohne daß das genaueRepertorisieren u./o. ausdauerndeStudium <strong>der</strong> Arzneimittelbil<strong>der</strong> vernachlässigtwerden darf.Wir werden nicht müde daraufhinzuweisen(5), daß es nur wenige Rubrikenfür positiv ausgebildete GeistesundGemütssymptome in unserer MateriaMedica gibt. z. B. überschäumendeLebenslust, quirlige Lebensfreude.Künftige Generationen werden hierNachträge zu liefern haben.Sehr trocken hören sich dann auch dieabschließenden Rubriken aus unserenRepertorien an:CHEERFUL, gay, mirthful: u.a. TUB. (2)FROH, guten Mutes, glücklich(SRI, Sp. 128)IMPULSE, run, to; dromomania: TUB. (4)u.a.TRIEB, laufen, zu; krankhafter Lauftrieb(SRI,Sp.6O6)4. Amedeo Modigliani und <strong>der</strong>tuberkulinische HabitusDie Abbildung 5 von Modigliani läßtnach unserer Meinung das eben Gesagtetransparent werden: Das feine, romantischeGesicht und die zarten Strichestellen gut den „Typ tuberkulinique"dar. Bereits die frühen, noch in Italiengeschaffenen Plastiken fallen durch hohe,schlanke Köpfe mit relativ langenHälsen auf. Die später folgenden Skizzenund Portraits verfeinern die oft maskenhaftund stilisiert wirkenden Gesichtereines tuberkulinischen Habitus.Die Körperhaltung bringt das Hungrige,Lebenshungrige <strong>der</strong> Frau zur Darstellung,wobei das Fleischfarbenenichts Ordinäres hat. Intensive Bewegung,auf <strong>der</strong> Suche nach Zerstreuung,Amüsement und Anästhesie. Anästhesieeiner Frau, die leben will und muß, getriebenvon einem inneren Drang bis zurSelbstzerstörung, auch bei schon reduzierterLebenskraft hungrig, unersättlich,liebeskrank. Krank, hierfür sprichtauch die schwarze, dicke Linie, die diefleischfarbene, zarte Karyatide umgibtund drohend über dem Kopf schwebt.Der Hintergrund ist blau - psorisch blau,siehe hierzu die Ausführungen vonWhitmont in diesem Artikel, <strong>der</strong> ja Tuberculinumals die „wahrhaft psorischeNosode" sieht und eine Beziehung zuSulphur und Phosphor herleitet.Wie<strong>der</strong>einmal zeigt sich, daß ein Künstler,ein wirklicher Künstler, das verdichtetund symbolisch gleichsam spielerischdarstellt, wozu wir als homöopathischeÄrzte Jahre und Jahrzehnte brauchen.Es überrascht uns dann auch nicht, wennwir aus <strong>der</strong> Biographie von Modiglianierfahren, daß er als junger Mann, gut aussehendund mit Esprit (Phosphor), dabeimalerisch verwil<strong>der</strong>t (Sulphur), völlig verarmtin Paris an einer Tuberkulose o<strong>der</strong>,wie man es damals nannte, Schwindsuchtverstarb. Hierzu noch folgende Details(12) aus seiner Biographie: Geht man nurwenige Schritte von S. Hahnemannsschönem Grab unter großen, alten Ahornbäumenauf dem Pariser FriedhofPere Lachaise in nördlicher Richtung,stößt man auf die einfache Grabstättevon Amedeo Modigliani, dem großenMaler <strong>der</strong> klassischen Mo<strong>der</strong>ne. Unmittelbarneben ihm ruht seine GeliebteJeanne Hebuterne. Modigliani war amAbend des 24. Januar 1920 in <strong>der</strong> PariserCharite an Hirnhauttuberkulose gestorben,nachdem er sich erst spät einemArzt anvertraut hatte und dieser trotz desseit Tagen bestehenden Bluthustens dieFehldiagnose einer Nephritis gestellthatte und zunächst das Ende <strong>der</strong> Blutungabwarten wollte. Die hochschwangere,20jährige Jeanne Hebuterne hattesich in den frühen Morgenstunden des26.01.1920, nicht ganz zwei Tage nachModiglianis Tod, in tiefer Trauer undHoffnungslosigkeit aus dem Fenster <strong>der</strong>elterlichen Wohnung gestürzt.Abb. 5: Modigliani - Cariatide5. Tuberkulinum und <strong>der</strong>ZauberbergThomas Mann (9) fängt in seinem Zauberberggeradezu spielerisch - zauberhaftvon Seite zu Seite das für Tuberkulinumpassende Arzneimittelbild(AMB) ein. Das überrascht uns nicht,da wir wissen, daß wirkliche KünstlerÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998) 89


ORIGINALARBEITdas intuitiv vorwegnehmen können,was uns als Ärzte häufig jahrzehntelangemühevolle Anstrengung kostet(5). Folgen wir Thomas Mann also ineinigen Passagen und stellen dann jeweilsZitate S.R. Phataks (11) MateriaMedica zur Seite.Weakness, emaciation with good appctiteEpilepsyNeurasthenia. Very sensitive mentally andphysically. Nervous weakness. Trembling.Every trifle irritates; < awakening. Fits ofviolent temper; wants to fight; throws anythingat anyone, even without a causeAnxious. llopclcss. Loquacious: during fever.Contradictory; mania and mclancholia;insomnia and stupor.„Das Mittagessen war sowohl meisterhaft zubereitet wie auch im höchsten Grade ausgiebig. Dienahrhafte Suppe eingerechnet, bestand es aus nicht weniger als sechs Gängen. Dem Fisch folgte eingediegenes Fleischgericht mit Beilagen, hierauf eine beson<strong>der</strong>e Gemüseplatte, gebratenes Geflügeldann, eine Mehlspeise, die jener von gestern abend an Schmackhaftigkeit nicht nachstand, und endlichKäse und Obst. Jede Schüssel ward zweimal gereicht - und nicht vergebens. Man füllte die Tellerund aß an den sieben Tischen, - ein Löwenappetit herrschte im Gewölbe, ein Heißhunger, dem zuzusehenwohl ein Vegnügen gewesen wäre, wenn er nicht gleichzeitig auf irgendeine Weise unheimlich,ja abscheulich gewirkt hätte. Nicht nur die Munteren legten ihn an den Tag, die schwatzten und einan<strong>der</strong>mit Brotkügelchen warfen, nein, auch die Stillen und Finsteren, die in den Pausen den Kopf indie Hände stützten und starrten. Ein halbwüchsiger Mensch am Nebentisch links, ein Schuljunge seinenJahren nach, mit zu kurzen Ärmeln und dicken, kreisrunden Brillengläsern, schnitt alles, was ersich auf den Teller häufte, im voraus zu einem Brei und Gemengsei zusammen; dann beugte er sichdarüber und schlang, indem er zuweilen mit <strong>der</strong> Serviette hinter die Brille fuhr, um sich die Augen zuwischen - man wußte nicht, was da zu trocknen war, ob Schweiß o<strong>der</strong> Tränen."„Ein noch neuer Patient, <strong>der</strong> Lehrer Popow, ein magerer und stiller Mensch, <strong>der</strong> mit seiner ebenfallsmageren und stillen Braut am Guten Russentisch Platz gefunden hatte, erwies sich, da eben das Essenin vollem Gange war, als epileptisch, indem er einen krassen Anfall dieser Art erlitt, mit jenemSchrei, dessen dämonischer und außermenschlicher Charakter oft geschil<strong>der</strong>t worden ist, zu Bodenstürzte und neben seinem Stuhle unter den scheußlichsten Verrenkungen mit Armen und Beinen umsich schlug. Erschwerend wirkte, daß es ein Fischgericht war, das eben gereicht worden, so daß zubefürchten stand, Popow möchte in seiner Krampfverzückung an einer Gräte Schaden nehmen. DerAufruhr war unbeschreiblich. Die Damen, Frau Stöhr voran, aber ohne daß etwa die Frauen Salomon,Redisch, Hessenfeld, Magnus, Iltis, Levi und wie sie nun heißen mochten, ihr etwas nachgegeben hätten,wurden von den verschiedensten Zuständen betreten, so daß einige es Herrn Popow fast gleichtaten.Ihre Schreie gellten. Man sah nichts als zugekrampfte Augen, offene Mün<strong>der</strong> und verdrehteOberkörper. Eine einzelne gab stiller Ohnmacht den Vorzug. Erstickungsanfälle, da je<strong>der</strong>mann vondem wilden Ereignis im Kauen und Schlucken überrascht worden war, spielten sich ab. Ein Teil <strong>der</strong>Tischgesellschaft suchte durch die verfügbaren Ausgänge das Weite ..."„Es handele sich dabei um eine Art von Vergiftung, von Selbstvergiftung des Organismus, habe Dr.Krokowski gesagt, die so entstehe, daß ein noch unbekannter, im Körper verbreiteter Stoff Zersetzungerfahre; und die Produkte dieser Zersetzung wirkten berauschend auf gewisse Rückenmarkszentrenein, nicht an<strong>der</strong>s, als wie es sich bei <strong>der</strong> gewohnheitsmäßigen Einführung von fremden Giftstoffen,Morphin o<strong>der</strong> Kokain, verhalte. " „Drei Wochen waren eben so gut wie nichts hier oben, - siehatten es ihm ja alle gleich gesagt. Die kleinste Zeiteinheit war hier <strong>der</strong> Monat, hatte Settembrinigesagt, und da Hans Castorps Aufenthalt sich unter dieser Größe hielt, so war er eben ein Nichts voneinem Aufenthalt und eine Steppvisite, wie Hofrat Behrens sich ausgedrückt hatte. Ob es vielleichtan <strong>der</strong> erhöhten Allgemeinverbrennung lag, daß die Zeit hier so im Handumdrehen verging? SolcheRaschlebigkeit war ja ein Trost..."„Jetzt jedoch, eines Morgens, beim ersten Frühstück, ganz überraschend und sozusagen aus heiteremHimmel, erlitt er einen Zufall und Raptus, <strong>der</strong> allgemeines Aufsehen erregte, den ganzen Speisesaalauf die Beine brachte. Es wurde laut in <strong>der</strong> Gegend, wo er saß; bleich saß er dort und schrie, und esgalt <strong>der</strong> Zwergin, die bei ihm stand. ,Sie lügen!' schrie er mit sich überschlagen<strong>der</strong> Stimme. ,Der Teeist kalt! Eiskalt ist mein Tee, den Sie mir gebracht haben, ich will ihn nicht, versuchen Sie ihn dochselbst, bevor Sie lügen, ob er nicht lauwarmes Spülicht ist und von anständigen Menschen überhauptnicht zu trinken! Wie können Sie es wagen, mir eiskalten Tee zu bringen, wie können Sie auf den Ge*danken verfallen und sich einreden, Sie könnten mir solches laue Gesöff vorsetzen mit auch nur einigerAussicht, daß ich es trinke?! Ich trinke es nicht! Ich will es nicht!' kreischte er und fing an, mitbeiden Fäusten auf den Tisch zu trommeln, daß alles Geschirr <strong>der</strong> Tafel klirrte und tanzte. ,Ich willheißen Tee! Siedeheißen Tee will ich, das ist mein Recht vor Gott und den Menschen! Ich will esnicht, ich will brühheißen, ich will auf <strong>der</strong> Stelle sterben, wenn ich auch nur einen Schluck - - VerfluchterKrüppel!!' gellte er auf einmal, indem er gleichsam mit einem Ruck den letzten Zügel abwarfund zur äußersten Freiheit <strong>der</strong> Raserei begeistert durchstieß. Er hob die Fäuste dabei gegen Emerentiaund zeigte ihr buchstäblich seine beschäumten Zähne."„... hauptsächlich aber Trägheit und Angeregtheit, beides zugleich und im Verein: nämlich die Trägheitund bewegungsfeindliche Müdigkeit seines Körpers und die beschäftigte Angeregtheit seinesGeistes, <strong>der</strong> über gewissen neuen und fesselnden Studien, auf die <strong>der</strong> junge Mann sich eingelassen,nicht zur Ruhe kommen wollte. Die Witterung setzte ihm zu, <strong>der</strong> Frost wirkte anstrengend und konsu'mierend auf seinen Organismus. Er aß viel, nutzte die gewaltigen Berghofmahlzeiten, bei denen aufgarniertes Roastbeef gebratene Gänse folgten, mit jenem übergewöhnlichen Appetit, <strong>der</strong> hier durchaus,und im Winter, wie sich zeigte, noch mehr als im Sommer, an <strong>der</strong> Tagesordnung war. Gleichzeitigbeherrschte ihn Schlafsucht, so daß er bei Tage wie an den mondlichten Abenden über denBüchern, die er wälzte und die wir kennzeichnen werden, oftmals einschlief, um nach einigen Minuten<strong>der</strong> Bewußtlosigkeit seine Forschungen fortzusetzen. Lebhaftes Sprechen - und er neigte hiermehr als ehemals im Tiefland zu schnellem, rückhaltlosem und selbst gewagtem Plau<strong>der</strong>n -, lebhaftesSprechen also mit Joachim während ihrer Dienstgänge im Schnee erschöpfte ihn sehr; Schwindel und90 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


ORIGINALARBEITZittern, ein Gefühl von Betäubung und Trunkenheit kam ihn an, und sein Kopf stand in Hitze. SeineKurve war angestiegen seit Einfall des Winters, und Hofrat Behrens hatte etwas von Injektionen fallenlassen, die er bei hartnäckiger Übertemperatur anzuwenden pflegte ..."„Einen Traum aber träumte Hans Castorp sogar zweimal in dieser Nacht, und zwar beide Male genauin <strong>der</strong>selben Form, - das letztemal gegen Morgen. Er saß im Saal mit den sieben Tischen, als unterdem größten Geschmetter die Glastür ins Schloß fiel und Madame Chauchat hereinkam, im weißenSweater, die eine Hand in <strong>der</strong> Tasche, die an<strong>der</strong>e am Hinterkopf. Statt aber zum Guten Russentischezu gehen, bewegte die unerzogene Frau sich ohne Laut auf Hans Castorp zu und reichte ihm schweigenddie Hand zum Kusse, - aber nicht den Handrücken reichte sie ihm, son<strong>der</strong>n das Innete, undHans Castorp küßte sie in die Hand, in ihre unveredelte, ein wenig breite und kurzfingerige Hand mit<strong>der</strong> aufgerauhten Haut zu Seiten <strong>der</strong> Nägel. Da durchdrang ihn wie<strong>der</strong> von Kopf bis zu Fuß jenes Gefühlvon wüster Süßigkeit, das in ihm aufgestiegen war, als er zur Probe sich des Druckes <strong>der</strong> Ehreledig gefühlt und die bodenlosen Vorteile <strong>der</strong> Schande genossen hatte, - dies empfand er nun wie<strong>der</strong>in seinem Traum, nur ungeheuer viel stärker." „Die Nacht war die schwierigere Hälfte des Tages,denn Hans Castorp erwachte oft und lag nicht selten stundenlang wach, sei es, weil seine nichtganz korrekte Blutwärme ihn munter hielt, o<strong>der</strong> weil Lust und Kraft zum Schlafe durch seine <strong>der</strong>zeitvöllig horizontale Lebensweise Einbuße erlitten. Dafür waren die Stunden des Schlummers von abwechslungsreichenund sehr lebensvollen Träumen belebt, denen er nachhängen konnte, während erwach lag. Und wenn die vielfache Glie<strong>der</strong>ung und Einteilung des Tages diesen kurzweilig machte, sowar es bei Nacht die verschwimmende Einförmigkeit <strong>der</strong> schreitenden Stunden, was in <strong>der</strong> gleichenRichtung wirkte. Nahte sich aber erst einmal <strong>der</strong> Morgen, so war es unterhaltend, das allmähliche Ergrauenund Erscheinen des Zimmers, das Hervortreten und Entschleiertwerden <strong>der</strong> Dinge zu beobachten,den Tag draußen in trüb schwelen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> heiterer Glut sich entzünden zu sehen ..."„Abends, nachdem er sein Bier getrunken, fühlte Hans Castorp sich noch erschöpfter, frostiger undschwerer von Glie<strong>der</strong>n als die Tage vorher, sagte seinem Vetter schon gegen neun Uhr gute Nacht,zog eilig das Fe<strong>der</strong>bett bis über das Kinn und schlief ein wie erschlagen."„... erteilte ihm Unterricht in <strong>der</strong> Kunst, sich einzupacken, wie es alle hier oben machten und je<strong>der</strong>Neuling es gleich erlernen mußte. Man breitete Decken, eine und dann die an<strong>der</strong>e, über das Stuhllager,so daß sie am Fußende ein reichliches Stück auf den Boden hingen. Dann nahm man Platz undbegann, die innere um sich zu schlagen: zuerst <strong>der</strong> Länge nach bis unter die Achsel, hierauf von untenüber die Füße, wobei man sich sitzend bücken und das gefaltete Ende doppelt fassen mußte, unddann von <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite, wobei <strong>der</strong> doppelte Fußzipfel gut an den Längsrand zu passen war, wenndie größtmögliche Glätte und Ebenmäßigkeit erzielt werden sollte. Danach beobachtete man genaudasselbe Verfahren bei <strong>der</strong> äußeren Decke, - ihre Handhabung war etwas schwieriger, und Hans Castorp,als Stümper und Anfänger, ächzte nicht wenig, indem er, sich bückend und wie<strong>der</strong> ausstreckend,die Griffe übte, die man ihm lehrte. Nur einige wenige Altgediente, sagte Joachim, könntenbeide Decken gleichzeitig mit drei sicheren Bewegungen um sich schleu<strong>der</strong>n, aber das sei eineseltene und geneidete Fertigkeit..."Dreams; vivid; of shame; frightful. Awakcs inhorror. Shud<strong>der</strong>ing Sensation on falling toslecp. Restlcss at night and screams in sleep.Chilly, when bcginning to sleep yet wantsfrcsh air. Hcat on check; of affected side; inspots. Flushes of heat < eating. Burning in gcnitals.Wants Covers in all stagesNochmals - nach Modigliani und ThomasMann - sei zum Abschluß <strong>der</strong> Tiefenpsychologe,CG. Jung-Schüler undbekannte Homöopath Edward C. Whitmont(13) zu diesem träum vollen Entgleitenund romantischen Verschwindenzitiert, mit einemwun<strong>der</strong>baren Traum, <strong>der</strong> all das obenGesagte wie ein Prisma bündelt:„Ich habe einen typischen Tuberculinum-Traum aufgeschrieben. Eine ganz sensitiveViolinlehrerin träumte: Ein brutaler Mann verfolgtsie und sie bemerkt, wenn sie ihre Armebewegt, kann sie fliegen und wegfliegen. DieRealität ist zu brutal, und man macht so (Geste)und ist woan<strong>der</strong>s. Lei<strong>der</strong> funktioniert das abernicht in <strong>der</strong> Wirklichkeit."Literatur(1) Albrecht, H.; Franz, G.: Naturheilverfahren.Springer-Verlag, Berlin; Heidelberg;New York, 1990.(2) Allen, H.C.: The Materia Medica of theNosodes. B. Jain Publishers Ltd. NewDehli, India, 1994.(3) Barthel, H.; Klunker, W.: SynthetischesRepertorium. Band I, II und III.Karl F. Haug Verlag, Heidelberg, 1987.(4) Geukens, A.: Tuberculinum in acutes:in Homoeopathic Links, S. 5, 1/91.(5) Hadulla, M.M. & Wachsmuth, J.:Homöopathische Archetypen bei Homer.Eine Archäologie <strong>der</strong> Seele. Karl F.Haug Verlag, Heidelberg, 1996.(6) Hahnemann, S.:Die chronischen Krankheiten. 5 Bde. 5.Nachdruck. Karl F. Haug Verlag,Heidelberg, 1991.(7) Kent, J. T.: Kents Repertorium <strong>der</strong>homöopathischen Arzneimittel.Karl F. Haug Verlag, Heidelberg, 1993.(8) Köhler, G.: Lehrbuch <strong>der</strong> Homöopathie.Band I. Grundlagen und Anwendung. 6.,völlig neubearbeitete und erweiterteAuflage. Hippokrates Verlag, Stuttgart,1994.(9) Mann, Th.: Gesammelte Werke Frankfurter<strong>Ausgabe</strong>. Fischer-Verlag, 1981.(10) Nash, E. B.:Leitsymptome in <strong>der</strong> HomöopathischenTherapie. Karl F. Haug Verlag, Heidelberg,1988.(11) Phatak, S.R.: Materia Medica of HomoeopathicMedicine, Indian Books,Bombay, 1982.(12) Rose, J.: Amedeo Modigliani, ScherzVerlag, Bern, 1991.(13) Whitmont, E.C.: Der Traum in <strong>der</strong>homöopathischen Praxis. Burgdorf Verlag,Göttingen, 1997Dr. med. Bernd Gutberiet,Poststr. 10,69115 HeidelbergÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998) 91


ORIGINALARBEITENAdipositas-Therapie in Trance:ein hypnoseorientiertes Konzeptzur Gewichtsreduktionund GewichtskontrollePeter LoebelZusammenfassung:Adipositas stellt in gesundheitlicher und ökonomischer Hinsicht ein großes undständig wachsendes Problem dar, das durch traditionelle Behandlung kaumbeeinflußbar erscheint.Beson<strong>der</strong>es Interesse verdient in diesem Zusammenhang die therapeutischeNutzung des Trancezustands in <strong>der</strong> Hypnose. Hypnose hat sich bereits in <strong>der</strong>Therapie zahlreicher Störungen als effizient erwiesen und ist zudem mit an<strong>der</strong>enBehandlungsformen gut kombinierbar. So war es naheliegend, ein hypnoseorientiertesKonzept für die Adipositas-Therapie zu entwickeln.Dieses Konzept ist in praxisorientierten Kursen relativ leicht zu erlernen undkann ggf. mit zusätzlichen Maßnahmen wie Ernährungsberatung, Bewegungstraining,an<strong>der</strong>en psychotherapeutischen Methoden, aber auch medikamentösen,mechanischen o<strong>der</strong> chirurgischen Verfahren kombiniert werden.Schlüsselwörter: Adipositas, Hypnose, Rahmenbedingungen, therapeutischeBeziehung, individualisierte Hypnosetechnik, Kombinationsmöglichkeiten.SummaryAdiposity represents a major andgrowing prob lern in terms ofboth health andthe economy, one which appears to be hardly accessible to traditional treatment.In this connection, therapeutic use of the trance State in hypnosis deservesparticular attention. Hypnosis has demonstrated its efficacy in therapy ofnumerous disor<strong>der</strong>s and can be readily combined with other forms of treatment.Development ofa hypnosis-oriented concept for adiposity therapy thus seemeda logical step.This concept is relatively easy to learn in practical courses and can be combinedas required with additional measures such as nutritional consultation, movementtraining, other psychotherapeutic methods or even medicinal, mechanical orsurgical methods.Key words: Adiposity, hypnosis, framework conditions, therapeutic relationship,individualized hypnotic technique, potential combinations.Adipositas ist zu einem weltweitenProblem geworden, mit erheblichensomatischen, psychosozialen und ökonomischenFolgen (9,36). Um den betroffenenMenschen effektiv und langfristigzu helfen, sind die gängigenWege wie Ernährungsberatung (12),Diät (23,25) o<strong>der</strong> auch Empfehlungenzu sportlichen Aktivitäten (21) ähnlichunbefriedigend wie medikamentöse,mechanische o<strong>der</strong> chirurgische Methoden(21,39). Auch die am weitestenverbreiteten Psychotherapie-Verfahren(psychoanalytisch begründete Methodenund Verhaltenstherapie) haben in<strong>der</strong> Adipositas-Behandlung bisher(längerfristig) nicht überzeugen können(21,32,39).Psychotherapie in TranceDennoch erscheinen psychotherapeutischeMaßnahmen am ehesten geeignet,um durch Än<strong>der</strong>ungen von Emotionen,Denken und Verhalten letztlich auchdas Körpergewicht zu beeinflussen.Beson<strong>der</strong>es Interesse verdienen in diesemZusammenhang verän<strong>der</strong>te Bewußtseinszustände,die in Form <strong>der</strong>Trance, verbunden mit differenziertenTherapieprinzipien, in <strong>der</strong> klinischenHypnose kreativ genutzt werden. Dabeikann Hypnose, <strong>der</strong>en Effizienz mittlerweilewissenschaftlich gut belegt ist(24,28), einerseits als Ergänzung an<strong>der</strong>erMethoden, wie etwa <strong>der</strong> Verhaltenstherapieo<strong>der</strong> <strong>der</strong> psychoanalytischbegründeten Therapie, dienen und damit<strong>der</strong>en Wirksamkeit steigern. An<strong>der</strong>erseitskann Hypnose aber auch als effektives,eigenständiges Verfahrenpraktiziert werden, das direkt nach Erwerbeiner psychotherapeutischen Basisqualifikation(z.B. psychosomatischeGrundversorgung) erlernbar ist.Hypnoseorientiertes KonzeptBeide Behandlungsformen wurdenmehrere Jahre lang in eigener Praxis92 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


ORIGINALARBEITENResumeL 'adiposite constltue sur le plan sanitaire et economique un gros probleme dontl'importance ne cesse de croitre et sur lesquels le traitement traditionnel n'aguere d'influence.Dans ce contexte, l 'utilisation therapeutique de la transe hypnotique merite uneattention particuliere. L 'hypnose a dejä apporte lapreuve de son efficacite dansle traitement de nombreux troubles et eile peut par ailleurs etre aisementcombinee avec d'autres formes de traitement. II etait donc tout naturel dedevelopper un concept de traitement de l 'adiposite axe sur l 'hypnose.Ce concept est relativement facile ä apprendre dans le cadre de cours pratiqueset peut, le cas echeant, egalement etre combine ä des mesures supplementairescomme le conseil dietetique, l 'entrainement ä l 'exercice, d'autres methodespsychotherapeutiques mais aussi des procedes medicamenteux, mecaniques ouchirurgicaux.Mots-cles : adiposite, hypnose, conditions generales, relation therapeutique,technique d 'hypnose individualisee, possibilites de combinaisonangewandt. Die daraus gewonnenenErfahrungen führten schließlich zurEntwicklung eines 3stufigen Schemasfür die Adipositas-Therapie. DiesesKonzept ist angesichts <strong>der</strong> integrativenPotenz <strong>der</strong> Hypnose bei Bedarf mit zusätzlichen(Behandlungs-) Maßnahmenkombinierbar und läßt sich wiefolgt zusammenfassen (16,17,20):1. RahmenbedingungenSorgfältige Beachtung <strong>der</strong> relevantenRahmenbedingungen, wozu insbeson<strong>der</strong>ezählen: Indikation, räumliche undzeitliche Faktoren, Überweisungsvorgang,Krankheitsverständnis des Patienten,Vorerfahrungen mit Psychotherapieund Eigenmotivation (8,11,26,27,35,38).Adäquate Gestaltung <strong>der</strong> therapeutischenBeziehung während des gesamtenBehandlungsprozesses (5,14,15,18,27,29): Umsetzung des elementarenPrinzips „Folgen und Führen" („pacingand leading"), bezogen auf alle psychischenFunktionen, d.h. die Wahrnehmung,das Denken, das Fühlen undden Interaktionsstil des Gesprächspartners;dabei sind neben den verbalen dienonverbalen Aspekte von herausragen<strong>der</strong>Bedeutung.3. Individuelle HypnosetechnikSpezielle und individualisierte Hypnose-Techniken),die bei Bedarf mit weiteren(Behandlungs-) Maßnahmen, wiez.B. Ernährungsberatung, Bewegungstrainingo<strong>der</strong> systemischen Interventionen,sowie ggf. auch mit medikamentösen,mechanischen o<strong>der</strong> chirurgischenMethoden kombinierbar ist (sind).Beson<strong>der</strong>s bewährt haben sich 4 therapeutischeInterventionstypen, die denErfor<strong>der</strong>nissen entsprechend variierbarsind:a) eine primär visuell ausgerichteteVorgehensweise: Arbeit mit demzukünftigen Selbstbild, in dem dasangestrebte (und realistische)Wunschgewicht schon erreicht ist(4,22,34);b) eine primär kinästhetisch orientierteIntervention, wobei die Fokussierungauf den gesamten Eßvorgangmental bzw. in <strong>der</strong> Realität eingeübtwird (1,7,37);c) eine Kommunikation mit dem unbewußtenSelbst (3,6,10,30,31,33):Diese Strategie ist vielseitig anwendbarund soll, wie auch dienachfolgende, hier nicht näher beschriebenwerden;d) eine interaktionszentrierte Imagination,wobei Bezugspersonen in <strong>der</strong>Vorstellung einbezogen werden(2,13,17,19,38).Die skizzierten Therapie-Strategiensind in praxisorientierten Kursen relativleicht zu erlernen. Sie sind sowohlfür Einzel- als auch Gruppensitzungengeeignet und außerdem mit an<strong>der</strong>enVerfahren je<strong>der</strong>zeit kombinierbar. Dar-2. Therapeutische BeziehungÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998) 93


ORIGINALARBEITENüber hinaus können die vorgestelltenHypnosetechniken, nach entsprechen<strong>der</strong>professioneller Anleitung, auch eigenständigfortgeführt werden undwirken dann therapieverkürzend sowiestabilisierend.Literatur:1. Andreas, C. & Andreas, S. (1992). MitHerz und Verstand. Pa<strong>der</strong>born: Junfermann.2. Araoz, D.L. (1992). Selbsthypnose.Düsseldorf: Econ.3. Bandler, R. & Grin<strong>der</strong>, J. (1990). Reframing.Pa<strong>der</strong>born: Junfermann.4. Besser-Siegmund, C. (1988). EasyWeight. Düsseldorf: Econ.5. Blohm, W. (1993). Kribbeln im Bauch.Risum-Lindholm: Hypmus.6. Bretto, C, Delozier, J., Grin<strong>der</strong>, J. &Topel, S. (1997). Die Kunst des Heilensund <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung. Pa<strong>der</strong>born: Junfermann.7. David, M. (1992). Vom Segen <strong>der</strong> Nahrung.Interlaken: Ansata.8. Gerl, W. (1990). Hypnose als Therapie.In D. Revenstorf (Hrsg.), Klinische Hypnose(S. 169 - 198). Berlin: Springer.9. Hauner, H. (1996). Gesundheitsrisikenvon Übergewicht und Gewichtszunahme.Deutsches Ärzteblatt 1996, 93, A -3405 - 3409.10. Jaffe, D.T. (1988). (2. Aufl.). Kräfte <strong>der</strong>Selbstheilung. Stuttgart: Klett-Cotta.11. Kpch, M. ( 1991 ). Compliance - Problemebei Adipositas. Mangelnde Motivationtrotz massiven Leidensdrucks?Praxis <strong>der</strong> klinischen Verhaltensmedizinund Rehabilitation 4(13), 26-31.12. Küpper, C. (1996). Ernährungsberatungbisher für die Katz. Fortschritte <strong>der</strong> Medizin1996, 1 14(18-19), lu. 5.13. Leuner, H. (1986). Die Grundprinzipiendes Katathymen Bil<strong>der</strong>lebens (KB)und seine therapeutische Effizienz. In J.L. Singer & K. S. Pope (Hrsg.), ImaginativeVerfahren in <strong>der</strong> Psychotherapie(S. 149 - 194). Pa<strong>der</strong>born: Junfermann.14. Liekens, P. (1996). NLP in Beziehungen.Braunschweig: Aurum.15. Loebel, P. (1996). Die Kommunikation<strong>der</strong> chronisch Schmerzkranken aushausärztlicher und psychotherapeutischerSicht. Vortrag, gehalten am03.10.96 auf dem Symposium „Hypnoseund Schmerz" <strong>der</strong> 18. Tagung <strong>der</strong>Deutschen Gesellschaft für Hypnosee.V., Bad Lippspringe.16. Loebel, P. (1996). Hypnose in <strong>der</strong> Adipositas-Behandlung.Workshop, gehaltenam 05.10.96 auf <strong>der</strong> 18. Tagung <strong>der</strong>Deutschen Gesellschaft für Hypnosee.V., Bad Lippspringe.17. Loebel, P. (1997). Hypnose - Aufbaukurs(Adipositas), gehalten am11.03.97 auf dem 92. Kongreß des <strong>Zentralverband</strong>es<strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahrene. V., Freudenstadt.18. Loebel, P. (1997). Chronisch Schmerzkrankeaus hausärztlicher und psychotherapeutischerSicht. Vortrag, gehaltenam 21.6.97 auf <strong>der</strong> 3. Arbeitstagung <strong>der</strong>Deutschen Gesellschaft für ärztlicheHypnose und autogenes Training e.V.,Schmitten/Taunus.19. Loebel, P. (1997). Hypnose - Aufbaukurs(Psychosomatik), gehalten am13.09.97 auf dem 93. Kongreß des <strong>Zentralverband</strong>es<strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahrene. V., Freudenstadt.20. Loebel, P. ( 1997). Intuitiv zum Wohlfühlgewicht.Workshop, gehalten am07.11.97 auf den Hypnotherapietagen<strong>der</strong> Milton Erickson Gesellschaft fürklinische Hypnose e.V., Bad Orb.21. Logue, A.W. (1995). Die Psychologiedes Essens und Trinkens. Heidelberg :Spektrum.22. MohlA. (1996). Neue Wege zum gewünschtenGewicht. Pa<strong>der</strong>born: Junfermann.23. Nuber, U. (1996). „Es begann als Diätund wurde zum Hobby". PsychologieHeute, 23 (9), 20 - 27.24. Peter, B. (1993). Beiträge zur Integration<strong>der</strong> Hypnose in Psychotherapie undPsychosomatik. Hypnose und Kognition,10(2), 88-119.25. Pudel, V. (1997). Ernährung - Gewicht- Diät. Die Mythen und die Fakten. InG. Reich & M. 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PeterLoebel, Facharzt für PsychotherapeutischeMedizin und Allgemeinmedizin/NaturheilverfahrenBeethovenstr. 1,35305 Grünberg/Hessen94 Arztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


Aktuelles aus <strong>der</strong> Medizin... wichtig für die Gesundheit:För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ausscheidungvon Harnsäure undEntwässerungDas Geheimnis liegt in <strong>der</strong>Zusammensetzung!Achten Sie aber unbedingt darauf, daßSie „Vollmers-Tee" erhalten, denn eshat sich gezeigt, daß die Wirkstoffabgabeaus dem grünen Hafer in dieserZusammensetzung - also mitBrennessel, Bergfrauenmantel und Johanniskraut- am höchsten ist. Das istentscheidend für die Wirksamkeit undIhre Gesundheit.Das Geheimnis vieler Erkrankungenliegt in Störungen <strong>der</strong> Verdauung.Die Nahrung bleibt zu lange im Körper.Damit verzögert sich die Ausscheidungvon Stoffwechselabbauprodukten- <strong>der</strong> Kreislauf möglicherGesundheitsstörungen beginnt: VieleMenschen klagen dann über nervöseErschöpfung, Nervenschwäche undsogar Kopfschmerzen.Unter dem Namen „Vollmers präparierterGrüner Hafertee" ist grünerHafer jetzt als fettige Arzneikräuter-Teemischung in <strong>der</strong> Apotheke erhältlich.Vollmers präparierter Grüner Haferteeför<strong>der</strong>t die Ausscheidung vonHarnsäure und an<strong>der</strong>en Stoffwechselabbauproduktendurch Anregungdes Gesamtstoffwechsels.Es gibt eine wertvollenatürliche Hilfe!Jetzt wurde ein altes Naturheilmittelwie<strong>der</strong> neu entdeckt, das gerade inunserer mo<strong>der</strong>nen Zeit den Menschenhelfen kann, die Gesundheit zuerhalten: grüner Hafer.Grüner Hafer ist in arzneilicher Zubereitungnicht nur ein beson<strong>der</strong>swertvolles Nervenaufbau- und Kräftigungsmittel,son<strong>der</strong>n findet auch Verwendungbei rheumatischen Krankheitszuständenmit Neigung zu GrießundSteinbildung.Entscheiden<strong>der</strong> Vorteil:Zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>Ausscheidung von HarnsäureUnter dem Namen „Vollmers präparierterGrüner Hafertee" ist grüner Haferjetzt als fertige Arzneikräuter-Teemischungerhältlich.Arzneilich wirksamer „präparierter"Vollmers-Tee (er enthält noch Brennnessel,Bergfrauenmantel und Johanniskraut)för<strong>der</strong>t die Ausscheidung vonHarnsäure und an<strong>der</strong>en Stoffwechselabbauprodukten,unterstützt die Entwässerungdes Gewebes und trägt zurKräftigung des Bindegewebes bei.Zusammensetzung:100 genthalten:75 g Grüner Hafer,10 g Brennessel,10 g Johanniskraut,5 g BergfrauenmantelAnwendungsgebiete:„Vollmers präparierter Grüner Hafertee"för<strong>der</strong>t die Ausscheidung vonHarnsäure und an<strong>der</strong>en Stoffwechselabbauproduktenund unterstütztdie Entwässerung des Gewebes. ZurFör<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Verdauung. Für einenregelmäßigen Stuhlgang.Salus Natur-Arzneimittel83052 BruckmühlMÜ.MERS-TFFJ


ORIGINALARBEITENAntimikrobielle Wirkstoffe inKräutern, Gewürzen und sonstigenpflanzlichen Drogen- Thesen zur möglichen Beeinflussung desintestinalen Milieus auf „natürlichem" Wege*Gero Beckmann, Andreas Rüffer und Bernd SonnenscheinZusammenfassungViele Kräuter und Gewürze enthalten antimikrobielle Wirkstoffe, in erster Linieätherische Öle. Die antimikrobielle Wirksamkeit beschränkt sich in aller Regelnicht auf eine bestimmte Gruppe von Mikroorganismen; daher müssen stets auchEffekte auf die autochthone Mikroflora des Intestinaltraktes beachtet werden.Thesen: 1. Das intestinale Millieu läßt sich über die gezielte Auswahlund einebewußt gewürz- und kräuterreiche Ernährung beeinflussen.2. Es müssen Summationseffekte <strong>der</strong> antimikrobiellen Einzelwirkungen postuliertwerden, auch wenn die Einzelwirkung in isolierter Betrachtung keine antimikrobielleWirkung zeitigen würde.Schlüsselwörter: Kräuter und Gewürze, antimikrobielle Wirkstoffe, DarmfloraSummaryMany herbs and spices contain antimicrobial agents, mainly in the form ofethereal oils, the content levels of which are determined to a great extent bygeoclimatic factors, factors related to technical production and how thefood isprepared. The antimicrobial efficacy is usually not limited to a certain groupsofmicroorganisms;for this reason, effects on the autochthonous microflora ofthe intestinal tract must always be taken into account as well.Theses: l.The intestinal milieu can be influenced by means of specificallyselective diet and conscious use ofplenty of spices and herbs infood.2. Postulation ofsummation effects of Single antimicrobial effects is necessary,even if the individual effects would reveal no antimicrobial effect ifobserved inIsolation.Key words: Herbs and spices, antimicrobial agents, intestinal microfloraResumeUn grand nombres d'herbes et d'epices contiennent des agents antimicrobiens,principalement des huiles essentielles. Leur teneur depend beaucoup defacteursgeoclimatiques et des techniques de production mises en ceuvre ainsi que desmethodes de preparation des aliments. L'efficacite antimicrobienne ne se limitegeneralementpas ä un certain groupe de micro-organismes. Ilfaut donc toujourstenir compte des effets sur la microflore autochtone du tractus intestinal.Theses : 1. II est possible d'influer sur le milieu intestinal par le choix cible etune alimentation riche en epices et en herbes.2. Ilfaut postuler des effets de sommation des actions antimicrobiennes meme siles agents isoles consi<strong>der</strong>es separement n'entrainent pas d'action antimicrobienne.Mots-cles : herbes et epices, agents antimicrobiens, microflore intestinale* In dankbarer Erinnerung dem viel zu früh verstorbenen Mayr-Arzt und ErnährungstherapeutenUlrich Poschmann (Mannheim, Schloß Hohenstein, Walldorf) gewidmet.EinleitungIn einer Zeit heftiger Auseinan<strong>der</strong>setzungenüber die Relevanz von Hefenim Orogastrointestinaltrakt wird immerwie<strong>der</strong> von Therapeuten und Patientendie Frage nach naturheilkundlichenAlternativen zur Behandlung mitChemotherapeutika artikuliert. Daßwe<strong>der</strong> Hefen noch Schimmelpilze zurresidenten Flora des Verdauungstraktesgerechnet werden können, ihr vermehrterNachweis anläßlich mikrobiologischerStuhluntersuchungen alsohäufig einen Hinweis auf eine Mitbeteiligungan bestimmten gastrointestinalenund allgemeinen Störungen desOrganismus gibt, ist mittlerweile trotzmancher Polemik (s. z.B. Rösch 1996)in naturheilkundlichen Kreisen akzeptiert.Dabei muß immer wie<strong>der</strong> betontwerden, daß die durch Hefen, insbeson<strong>der</strong>e<strong>der</strong> Gattung Candida hervorgerufenenKomplikationen in kaum einemFall die eigentliche Ursache <strong>der</strong>Erkrankung darstellen, son<strong>der</strong>n als„symptomatische Reaktion eines vorgeschädigtenWirtes" zu interpretierensind (Rüffer et al. 1997). IntestinaleHefen sind insbeson<strong>der</strong>e aus mikro'biologisch-infektiologischer Sicht alsopportunistische Kulturfolger in einemalterierten „Milieu" anzusehen. Einegezielte antimykotische Behandlungmuß daher immer als zunächst symptomatischund nicht ursächlich gewertetwerden, macht aber in vielenFällen Sinn, um z.B. die Belastung desPatienten durch diese Mikroorganismen(Entstehung schädlicher Metaboliten,Stoffwechselkonkurrenz, Beset--zung mikroökologischer Nischen,Gasbildung, Allergenfreisetzung etc.)zu mil<strong>der</strong>n. Wenn dann nicht ursächlichbehandelt wird, indem <strong>der</strong> Therapeutz.B. versucht, das häufig entgleisteImmunsystem des Patienten wie<strong>der</strong>zu stabilisieren und in eine normergeReaktionslage zu bringen, sind therapeutischeRückschläge in Form vonRe- und Superinfektionen mit allfällig96 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


Heilen ist KunstDie Bausteine des Künstlers:REGENERESETNTKombinieren Sie individuell für Ihre PatientenHilfestellung gibt Ihnenunsere Abteilung Therapieberatung.Fortbildungsseminare 199825. 04. 98 Hofheim/ Taunus 09. 05. 98 Köln26. 09. 98 Meerane/ Sachsen 17.10. 98 Berlin20. 06. 98 München07. 11. 98 HamburgBaden-Baden (im Rahmen <strong>der</strong> Medizinischen Woche), November '98Freudenstadt (im Rahmen des ZÄN-Kongresses), März und September '98Programmanfor<strong>der</strong>ung unter Fax-Nr. 0221/ 95 74 37 45DYCKERHOF]Laboratorium Prof. Dr. H. Dyckerhoff GmbH & Co.Robert-Perthel-Str. 49 • D-50739 Köln


Die kluge Therapie mit ZinkUnizink 50Wirkstoff: Zink-Aspartat»zur Stärkung des Immunsystems, bei Wundheilungsstörungenund Zinkmangel bei Diabetes mellitus


•ORIGINALARBEITENaufgenommenen Kontaminationskeimen in <strong>der</strong> Nahrung vorprogrammiert(Beckmann et al. 1997).In bezug auf die primär antimykotische Therapie werden zunehmendnaturheilkundliche Alternativen gewünscht unddiskutiert. Dabei liegen Erfahrungsberichte über experimentelleUntersuchungen bei folgenden Substanzen, die teilweiseals Kombinationspräparate verabfolgt werden, vor:• Myrrhe (Keibel 1992, Keibel 1995, Lühr 1996, Beckmannet al. 1996, Keibel 1997), zusammen mit Kaffeekohle undKamillenextrakt• Grapefruitkernextrakt (Übersicht bei: Uhlenbrock 1996)• Bärlauch (Reimelt 1996, 1997)Antimikrobielle Wirksamkeit von Kräutern und GewürzenSeit langer Zeit ist bekannt, daß Kräuter und Gewürze antimikrobiellwirksame Substanzen enthalten. Hippokrates (ca.400 v.Chr.) und Plinius beschrieben bereits ausführlich denEinsatz von Knoblauch bei Wundinfektionen, Pneumonienund an<strong>der</strong>en Erkrankungen <strong>der</strong> oberen Atemwege (zit. n.Conner und Beuchat 1984). An dieser Stelle soll nun auf dieVielzahl an wissenschaftlichen Veröffentlichungen - überwiegendaus dem Bereich <strong>der</strong> Lebensmittelherstellung und -konservierung - hingewiesen werden, die sich mit antimikrobiellenWirkungen von Kräutern und Gewürzen sowieisolierter Inhaltsstoffe beschäftigen. Einen ersten Überblickgibt Tab. 1. Aus Gründen <strong>der</strong> Übersichtlichkeit konnten beidieser Darstellung nicht berücksichtigt werden:• Anzahl und Arten <strong>der</strong> geprüften Testkeime• Testverfahren (Agardiffusionsverfahren in unterschiedlicherModifikation, Agardilution, Bouillondilution, modifizierteWachstumskinetiken etc.)• AuswertungskriterienDie als antimikrobiell wirksam befundenen Konzentrationenvariierten bei diesen Untersuchungen in einem weiten Bereich:Z.B. zeigen einige ätherische Öle (Iso-Eugenol, Zimtaldehyd,Carvacrol, Eugenol, Thymol) bei wenigen ppm(mg/kg) eine antifungale Wirksamkeit (Pauli und Knobloch1987), an<strong>der</strong>e mußten im Prozentmaßstab gegeben werden(z.B. Kümmelöl, s. Salzer 1982). Von erheblicher Bedeutungfür die Fragestellung dieses Artikels ist die Tatsache, daß diewenigsten Kräuter und Gewürze eine auf eine Mikroorganismengruppe,z.B. die Hefen, beschränkte Wirkung entfalten.Weitere experimentelle Belege einer antimikrobiellen Wirksamkeitverschiedenster ätherischer Öle, darunter auch ausZitrusfrüchten, weißem Basilikum, Anis und Rosmarin, entstammenForschungsarbeiten für kosmetische Produkte undZubereitungAckerminzeAnisBittermandelCuminCurcumaDillEngelswurzelKapuzinerkresseKnoblauchKorian<strong>der</strong>KümmelLiebstöckelLorbeerMazisMajoranMeerrettichMuskatnußNelken (Gewürznelken)OreganoPaprika (Gewürzpaprika)Pfeffer (schwarz/weiß)PimentRosmarinSenfThymianZimtZitrusfrüchte, -schalenZwiebel (Gemüsezwiebel)Antimikrobielle Wirkung aufBakterien Hefen Schimmelpilzex ax zx ex vxf,nx ex üxh.Ux mx exa,e,fY f, m, nxe,zx zy-e, f, n, pva, f, v äYJ> & "' ä-«- f, m, n, ux exf,.xe.f,vx ex ax hX"X 8xj,.X"xj."xj.yX"X jx'xi.yxj.yX yX jXb,c4wX gx cX 6x& *.'. *x cx cx cxE.o,xxcg,yX uxg,o,xX gX8.°xc,r,x,yxc,g,o,w,x, yxc,t,w,yLegende: a) Kivanc u. Akgüll986,1988; b) Forstreuter-Künstleru.Ahlert 1984; c) Maruzzella u. Liguori 1957; d) Shukla u.Tripathi 1987; e) Deans u. Ritchie 1987; f) Huhtanen 1980;g) Assouz u. Bullermann 1982; h) Johnson u. Vaughn 1969;i) Karaionnoglou et al. 1977; j) Conner u. Beuchat 1984;k) Bilgrami et al. 1992; 1) Yoshida et al. 1987; m) Salzer 1982;n) Weidenfeller et al. 1992; o) Morozumi et al. 1989; p) Pafumi1986; q) Gäl 1968; r) Karapinar 1985; s) Drechsel 1965;t) Collins u. Charles 1987; u) Hasselstrom et al. 1963; v)Kivanc u. Akgül 1988; w) Moleyaru. Narasimham 1986; x)Pauli u. Knobloch 1987; y) Jasper et al. 1957; z) Köszegi 1995 /Beckmann et al. 1995; ä) Gonzalez-Fandos et al. 1996;ö) Monographie BAnz. 162/1992; ü) Pulverer 1968Tabelle 1: Experimentell verifizierte antimikrobielle Eigenschaftenvon pflanzlichen Extrakten inkl. ätherischen Ölen (Auswahl)X gÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998) 99


ORIGINALARBEITENbeziehen sich insbeson<strong>der</strong>e auf verschiedeneDuftstoffe (s. z.B. Rao undAdinarayana 1970, Rao und Nigam1970, Rao 1970).Welche Wirkstoffe liegen <strong>der</strong>antimikrobiellen Wirksamkeitzugrunde?Die antimikrobielle Wirksamkeit vielerKräuter und Gewürze läßt sich inerster Linie auf den Gehalt an ätherischenÖlen zurückführen. Hinter dieserGruppenbezeichnung verbirgt sichein sehr heterogenes Stoffgemisch flüssiger,leicht flüchtiger, lipophiler Pflanzeninhaltsstoffemit charakteristischemGeruch und aromatischem, bitteremo<strong>der</strong> scharfem Geschmack. Der Gehaltan ätherischen Ölen liegt bei vielenKräutern und Gewürzen im Bereichvon 0,5-2%. Einen beson<strong>der</strong>s hohenGehalt weisen Muskatnüsse und Gewürznelkenmit Gehalten von 7-20%auf (Gerhardt 1990). Chemisch sindätherische Öle als Stoffgemische charakterisiert.Die größte Gruppe bildendabei die Terpene, insbeson<strong>der</strong>e MonoundSesquiterpene. Desweiteren werdengefunden: Phenylpropan<strong>der</strong>ivateund sog. HeteroVerbindungen (LauchundSenföle). Letztere liegen in einerAbb. 1PELLKARTQFFELN -[Quark, S«M Saraw, 'EMlg,OI.SDm.S)>b>KarloHMn ' _"- -wasserlöslichen, glykosidischen Formvor und werden erst durch Einwirkungvon Enzymen (z. B. beim Zerkleinern<strong>der</strong> Pflanzen o<strong>der</strong> beim Zufügen vonWasser) freigesetzt. Daneben werdenauch bestimmte Geruchsstoffe wie z.B.Vanillin zu den ätherischen Ölen gerechnet(Hunnius 1993).Von Bedeutung ist die Tatsache, daß<strong>der</strong> Gehalt an ätherischen Ölen starkenSchwankungen unterliegt, die durchgeographische Faktoren (Anbaugebiete),Klima, Pflanzenvariante und Begleitflorabeeinflußt werden ( Kivancund Akgül 1986; Deans und Ritchie1987). Darüber hinaus sind Nacherntefaktorenzu nennen: Trocknungsmodalitäten,Art und Länge <strong>der</strong> Lagerung,Art <strong>der</strong> Zerkleinerung/Vermahlungetc. All diese Faktoren lassen sich vomEndverbraucher erahnen, wenn dieserz.B. in <strong>der</strong> Küchenpraxis bemerkt, wieunterschiedlich intensiv verschiedeneKonfektionierungen ein und desselbenGewürzes schmecken können.Antimikrobielle Wirkungen in <strong>der</strong>Ernährungspraxis: Ein BeispielAusgehend von den oben dokumentiertenWirkungen vieler „natürlicher" Inir^aiiimTiireaniEirartna^iin.EiiTEnira•:«»itn-niiTRni=]iigredienzen unserer Nahrung läßt sichdie 1. These aufstellen, daß sich das intestinaleMilieu über die gezielte Auswahlund eine bewußt gewürz- undkräuterreiche Ernährungsweise beeinflussenläßt. Das Beispiel einer Mittagsmahlzeit,wie sie in gesundheitsbewußtenKreisen durchaus üblich ist, mögedas illustrieren (Abb. 1): Mindestens 11verschiedene geschmacksgebende (würzende)Bestandteile dieser Mahlzeitwerden antimikrobielle Wirkungen inden Ingesta entfalten (können)!Das gezeigte Beispiel offenbart jedochsofort ein interpretatorisches Dilemma:Natürlich trifft die mögliche antimikrobielleWirkung nicht nur die „unerwünschten"Hefen und Schimmelpilzesowie mögliche pathogene Bakterien,son<strong>der</strong>n auch die autochthone Mikroflora.Welches breite Spektrum von Mikroorganismenauch von Zubereitungenpflanzlichen Ursprungs erfaßt wird, demonstrierensehr anschaulich mikrobiologischeExperimente mit Grapefruitsamen.Dieser zeigte gegenüber rund 900Isolaten (Bakterien, Hefen, Schimmelpilze,Viren) antimikrobielle Wirksamkeit!Wie sich letzten Endes von Kräuternund Gewürzen ausgehendeantimikrobielle Wirkungen im intestinalenBiotop auswirken, kann nicht sichervorausgesagt werden. Feststeht, daß dieüber die Nahrung permanent zugefuhrtenMikroorganismen bei einer kräuterundgewürzreichen Ernährungsweisemit höherer Wahrscheinlichkeit bereitsim oberen Digestionstrakt inaktiviertwerden. Daß eine <strong>der</strong>artige Nahrungszusammensetzungmehr <strong>der</strong> ursprünglichen,pflanzenreichen Ernährungsweisedes vorindustriellen Menschen entsprichtund darüber hinaus noch weiterephysiologische Vorteile besitzt (För<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Sekretionsleistungen von Magen,Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse),dürfte unbestritten sein. Ein im vorgestelltenSinne vielfältiger und abwechslungsreicherSpeiseplan wird daher auchvon erfahrenen Ernährungstherapeuten100 Danksagung: Für die Erstellung <strong>der</strong> Graphik sei an dieser Stelle Herrn ThomasGabel ganz herzlich gedankt.Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


ORIGINALARBEITENempfohlen (Kudritzki 1995; Poschmann1997) und im übrigen insbeson<strong>der</strong>e inden tropischen Län<strong>der</strong>n Asiens praktiziert.In diesen lebensmittelhygienischstark gefährdeten Regionen fließt dabeisicherlich das empirisch erworbeneWissen um eine Vermeidung von lebensmittelbedingtenInfektionen ein.Reicht die verzehrsübliche„Dosierung" von Gewürzen undKräutern aus?Diese Frage kann nicht sicher beantwortetwerden, weil einerseits <strong>der</strong> Gehaltan ätherischen Ölen erheblichenSchwankungen (s.o.) unterliegt undan<strong>der</strong>erseits pharmakokinetische Datenz.B. über die Freisetzung, Metabolisierung,Resorption und mögliche Inaktivierungdurch Nahrungsmittel fürviele <strong>der</strong> in Rede stehenden Stoffe fehlen.Immerhin kann wegen <strong>der</strong> Vielfaltan Einzelwirkungen (s. obiges Beispiel)die 2. These aufgestellt werden,daß es zu Summationseffekten <strong>der</strong>Einzelwirkungen kommt, auch wenndie Einzelwirkung in isolierter Betrachtungkeinen „antimikrobiellen"Effekt zeitigen würde.Grund: Antimikrobielle Wirkstoffezielen auf eine Population von Mikroorganismenab und werden in <strong>der</strong> Regel„verbraucht", sobald sie auf empfänglicheZellen treffen. Erzielen dieseWirkstoffe nur Teilwirkungen, wird alsonicht die gesamte mikrobielle Populationinaktiviert, so resultiert daraus in<strong>der</strong> klassischen Antiinfektiologie <strong>der</strong>Befund: „nicht wirksam" o<strong>der</strong> „resistent",da die Übriggebliebenen sichwie<strong>der</strong> entsprechend vermehren können(Stegemann und Beckmann 1997).Werden aber diese noch vitalen Teilpopulationenvon an<strong>der</strong>en Wirkstoffen(hier: an<strong>der</strong>en ätherischen Ölen) getroffen,so besteht zumindest theoretischdie Möglichkeit zu einer vollständigenElimination bzw. zu einerdauerhaften Reduktion bestimmter Mikroorganismen.Letztlich fehlen aberimmer noch valide experimentelle Modelle<strong>der</strong> intestinalen MikroÖkologiezur Simulation <strong>der</strong>artiger Fragestellungen.Die Continous-Flow-Culture-Technik stellt hier einen ersten Schrittin die richtige Richtung dar.Neuere wissenschaftliche Arbeiten zeigenim übrigen, daß das Wissen umfungizide Wirkungen von Inhaltsstoffenin Kräutern, Gewürzen und sonstigenpflanzlichen Drogen lebensmitteltechnologischsehr sinnvoll eingesetztwerden könnte, um z.B. dem Ver<strong>der</strong>bvon Brot und Backwaren auf „natürlichemWege" zu begegnen ( Weidenbörner1995, Kunz 1996).LiteraturMonographie <strong>der</strong> Kommission B6, BAnz.Nr. 162 vom 29.08.1992, S. 7360-61:Stoffcharakteristik: Tropaeolum majus(Kapuzinerkresse)Assouz, A.M.; Bullermann, L.B. 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Ärztezeitschrift fürNaturheilverfahren 38, 88-100Bilgrami, K.S.; Sinha, K.K.K.; Sinha, A.K.(1992): Inhibition of aflatoxin productionand growth of Aspergillus flavusby eugenol and onion and garlic extracts.Indian J. Med. Res. 96, 171-175Thesen:1. Das intestinale Milieu läßt sich überdie gezielte Auswahl und eine bewußtgewürz- und kräuterreiche Ernährungsweisebeeinflussen.2. Es müssen Summationseffekte <strong>der</strong>antimikrobiellen Einzelwirkungen postuliertwerden, auch wenn die Einzelwirkungin isolierter Betrachtung keineantimikrobielle Wirkung zeitigenwürde.In Zeiten eines vermehrten Wunschesvieler Patienten und Therapeuten nachnaturheilkundlichen Alternativen zuChemotherapeutika lohnt es sich, dieseThesen experimentell und klinisch zuverfolgen.Collins, M.A.; Charles, H.P. (1987): Antimicrobialactivity of carnosol and ursolicacid: two anti-oxidant constituentsof Rosmarinus officinalis L. FoodMicrobiol. 4, 311-315Conner, D.E.; Beuchat, L.R. 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ORIGINALARBEITENnigsbacher, K.S. (1953): Antioxidantactivity and antagonism to microbialgrowth by piperine, isonicotinyl hydrazideand related compounds. Food Res.19, 373-376Huhtanen, C.N. (1980): Inhibition of Clostridiumbotulinum by spiee extractsand aliphatic alcohols. J. Food Protect.43, 195-196Hunnius (1993): Pharmazeutisches Wörterbuch.Hrsg. Burger, A.; Wächter, H.7. Aufl. W. de Gruyter Verlag Berlin,New YorkJasper, C; Maruzella; Liguori, L. (1957):The in vitro antifungal activity of essentialoils. J. Amer. Pharm. Assoc. 47,250-254Johnson, M.G.; Vaughn, R.H. (1969):Death of Salmonella typhimurium andEscherichia coli in the presence of freshlyreconstituted dehydrated garlic andonion. Appl. Microbiol. 17, 903-905Karaioannoglou, .P.G.; Mantis, A.J.; Panetsos,A.G.(1977): The effect of garlicextracts on lactic bacteria (Lactobacillusplantarum) in eulture media. Lebensm.-Wiss.Technol. 10, 148-150Karapinar, M. 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(1957): The invitro antifungal activity of essential oils.J. Amer. Pharm. Assoc. 47, 250-254Moleyar, V.; Narasimham P (1986): Antifungalactivity of some essential oilcomponents Food Microbiol. 3, 331-336Morozumi, S.; Wauke, T.; Kudoh, J.; Hitokotho(1989): Antifungal effects of commercialfoods and spices, and their components.In: Natori, S.; Hashimoto, K.;Uenno, Y. (Hrsg.): Proc. 7th IUPAC-Symposium Mycotoxins and Phycotoxins,Tokio, 16.-19.08.1988, S. 155-161Pauli, A.; Knobloch, K. (1987): Inhibitoryeffects of essential oil components ongrowth of food-contaminating fungi. Z.Lebensm. Unters. Forsch. 185, 10-13Pafumi, J. (1986): Assessment of themicrobiological quality of spices andherbs. Z. Lebensm. Unters. Forsch. 185,958-963Poschmann, U. (1997): Zur Ernährung desMenschen. Ein Leitfaden für Ernährungsberatungund Ernährungstherapiein <strong>der</strong> ambulanten Praxis.Eigenverlag, Coburg-Ahorn-SchloßHohensteinPulverer, G. 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Naturheilverfahren 37,824-828Rüffer, A.; Beckmann, G.; Balles, J.; Sonnenschein,B. (1997): Was ist ein Pilzohne seinen Wirt? Ärztezeitschr. f. Naturheilverf.6, 437-444Salzer, UJ. (1982): Antimikrobielle Wirkungeiniger Gewürzextrakte undWürzmischungen. Fleischwirtsch. 62,885-887Shukla, H.S.; Tripathi, S.C. (1987): Antifungalsubstance in the essential oil ofanise (Pimpinella anisum L.). Agric.Biol. Chem. 51, 1991-1993Stegemann, M.; Beckmann, G. (1997): Antibiogrammein <strong>der</strong> tierärztlichen Praxis.Indikationen-Technik-Interpretation.VET Special, 2. Aufl. Enke Verlag,StuttgartUhlenbrock, S. (1996): Grapefruitkernextrakt:natürlich gut für alles? Pharmaz.Ztg. 141, 3882-3886Weidenbörner, M. (1995): Untersuchungenzur Kontamination ausgewählter Lebensmittelmit Schimmelpilzen und <strong>der</strong>enKontrolle mit Gewürzen und sekundärenPflanzeninhaltsstoffen. UniversitätBonn, Habil. Sehr.Weidenfeiler, P.; Norholt, G.; Arkona, B.;Pfeiffer, E.H. 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Euphorbium compositum-Nasentropfen SRhinitiden und Sinusitiden• ausgezeichnete Verträglichkeit• zur Langzeitanivendung geeignetkassenüblicliDosierspray ohne TreibgasZusammensetzung: 100 g enth.: Euphorbium D 4, Pulsatilla D 2, Luffa operculataD 2, Mercurius bijodatus D 8, Mucosa nasalis suis D 8, Hepar sulfuris D 10, Argentumnitricum Dil. D 10, Sinusitis-Nosode D 13 jeweils 1 g in isotonischer Natriumchloridlösung,Benzalkoniumchlorid 0,01 %. Anwendungsgebiete: Rhinitis verschiedenerGenese (viral, bakteriell, allergisch), Rhinitis sicca, Rhinitis hyperplastica und atrophicans,zur unterstützenden Behandlung bei Ozaena. Chronische Sinusitiden. ZurErleichterung <strong>der</strong> Nasenatmung bei Heuschnupfen. Gegenanzeigen: Patienten mitÜberempfindlichkeit gegen Benzalkoniumchlorid sollten auf die Anwendung desPräparates verzichten. Nebenwirkungen: Nicht bekannt. Wechselwirkungen mitan<strong>der</strong>en Mitteln: Nicht bekannt. Dosierungsanleitung und Art <strong>der</strong> Anwendung:Im allgemeinen 3-5mal täglich 1-2 Sprühstöße in jedes Nasenloch sprühen, bei Kin<strong>der</strong>nunter 6 Jahren 3-4mal täglich 1 Sprühstoß. Das Präparat kann unbedenklichauch bei Säuglingen angewendet werden. Darreichungsform und Packungsgröße:Dosierspray mit 20 ml (N1) DM 8,75. Weitere Darreichungsformen: Injektionslösung,Tropfen zum Einnehmen.Stand: 1. Februar 1998-HeelBiologische Heilmittel Heel GmbH Baden-BadenTelefon(07221)501-00, Fax501-280, http://www.heel.de


PRAXISSinnlich lebendig im AlltagKörper-Gehirn-IntegrationNeulich las ich in <strong>der</strong> S-Bahneinen Spruch, <strong>der</strong> mich seitdemnicht mehr losläßt:„Man kann dem Leben nichtmehr Tage geben, aber dem Tagmehr Leben!"Sofort begann meine Denkmaschine zurattern, mein Herz klopfte schneller, undwun<strong>der</strong>bare Bil<strong>der</strong> stiegen vor meinemgeistigen Auge auf, wie mein Tag aufserfreulichste belebt werden könnte.Dann schaute ich in die Gesichter <strong>der</strong>Menschen, die mit mir in <strong>der</strong> S-Bahnfuhren, und tiefe Traurigkeit überfielmich: vorwiegend düstere Gesichter,die Mundwinkel herabgezogen, dieStirn in Falten gelegt, teilnahmsloseAugen, müde, freudlose Gestalten. Sofortversuchte ich, mein Spiegelbild in<strong>der</strong> Fensterscheibe anzulachen, ummich von meinen Zeitgenossen zu distanzieren.Das tat mir gut, denn ichspürte, daß ich lebendig war, und ichdachte, wie wichtig es doch wäre, wenndie Menschen öfter lachen würden, einfachso, ohne beson<strong>der</strong>en Grund. Undmir fiel ein, was für ein tolles Gefühl esist, wenn man Menschen auf <strong>der</strong> Straßeo<strong>der</strong> in Geschäften anlacht und ein Lachenzurückkommt. Da fühlt man sichgleich mit Energie aufgeladen! Alle Sinnewerden wach, und man tut sich vielleichter in seinen alltäglichen Pflichten.Allzu oft geht unsere Lebendigkeit imgrauen Alltag verloren, wir stehen unterLeistungsdruck und Streß und erlaubenuns nicht mehr, uns selbst, unsereWünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen.Wir leben viel zu sehr imAußen und für an<strong>der</strong>e, daß wir verlernthaben, uns selbst zu spüren. Wir „vegetieren"vor uns hin, haben gar keineZeit mehr, etwas zu tun, worauf wirwirklich Lust haben (Wissen wir dasüberhaupt noch?). Im Laufe unseresLebens sind die kreativen Anteile inuns tief verbuddelt worden, und vielleichthaben wir gar keine rechtenIdeen, wie wir unseren Tagen „mehrLeben" geben können.NachtspaziergangMit geschlossenen Augendurch die Nachtwiese wan<strong>der</strong>n ...Ohren lauschen Nachtgeräuschen,leisem Bachgeplätscher,Frauenlachen,Windgeflüster in den Zweigen.Nase schnuppert feuchtes Gras,atmet Moosgeruch und Wald.Wange lehnt sich sanft an rauheBaumesrinde.Arme legen sich um starke Bäume.Stimme raunt ihnen geheimeWünsche,Finger tasten zärtlich über Äste,streicheln Gräser und gefallneBlätter.Füße tasten, spüren weichen Boden,erkennen den Asphalt,bemerken Steigung und Gefalle,tappen in den Bachund fühlen wie die Beinefeuchten Stoff.Stimme kreischt und lacht.Sagenhaftes, fast vergeßnesWohlgefühl.Viel Vertrauen in die Frau,die führt.Augen nicht vermißt!Was mir auch immer wie<strong>der</strong> auffällt,ist, wie wenig wir doch alle unsere siebenSinne gleichzeitig benutzen. Wirnehmen vorwiegend über unsere Augenwahr (dabei ist <strong>der</strong> Seh-Sinn doch<strong>der</strong>, den man am wenigsten zum Überlebenbraucht), das Hören nimmt aucheinen vorrangigen Platz ein, die Ohrensind allerdings vorwiegend auf Spracheeingestellt und in unserer lautenZeit stark belastet, und manche Dingewollen wir einfach gar nicht hören.Riechen und Schmecken treten immermehr in den Hintergrund in unsererheuschnupfengeplagten Gesellschaft.(Wovon haben wir die Nase voll? Wasschmeckt uns nicht im Leben?) DieTaktilität ist verkümmert, was sich inin den immer häufiger auftretendenHautkrankheiten nie<strong>der</strong>schlägt. Zwarumarmen wir uns o<strong>der</strong> schütteln unsdie Hände, aber spüren wir dabei unsund den an<strong>der</strong>en? Obwohl das Bedürfnisnach Hautkontakt gerade in Streßsituationensehr groß ist, gehen wirlieber auf Distanz, weil wir Angst vorNähe haben. Was unsere Propriozeptionbetrifft, so haben wir lei<strong>der</strong> ziemlichverlernt, uns, unsere Muskulaturund die Vorgänge in unserem Körperwahrzunehmen. Wir spüren unserenKörper oft erst dann, wenn er vorSchmerzen „schreit". Unser Gleichgewichtssinnschließlich, <strong>der</strong> Hauptsinfl,<strong>der</strong> alle an<strong>der</strong>en Sinne zusammenschaltet,hat sehr viel mit Bewegungund Hören zu tun und ist sehr oft nichtim Gleichgewicht. Da wir kaum nochschwere körperliche Arbeit verrichtenund unser Leben meist im Sitzen verbringen(an Schreibtisch, Computerund Fernsehen), bekommt unserGleichgewichtssinn wenig Anregung-Schlafstörungen, Suchtverhalten,Angst und Panik sind oft Folgen einesgestörten Gleichgewichts.Lernen ist ErfahrungStatt unseren „Tagen mehr Leben zugeben", bringen wir uns selbst um eingroßes Stück Lebensqualität, indem wirunsere Sinne nicht mehr trainieren. DasGehirn aber, <strong>der</strong> Computer in uns, <strong>der</strong>alles steuert und in dem alles vernetztist, kann sich nicht weiterentwickelnohne Sinnesreize und ohne Bewegung,denn durch Bewegung nehmen wir Informationenaus <strong>der</strong> Umgebung aufJede Bewegung stimuliert den Vestibularapparat,<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um das Gehirn zuneuem Lernen anregt. Das Vernetzen104 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


PRAXISvon Sinneseindrücken und Bewegung schafft neue Muster imGehirn, die wir wie<strong>der</strong>um brauchen, um unsere Erfahrungenzu erweitern und unsere Kreativität zu entfalten. Eine wichtigeKomponente <strong>der</strong> Erfahrung ist <strong>der</strong> sensorische Input. Jereichhaltiger die sensorischen Stimuli, desto verzweigter sinddie Muster für Lernen, Denken und Kreativität. „Lernen ist Erfahrung.Alles an<strong>der</strong>e ist einfach nur Information." (AlbertEinstein). Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Emotionen:Indem wir unsere Gedanken mit Emotionen und Bewegungverknüpfen, entsteht Handlung, die ihrerseits unsereErfahrung vergrößert und kreative Ideen hervorbringt. DieKompetenz im Beruf (und in <strong>der</strong> Schule) entwickelt sich aus<strong>der</strong> inneren Vernetzung von Gedanken, Emotionen und Muskelbewegung.Der Son<strong>der</strong>pädagoge Paul Dennison hat Bewegungals „das Tor zum Lernen" bezeichnet, was ausdrückensoll, daß die physiologische Basis (<strong>der</strong> Körper) und die Koordination<strong>der</strong> Muskeln intakt sein müssen, damit Lernen gelingenkann. Vor allem das gute Funktionieren <strong>der</strong> drei GrundwahrnehmungssystemeGleichgewicht, Propriozeption undTaktilität ist Voraussetzung für das schulische Lernen. So hatSchreiben sehr viel zu tun mit Eigenwahrnehmung und Taktilität,das Gleichgewicht ist verantwortlich für Kopf- undKörperhaltung und hat großen Einfluß auf das Hören. Handgeschicklichkeitund Sprachentwicklung sind gekoppelt, dieEigenwahrnehmung erlaubt die Unterscheidung zwischenoben/unten, vorne/hinten, rechts/links (letzteres ist wichtig fürLesen, Schreiben und Rechnen). Aber gerade diese Sinne werdenin <strong>der</strong> Schule nicht beachtet, hier liegt <strong>der</strong> Schwerpunktauf Sehen und Hören, und daher sind Augen und Ohren oftüberbeansprucht und schalten ab. Optimales Lernen kann abernur gelingen, wenn alle Sinne eingeschaltet und damit auchdie entsprechenden Speicher im Gehirn offen und zugänglichsind, wenn rechte (Gestalt, Gefühl) und linke Gehirnhälfte(Sprache, Logik) zusammenarbeiten, die Bewegungsabläufegut koordiniert und unsere Sinne integriert sind.Wie aber gelingt es uns gestreßten Erdenbürgern, unsere Sinnewie<strong>der</strong> einzuschalten und das Erleben unserer Sinne inden Alltag zurückzubringen?Sinnlich lebendig bedeutet für mich z.B., daß die Augen ganzbewußt die Farben und Formen, das Licht und den Schatten,die Schönheit und die Häßlichkeit <strong>der</strong> Dinge um mich herumsehen, daß ich die Augen schließe und höre, was um mich herumlos ist, daß ich ganz bewußt die Düfte / Gerüche schnuppere,daß ich die einzelnen Geschmacksrichtungen auskoste,daß ich darauf achte, wie sich etwas anfühlt, daß ich meineMuskeln, Sehnen, meine Haut spüre, daß ich mich schnell imKreis drehe, mit geschlossenen Augen auf einem Bein stehe,um mein Gleichgewicht zu prüfen, halt jeden meiner Sinneganz bewußt wahrzunehmen.Eine überzeugende Möglichkeit, alle diese Ziele zu realisieren,bieten uns die BrainGym-Übungen, einfache gymnastischeBewegungen, die <strong>der</strong> schon zitierte Paul Dennison entwickelthat. Mit BrainGym können blockierte Speicher im Gehirn wie<strong>der</strong>frei und die Gehirnhälften integriert, Augen und Ohren„angeschaltet" werden, so daß wir die in uns angelegten Fähigkeitenauch benutzen können. Mit BrainGym kann man emotionalenStreß auflösen und alle Sinne mobilisieren. BrainGyms helfen Ihnen, wenn Ihnen die Namen Ihrer Patienteno<strong>der</strong> Bekannten nicht mehr einfallen, wenn Sie sich nicht erinnernkönnen, was Sie gerade gelesen o<strong>der</strong> gehört haben.Auch die Konzentration und die Stimmung werden besser,wenn Sie regelmäßig BrainGym-Übungen machen. Brain-Gyms verbessern das Sehen und Hören, balancieren dasGleichgewicht und unterstützen Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit,kurz: Sie finden zu einem guten Lebensgefühl.Wenn Sie noch mehr und Näheres erfahren, wenn Sie dieseÜbungen kennenlernen und praktizieren möchten, wenn esSie reizt, Ihrem Tag mehr Leben durch die Integration IhrerSinne zu geben, so haben Sie die beste Gelegenheit dazubeim nächsten ZÄN-Kongreß in Freudenstadt.Christa Troske, Dipl.-Soziologin, Lernberaterin P.P., Coach P.S.C.Viele reden von "zeitgemäßer"Stuhldiagnostik !Seit über 10 Jahren ständig auf demneuesten Stand:| Das Dienstleistungspaket ENTEROSAN«Stuhlflora (aerob, anaerob, Pilze)Pilzidentifizierung und -resistenzprüfung• Verdauungsparameter• EntzündungsmarkerObligate EnteropathogeneLokaler Immunstatus (Darm)• Individuelle BeratungWeiterführende Informationen gewünscht ?Labor L+S AGMangelsfeld 4 ^— Ä W97708 Bad Bocklet K W&Tel.: 09TO&!*100-0^V^W09708/9100-14 (Dr. Beckmann) ^^SSi^09708/9100-47 (Dr. Balles) //09708/9100-39 (Dr. Rüffer)Fax 09708/6885 D;Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998) 105


PRAXISWenn <strong>der</strong> Staatsanwalt klingelt, ist es (fast) zu spät!Leichtfertigkeit bei GOÄ-Abrechnungen kann dieExistenz aufs Spiel setzen.Auch 1998 - und später wird es nicht an<strong>der</strong>s sein - gilt: Drastische Umsatzrückgängeim vertragsärztlichen Bereich gehen mit zunehmendschwierigeren Verfahrensvorschriften und einem immer undurchsichtigeren„Dickicht" von Vorschriften einher. Die Vertragsarztpraxis wirdständig unattraktiver. Mag auch die mit dem Zweiten Krankenversicherungs-Neuordnungsgesetzzum 01.07.1997 eingeführte Möglichkeit<strong>der</strong> Kostenerstattung für Pflichtversicherte (§ 13 Abs. 2 Sozialgesetzbuch- Fünftes Buch/SGB V) ein Lichtblick sein, ergeben sich doch vieleFragezeichen, sowohl was das Verfahren als auch die Auswirkungenz. B. auf den Punktwert angeht.Was liegt für manchen Arzt näher, alsdem privatärztlichen Teil seiner Praxiszu einem Boom zu verhelfen? Sinnmacht dies beson<strong>der</strong>s dann, wenn einDiagnose-/Therapiekonzept, zugeschnittenauf die Kenntnisse des Arztesund die Bedürfnisse seiner Patienten,zugrunde liegt. Doch cave: Eine Reihevon Vorschriften ist zu beachten. Erwähntsei nur eine gesteigerte Aufklärungspflicht:Entfernt sich <strong>der</strong> Arztvom sog. „schulmedizinischen Standard",muß er den Patienten hierübervor Beginn <strong>der</strong> „Alternativbehandlung"unterrichten. Die Aufklärungmuß um so intensiver sein, je weiter ersich „an den Rand" bewegt. Unter Umständenempfiehlt sich eine schriftlicheEinwiUigungserklärung des Patienten.Schon längst ist festzustellen, daß dieBeihilfefestsetzungsstellen die ärztlichenLiquidationen genauer prüfen undsich auch nicht scheuen, ggf. Staatsanwaltschafteneinzuschalten. PrivateKrankenversicherungen ziehen nach.Pauschalabrechnung - neindanke!Wenn nicht korrekt abgerechnet wird (z. B.eine unzulässige Pauschalabrechnung„Colon-Hydro-Therapie 120,00 DM"),kann dies zunächst zivilrechtliche undstandesrechtliche Folgen haben:• Das Honorar ist nach § 12 Abs. 1GOÄ nicht fällig; d. h. <strong>der</strong> Patientbraucht keine Zahlungen zu leisten.• Evtl. bereits erfolgte Zahlungenkönnen vom Patienten nach § 812Abs. 1 Satz 1 BGB wegen ungerechtfertigterBereicherung des Arzteszurückgefor<strong>der</strong>t werden. Es gilteine Verjährungsfrist von 30 Jahren.• Es liegt ein Verstoß gegen die Berufsordnung<strong>der</strong> Ärzte vor, wonacheine ordnungsgemäße Abrechnungnach den Gebührenordnungen zuerfolgen hat. Die Ärztekammer hatdeshalb ermessen, ein Disziplinarverfahrengegen den Arzt zu eröffnen.In schweren Fällen wäre miteinem berufsgerichtlichen Verfahrenzu rechnen.Bei Berechnung einer Pauschalvergütungkann letztlich auch die Voraussetzungdes § 263 Strafgesetzbuch (StGB)(Betrug) gegeben sein, da dem Arzt,wie weiter unten noch ausgeführt werdenwird, nur die Möglichkeit an dieHand gegeben ist, die tatsächlich angefallenenKosten (§ 10 Abs. 1 Nr. 1GOÄ) zu berechnen. Daß beim Inansatzbringeneiner Pauschalvergütung inaller Regel von einem Betrugstatbestandauszugehen ist, hat im Bereich<strong>der</strong> Schulmedizin eine gerade eben bewältigteFlut von Strafverfahren gegenNuklearmediziner bewiesen.Erst recht gefährlich wird es, wenntatsächlich erfolgte Leistungen hinteran<strong>der</strong>en, unzutreffenden Gebührenziffernverborgen werden. Wird z. B. dieColon-Hydro-Therapie als subaqualesDarmbad und Massage direkt abgerechnet,könnte <strong>der</strong> Patient eine Kostenerstattungbekommen, die er sonstnicht bekommt, wenn die Therapie miteiner ordnungsgemäßen Analogabrechnungliquidiert wird. Dann aberwird <strong>der</strong> Kostenträger getäuscht, es erfolgtein Irrtum mit Vermögensverfügung(Auszahlung <strong>der</strong> Kostenerstattung)und ein Schaden. Der Betrug istperfekt! Verlieren Sie lieber Patienten,als daß Sie sich, möglicherweise auchauf Bitten des Patienten, auf ein <strong>der</strong>artiges„Geschäft" einlassen.Betrug ist BetrugVorsicht ist auch bei einer an<strong>der</strong>en Sachegeboten. Nach § 10 Abs. 1 Nr. 1 GOÄdürfen den Patienten nur die tatsächlichenKosten des Arztes, z. B. für Medikamente,weitergegeben werden. WerThymus-Injektionen (THX) macht undauf den Einkaufspreis einen Aufschlagerhebt, verstößt gegen diese Vorschrift.Auch hier könnte - je nach Fallgestaltungin verschiedener Begehungsweise- ein Betrug gegenüber dem Patienteno<strong>der</strong>/und dem Kostenträger vorliegen.Im Rahmen evtl. Betrugsverfahren imZusammenhang mit fehlerhaften Abrechnungenist für den jeweils involviertenArzt insbeson<strong>der</strong>e von Bedeutung,daß die beanstandeten Abrechnungsmodisich in aller Regel nicht aufeinen o<strong>der</strong> nur wenige konkrete Abrechnungsfällebeschränken. Meist wurdevom jeweiligen Arzt die Abrechnungspraxis- so wie beanstandet -schon seit Jahren praktiziert. Auchwenn das Strafverfahren nur wegen einero<strong>der</strong> einiger Abrechnungsbeanstan-106 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


&:Ginkgo Syxylk x, (Tabletten, Tropfen, Ampullen)Z. xZurückfließende Kraftaus <strong>der</strong> Natur120 Tbl. (N1)DM 20,75Ginkgo Syxyl (Tropfen) Homöopathisches Arzneimittel. Reg.-Nr. 4751.00.00. Zusammensetzung: 10 ml flüssige Verdünnung enthalten: 10 m!Ginkgo biloba e foliis sicc. 0 = D1 Dil., HAB I, Vorschrift 4a. Enthält 64 Vol.-% Alkohol. Darreichungsform, Packungsgrößen und Preise: (Lösung)30 ml (N1> 11,66 DM, 50 ml (N1) 18,58 DM, 100 ml (N2) 34,58 DM. Ginkgo D2 Syxyl (Tabletten) Homöopathisches Arzneimittel. Reg.-Nr. 4751.01.01.Zusammensetzung: 1 Tablette enthält: 100 mg Ginkgo e foliis sicc. D2 trit, HAB I, Vorschrift 7. Darreichungsform, Packungsgrößen und Preise:Tabletten 60 Stück (N1) 10,96 DM, Tabletten 120 Stück (N1) 20,75 DM. Ginkgo D3 Syxyl (Ampullen) Homöopathisches Arzneimittel. Reg.-Nr.4751.02.00. Zusammensetzung: 2 ml flüssige Verdünnung zur Injektion enthalten: 2 ml Ginkgo e foliis sicc. Dil. D3, HAB I, Vorschrift 4a, 11.Darreichungsform, Packungsgrößen und Preise: 5 Amp. ä 2 ml (NU 8,90 DM, 10 Amp. ä 2 ml (NU 15,36 DM, 50 Amp. ä 2 ml (N2) 49,42 DM,100 Amp. ä 2 ml (N3) 88,90 DM. Syxyl, 25335 Elmshorn • Artesan Pharma, 29439 Lüchow.


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PRAXISdüngen eingeleitet wurde, ist in aller Regelbei einer exakten Überprüfung <strong>der</strong>Abrechnungspraxis über Jahre hinausdie Gefahr gegeben, daß an<strong>der</strong>e, beiEinleitung des Verfahrens noch nichtbekannte Abrechnungsfehler entdecktund entsprechend in die strafrechtlicheBeurteilung einbezogen werden.Röntgen ohne medizinischeIndikation ist KörperverletzungAuch die Leistungsausweitung ohnemedizinische Indikation ist äußerst brisant.Der Bundesgerichtshof (Urteilvom 03.12.1997, - AZ: 2 StR 397/97 -)geht grundsätzlich von einer strafbaren,gefährlichen Körperverletzung beiRöntgenbehandlungen ohne medizinischeIndikation aus. Ein Facharzt für Orthopädieröntgte Patienten unnötigerweise,um erhöhte Honorare abrechnenzu können. Nach dem Urteil des Senatesmüssen bei den betroffenen Patientennicht erst nachweisbare strahlenbedingteSchäden vorliegen, bevor eine schwereKörperverletzung vorliegt, es genügtbereits das wesentlich erhöhte Risiko.Der Orthopäde hatte mehrere Straftatenbegangen. Er stellte sowohl Kassen- alsauch Privatpatienten nicht erbrachteLeistungen in Rechnung. Der Arzt wurdezu einer 2 1/2jährigen Freiheitsstrafedurch die Vorinstanz (LandgerichtFrankfurt) verurteilt.Wie bereits erwähnt, erfahrt <strong>der</strong> in einStrafverfahren involvierte Arzt in allerRegel erst dann von dem gegen ihn gerichtetenStrafverfahren, wenn Polizeiund Staatsanwalt vor seiner Praxis stehen.Gemeint sind damit die Durchsuchungsmaßnahmen,die sich in allerRegel nicht nur auf die Arztpraxis beschränken,son<strong>der</strong>n auch auf die Privatwohnungund auch auf den Pkwausgedehnt werden können.Wenn also die Ermittlungsbehörden vor<strong>der</strong> Tür stehen, ist es ratsam, umgehendeinen Anwalt seines Vertrauens hinzuzuziehen.Der Beschuldigte in einemStrafverfahren ist gemäß § 137 Abs. 1Satz 1 Strafprozeßordnung (StPO) inje<strong>der</strong> Lage des Verfahrens berechtigt,sich eines Verteidigers zu bedienen.Sollten in diesem Zusammenhang dieErmittlungsbehörden eine Störung <strong>der</strong>Amtshandlung (Durchsuchungsmaßnahmen)vortragen, kann selbstverständlichauch darauf bestanden werden,daß <strong>der</strong> jeweilige Beamte selbstden Rechtsanwalt anwählt. Der Rechtsanwalthat generell kein Recht auf Anwesenheitbei einer Durchsuchung. Daallerdings <strong>der</strong> Beschuldigte Inhaber desHausrechts ist, kann er in aller Regelauch bestimmen, wer sich zu welchemZeitpunkt in seinen Räumen aufhält. ImRegelfall kann die Anwesenheit einesRechtsanwalts bei <strong>der</strong> Durchsuchungsmaßnahmenicht verboten werden.„... bei Risiken und Hausdurchsuchungenfragen Sie IhrenRechtsanwalt und Verteidiger."Sinnvoll ist es, sich vor <strong>der</strong> Durchsuchungdie Dienstausweise aller Beamtenund auch des anwesenden Staatsanwalteszeigen zu lassen. Sinnvoll istes auch, die Frage, ob die Ermittlungsbeamtenin die Praxis kommen können,zu verneinen. Es ist sodann erfor<strong>der</strong>lich,den sog. „Durchsuchungsbeschluß"vorzulegen. Dies ist die Anordnungin aller Regel eines Richters,daß die Praxisräume und ggf. auch diePrivatwohnung durchsucht werdenkönnen. Ein solcher Durchsuchungsbeschlußhat die Straftat zu enthalten,die konkret dem betreffenden Arzt vorgeworfenwird. Es sind ferner die Tatsachenaufzuführen, aufgrund <strong>der</strong>erdurchsucht wird. Er hat die Sacheno<strong>der</strong> Personen zu enthalten, nach denengesucht wird. Auch die Räumlichkeiten,die durchsucht werden sollen,müssen angegeben sein.Ein solcher Durchsuchungsbeschluß istnur dann entbehrlich, wenn „Gefahr imVerzug" ist. Sollten sich die einschreitendenBeamten hierauf berufen, sollteman auf jeden Fall darauf bestehen,eine Erklärung darüber abzugeben,worin diese Gefahr liegen soll.Vor <strong>der</strong> Durchsuchungsmaßnahme sollte<strong>der</strong> Durchsuchungsbeschluß sorgfältigdurchgelesen werden. Es ist sinnvoll,im Rahmen einer solchen Durchsuchungsmaßnahmenichts zu unterschreibenund keinerlei Angaben zumachen. Dies gilt um so mehr, als möglicherweiseein Verteidiger nicht schonbeim Beginn <strong>der</strong> Durchsuchungsmaßnahmeanwesend sein wird. Auf dessenAnwesenheit sollte man allerdings zureigenen Sicherheit bestehen. Im übrigenschafft die Anwesenheit eines Verteidigersetwas Zurückhaltung bei dentätig werdenden Beamten, da immerhindie Erkenntnis vorhanden ist, daß vonSeiten des Beschuldigten eine InteressenvertretungRechtskundiger das Vorgehenkontrolliert. Man sollte keinerleiAngaben zur Sache machen. In diesemStadium des Verfahrens ist es im übrigenauch nahezu unmöglich, sich einenÜberblick über das Ausmaß <strong>der</strong> tatsächlichenVorwürfe zu verschaffen. Ohnejegliche Aktenkenntnis, die über denVerteidiger durchaus vermittelt werdenkann, ist es nicht ratsam, zu einzelnenFragen substantiiert Stellung zu nehmen.Man wird sich auch die Frage zu stellenhaben, ob es nicht ratsam ist, diegesuchten Gegenstände (etwa sämtlicheAbrechnungsunterlagen, Karteien)freiwillig herauszugeben. Man kannhierdurch ggf. umfangreichere Durchsuchungsmaßnahmenverhin<strong>der</strong>n. Aufjeden Fall sollte <strong>der</strong> Durchsicht <strong>der</strong> privatenPapiere, etwa Briefen, Fotoalben,Tagebuchaufzeichnungen, Tonbän<strong>der</strong>nusw. wi<strong>der</strong>sprochen werden.Dr. jur. Frank A. Stebner, Rechtsanwalt inSalzgittter, Arzneimittel- und MedizinrechtHans-Dieter Henkel, Rechtsanwalt inMainz, Straf- und StrafprozeßrechtÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998) 109


PRAXISPraxisIntoxikationen durch übermäßigen Lakritzverzehr -Chancen und Risiken <strong>der</strong> Therapie mit SüßholzwurzelDer Saft <strong>der</strong> Süßholzwurzel, in Stangenform gepreßt auch als Lakritzbezeichnet, ist eine wirksame Droge von hohem pharmakologischenNutzen. Übermäßiger Lakritzverzehr birgt jedoch Risiken, über diein <strong>der</strong> Bevölkerung wenig bekannt ist. Hier besteht erheblicher Aufklärungsbedarf.Die positive pharmakologische Wirksamkeit<strong>der</strong> Süßholzwurzel (Radix Liquiritiae)ist in <strong>der</strong> Medizin schon langebekannt. Bereits die Ägypter setzten dieHeilpflanze therapeutisch ein. Die Römerund Griechen benutzten sie alsHeilmittel bei Asthma und Geschwüren.Heutzutage wird die Süßholzwurzelvornehmlich zur Therapie von Gastritisund Magengeschwüren angewendet.Sie gilt jedoch auch als wirksameDroge bei Husten und Katarrhen <strong>der</strong>oberen Atemwege. In <strong>der</strong> internationalenmedizinischen Literatur finden sichzudem Berichte über eine Wirksamkeitbei viralen Infektionen, z. B. bei Infektionenmit dem Herpes-simplex- o<strong>der</strong>dem Varicella-zoster-Virus. JapanischeStudien belegten die Wirksamkeitbei AIDS. Texanische Wissenschaftlerstellten außerdem positive Effekte beiKrebserkrankungen fest.Die an<strong>der</strong>e Seite <strong>der</strong> MedailleAuf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite gibt es in <strong>der</strong> medizinischenFachliteratur eine Reihe vonFallberichten über Toxikationen durchSüßholzwurzel bzw. Lakritz. Als häufigsteunerwünschte Wirkungen werden Hypokaliämien,Herzrhythmusstörungenund Ödeme genannt. So berichtete <strong>der</strong>holländische Arzt Revers bereits 1946,daß 20 Prozent aller Patienten, die aufgrundvon Magengeschwüren mit Lakritzbehandelt wurden, Ödeme entwickelten.Prof. Froment, kardiovaskuläre KlinikLyon, beziffert die Zahl <strong>der</strong> lakritzinduziertenHypertonien innerhalb einergroßen Studie auf drei Prozent.Hochwirksame InhaltsstoffeSüßholzsaft ist <strong>der</strong> Ausgangsstoff fürdie industrielle Lakritzherstellung.Mindestens 5 Prozent Süßholzsaftmüssen laut deutschem Lebensmittelgesetzin <strong>der</strong> handelsüblichen Lakritz-Trockenform enthalten sein.Hauptinhaltsstoffe <strong>der</strong> Süßholzwurzel -und damit auch <strong>der</strong> Lakritze - sind Triterpensaponine,Glabrin und Glycyrrhizin,die Liquorinsäure und Isoflavonoidesowie Flavonoide, von denenLiquiritin und Liquiritigenin die bedeutendstensind. Von pharmakologischemInteresse ist vor allem das Giycyrrhizin,das Calcium- und Kaliumsalz<strong>der</strong> Glycyrrhizinsäure, das mit einer50fach stärkeren Süßkraft als Rohrzuckerzugleich das süß schmeckendePrinzip und damit <strong>der</strong> wertbestimmendeBestandteil des Lakritzes ist.Neben dem spasmolytisch wirksamenFlavonoid Liquiritigenin sind Glycyrrhizin(GL) und dessen Aglykon, dieGlycyrrhetinsäure (GA), verantwortlichfür zahlreiche interessante pharmakologischeWirkungen - aber offensichtlichauch für die beschriebenen unerwünschtenEffekte wie Hypokaliämien.Eingriff in EnzymsystemeDie Symptomatik einer Lakritzintoxikationähnelt stark dem Conn-Syndrom(primärer Hyperaldosteronismus),gekennzeichnet durch hypokaliämischeAlkalose, Hypertonie, nächtlichePolyurie und Hyperaldosteronurie.Da nach intensiver GL-Aufnahme<strong>der</strong> Plasma-Aldosteronspiegel jedochnicht erhöht, son<strong>der</strong>n vielmehr signifikanterniedrigt ist, ist für die Lakritzintoxikationdie Bezeichnung „Pseudohyperaldosteronismus"präziser.Aufgrund welcher Mechanismen entfaltendie Inhaltsstoffe des Lakritzesaber ihre unerwünschten Wirkungen?Ulmann (1975), Annanini und Karbowiak(1983) sowie Tamaya (1984) vermutetenWechselwirkungen von GLbzw. GA mit steroidbindenden Eiweißstrukturen.Im Laufe <strong>der</strong> Zeit wurdenjedoch immer stärkere Zweifel an<strong>der</strong> „Rezeptorhypothese" laut.Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite gab es bereits inden 70er Jahren Hinweise dafür, daßGL und GA mit Enzymsystemen interagieren.Tamura bewies, daß GL undGA das Enzym delta 5b-Reduktaseschon in relativ geringen Konzentra'tionen blockieren können. Die delta5b-Reduktase ist beim Menschen dasHauptenzym für den Abbau von Aldo'steron und Hydrocortison, so daß dieHemmung ihrer Aktivität zu einer verzögertenAusscheidung <strong>der</strong> Hormoneführt. Das bei Lakritzintoxikationeflbeobachtete Absinken des Plasma-Al--dosteronspiegels warf allerdings schonfrüh die Frage auf, ob <strong>der</strong> von Tamuräbeobachtete Effekt <strong>der</strong> einzige Wirk'mechanismus von Lakritz ist.Interessant erweist sich in diesem Zusammenhang<strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> Symptomatikvon Lakritzvergiftungen mitdem Erscheinungsbild eines angeborenen11 -b-Hydroxy-Steroiddehydrogenase(llb-OH-SD)-Mangels.DieserEnzymdefekt - in <strong>der</strong> internationalenmedizinischen Literatur sind auf <strong>der</strong>ganzen Welt 18 Fälle beschrieben - istcharakterisiert durch milden Bluthoch-110 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


PRAXISdruck, Hypokaliämie, Suppression desRenin-Angiotensin-Systems sowiedurch Min<strong>der</strong>wuchs, Polyurie und Polydipsie.Bei diesem Enzymdefekt istdas Verhältnis bestimmter Cortisolmetabolitenzueinan<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>t. Zusätzlichscheint auch die 5b-Reduktasenicht ordnungsgemäß zu funktionieren.Kurz: Es bestehen interessante Parallelenzur Symptomatik <strong>der</strong> Lakritzintoxikationen.Tatsächlich konnten Stewartet al. 1987 an sieben Probandenbelegen, daß sich nach Lakritzgabe dasVerhältnis von Cortisolmetabolitenwie bei dem beschriebenen Krankheitsbildverän<strong>der</strong>te. Eine Wechselwirkungvon GL und GA mit <strong>der</strong> 11-b-Hydroxy-Steroiddehydrogenase istalso wahrscheinlich. Warum reagiertaber nicht je<strong>der</strong> Mensch gleich empfindlichauf Lakritz bzw. seine Inhaltsstoffe?Dies scheint an <strong>der</strong> individuellunterschiedlichen Zusammensetzung<strong>der</strong> intestinalen Bakterienflora zu liegen.Wie man heute weiß, ist die natürlichebakterielle Flora maßgeblich amMetabolismus von GL und damit andessen Eliminierung beteiligt. Je nachZusammensetzung <strong>der</strong> Flora wird GLin verschiedene Metaboliten umgewandelt,die dann möglicherweise unterschiedlichepharmakologische Wirkungenhervorrufen.Erheblicher AufklärungsbedarfZur Zeit stellt sich folgende, leicht paradoxeSituation dar: Das als Ulkustherapeutikumin <strong>der</strong> Bundesrepublikim Handel befindliche Glycerrhetinsäure<strong>der</strong>ivatCarbenoxolon unterliegtdem Arzneimittelrecht, ist verschreibungspflichtigund darf nur unter ständigerKontrolle <strong>der</strong> Kaliumwerte angewendetwerden. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seitestehen frei verkäufliche Lakritzzubereitungenmit hohen Glycyrrhizinkonzentrationen,bei <strong>der</strong>en selbst mo<strong>der</strong>atertäglicher Aufnahme <strong>der</strong> „No-Effect-Level"von 2 mg Glycyrrhizin prokg Körpergewicht erheblich überschrittenwird. Diese Zubereitungenenthalten nicht einmal einen Warnhinweisfür Risikogruppen wie Diabetiker,Hypertoniker, Schwangere undHerz-Kreislaufkranke sowie Patientenmit schweren Lebererkrankungen.Es ist zu hoffen, daß <strong>der</strong> wissenschaftlicheLebensmittelausschuß <strong>der</strong> Generaldirektion<strong>der</strong> EU-Kommission bei<strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Unbedenklichkeitvon Glycyrrhizin in Lakritzerzeugnissenden Verbraucherschutz höher ansiedeltals die wirtschaftlichen Interessen<strong>der</strong> Süßwarenindustrie. Der Konsumentsollte durch Verzehrempfehlungen,Risikogruppen durch Warnhinweisegeschützt werden. JMW/JBBasierend auf dem Sulzberger-Chase Phänomen, wonach die allergische Reaktion ausbleibt,wenn die Allergene zuvor oral verabreicht wurden, entwickelte Alsitan das Naturheilmittel:Pollinose S Kapseln Ronneburgenthalten bioaktiv-fermentativ aufgeschlosseneBlütenpollen (Alsitan Patent), einer gesamtenVegetationsperiode, die über das komplexeImmunsystem des Darms aufgenommen werden.Pollinose S reduziert die Allergiebereitschaftbis hin zur Beschwerdefreiheit.Die Therapie mit Pollinose S beginnt vier Wochenvor dem Auftreten <strong>der</strong> Symptome und wirdüber die betreffende Saison fortgesetzt.Für Kin<strong>der</strong> ab 5 Jahren, nicht sedierend!Tagestherapiekosten 0,77 DMbei zwei Kapseln/Tag (Großpackung)Zus. pro Kapsel: 175 mg bioaktiv-fermentatiu aulgeschlossener Bienenpollen, standardisiert auf das Pollenspektrum einer Vegetationsperiode. Anwendung: Verhütung pollenbedingter Allergien.Gegenanz./Wechselwirk.: keine bekannt. Nebenwirkungen: Wird mit <strong>der</strong> Kur zu spät begonnen, kann es vereinzelt zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Packungsgrößen, Preise:60 Kaps. 28,67 DM; 100 Kaps. 43,50 DM; 240 Kap. 92,17 DM. Weitere Informationen bei; ALSITAN, D-86926 Greifenberg/Ammersee 229 o<strong>der</strong> http//www.alsitan.com


SERIE ERNÄHRUNGSTHERAPIEAktuelles aus <strong>der</strong> FachakademieLebensmittelkundeTransfettsäuren in Gebäck und Knabbereienstellen ein gesundheitliches Risiko darTransfettsäuren entstehen bei <strong>der</strong> Fetthärtung,die bei <strong>der</strong> Herstellung vonfast allen handelsüblichen Margarinenund Backfetten eingesetzt wird.In den Qualitätsrichtlinien für dasReformhaus ist die Fetthärtungverboten.Die übliche hohe Aufnahme vonTransfettsäuren in <strong>der</strong> Bevölkerungstellt ein Risiko dar. Transfettsäurenführen zu einem Anstieg des LDL-Cholesterins, Lipoproteins (a), Cholesterolester-Transferproteinsund zu einemAbsinken von HDL-Cholesterin.Dementsprechend wird eine erhöhteNeigung zu Arteriosklerose und damitein erhöhtes Risiko für KHK postuliert.Eine Verbindung zur Insulinresistenzwird diskutiert und kann nichtausgeschlossen werden. Transfettsäurenüberwinden die Plazentaschrankeund beeinflussen die Entwicklung desFötus (Niedrigeres Geburtsgewicht).Transfettsäuren inhibieren ein Schlüsselenzym<strong>der</strong> Prostaglandinsynthese.Die durchschnittliche Aufnahme vonErwachsenen in <strong>der</strong> BRD liegt bei 2-4g/die(l). Kin<strong>der</strong> sind hier beson<strong>der</strong>sbetroffen. Eine Tafel Schokolade (JuniorsSchoko für Kin<strong>der</strong> von Penny)kann bis zu 6,3g/100g enthalten.Chips, Kekse und an<strong>der</strong>e Knabbereienkönnen ebenso erhebliche Mengen anTransfettsäuren enthalten.(2)Reformhaus-Produkte sind hier diebessere Alternative.1 Quelle: AID-Verbmucherdienst 10/962 Quelle: Öko-Test-Magazin März 1997ErnährungstherapieDerGlykämische IndexZur Auswahl von Kohlenhydratträgernin <strong>der</strong> Diät des Diabetikersist <strong>der</strong> glykämische Index wichtiggeworden. Er gibt Auskunft darüber,wie nach Verzehr einer bestimmtenMenge kohlenhydrathaltigerLebensmittel im Vergleichzum Verzehr von Glukose <strong>der</strong>Blutzuckerspiegel steigt, je kleiner<strong>der</strong> glykämische Index eines Kohlenhydratträgersist, desto besserist seine Eignung für den Diabetiker.Folgende Werte sind diesbezüglichermittelt worden: Saccharose59, Fruktose 20, Honig 87,Weißbrot 69, Weizenschrot 67,Peis poliert 72, Naturreis 66, Kartoffeln70.Fortbildung für Arzthelferinnen zur Ernährungs- und DiätberaterinSeit drei Jahren führt die Reformhaus-Fachakademie qualifizierte Fortbildungenfür Arzthelferinnen durch. Etwa150 Arzthelferinnen haben mittlerweiledie Basisfortbildung in ErnährungsundDiätberatung durchlaufen und setzenihre Kenntnisse in <strong>der</strong> Arztpraxisum. Einzel- und Gruppenberatungenwerden von den Patienten mit großemErfolg angenommen und teilweise privatberechnet. Die Konzeption dieserFortbildung wurde in Zusammenarbeitmit dem ZÄN und dem Berufsverband<strong>der</strong> Arzthelferinnen (BdA) erstellt. Dasvon <strong>der</strong> Reformhaus-Fachakademieverliehene Zertifikat ist von beidenVerbänden anerkannt.Die Arztpraxis verbessert mit dieserQualifikation ihr Image und bietet demPatienten eine zusätzliche, attraktiveDienstleistung.Basisfortbildung „ErnährungsundDiätberatung"InhalteGesunde Ernährung/GrunddiätHyperurikämie/GichtDiabetesKuren und FastenHerz-Kreislauf-ErkrankungenÜbergewichtNeuro<strong>der</strong>mitis/LebensmittelallergienPraxis in <strong>der</strong> LehrkücheBeratungspsychologieBeginn01.05.1998 o<strong>der</strong> 25.09.1998Kosten1.950,- DM für BdA-Mitglie<strong>der</strong>2.100,- DM für Nichtmitglie<strong>der</strong>Der Preis versteht sich incl. feinerVollwerternährung, Übernachtung istin unserem Seminarhotel möglich.Ausbildung zur Ernährungs- undDiätberaterin(Voraussetzung ist die Basisfortbildung.)Inhalte„Wie leite ich einen Kurs zurGewichtsreduktion?" (3-Tage-Seminar)Rhetorik und Vortragstechnik(3-Tage-seminar)Spezielle Diätetik (4-Tage-Seminar)Nähere Informationen und weitereTermine bei <strong>der</strong>Reformhaus-Fachakademie,Gotische Str. 15, 61440 Oberursel,Tel.:0 6172-3 00 98 26112 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


vitOrgan-Fachfortbildungstermine 1998Wir Menschen werden immer älter -im Alter vital zu bleiben, ist unser Ziel.Zeit ist daher nicht alles, was zählt,ist auch die Lebensqualität. Neue Zieleerfor<strong>der</strong>n vom Therapeuten,ganz neue Wege zu gehen.Die tägliche Belastung durchBeruf und Umwelt führt,zusammen mit einer Füllevon Streßfaktoren, zuKrankheitsbil<strong>der</strong>n, aufdie die Medizin heutenoch keine Antwortweiß. Damit hat in <strong>der</strong>klassischen Medizinbereits ein Umdenkeneingesetzt. Auch entwickelndie Patientenimmer mehr Selbstbewußtsein.Sie sind jetztoffen für die Erfahrungenmit <strong>der</strong> Naturheilkunde. Nichtzuletzt erfor<strong>der</strong>n die sozialenund volkswirtschaftlichen Auswirkungenchronischer Erkrankungen aufdas Gesundheitssystem, dieses neu zuüberdenken.28. 2./4. 7V24. 10.Leinfelden-EchterdingenV28. 3./10. 5./25. 7./17. 1Ö./S. 12MünchenPräventivmedizin gewinnt dabei immermehr an Bedeutung. Wir bieten sinnvolleMaßnahmen um zu verhin<strong>der</strong>n, daßKrankheiten entstehen können.Wir zeigen Ihnen aber auch effektiveMöglichkeiten zur individuellenBehandlung.Informieren Sie sich überdie bewährte BiomolekularevitOrgan-Therapie und dieMethoden <strong>der</strong> Serum-Desensibilisierungbis hin zu den neuenErkenntnissen <strong>der</strong> medizinisch-biologischenForschung, mit <strong>der</strong>en Hilfees heute gelingt, bereits bestehendeBehandlungskonzeptezu bestätigen und experimentellnachzu vollziehen.Erkennen Sie die Zeichen <strong>der</strong>Zeit. Wir geben Ihnen unsereErfahrung und die Ihrer Kollegengerne weiter.Neue Ziele - neue Wege: vitOrganSamstag, 14. 2. 1998NürnbergBest Western HotelARVENA PARKSamstag, 21. 2. 1998FrankfurtQueens-HotelSamstag, 28. 2. 1998Leinfelden-EchterdingenFil<strong>der</strong>halleSamstag, 28. 3. 1998München (Onkologie)Marriott HotelSamstag, 4. 4. 1998HamburgElysee HotelSamstag, 18. 4. 1998Baden b. WienSamstag, 25. 4. 1998Essen (Biolifting)Hotel Holiday InnSamstag, 27. 6. 1998BerlinKempinski Hotel BristolSamstag, 4. 7. 1998Leinfelden-Echterdingen(Biolifting)Fil<strong>der</strong>halleSamstag, 11. 7. 1998HannoverQueens-HotelSamstag, 25. 7. 1998MünchenHotel Bayerischer HofSamstag, 15. 8. 1998Düsseldorf (Onkologie)Düsseldorf HiltonSamstag, 12. 9. 1998HamburgElysee HotelSamstag, 19. 9. 1998RegensburgRamada-HotelSamstag, 24. 10. 1998Jahrestagung LeinfeldenFil<strong>der</strong>halleSamstag, 31. 10. 1998BremenQueens-HotelSamstag, 7. 11. 1998KasselQueens-HotelSamstag, 14. 11. 1998KaiserslauternDorint-HotelSamstag, 21. 11. 1998FreiburgDorint-Kongress-HotelSamstag, 28. 11. 1998FrankfurtQueens-HotelSamstag, 5. 12. 1998MünchenQueens-HotelMITTWOCH-TREFFPUNKTE(Diskussion in kleineremKreis)- über 20 Termine.Die Teilnahme an unserenFachfortbildungenist kostenlos. Anmeldenkönnen Sie sich schriftlich,telefonisch o<strong>der</strong>per Fax. Noch einfacherist es, wenn Sie denCoupon ausfüllen undan uns schicken.Sie erhalten dann eineBestätigung.vitOrgan ArzneimittelGmbHTagungssekretariatPostfach 42 4073745 Ostfil<strong>der</strong>nTel. 0711/4481222o<strong>der</strong> 0711/44812-0Fax 0711/4481241vitOrgan -die biologischeKonsequenzCOUPON Bitte ausfüllen, ausschneiden und anvitOrgan Arzneimittel GmbH, Postfach 4240, 73745 Ostfil<strong>der</strong>n, sendenIch interessiere mich für folgende Fortbildungs-Veranstaltung(en)Samstag, 9. 5. 1998KemptenPark HotelSamstag, 26. 9. 1998Düsseldorf (Tierärzte)Düsseldorf HiltonSamstag, 12. 12. 1998EssenHotel Holiday InnSonntag, 10. 5. 1998München (Tierärzte)Queens-HotelSamstag, 17. 10. 1998München (Onkologie)Queens-HotelI lieh nehme allein/ I I zu zweit teil.(Praxisstempel/Unterschrift/Datum)


VARIANeue BücheEMedionHandbuch AromatherapieVon Edeltraud Lubinic244 Seiten mit 43 Abbildungen. Gebunden.DM 39,80, öS 291,-, sFr 37,-,Karl F.Haug, Hüthig Fachverlage, Heidelberg1997ISBN 3-7760-1662-0Gerüche beeinflussen den Menschen.Mehr noch - Düfte, insbeson<strong>der</strong>e hervorgerufendurch ätherische Öle, verbesserndas körperliche und seelischeWohlbefinden. Diese seit Tausendenvon Jahren bekannte Tatsache ist <strong>der</strong>Grundstein <strong>der</strong> sogenannten Aromatherapie.Das neue Handbuch von Edeltraud Lubinicstellt in kompakter Form das ganzeSpektrum <strong>der</strong> Anwendungsmöglichkeiten<strong>der</strong> ätherischen Öle dar. Von Inhalation,Massage, Einreibung, Badezusatzbis hin zur Tierpflege liefert esgrundlegende Hinweise zu ihrer Verwendung.Öle aus Heilpflanzen wieBaldrian o<strong>der</strong> Eukalyptus, aus Küchenkräuternwie Dill o<strong>der</strong> auch Basisöle wieSesam werden vorgestellt. Nach allgemeinenInformationen zur botanischenEinordnung, Gewinnung, Zusammensetzungund Duftnote des Öls folgen gezielteAnwendungshinweise. Für Freunde<strong>der</strong> Astrologie wird je<strong>der</strong> Duft mitden ihm entsprechenden Sternzeichen,Planeten, Elementen und Schwingungsebenenin Beziehung gesetzt.Einen breiten Raum nimmt die Beschreibung<strong>der</strong> einzelnen Öle und ihrerKombinationsmöglichkeiten im Hinblickauf die erwünschte Wirkung ein.Ein alphabetisch geordnetes Indikationsverzeichniserleichtert das rascheNachschlagen bei speziellen Symptomeno<strong>der</strong> Krankheiten. Das ausführlicheStichwortverzeichnis ermöglicht einenproblemlosen Zugriff auf alleNennungen bestimmter Öle, ihre Indikationeno<strong>der</strong> auch Würzhinweise.Dieses praxisorientierte, einfach, aberübersichtlich gestaltete Handbuch leistetsowohl Neulingen als auch erfahrenenAnwen<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Aromatherapiewichtige Dienste. Theoretische Kenntnisseund praktische Erfahrung liegenihm zugrunde. Die Autorin ist Inhaberineiner Firma für Naturwaren und Naturkosmetik.Sie ist selbst Anwen<strong>der</strong>inund verfügt über jahrzehntelange Erfahrungin <strong>der</strong> Gewinnung und im Einsatzätherischer Öle. (JMW)Präparateliste <strong>der</strong> Naturheilkunde 1998 auf CD-ROMDie bekannte Präparateliste <strong>der</strong> Naturheilkunde gibt es mit <strong>der</strong> '98er Auflage zumerstenmal auf einer CD-ROM. Rund 3.000 Präparate sind - nach Interna, Externaund Injektionen unterteilt - leicht zu finden. Die Informationen sind über eineMenüleiste schnell zugänglich, eine Auswahl kann auch durch die Eingabe eigenerSuchbegriffe getroffen werden. Die CD -ROM erlaubt die Suche nach Gebieten,Präparaten und Herstellern, ermöglicht das Einfügen eigener Notizen für Anmerkungenund Erfahrungen, ermöglicht das Setzen von Lesezeichen, besitzt eine guteHilfefunktion und ermöglicht auch, eigene Listen individuell zusammenzustellen.Alle Einträge sind ausdruckbar.Systemvoraussetzungen: IBM-kompatibler PC mit MS Windows ab Version 3.1,4 MB RAM, VGA-Farbbildschirm.Präparateliste <strong>der</strong> Naturheilkunde 1998CD-ROM ca. DM 98, Urban & Schwarzenberg 1997. ISBN 3-541-5G421-8.Naturheilverfahren, Homöopathieund KomplementärmedizinHentschel, Christian (Hrsg.)Chapman & Hall GmbH, Weinheim1997, Ladenpreis: DM 58,-ISBN 3-8261-0053-0Welche Naturheilverfahren gibt es?Wie sind die Wirkmechanismen dieser- mehr o<strong>der</strong> weniger wissenschaftlichanerkannten - Verfahren zu verstehen?Wie sind die Methoden in <strong>der</strong> Praxisanzuwenden?Wer sich für <strong>der</strong>artige Fragen interessiert,kann sich heute in den meistenmedizinisch-wissenschaftlich ausgerichtetenBuchhandlungen aus einerbunten Palette von Werken das passendeaussuchen. Ohne Zweifel, dieZahl <strong>der</strong> Bücher über Naturheilverfahrenim allgemeinen und beson<strong>der</strong>enist groß. Nicht jedoch die Zahl <strong>der</strong>Lehrbücher, die beispielsweise für Studentenim Medizinstudium als Lernhüfeund Nachschlagewerk geeignetsind.In dem Buch von Chr. Hentschel(Hrsg.) werden die verschiedenen naturheilkundlichenVerfahren sachlichund umfassend beschrieben. Den größtenRaum nehmen die klassischen undwissenschaftlich anerkannten Naturheilverfahrenein. Die Autoren gehenjedoch ebenso auf an<strong>der</strong>e - noch nichtwissenschaftlich anerkannte Verfahren,wie z.B. die Chelat- o<strong>der</strong> Ozontherapie- ein, ohne dabei eine diskriminierendeWertung (wie z.B. in demBuch <strong>der</strong> Stiftung Warentest: „Die an<strong>der</strong>eMedizin") vorzunehmen.Ein empfehlenswertes Werk, nicht nurfür den Studenten und Naturheilkunde-Anfänger. Auch <strong>der</strong> fachkundige Therapeutkann dieses Buch als Nachschlagewerko<strong>der</strong> für möglichepublizistisch-literarische Arbeiten sehrgut gebrauchen.(JMW)114 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


VARIAÖko-TipsEine Praxis ohne Organisation undVerwaltung ist undenkbar. Die zahlreichenBüroarbeiten, die täglich anfallen,werden in <strong>der</strong> Regel von denSprechstundenhilfen im Anmeldebereichverrichtet. Um diese Arbeitenso umweltfreundlich wie möglich zugestalten, möchten wir Ihnen im folgendeneinige Tips und Anregungengeben:• Taschenrechner sollten mit Solarzellenanstatt Batterien betriebenwerden;• achten Sie darauf, daß die BildschirmeIhrer PCs strahlungsarmsind (Prüfzertifikat);• die Tonerkartuschen für Kopiererund Laserdrucker können in allerRegel wie<strong>der</strong> aufgefüllt werden, fragenSie im Zweifelsfall den Hersteller;• Resopalmöbel und viele Plastikartikelpassen nicht in eine ökologischePraxis. Richten Sie - wenn möglich- Ihre Praxis mit Regalen undSchreibtischen aus naturbelassenem,heimischem Massivholz ein.Und was die notwendigen Schreibarbeitenanbetrifft:• vereinheitlichen Sie die Formularein Ihrer Praxis;• verwenden Sie - wenn möglich -Briefumschläge und Pakete einzweites Mal;• wählen Sie für Ihren Versand Produkteaus umweltfreundlichemRecyclingmaterial;• kopiert werden sollte nur, was unbedingtnötig ist, kopieren Sie beidseitigund verwenden Sie umweltfreundlichesRecyclingpapier fürIhren Kopierer.s.ssS50 Ci|rkst of l;.,^W* 2 " 10raparat^andardisierte Phytopharmaka s^Äfff-4' ... natürliokuvon-Müller GöppingerTbÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)ESCAROL® Wirkstoff: Trockenextrakt aus Asarum europaeum-Wurzelstock. Zusammensetzung: 1 Dragee enthält:- arzneilich wirksame Bestandteile: gereinigten Trockenextrakt aus Asarum europaeum-Wurzelstock,entsprechend 5 mg Phenylpropan<strong>der</strong>ivate (trans-lsoasaron und trans-lsomethyleugenol) 10-16 mg - sonstigeBestandteile: Arabisches Gummi; Calciumcarbonat, Carboxymethylcellulose-Natrium, Eudragit L, Lactose,Magnesiumstearat, Macrogol, Natriumdodecylsulfat, Polysorbat, Polyvidon, Schellack, Talkum, Carnaubawachs,Gebleichtes Wachs, Paraffin; Farbstoffe: Eisenoxid gelb (E 172), Titandioxid (E 171). Anwendungsgebiete:Entzündliche Erkrankungen <strong>der</strong> unteren Atemwege {akute und chronische Bronchitis). Bronchospasmen verschiedenerGenese: Asthma bronchiale. Nebenwirkungen: Als Nebenwirkung können sich in seltenen FällenMüdigkeit, Brechreiz, Sodbrennen und vermehrtes Schwitzen einstellen. In solchen Fällen soll die Einzeldosisherabgesetzt werden. Dosierungsanleitung und Art <strong>der</strong> Anwendung: Erwachsene und Kin<strong>der</strong> ab 13 Jahren3mal täglich 2 Dragees, Kin<strong>der</strong> erst ab 2 Jahren 3mal täglich 1 Dragee einnehmen. Darreichungsform undPackungsgrößen: OP mit 50 Dragees (N2), 100 Dragees (N3). Stand: Januar 1997Chemisch-Pharmazeutische Fabrik Göppingen, Carl Müller, Apotheker, GmbH u. Co. KG, 73008 Göppingen


BERUFSPOLITIKIGL - das neue Zauberwort?Die finanzielle Bedrängnis <strong>der</strong> gesetzlichenKrankenversicherungenwächst. Das Problem <strong>der</strong> Krankenkassenliegt auf <strong>der</strong> Einnahmenseite: Angesichtsvon 5 Millionen Arbeitslosenund einer wachsenden Zahl sozial Bedürftiger,die keine Beiträge einzahlen,ist auch für die Zukunft keine Entlastung<strong>der</strong> finanziellen Situation zuerwarten.Eine Erweiterung des Leistungsspektrumszum jetzigen Zeitpunkt, z.B. umMethoden aus dem weiten Bereich <strong>der</strong>Naturheilverfahren, würde das Systemgänzlich dekompensieren lassen, darüberbesteht prinzipielle Einigkeit. An<strong>der</strong>erseitswünschen und erwarten dieVersicherten eine umfassende ärztlicheVersorgung, auch mit ärztlichen Naturheilverfahren.Angesichts des wachsendenKonkurrenzdruckes <strong>der</strong> Krankenkassensind Naturheilverfahren<strong>der</strong>zeit ein wichtiger Wettbewerbsfaktor,wenngleich in <strong>der</strong> gegenwärtigenSituation zusätzliche we<strong>der</strong> zum Nulltarifaus dem knapp budgetierten kassenärztlichenTopf noch durch eineRückkehr zur Einzelleistungsvergütunghonoriert werden sollen.Als individuelle Gesundheits-Leistungen- IGL - sollen sie außerhalb desBudgets angesetzt werden, und zwarpartiell vom Patienten getragen, abervon den Kassen bezuschußt werden.Nach Definition <strong>der</strong> KassenärztlichenBundesvereinigung sind IGL solcheärztlichen Leistungen,• <strong>der</strong>en Behandlungs-Anlaß außerhalb<strong>der</strong> GKV-Zuständigkeit liegt,• <strong>der</strong>en Behandlungs-Verfahren außerhalb<strong>der</strong> GKV-Zuständigkeit liegt,• <strong>der</strong>en Indikation außerhalb <strong>der</strong>GKV-Zuständigkeit liegt,• die nicht zum Leistungsumfang <strong>der</strong>gesetzlichen Krankenversicherungengehören,• die dennoch von Patienten nachgefragtwerden,• die ärztlich empfehlenswert o<strong>der</strong>nach Patientenwunsch zumindestärztlich vertretbar sind.Eine <strong>der</strong>zeit schon gebräuchlichen IGList die Akupunktur. Wir werden weitereIGL aus dem breiten Spektrum <strong>der</strong>Naturheilverfahren erarbeiten und zusammenmit dem Hartmannbund beantragen.Eine Aufstellung <strong>der</strong> vorgeschlagenenIGL wird im nächsten Hefterfolgen.Dr. A. Pollmann3. Mainzer Akupunktur-SymposiumAkupunktur und Universität„Die schmerzende Wirbelsäule — Akupunktur im Dialog"Eine Veranstaltung des Lehrauftrags„Klassische chinesische Akupunktur"im Rahmen <strong>der</strong> Allgemeinmedizin an <strong>der</strong> Johannes-Gutenberg-Universität Mainz inZusammenarbeit mit <strong>der</strong> Deutschen Arztegesellschaft für Akupunktur/DAGfA20. und 21. Juni 1998Klinikum Mainz, Hörsaal des Institutes für PathologieLangenbeckstraße 1, D-55101 MainzGrundsatzreferate * klinische Studien • Erfahrungsberichte * Fallkonferenz• Samstag abend Gesellschaftsabend Weingut Nack, Gau-Bischofsheim •Eintritt DM 50 - (für AIP und Studenten DM 20,-)Programmanfor<strong>der</strong>ung, Information und Anmeldung:Sekretariat Allgemeinmedizin <strong>der</strong> Johannes-Gutenberg-Universität Mainz,Am Pulverturm 13, D-55101 Mainz, Tel. (06131) 173240 (Mo.-Fr. 8-12 Uhr), Fax (06131) 176601Vortragsanmeldung: Dr. med. Walburg Maric-Oehler. 1. Vorsitzende <strong>der</strong> DAGfA,Louisenstraße 19. D-61348 Bad Homburg v. d. H, Tel.: (06172) 21038, Fax (06172) 690441Von jedem ...Meiinzir Akupunktur-Symposium" wird es einen Kongreßband geben.Bis-her erschU-non: Maric-Oehler, W., K. Hunten (Hrsg):1. Mainzer Akupunktur-SymposiumAkupunktur und Universität, Bestandsaufnahme und Perspektiven.Hippokratcs Verlag. Stuttgart. 1997DM .% - (Buchhandel)DAG/A116 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


Verordnen Sie diezahnfreundlichen Hustensäfte:Expectysat -N Bürger• Rein pflanzliche Wirkstoffe •• Löst zähen, festsitzenden Schleim •• Ohne Zucker - ohne Alkohol •• Beson<strong>der</strong>s für Kin<strong>der</strong> und Diabetiker geeignet •Expectysat*- N Bürger Hustensaft. Zusammensetzung: 100 ml enthalten: Primeldickextrakt (7,7:1) 0,3 g; Thymiandickextrakt (5,5:1) 1,1 g. SonstigeBestandteile: Propylenglycol, Sorbitol, Xylitol. Anwendungsgebiete: Erkältungskrankheiten <strong>der</strong> oberen Luftwege mit zähflüssigem Sekret. Hinweis; fürDiabetiker: 5 ml Expectysat'-N Bürger Hustensaft entsprechen 0,33 BE. Für Diabetiker geeignet. Packungsgröße und Preise: 150 ml (N1) DM 9,80, 250ml (N2) DM 14,70. Apothekenpflichtig. Johannes Bürger Ysatfabrik GmbH, 38667 Bad Harzburg.Drosithyrrf-N Bürger• Monographiekonforme Wirkstoffkombination aus Thymian-,Primel- und Sonnentauextrakt •Wirkt sekretolytisch, expektorierend,antibakteriell, mild antitussiv und bronchospasmolytisch •• Ohne Zucker - ohne Alkohol •Drosithym 8 -N Bürger Hustensaft. Zusammensetzung: 100 ml enthalten: Thymiandickextrakt (5,5:1) 1,0 g, Primuladickextrakt (7,7:1) 0,6 g,Droserafluidextrakt (1:30) 18,5 g. Sonstige Bestandteile: Glycerol, Propylenglycol, Sorbitol, Xylitol, Macrogolglycerolhydroxystearat, Kaliumsorbat,Aromastoffe. Anwendungsgebiete: Katarrhe <strong>der</strong> Luftwege, verbunden mit krampfartigem Husten. Packungsgrößen und Preise: 100 ml (N2) DM 11,05.Apothekenpflichtig. Johannes Bürger Ysatfabrik GmbH, 38667 Bad Harzburg.


Gesun<strong>der</strong> Darmgesundes LebenOmniflora @ NOmniflora® NDarmspezifischesProbioticumZum Einnehmenr iIrn »Pezifisches Probio" £J ' -•ä ^ enthält je 25 mäBringt den Darm in'sGleichgewichtEnthält die lebens- und vermehrungsfähigenMilchsäurebakterienLactobacillus gasseri und BifidobacteriumlongumGarantiert eine standardisierte Zusammensetzungmit hoher Keimzahl(10 8 >10 9 Keime/g)Auch für sensible Patienten wieSchwangere, Kin<strong>der</strong>, ältere Menschenund Risikogruppen hervorragendgeeignet.Omniflora® NDas Pro für eine gesunde DarmfloraOmniflora® NZusammensetzung: 1 Kapsel enthält je 25 mg Kulturlyophilisat von Lactobacillus gasseri(8x!0 8 bis 8x10 9 KBE/g|.Bifidobacterium longum (8xlO 8 bis 8x10 9 KBE/g). Hilfsstoffe: Lactose H2O-frei. Indikationen: UnspezifischeDarmerkrankungen verschiedener Symptomatik, wie z. B. Blähsucht, Durchfall, Reisediarrhoe; Darmerkrankungenals Folge einer Antibiotika-, Sulfonamid-, Tuberkulostatika- und Strahlentherapie. Zustand nach Magen-Darm-Operationen und schweren Darminfektionen (Ruhr, Typhus, Tropendysenterien). Altersbedingte Verdauungsbeschwerden.Gärungs- und Fäulnisdyspepsie, Appetitlosigkeit und schlechtes Gedeihen im Kindesalter.Durch Darmfloraschäden bedingte Hauterkrankungen, Analekzem. Gegenanzeigen, Nebenwirkungen nichtbekannt. Wechselwirkungen mit an<strong>der</strong>en Mitteln: Antibiotika: Wirkungsvermin<strong>der</strong>ung von Omniflora Nmöglich. Dosierung siehe Gebrauchs- o<strong>der</strong> Fachinformation. Handelsformen und Preise: N1/20 KapselnDM 15,80; N2/50 DM 36,46; N3/100 DM 66,10. Stand: 3/1997Novartis Consumer Health GmbH, 8136G München


94. ZÄN-Kongreß vom 5.-11Kurse und GebührenMärz 1998 in FreudenstadtAchtung - Kurse mit begrenzter Teilnehmerzahl! -Voranmeldung erfor<strong>der</strong>lich!Ohne Voranmeldung kein Anspruch auf einen KursplatzGebühren:KursgebührenZ ZÄN-Mitglie<strong>der</strong>E AIP, arbeitslose Ärzte, Wehrpflichtige,Erziehungsurlaub, bei Mitgliedschaftim ZÄN und MedizinstudentenN Nichtmitglie<strong>der</strong>Schwerpunktthema: Allergische ErkrankungenAllergie bei gestörter GrundregulationAllergie u. subtoxische BelastungAllergie versus Unverträglichkeit: Applied KinesiologyBehandlung d. Heuschnupfens mit AkupunkturNahrungsmittelallergie - häufiger als vermutetSpezialistenkurse (mit Patientenvorstellung)Schmerz und Dysfunktion v. Sprunggelenk bis zum Kiefergelenk-Akup. u. stomatognates SystemBehandl. allerg. Erkrankungen mit Ernährung,naturheilkundl. Testmethoden und NeuraltherapieDiagnostik von Schmerzsyndromen d. Bew.sapparatesmit Chirotherapie, Akupunktur u. psychosomat. TechnikenBehandlung von Kopfschmerzen m. Akupunktur,Chirotherapie, NLP u. homöop., phytoth. u. allop. Arzn.Behandlung allergischer Erkrankungen mit Homöopathie,EAV und AkupunkturBehandlung allergischer Erkrankungen mit Akupunkturund NaturheilverfahrenBehandlung allergischer Erkrankungen mit Darmsymbionten,Bachblüten und ThermographieGynäkologische SchmerzsyndromeHomöopatische Behandlung gynäk. SchmerzsyndromeAkupunktur bei Schmerzsyndromen d. UnterbauchsGynäkologische DifferentialdiagnostikPhytotherapie in <strong>der</strong> GynäkologieNeuraltherapie bei gynäk. SchmerzsyndromenUmweltbedingte FrauenkrankheitenFrauenkrankheiten i. d. tägl. PraxisWeiterbildung NaturheilverfahrenPrä-Kongreß ÜberlingenWeiterbildungswoche IIWeiterbildungswoche IIIWeiterbildungswoche IM - Teil A (Wochenend)Weiterbildungswoche IVWeiterbildungswoche IV - Teil A (Wochenend)Post-Kongreß FreudenstadtWeiterbildungswoche IWeiterbildung HomöopathieHomöopathie für Ärzte - Kurs AHomöopathie für Ärzte - Kurs BHomöopathie für Ärzte - Kurs CHomöopathie für Ärzte - Kurs DHomöopathie für Ärzte - Kurs EHomöopathie für Ärzte - Kurs FHomöopathie - Wie<strong>der</strong>holer D/E/FRepertorisationskursWeiterbildung Manuelle Medizin/ ChirotherapieTheorieinfomationskurs Manuelle MedizinAkupunktur (Z und E bei DÄGfA-Mitgliedschaft)Akupunktur Grundkurs 1Akupunktur Grundkurs 2Akupunktur Grundkurs 3Ohrakupunktur 1Ohrakupunktur 2Schmerzakupunlrtur 1Schmerzakupunktur 2Innere Erkrankungen 1Innere Erkrankungen 2SuJokDas neue AkupunktursystemRepetitionskurs für PrüflingeBiophysik-PschosomatikI GingKongreßgebühren für den gesamten Kongreßfür eintrittsfreie Vorträge/ Seminare, für Kursbuchungen VoraussetzungVorausbuchungKongreßkasse_NDM 25- DM 50,- DM 40,- DM 80,-Kqngreßgebühr für TageskarteiDM 10,- DM20,- [DM 15,- DM 30,-Vorauskassez12036036036036036036036080804040808080530450450450450530630630630630630630350210170280280280280280280280280280280280280280_E9060603030606060550550550550550550350170170260260260260260260260260260260260260260N1805605605605605605605601201206060120120120560500500500500560690690690690690690350250170380380380380380380380380380380380380380KongreßkasseZ1504404404404404404404401001005050100100100• ^ .170N2106406406406406406406401401407070140140140&'170rZeit8.3.5.3.6.3.7.3.8.3.9.3.10.3.11.3.5.3.5.3.6.3.6.3.6.3.7.3._8 J3 J.25.2.-4.3.5.-10.3.6.-8.3.5.-10.3.6.-8.3.11.-19.3.7.-11.3.7.-11.3.7.-11.3.7.-11.3.7.-11.3.7.-11.3.7.-11.3.6.3.5./.6.3.7./8.3.9./10.3.10./11.3.7./8.3.9./10.3.10./11.3.7-/8.3.9./10.3.10./11.3.7-/8.3.7./8.3.8.3.9./10.3.10./11.3.^rztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


KursgebührenVorauskasseZ ENKongreßkasseZ NZeitElektroakupunktur nach VollEAV -SchnupperkursEAV - EinführungEAV und Allergie-Pseudoallergie-IntoleranzNeuraltherapie nach Huneke (Erm. gilt nur f. NTH-Mtgl.)Neuraltherapie nach Huneke - Kurs 1Neuraltherapie nach Huneke - Kurs IVNeuraltherapie - SpezialistenkursNeuraltherapeutisehe Vorträge 9.3.Neuraltherapeutische Vorträge 10.3.Weiterbildung Psychosomatische GrundversorgungPsychosomatische Grundversorgung - Teil 1Psychosomatische Grundversorqunq - Teil 2Weiterbildung PsychotherapieHypnose - GrundkursHypnose - AufbaukursWeiterbildungs Spez.SchmerztherapieHomöop. Behandl. gynäk. SchmerzsyndromeAkup. bei Schmerzsyndromen d. kleinen BeckensGynäkolog. DifferentialdiagnostikPhytotherapie in <strong>der</strong> GynäkologieNeuraltherapie bei Gynäkologischen SchmerzsyndromenSpannungskopfschmerz - Beh. m. Aku.u. NHVDifferentialdiagnostik u. medik. TherapieSchmerztherapie unter Einbeziehung naturh. MethodenPsychosomatik in <strong>der</strong> SchmerztherapieSchmerztherapie Übersteuerung d. EigenregulationSchmerztherapie m. Medikamenten d. Chin. MedizinWeiterbildung SportmedizinApplied KinesiologyApplied Kinesioloy - EinführungApplied Kinesiology / Orthomol.Med.Applied Kinesiology 1Jahrestaqunq Applied KinesioloqyTibetische Medizin/ AyurvedaTibetische Medizin 1Tibetische Medizin 2Ayurveda i.d.tägl.PraxisAyurveda u.seine praktAnwendungAyurveda u.seine praktAnwendunqNLP/ BrainGym/RolfingNLP für Einsteiger: Verän<strong>der</strong>ungstechnikenNLP - Time-Iine-ArbeitBrainGym - Leichter lernen...BrainGym - BalancierenRolfing - Strukturelle IntegrationDunkelfeldmikroskopie/ IsopathieDunkelfeldmikroskopieGanzheitliche Zahnheilkunde f. Arzte u. ZahnärzteIsopathie und MilieutherapieBiologische Tiermedizin -vHomotoxikologie für Tierärzte- Teil B 1Phytotherapie für Tierärzte - Teil B \Homöopathie für Tierärzte 1VeterinärakupunkturßSonstige VerfahrenHomöopathie, Aku u.Naturheilverf. i.d. Kin<strong>der</strong>-uJugendmedizinEinführung in <strong>der</strong> BiofeldtestMo<strong>der</strong>ne StuhluntersuchungRegulationsthermographiePraktische Integration von Allergiediagnostik u.TherapieOzonkursPrakt. Anleitungen zur Auffindung <strong>der</strong> allergieausl.StörfeldstrukturMagnetfeldtherapieElektroneuraldiagnostik u.-therapieMethoden <strong>der</strong> Ultraviolettbestrahlung des Bluten HOT/UVB/UVENotfallkursBehandlungskonzept für AllergienDie unterstützende ImmuntherapieHomotoxikologieAkupunktur - Einführungs. Hauptprogramm604543029029029080808408401601608080404080808080808080800400400400802802808016016016032016080801601601601608040160160808060808080160804080100100100606070070012012060603030606060606060606003203203202602606012012012024012060601201201201206030120120606060606060120603060904603903903901201208808802402401201206060120120120120120120120120056056056010038038012024024024048024012012024024024024012060240240120120601201201202401206012075430290290290100100880880200200100100505010010010010010010010010004804804808028028010020020020040020010010020020020010546039039039014014093093028028014014070701401401401401401401401400640640640100380380140280280280560280140140280280280Gebühren s. Hauptprogramm2001005020020010010060100100100200100501002801407028028014014060140140140280140701406.3.6.3.7./8.3.9./10.3.5./6.3.7./.8.39.3.10.3.5.-11.3.5.-11.3.8.3.9.3.5.3.5.3.6.3.6.3.6.3.7.3.7.3.8.3.8.3.9.3.9.3.6.-11.3.6./7.3.6./7.3.9./10.3.8.3.6./.3.7./8.3.8.3.9./10.3.10/11.3.5.-6.3.6.-8.3.9.3.10.3.10.3.6.3.7.3.8.3.3./4.3.5./6.3.6./7.3.8.36.3.6.3.6.3.6.3.7.3.7.3.8.3.8.3.9.3.9.3.9.3.10.3.10.3.10.3.10.3.Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (199


94. Ärztlicher Fortbildungskongreß FreudenstadtMikrobiologische Aspekte in <strong>der</strong>Gastroenterologie9. Folge:Von EHEC, EPEC, ETECund an<strong>der</strong>en gefährlichenKeimenVorsitz:Prof. Dr. Dr. med. Dieter LoewMontag, 9. März 1998Beginn 17.30 Uhr s.t.Kurhaus FreudenstadtGroßer KursaalProgramm:17.30 Uhr17.40 Uhr18.00 Uhr18.30 Uhr19.00 UhrProf. Dr. Dr. med. Dieter Loew, WiesbadenEinführungDr.rer.nat. Ulrich Sonnenborn, BochumKoli ist nicht gleich Koli.Über Pathogenität und Apathogenität verschiedener Koliarten!Dr. rer. nat. Reinhard Hauss, EckernfördeStuhluntersuchungen zwischen Beutelschnei<strong>der</strong>ei und Notwendigkeit.Dr.med.habil. Klaus Koch, RostockDie Praxis <strong>der</strong> Darmsanierung.Mikrobiologische und antimykotische Therapie -Ausgewählte Beispiele aus <strong>der</strong> Praxis.Prof. Dr. Dr. med. Dieter Loew, WiesbadenZusammenfassung, Diskussion, SchlußwortDanach (ca. 19.00 Uhr) lädt ARDEYPHARM zu einem leichten Imbiß ein.ARDEYPHARM GmbHA 58313Herdecke


KursgebuhrenKlassische NaturheilverfahrenGeschichte <strong>der</strong> NaturheilverfahrenGeschichte <strong>der</strong> NaturheilverfahrenPhytotherapie in <strong>der</strong> PädiatriePhysikalische TherapieBewegungstherapiePhytotherapie in <strong>der</strong> GeriatriePhytotherapie in <strong>der</strong> GynäkologiePhytotherapie in <strong>der</strong> DermatologieErnährungstherapieOrdnungstherapiePhytotherapie - Harnwegserkrankungen- NervensystemManuelle DiagnostikThalasso-Balneo-Klima-Licht-TherapieAusleitende VerfahrenReiztherapieUmweltmedizinHalbtagessymposiumVortragsveranstaltung (# = kostenfrei mit Kongreßkarte)Festvortrag N. N.Selbstzahlerleistungen in <strong>der</strong> KassenarztpraxisSymposium - UmweltmedizinAbrechnungsseminarJahrestagung - DAGAK (frei f. DAGAK-Mitgl.)Allergische ErkrankungenHomöopathie u.WasserstrukturNeuraltherapeutische Vorträge 9.3.Neuraltherapeutische Vorträge 10.3.Was istRegulationsthermographieEAV aus <strong>der</strong> Sicht des ZahnarztesHomöopathie in <strong>der</strong> LiteraturGehrinintegration mit BrainGymTrance - die Zauberkraft verän<strong>der</strong>ter BewußtseinszuständeEinsatz <strong>der</strong> HOT bei <strong>der</strong> PolyneuropathieErfolgreiche Behandlung von Wirbelsäulenleiden(Elektroneuraldiagnostik)Säure-Basen-HaushaltSeminare <strong>der</strong> IndustriePraxis <strong>der</strong> OzontherapieTherapie von Leber-u.Nierenerkrank.5. Symposium - DarmsanierungErkältungskrankheitenOzon in <strong>der</strong> täglichen PraxisRegulationsthermographie mittels NCAAllergiebehandlund mit Soft-Magnetf.Praxis <strong>der</strong> OzontherapieMikrobioLAspekte i.d.Gastroenterol.Biomolek.vitOrgan-TherapieKurse für Praxismitarbeiter und ArztePraxisspez. TeamorganisationStreßbewältigungBegleitprogramm (für Ärzte und Begleitpersonen)Willkommen in WellvilleGet-together-PartyMittelalterliches KonzertTraditionelle Chin. MedizinGalli-TherapieKonzert in <strong>der</strong> TaborkircheBrainGym - Leichter lernenWeinseminarBrainGym - BalancierenLukull auf den Spuren <strong>der</strong> 5 ElementePrä- und PostkongreßPrä-Kongreß ÜberlingenWeiterbildungswoche IIPost-Kongreß FreudenstadtWeiterbildungswoche 1Vorauskasse4040602010040402014016014020601202080*80*80120*8080*******#****#**#32080*3030451575303015105120105154590156060906060N60609030150606030210240210309018030120120100180120120KongreßkasseNIndustrieausstellung vom 6.-10.3.199828060s. Hauptprogramm*1515160 120s. Hauptprogramm8060160 12053053024012015240120240560560if*150507525125505025175200175257515025100100801501001003601002001002007070105351757070352452802453510521035140140100210140140440140280140280Zeit5.3.5.3.5.3.6.3.6.3.6.3.6.3.6.3.7./8.3.8./9.3.9./10.3.9.3.9.3.10.3.10.3.7.3.5.3.7.3.7.3.7.3.8.3.8.3.9.3.9.3.10.3.6.3.6.3.7.3.8.3.8.3.9.3.9.3.10.3.6.3.6.3.6.3.7.3.7.3.8.3.8.3.9.3.9.3.9.3.7./8.3.8.3.5.3.6.3.7.3.8.3.8.3.8.3.9.3.9.3.10.3.10.3.25.2.-4.3.11.-19.3.Stfiö%tJÄrztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


KONGRESSBERICHTEKongreßberichteJahrestagung, 25.10.1997, Stuttgart-LeinfeldenGesundheit stärken hilft Krankheitzu bekämpfenTradition und Innovation - nach diesem Motto spannten die Referenten<strong>der</strong> 44. Jahrestagung <strong>der</strong> vitOrgan am 25. Oktober 1997 in Stuttgart-Leinfelden einen Bogen von den Anfängen <strong>der</strong> Biomolekularen vitOrgan-Therapie bis hin zu den Methoden <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen medizinischbiologischenForschung.Der Wirksamkeitsnachweis komplementärmedizinischerVerfahren anhandvon Studien und labormedizinischenUntersuchungen ist insbeson<strong>der</strong>e beiTumorerkrankungen gefragt. Dem trägtDr. med. L. Franke, Facharzt für Laboratoriumsmedizinaus Köln, mit seinenumfangreichen Untersuchungen zur klinischenRelevanz immunologischer ParameterRechnung. Anhand seiner Untersuchungenzur Anzahl und Aktivität<strong>der</strong> Natürlichen-Killer-(NK-)Zellen ergibtsich als Konsequenz für die Therapiedie Einbeziehung NK-Zell-stimulieren<strong>der</strong>Immunmodulatoren (BiologicalResponse Modifiers). So geschehen ineiner Pilotstudie zur Frage einer immunologischenWirkung von NeyTumorin«(Nr. 66) auf die NK-Zellfunktionbei Tumorpatienten, die Dr. med. M.Reichel aus <strong>der</strong> Arbeitsgruppe von Prof.Dr. med. R. M. Konrad von <strong>der</strong> Park-Klinik, Kurhaus am Park in Hennef,vorstellte. Die Untersuchungen ergaben,daß dieses Organotherapeutikum überunterschiedliche Mechanismen antitumoralwirkt. Die Tumorzellen wurdenin ihrem Wachstum gehemmt, wie dieInkubation einer menschlichen Ovarialkarzinom-Zellkultur(EFO-21 ) zeigte.Weitere Versuche galten <strong>der</strong> Verringerung<strong>der</strong> Malignität von Tumorzellendurch Induktion von Differenzierungsvorgängenin vitro bei unreifen Leukämiezellen- sie differenzierten sich zustab- und segmentkernigen Granulozytenaus - so wie bei Hirntumorzellen,die zu Neuronen mit Dendriten undsynaptischen Verbindungen ausreiften.Die Haut, <strong>der</strong> Spiegel desImmunsystemsEine weit verbreitete Anhängerschaftfindet sich auch unter den Veterinärmedizinern.Bei <strong>der</strong> Behandlung vonTieren wird eine Objektivität in bezugauf die Wirksamkeit <strong>der</strong> angewandtenPräparate gewährleistet, wie Prof. Dr.med. vet. H. Kraft von <strong>der</strong> MedizinischenTierklinik <strong>der</strong> Universität Münchenanhand zahlreicher Fallbeispielebestätigte. Hier hat die BiomolekularevitOrgan-Therapie ihren Ursprung, undsie wird heute wissenschaftlich unterstütztdurch die Gesellschaft zur Erforschung<strong>der</strong> molekularen Organo- undImmunotherapie e. V. München (GE-MOI). Viele Behandlungskonzepte, diesich bei Tieren als heilbringend erwiesen,sind auch auf den Menschen übertragbar.So wurden z. B. mit NeyTroph*(Nr. 96) zunächst Myogelosen beimPferd behandelt, woraufhin das Präparatheute bei Sportlern mit Muskelfaserzerrungenund -rissen erfolgreich eingesetztwird. Die Lädierten sind auf dieBehandlung hin sehr viel rascher als üblichwie<strong>der</strong> trainingsbereit. Ein bewährtesBehandlungskonzept in <strong>der</strong> Veterinär-sowie in <strong>der</strong> Humanmedizin hatsich auch beim degenerativen Rheumatismusetabliert: Dr. med. K. Lehnhardt,Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin,und Chefarzt <strong>der</strong> Park-Klinik inBad Dürrheim, kombiniert NeyArthros*(Nr. 43), Sanochond" (Nr. 92) und Ney-Chondrin" (Nr. 68). Mit diesen Präparatengelangen in Zusammenhang mitAkupunktur in <strong>der</strong> Uniklinik Basel phänomenaleBehandlungserfolge beiRückenschmerzen, die sich bei nachfolgendenUntersuchungen unabhängigvon <strong>der</strong> Akupunktur - mit Hilfe <strong>der</strong> „dawos-Methode"(da, wo es weh tut, wirdinjiziert) - bestätigen ließen.Biological Response Modifier in<strong>der</strong> TumortherapieDie unterschiedlichen Aspekte <strong>der</strong> Immunmechanismenstehen auch bei Dr.Silke Herold vom FachkrankenhausSchloß Friedensburg in Leutenberg,Thüringen, in <strong>der</strong> Versorgung von Patientenmit chronischen und allergischenHauterkrankungen im Mittelpunkt. Innerhalbeines ganzheitlichen Konzeptssetzt man dort daher Thymuspräparatezur adjuvanten Therapie <strong>der</strong> Neuro<strong>der</strong>mitisein, nachdem <strong>der</strong> Chefarzt <strong>der</strong> Klinik,Dr. med. R. Shimshoni, damit bereitsin <strong>der</strong> Behandlung superinfizierter Ekzemedie Antibiotikagabe einschränkenkonnte. Nachdem vor einem Jahr dasThymuspräparat Neythymun® oral bei 50Kin<strong>der</strong>n mit gutem Ergebnis adjuvant angewandtworden war, setzte man es in eineroptimierten Nachfolgestudie in denersten 14 Behandlungstagen als Monotherapeutikumein. 30 Patienten erhieltendas Präparat in altersabhängiger Dosierungbis zu zweimal täglich 15 Tropfensublingua verabreicht. Ergebnis: BeiErythemen zeigte sich bereits nach dreiBehandlungstagen eine Tendenz zur Besserung,statistische Signifikanz zeigte sichnach sechs Tagen. Der Juckreiz wurdesofort gelin<strong>der</strong>t (signifikant am drittenTag). Entsprechend gingen Hautabschürfungenmit Krustenbildung deutlichzurück (signifikant nach sechs Tagen).Frau Dr. Herold empfahl ihren Kollegen,für die Nachbehandlung <strong>der</strong> kleinen PatientenThymusextrakte einzusetzten, umdie Leistungen <strong>der</strong> zellulären Abwehr unddamit das gesamte Immunsystem zu verbessern.Die Kin<strong>der</strong> waren nach <strong>der</strong> Behandlungnoch 1 - 2 Jahre lang infektfrei.Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998) 123


KONGRESSBERICHTEForum des Landessozialgerichts Nie<strong>der</strong>sachsen, Hannover, 30.09.1997Die Wissenschaftlichkeit von HeilmethodenAlternative Therapien und Schulmedizin in <strong>der</strong>gesetzlichen KrankenversicherungWelche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine Heilmethodeauf Kosten <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenversicherung angewandt werdendarf. Zu diesem Thema veranstaltete die nie<strong>der</strong>sächsische Sozialgerichtsbarkeitam 30.09.1997 ein Forum in Hannover, das regesInteresse in Fachkreisen fand.Anstoß zu diesem Forum war <strong>der</strong> vomLSG Nie<strong>der</strong>sachsen am 30.08.1995 (L4 Kr 11/95) entschiedene Fall, in demes um die Kostenpflicht einer gesetzlichenKrankenkasse für die immunbiologischeBehandlung einer Duchenn'-schen Erkrankung (einer fortschreitendenMuskeldystrophie) bei einem10jährigen Jungen ging. Diedurchgeführte immunbiologische Behandlungkonnte nicht als Sachleistungerbracht werden, weil hierfür eine Abrechnungspositionfür den Arzt fehlteund bis heute fehlt. Der Bundesausschußfür Ärzte und Krankenkassen hatzu dieser Behandlungsform noch keineEmpfehlung abgegeben (§ 92 Abs. 1Nr. 5 SGB V). Das LSG Nie<strong>der</strong>sachsenhat es als ausreichend erachtet,wenn die Therapie nach ihrem therapieimmanentenDenkansatz plausibelist (Binnenanerkennung); es hat alsonicht auf die statistischen Methoden <strong>der</strong>Schulmedizin abgestellt. Diese Auffassunghat eine heftige allgemeineDiskussion ausgelöst, in <strong>der</strong> - so darfmit Fug und Recht vermutet werden -neben <strong>der</strong> Besorgnis um das System <strong>der</strong>gesetzlichen Krankenversicherung auchweltanschauliche und wirtschaftlichePositionen verteidigt werden.Demgegenüber hat das BSG die gesetzlichenKrankenkassen für eine neueHeilmethode nur dann für leistungspflichtiggehalten, wenn sich ihre Wirksamkeitaufgrund wissenschaftlicherStatistiken in einer für die sichere Beurteilungausreichenden Zahl von Fällennachweisen läßt (Urteil vom05.07.1997 -1 RK 6/95 - „Ramedacen-Urteil"). An dieser Rechtsprechung hatdas BSG in seinen Urteilen vom16.09.1997 grundsätzlich festgehaltenund die Entscheidung des LSG Nie<strong>der</strong>sachsenaufgehoben (1 RK 28/95). Themades Forums war nicht die Kritik andieser höchstrichterlichen Rechtsprechung.Das Forum war vielmehr denFragen gewidmet, die sich bei Anwendung<strong>der</strong> höchstrichterlichen Rechtsprechungfür die Beteiligten stellen.Zulassung von Naturheilmittelnin Deutschland seit 1976Nach einer Einführung in die „Probleme<strong>der</strong> Rechtsprechung" durch die Verfasserinreferierte Rainer Burckhardt,Gemeinschaftskrankenhaus Witten-Herdecke, zu dem Thema „Die Zulassungvon Naturheilmitteln nach demdeutschen Arzneimittelrecht unter beson<strong>der</strong>erBerücksichtigung des Wirksamkeitsnachweises."Ziel des 1976 inKraft getretenen Arzneimittelgesetzes(AMG) war - so Burckhardt - die Bereinigungdes Arzneimittelmarktesdurch die Einführung <strong>der</strong> Arzneimittelzulassung.Das AMG for<strong>der</strong>e zu diesemZweck den Wirksamkeitsnachweisfür Arzneimittel. Im Gegensatz zumkrankenversicherungsrechtlichen Systemhabe <strong>der</strong> Gesetzgeber im AMGkeine Selbstverwaltungslösung gewählt,son<strong>der</strong>n sich für eine hoheitlicheLösung entschieden.Zum aktuellen Stand <strong>der</strong> Kommissionsarbeitenstellte Burckhardt fest, daß seitetwa 1 bis 2 Jahren die Nachzulassung<strong>der</strong> bereits auf dem Markt befindlichenArzneien in Angriff genommen wordensei. Zwar habe die EG für den Abschluß<strong>der</strong> Nachzulassungen eine Frist bis 1990gesetzt. Dieser Termin habe aber nichteingehalten werden können, so daß imJuli 1997 etwa noch 19.000 Präparate -davon ca. 8.000 Präparate <strong>der</strong> Beson<strong>der</strong>enTherapierichtungen - nicht bearbeitetworden seien. Abschließend wiesBurckhardt auf das Verfahren bei Neuzulassungenhin, insbeson<strong>der</strong>e auf dasUrteil des BVerwG vom 14.10.1993 (3C 21.91), das die Anfor<strong>der</strong>ungen an denWirksamkeitsnachweis deutlich verschärfthabe. Die For<strong>der</strong>ungen desBVerwG nach randomisierten Studiensind nach Ansicht Burckhärdts jedochillusionistisch. Die Feststellung <strong>der</strong>Wirksamkeit eines Arzneimittels könnenur einem Wahrscheinlichkeitsurteil unterliegen.Burckhardt for<strong>der</strong>te einen pluralistischenAnsatz für den Wirksamkeitsnachweisfür Arzneimittel. Denndie Wissenschaftlichkeit sei kein Selbstzweck.Der Wissenschaft komme im Bereich<strong>der</strong> medizinischen Behandlung lediglicheine dienende Funktion für dasLeben zu.Gestaltungsspielräume <strong>der</strong> GesetzlichenKrankenkassenDr. rer. nat. Gerd Glaeske, Abteilungsleiterfür medizinische und wissenschaftlicheGrundsatzfragen <strong>der</strong> Barmer124 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


KONGRESSBERICHTEErsatzkasse, Wuppertal, behandelte inseinem Vortrag „Die Gestaltungsspielräume<strong>der</strong> gesetzlichen Krankenversicherungbei <strong>der</strong> Erbringung alternativerHeilmethoden unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung<strong>der</strong> Neuordnungsgesetze".Glaeske beurteilte den Gestaltungsspielraum<strong>der</strong> Krankenkassen im Leistungsbereichals außerordentlich eng,was nicht zuletzt auf das Sachleistungsprinzipzurückzuführen sei. DenKrankenkassen eröffneten vor allem die§§ 63 ff SGB V (Erprobungsregelungen)Gestaltungsmöglichkeiten. Glaeskenannte hier beispielhaft das Modellvorhaben<strong>der</strong> Balneo-Photo-Therapie,einer Therapie, die zunächst vom Bundesausschußfür Ärzte und Krankenkassenabgelehnt worden sei.Der Medizin - gerade auch <strong>der</strong> Schulmedizin- hafte vielfach durchaus etwasBeliebiges an, und auch im Bereich<strong>der</strong> Schulmedizin könnten Millionenbeträgegespart werden. Daneben seieine zunehmende Akzeptanz <strong>der</strong> AlternativenMedizin bei den Ärzten zuverzeichnen. Etwa 17 % <strong>der</strong> Ärzte seieninzwischen alternativ geschult, wobeidie Art und Weise <strong>der</strong> Schulung allerdingshöchst unterschiedlich sei.Nach Glaeske fallen nur etwa 0,2 % <strong>der</strong><strong>Ausgabe</strong>n <strong>der</strong> Ersatzkassen auf die Kostenerstattungfür Alternative Therapien.Für die gesamte gesetzliche Krankenversicherungmache dieser Posteneinen Betrag von ca. 600 bis 800 MillionenDM aus, also weniger als 1 %<strong>der</strong> Gesamtausgaben. Angesichts dieserZahlen müsse gefragt werden, wemdenn eigentlich die Fragmentierung inSchulmedizin und Alternativer Medizinnutze. Sicher sei, daß gerade dieScharlatanerie von und durch dieseFragmentierung lebe. Entscheidend seivielmehr <strong>der</strong> Nutzen, den eine Behandlungfür einen Patienten habe.§ 70 Abs. 2 SGB V schreibe eine „humane"Krankenbehandlung <strong>der</strong> Versichertenvor. Ziel aller ärztlicher Behandlungund Ziel <strong>der</strong> gesetzlichenKrankenversicherung sei somit die Verbesserungbzw. die Verlängerung desLebens. Die Wissenschaft - so schloßGlaeske - sei das Beste, aber nicht alles.Anfor<strong>der</strong>ungen an den Wirksamkeitsnachweis„Anfor<strong>der</strong>ungen an den Wirksamkeitsnachweisvon Heilmethoden aus <strong>der</strong>Sicht eines wissenschaftlichen Biometrikers."Privatdozent Dr. tned. Windeler,Universität Heidelberg, differenziertein seinem Referat zu diesemThema ausdrücklich nicht zwischenSchulmedizin und Alternativen Heilmethoden.Er ging davon aus, daß dieNotwendigkeit einer 'Wirksamkeitsprüfungvon Heilbehandlungen allgemeinakzeptiert wird. Bei <strong>der</strong> biometrischenWirksamkeitsprüfung komme es alleinauf die Frage an, ob eine therapeutischeMaßnahme ursächlich für ein therapeutischesErgebnis sei. Dabei bezieht sichdie Ursächlichkeit ausschließlich auf dieWirkung einer Therapie; ihr Wirkmechanismussei ebenso uninteressant wiedie Ursache <strong>der</strong> Krankheit.Für die Beurteilung <strong>der</strong> Wirksamkeit einerTherapie sei nur die Frage relevant,ob die Methode einen Nutzen habe.Grundlage je<strong>der</strong> Wirksamkeitsaussagesei <strong>der</strong> Vergleich. Im Rahmen des Vergleichsmüßten - so Windeler - dieStrukturen und die Beobachtungsbedingungengleich sein (sog. interneValidität einer Untersuchung). EineStrukturgleichkeit werde durch dieRandomisierung erreicht, die Gleichheit<strong>der</strong> Beobachtungsbedingungen durchdie Doppelblindheit einer Studie. DerEffekt einer Untersuchung dürfe dabeilediglich auf eine einzige Ursachezurückzuführen sein; alle weiteren Einflußfaktorenauf die Erklärung des Erfolgesmüßten ausgeschaltet werden.Die externe Validität bestehe in denSchlußfolgerungen, die für an<strong>der</strong>ezukünftige Patienten aus <strong>der</strong> Statistikgezogen würden, und habe insoweit mit<strong>der</strong> eigentlichen Statistik nichts zu tun.Abschließend for<strong>der</strong>te Windeler, daßdie Anfor<strong>der</strong>ungen an die Wirksamkeiteiner Behandlung gegenüber allen Leistungserbringern<strong>der</strong> gesetzlichen Krankenversicherunggleich sein müßten.Ein Unterschied zwischen dem Wirksamkeitsnachweisfür Arzneimittel undfür ärztliche Behandlungen dürfe esnicht geben.Doppelblindstudien kein Gold-Standard für den Wirksamkeitsnachweis„Wissenschaftstheoretische und praktischeKritik an den Wirksamkeitsstandards<strong>der</strong> klassischen Medizinstatistik"äußerte im Anschluß daran Dr. med.Kiene, Freiburg im Breisgau. ZentralerBegriff seines Vortrages war die Wirksamkeit,die er als erwünschte Verän<strong>der</strong>ungdurch eine Therapie definierte.Für die Verursachung sei <strong>der</strong> Ursache-Wirkung-Zusammenhang entscheidend;die Erwünschtheit richte sich nach <strong>der</strong>medizinischen Sinnhaftigkeit therapeutischerFinalität. Medizinische Statistikenberuhten - so Kiene - auf Paradigmen.Zuerst habe Bacon im 17.Jahrhun<strong>der</strong>t mit <strong>der</strong> Einführung des Experimentsdas aktive Forschen begonnen.Sodann habe Hume im 18. Jahrhun<strong>der</strong>tdie wie<strong>der</strong>holte Beobachtungentwickelt. Das dritte Paradigma sei dasdes Vergleichs (entwickelt von Mill im19. Jahrhun<strong>der</strong>t), das vierte das <strong>der</strong> Randomisierung(1935 von Ronald Fischereingeführt), d.h. Gruppenbildung durchZufallszuweisung für Versuchszwecke.Schließlich sei noch die Verblindunghinzugekommen. Aus diesen 5 Paradigmensei die randomisierte Doppelblindstudieentstanden, die von ihremDenkansatz her zwar genial, in ihremAusschließlichkeitsanspruch für die Medizinaber unsinnig sei. Für die gesetzlicheKrankenversicherung sei ihreDurchführbarkeit darüber hinaus meistunmöglich. So könne in vielen Fällenschon die erfor<strong>der</strong>liche Verblindungnicht durchgeführt werden, etwa beiOperationen, bei psychischen Erkrankungeno<strong>der</strong> bei aktiven Therapien.Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998) 125


KONGRESSBERICHTEAußerdem seien die für eine randomisierteDoppelblindstudie erfor<strong>der</strong>liche,enorm große Logistik oft nicht vorhandenund die Studien außerordentlich teuer;Eine halbe Million DM pro Studiemüsse mindestens veranschlagt werden.Darüber hinaus lasse sich nicht immerdie hinreichende Zahl versuchsbereiterPatienten finden, und schließlich wiesendie randomisierten Doppelblindstudiengroße Fehler- und Interpretationsmöglichkeitenauf. Abgesehen davonstellten sich ganz erhebliche ethischeProbleme. Nach <strong>der</strong> Deklaration vonHelsinki müsse bei einer Studie die Sorgeum die Belange <strong>der</strong> Versuchspersonenstets im Vor<strong>der</strong>grund stehen.Symposiums-Synopse 20. November 1997,MEDICA Düsseldorf,„Mistellektine in <strong>der</strong> Onkologie:Vom Gen zum Arzneimittel"Die Misteltherapie wird zwar gelegentlich noch <strong>der</strong> Alternativmedizinzugerechnet, tatsächlich aber setzen viele Ärzte in <strong>der</strong> Klinik wie in <strong>der</strong>Praxis Mistelpräparate bei Krebspatienten ein. Neue Ergebnisse ausklinischen Studien belegen, daß mit standardisierten Mistelextraktennicht nur eine gezielte Immunmodulation möglich ist, son<strong>der</strong>n aucheine signifikante Besserung <strong>der</strong> Lebensqualität erzielt werden kann.Neue Methoden <strong>der</strong> Zeil- und Molekularbiologie vermitteln nicht nurEinblicke in den Wirkmechanismus, son<strong>der</strong>n erlauben auch eineVorausschau auf neue Entwicklungen in <strong>der</strong> Wirkstoff-Forschung.Zusammenfassend führte Kiene aus,daß die randomisierten Doppelblindstudiennicht <strong>der</strong> Gold-Standard für dieWirksamkeitsbeurteilung seien. Gold-Standard seien vielmehr die in Effizienzstudienzusammengefaßten Einzelfallprüfungen.Frau Dr. med. Klein, MedizinischerDienst <strong>der</strong> Krankenversicherung Nie<strong>der</strong>sachsen,Hannover, betonte in ihrem„Zusammenfassenden Diskussionsbeitrag"die Schwierigkeiten, beson<strong>der</strong>eTherapierichtungen in die gesetzlicheKrankenversicherung einzubeziehenund dabei zugleich Scharlatanerie unduneffektive, kostentreibende Therapienauszuschließen. Die sich anschließendeDiskussion, die von Richteram Landessozialgericht Dr. WolfgangSpellbrink, Celle, geleitet wurde, waraußerordentlich lebhaft und zeigte eingroßes Interesse aller Beteiligten. Esbestand überwiegendes Einvernehmen,daß die Problematik <strong>der</strong> Einbeziehung<strong>der</strong> Alternativen Therapien in die gesetzlicheKrankenversicherung durchdie Urteile des BSG vom 16.09.1997nicht gelöst ist. Die Diskussion hierzuund zu den Anfor<strong>der</strong>ungen an Wirksamkeitsnachweisewird weitergehen.Ruth Schimmelpfeng-SchütteVorsitzende Richterin am Landessozialgericht(LSG) Nie<strong>der</strong>sachsenUnter dem Vorsitz von Prof. Dr. JosefBeuth, Universität Köln, zugleich Präsident<strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft fürOnkologie e.V., wurde ein Querschnittdurch all jene Gebiete präsentiert, diefür die Etablierung einer Therapie wesentlichsind: von <strong>der</strong> Grundlagenforschungüber die Klinik bis hin zur Anwendungin <strong>der</strong> Praxis des nie<strong>der</strong>gelassenenArztes. Die Therapie mit lektinnormiertenMistelpräparaten blickt bereitsauf eine lange und intensiveGrundlagenforschung zurück. In <strong>der</strong>Arbeitsgruppe um Prof. Beuth werdenseit vielen Jahren die Reaktionen bestimmterImmunzellklassen auf dieGabe von Mistellektin 1 (ML-1) untersucht.Demnach ist dieses Protein in <strong>der</strong>Lage, sowohl die Zahl als auch die Aktivitätbestimmter Lymphozyten-Subpopulationenzu erhöhen, beispielsweise<strong>der</strong> natürlichen Killerzellen, aberauch <strong>der</strong> T-Helfer-Zellen. So ist esmöglich, die durch die Standardtherapie(operative Tumorresektion, Chemoo<strong>der</strong>Strahlentherapie) verursachte Immunsuppressionzu kompensieren.Der beson<strong>der</strong>e Stellenwert einer adjuvantenMisteltherapie zusätzlich zurStandardbehandlung liegt in einem klarenBenefit für den Patienten. So kanndie Zahl von Infektionsepisoden deutlichverringert werden. Dies führt insgesamtzu einer Verkürzung <strong>der</strong> Verweildauerim Krankenhaus, einerschnellen Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung in dasgewohnte soziale Umfeld und je nachSituation auch zu einer baldigen Rückkehrin das Berufsleben.Klinische Studien mitlektinnormiertem PräparatDr. Bernd-Michael Heiny, Gmund/Tegernsee,konnte in verschiedenen,sorgfältig angelegten klinischen Studienbelegen, daß Krebspatienten nocheinen weiteren Vorteil von einer adjuvantenMisteltherapie haben. So wieser bei Patienten mit fortgeschrittenemkolorektalem Karzinom nach, daß dieNebenwirkungen <strong>der</strong> Standardtherapiewie beispielsweise eine Mucositisdeutlich schwächer ausfallen. Außerdembessert sich die Lebensqualität erheblich.Dies läßt sich nicht nur anhandinternational gebräuchlicher psychometrischerTestverfahren statistischsignifikant belegen, son<strong>der</strong>n auch mitobjektiv meßbaren Laborparametern.In einer Korrelationsstudie bei Patientinnenmit Mammakarzinom wies ernach, daß die Stimulierung des Immunsystemsdurch ML-1 von einerFreisetzung von ß-Endorphin begleitetwird. Dieser körpereigene Botenstofferfüllt eine ganze Reihe regulativerFunktionen im neuroendokrinen Sy-126 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


KONGRESSBERICHTEstem. Damit findet eine schon lang bekannteund nie bestrittene Wirkung <strong>der</strong>Misteltherapie, die Stimmungsaufhellung,schließlich auch eine naturwissenschaftlicheBegründung.Integrative Konzepte in <strong>der</strong>onkologischen PraxisDie von Prof. Beuth und Dr. Heinyvorgestellten Ergebnisse wurden miteinem auf die Wirksubstanz ML-1 normiertenPräparat (Eurixor) erzielt, das<strong>der</strong>zeit auch in weiteren klinischenPrüfungen eingesetzt wird, beispielsweisein einer auf fünf Jahre angelegtenmultizentrischen Studie zur adjuvantenTherapie bei operablen Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen. Auchhier bestätigen sich bereits wie<strong>der</strong> dieeinfache Anwendbarkeit des Präparatsund seine gute Verträglichkeit.Einige Möglichkeiten zur Einglie<strong>der</strong>ungeiner Misteltherapie in die Behandlungsstrategiendes nie<strong>der</strong>gelassenenArztes wurden von Dr. WernerBehrendt, Hanau, diskutiert. Dabeigeht es nicht um Polypragmasie, son<strong>der</strong>num ein konkretes, fein abgestimmtesintegratives Therapiekonzept,bei dem die „Standard-" und dieadjuvanten Maßnahmen schlüssig ineinan<strong>der</strong>greifenund sich gegenseitigergänzen.In <strong>der</strong> Arbeitsgruppe von Prof. Dr.Wolfgang Voelter, Tübingen, wird intensivam Mistellektin 1 geforscht.Dieses Protein besteht aus zwei verschiedenenUntereinheiten, wobei diecytotoxisch wirkende A-Kette (Molekulargewicht29 kDa) über eine Disulfidbrückemit <strong>der</strong> Galaktose-bindendenB-Kette (Molekulargewicht 34 kDa)verbunden ist. Von <strong>der</strong> Aminosäuresequenzdes Proteins kann man den Wegzurückverfolgen bis zum Gen, das damitmolekularbiologischen Technikenzugänglich wird. Somit besteht dieMöglichkeit, die lektinnormierte Misteltherapienoch weiter zu verbessernund den Standards <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Medizinlaufend anzupassen.In seinem Resümee hob Prof. Beuthdie Vorzüge einer Misteltherapie nocheinmal hervor: Sie ist eine praktikable,für den Patienten sinnvolle und nützlicheadjuvante Tumortherapie. Mit demML-1-normierten Eurixor steht demMediziner zudem ein bewährtes Präparatzur Verfügung, das auf fünf Jahredokumentierte klinische Erfahrungzurückblicken kann. Es wird weiterenForschungen und klinischen Studienvorbehalten bleiben, die genaueren Detailsdes Wirkmechanismus aufzuklären.Gleichzeitig deutet sich ein Paradigmenwechselin <strong>der</strong> Onkologie an:So wichtig die Verlängerung <strong>der</strong> Überlebenszeitals Therapieziel bleibt, sosehr gewinnt doch auch die Verbesserung<strong>der</strong> Lebensqualität des Krebspatientenan Bedeutung. Günther StollEin entscheiden<strong>der</strong> Schritt: EurixorDer Lektin-optimierte Mistelextraktmit gesicherter klinischer Wirksamkeit!Für eine effiziente Immuntherapie.Eurixor 8Wirkstoff: wässriger Auszug aus Mistelkraut.Anwendungsgebiete: Palliativtherapie bei malignen Tumoren. Zusammensetzung: 1 ml Injektionslösungenthält 1 mg wässrigen Auszug (1:1,3) aus Mistelkraut. Weitere Bestandteile: Natriumchlorid,Natriummonohydrogenphosphat-Dodecahydrat. Gegenanzeigen: Eiweiß-Überempfindlichkeit,chconi.s.ch pcoqredieate Infektionen. Nebeawtckuagerv. SchüUelfrasl, hohes Fieber, Kapfschmeizen,pektanginöse Beschwerden, orthostatische Kreislaufstörungen, allergische Reaktionen. Wechselwirkungen:Wegen möglicher Überempfindlichkeitsreaktionen nicht als Mischinfusion mit Polypeptidenverabreichen. Darreichungsform, Packungsgrößen: 5 Amp. zu 1ml (N1), 20 Amp.zu 1rnl(N3),50 Amp. zu 1ml Injektionslösung. Apothekenpflichtig 08/94 Kmedisculab® Arzneimittel GmbHSchorndorfer Straße 32 • D-70734 FellbachTel.: (0711)575 32-02 • Fax: (0711) 575 32-99


THERAPIEREPORTTherapiereportOmega-3 Fettsäuren als wirkungsvolles Additiv in <strong>der</strong> Therapie <strong>der</strong> Multiplen SkleroseDie orale Gabe von Omega-3 Fettsäurenscheint bei MS-Patienten sowohldie Progression <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung alsauch den Schweregrad und die Häufigkeitvon Rückfällen verringern zu können.Zu diesem Ergebnis kamen Studienzur Nahrungs-Supplementation mitdiesen vor allem im Öl von Kaltwasserfischenvorkommenden ungesättigtenFettsäuren. Aktuelle Untersuchungenzur diätetischen Therapie mit Fischölfettsäurenzeigten außerdem eine Hemmung<strong>der</strong> Cytokin-Synthese sowie dieVerbesserung <strong>der</strong> Immunfunktion beiPatienten mit Multipler Sklerose.Seit mehr als 50 Jahren wird die Bedeutung<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Nahrung aufgenommenenFette für die Entstehungund Behandlung <strong>der</strong> Multiplen Sklerose(MS) diskutiert. EpidemiologischeStudien erbrachten Hinweise darauf,daß die MS in Regionen mit hohemFettverzehr häufiger auftritt. Dabeistellte sich schnell heraus, daß nichtnur Menge, son<strong>der</strong>n auch Art des verzehrtenFettes eine Rolle spielt. Sozeigte eine an MS-Patienten durchgeführte,über 34 Jahre dauernde Studie,daß eine Diät mit weniger als 20 g gesättigtertierischer Fette am besten dazugeeignet ist, die Patienten arbeitsundgehfähig zu erhalten. Die gleichzeitigempfohlene Supplementation<strong>der</strong> Nahrung mit essentiellen ungesättigtenFettsäuren (flüssiges Pflanzenölund Fischöl) führte zu einem signifikantenRückgang <strong>der</strong> Rückfallquote.Leukotriene als EntzündungsmodulatorenDie diesen Beobachtungen zugrundeliegenden Wirkmechanismen konntenerst durch neuere Erkenntnisse zu Biochemieund Stoffwechsel <strong>der</strong> ungesättigtenFettsäuren geklärt werden: Nahrungsmitteltierischer Herkunft (Fleisch,Butter, Eier) sind reich an Arachidonsäure,einer mehrfach ungesättigtenFettsäure, die im menschlichen Körperin proinfilammatorisch wirksame Eicosanoideumgewandelt wird, von deneninsbeson<strong>der</strong>e die Leukotriene als Effektorenund Modulatoren von Entzündungsvorgängeneine entscheidendeRolle spielen. Die auf den Krankheitsverlauf<strong>der</strong> MS günstige Stoffwechselwirkung<strong>der</strong> in Fischöl reichlich vorhandenenOmega-3 Fettsäuren beruhtvor allem auf einer Verdrängung undkompetitiven Hemmung <strong>der</strong> Arachidonsäure.Die Omega-3 Fettsäuren Eicosapentaensäure(EPA) und Docosahexaensäure(DHA) blockieren das amMetabolismus <strong>der</strong> Arachidonsäure beteiligteEnzymsystem und vermin<strong>der</strong>nauf diese Weise die Bildung von entzündungsför<strong>der</strong>ndenEicosanoiden.Heute gilt als gesichert, daß eine Hemmung<strong>der</strong> bei MS pathologisch vermehrtenBildung <strong>der</strong> Eicosanoide denVerlauf dieser neurologischen Erkrankungpositiv beeinflussen kann.Die Abnahme <strong>der</strong> Arachidonsäuremengeunter Supplementation mit Omega-3Fettsäuren konnte in einer Studie nachgewiesenwerden, bei <strong>der</strong> 312 Patientenmit schubförmiger MS über zweiJahre doppelblind randomisiert behandeltwurden. Sie erhielten entwe<strong>der</strong>täglich 3 g Fischöl (als Fischölkapsel)o<strong>der</strong> die gleiche Menge Olivenöl,gleichzeitig sollte die Zufuhr tierischerFette weitgehend reduziert und genügendungesättigte Fettsäuren aus <strong>der</strong>Omega-6 Familie aufgenommen werden.In beiden Gruppen zeigte sich eineleichte Besserung <strong>der</strong> Symptomatik, allerdingswar in <strong>der</strong> „Fischölgruppe" <strong>der</strong>Trend zur geringeren Progredienz <strong>der</strong>Krankheit stärker ausgeprägt. Außerdemkonnte nur in dieser Gruppe eineAbnahme <strong>der</strong> Arachidonsäuremengeim Serum nachgewiesen werden.Weitere Belege zur immunsuppressivenWirkung von Omega-3 Fettsäurenerbrachten vor kurzem veröffentlichteUntersuchungsergebnisse, nach denenFischölfettsäuren die Synthese <strong>der</strong>Cytokine Interleukin-1 und des Tumornekrosefaktors(TNF) hemmen. Eineverringerte Produktion dieser als Entzündungsmediatorenbekannten Cytokinekann als Erklärungsansatz für dieunter Omega-3 Fettsäuren-Gabe beobachteteVerbesserung <strong>der</strong> Entzündungssymptomatikherangezogen werden.Große Indikations-BandbreiteDie positiven Wirkungen einer diätetischenTherapie mit Omega-3 Fettsäurenlassen sich auch für an<strong>der</strong>e entzündlicheErkrankungen wie z.B. Rheuma nutzen.Generell bietet sich für eine Nahrungs-Supplementation mit Omega-3 Fettsäurenbei MS-Patienten die Einnahmehochkonzentrierter Fischölpräparatewie z.B. Ameu® an. Diese ermöglichendie unkomplizierte und exakte Dosierung<strong>der</strong> für die genannten therapeutischenWirkungen erfor<strong>der</strong>lichen Mengean Omega-3 Fettsäuren.Für MS-Patienten ergibt sich die be'son<strong>der</strong>e Bedeutung einer adjuvant ein'gesetzten diätetischen Therapie mitOmega-3 Fettsäuren daraus, daß siehäufig einer lebenslangen Therapie mitstarken Arzneimitteln bedürfen. Damitwerden Möglichkeiten, die zu einerSenkung <strong>der</strong> Medikamentenmengeführen, umso wichtiger, (tag)Literatur:Bates, D. et al.: Dietary Supplementationwith Omega-3 polyunsaturated fattyAcids in Multiple Sclerosis. J.Neurol.Neurosurg.Psychiatr. 52 (1989) 18-22Endres, S.; von Schacky, C: n-3 polyunsaturatedfatty acids and human cytokinesynthesis. Current opinion in LipidologyVol. 7(1996)48-52128 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


THERAPIEREPORTMeist werden, wenn man von Antibiotikaabsieht, Atemwegserkrankungenwie Bronchitis, Asthma und Hustenausschließlich symptomatisch therapiert.Zur Vermeidung <strong>der</strong> oft unangenehmenNebenwirkungen chemischdefinierter Substanzen bieten sichpflanzliche Arzneimittel an. Solchekönnen hustenreizmin<strong>der</strong>nd, sekretolytisch,antiseptisch und entzündungslin<strong>der</strong>ndwirken. Darüber hinaus werden -von Schulmedizinern in ihrer Wirksamkeitoft angezweifelt - auch homöopathischeArzneimittel angeboten.In einer nach mo<strong>der</strong>nstem Standarddurchgeführten klinischen Studie wurdenun ein solches homöopathischesKombinationspräparat (Bronchiselect'")geprüft, das die Arzneimittelbil<strong>der</strong> mitden Symptomen und Indikationen <strong>der</strong>Schulmedizin vereint. Die Tropfen dieserhomöopathischen Medikation ent-Atemwegserkrankungenhalten zu jeweils 20 Prozent Drosera(Sonnentau) D3, Bryonia (Zaunrübe)D4, Tartarus stibiatus (Brechweinstein)D4, Ipecacuanha (Brechwurzel) D4und Spongia (Badeschwamm) D6.„Akute Entzündung <strong>der</strong> Atemwege undHusten mit Auswurf, das war bei fastallen Probanden bei<strong>der</strong>lei Geschlechtsdie Ausgangsdiagnose, wobei nur solchePatienten einbezogen wurden, <strong>der</strong>enErkrankung nicht länger als zehnTage zuvor begonnen hatte. Sie bekamenentsprechend <strong>der</strong> RandomlistePlacebo o<strong>der</strong> Verunr. täglich 3 x 30Tropfen für die Dauer von höchstensdrei Wochen. Der Krankheits- bzw.Therapievedauf wurde wöchentlichüberprüft, Begleitmedikationen mußtenabgesprochen und dokumentiert werden.Die Studie umfaßte in einer Zeitspannevon ca. 18 Monaten insgesamt258 Patienten aus vier Praxen.Die Wirksamkeit <strong>der</strong> Therapie mit diesemHomöopathikum wurde von Ärztenund Patienten signifikant besser beurteilt.Bereits nach einem halben Tagwurde bei <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Patienten eineBesserung <strong>der</strong> Symptomatik beobachtet.Entsprechend wurde mit demHomöopathikum die Dauer <strong>der</strong> Erkrankungsignifikant verkürzt. Praktischwaren schon nach knapp 12 Tagendreiviertel dieser Patienten beschwerdefrei.In <strong>der</strong> Placebogruppe dagegenwaren, selbst mit zusätzlicher Medikation,auch nach drei Wochen erst zweidrittel <strong>der</strong> Patienten symptomfrei. Nebenwirkungenwurden - bis auf einenFall in <strong>der</strong> Placebogruppe - nicht beobachtetund die gute Verträglichkeitdieser Medikation von Ärzten wie auchPatienten gleichermaßen betont.Literatur:Diefenbach et al. (1997): Erkrankungen <strong>der</strong>Atemwege, ZfA 73 Heft 5-6ZÄN-Kongresse 19987. Febr.5.-11. März3.-5. April24.-30. Sept.13.-15. Nov.4.-6. Dez.Bielefeld, Stadthalle - Vorträge: AnerkennungFreudenstadt, KongreßzentrumGynäkologischer Schmerz! Allergiebehandlung!Düsseldorf, CCD-SüdFreudenstadt, KongreßzentrumOrthop. Schmerz! Zivilisationskrankheiten!Berlin, Mode-CenterMünchen, Forum <strong>der</strong> TechnikTermine zur Weiterbildung auf AnfrageProgramm anfor<strong>der</strong>n:ZÄN-Geschäftsstelle, Alfredstraße 21, 72250 FreudenstadtTel. 0 74 41 /21 21 (9.00-15.00 Uhr), Fax 0 74 41 / 8 78 30ZÄNKurse, Vorträge, Diskussionsveranstaltungen in:Naturheilverfahren, Akupunktur, Homöopathie, NLP, Sportmedizin, Psychotherapie,psychosomatische Grundversorgung, spez. Schmerztherapie, EAV, Neuraltherapie,Kinesiology, Tiermedizin, Tibet. Medizin, Ayurveda...^"j" r A v >y-'* 1 = ;i f-.-'/''.'' . ZÄN ist <strong>der</strong> kompetente Partner für Regulationsmedizin


THERAPIEREPORTDer Tod lauert im DarmStörungen <strong>der</strong> gastrointestinalen Mikroflora und ihre FolgenDer Gastrointestinaltrakt ist ein „Eldorado"für zahllose Keime. Je nachDarmabschnitt schwankt die Besiedelungzwischen 102 und 1 012 Keimepro ml Darminhalt. Die normale, d.h.physiologische Flora setzt sich ausBakterien, Pilzen und Protozoen zusammen.Rund 400 bis 500 Speziesund Subspezies bevölkern den gesamtenDarm. Trotz <strong>der</strong> hohen Artenvielfaltund hoher individueller Variationsbreitebleibt beim einzelnenMenschen die physiologische Florarelativ stabil und kehrt nach einerStörung normalerweise rasch wie<strong>der</strong>in ihre Ausgangslage zurück.Die physiologische Darmflora ist einwichtiger Bestandteil des Immunsystemsdes Menschen. Sie schützt denOrganismus vor Besiedelung und Invasiondurch unerwünschte, meist pathogeneKeime. Die Kolonisationsresistenzgegenüber pathogenenKeimen wird erzielt durch Konkurrenzum das Nährstoffangebot undWachstumsfaktoren, durch die Behin<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Adhärenz frem<strong>der</strong> Organismen,durch die Bildung von Bakteriozinenund toxischen Metaboliten -mit einem Wort, durch die Aufrechterhaltungeines für fremde Organismenungünstigen Milieus. Darüberhinaus bewirkt die gastrointestinaleMikroflora eine ständige Stimulationdes Immunsystems durch Antigenpräsentationan Makrophagen und an<strong>der</strong>enZellen.Die metabolische Aktivität <strong>der</strong> normalenDarmflora för<strong>der</strong>t durch SäureundGasbildung die Darmperistaltik.Und sie stellt, teilweise abhängig von<strong>der</strong> Ernährung, ein breites Spektrumvon Enzymen zur Verfügung. Diesenehmen Einfluß auf die Aktivierung(z.B. Salazosulfapyridin, Digoxin)o<strong>der</strong> Deaktivierung (z.B. Sukfonamide,bestimmte Aminoglykoside) vonPharmaka, die Entgiftung von Toxinen,den Cholesterinabbau, die Synthesevon Vitaminen (z.B. Vitamin K,B12, B6, Folsäure).Gastrointestinaler FlurschadenGefahr droht dem Menschen, wenndie Kolonisationsresistenz herabgesetztist. Es kommt neben <strong>der</strong> bakteriellenÜberwucherung auch durchSchädigung des Darmepithels zum direktenÜbertritt von pathogenen Erregernin das übrige Gewebe. Auch eineStörung <strong>der</strong> gastrointestinalenMotilität mit nachfolgen<strong>der</strong> Stasekann die körpereigene Darmfloradurch verlängerte Kontaktzeit mitdem Darmepithel und Übertritt insGewebe zu einem pathogenen Faktormachen.Risikofaktor I: AntibiotikaVor allem nach Therapie mit Clindamycin,Ampicillin und Tetracyclinen,prinzipiell jedoch durch alle Antibiotika,kann es zu einer Infektionund Überwucherung <strong>der</strong> normalenDarmflora mit Clostridium difficilekommen, wobei die Schwere desKrankheitsbildes vom Ausmaß <strong>der</strong>Zytotoxinproduktion abhängig ist. Inca. 1-2 % <strong>der</strong> Fälle kommt es zumVollbild einer schweren Kolitis biszum Stadium <strong>der</strong> pseudomembranösenKolitis. Perioperative Antibiosenach abdominellen Eingriffen führthäufig zur postoperativen Enterokolitis,vor allem durch Staphylokokkusaureus, aber auch durch Pseudomonas,Klebsiellen und Proteus. Gefürchtetsind Pilzinfektionen nachpostoperativer Antibiose.Risikofaktor II: Zytostatika undRadiatioZytostatische Therapie im Rahmenvon Malignomerkrankungen ebensowie eine Radiatio im Bereich des Abdomenszerstören schnellproliferierendeEpithelzellen vor allem des Dünndarms.Die damit häufig verbundeneentzündliche Reaktion <strong>der</strong> Schleimhautdes Intestinaitraktes führt zu einemvermehrten Anfall abgestorbenerEpithelien im Darmlumen mit <strong>der</strong> Folgeeines erhöhten Nährstoffangebotsan Bakterien und einer Fehlbesiedelung.Gleichzeitig wird durch die erhöhteAbschilferung von EpithelzelJendie Barrierefunktion des Darmepithelsherabgesetzt und somit einer bakteriellenInvasion ins benachbarte Gewebe<strong>der</strong> Weg gebahnt.Risikofaktor IM: chronischeDiarrhöeChronische Diarrhöen bei HIV-Patientenführen aufgrund des Zusammenbruchs<strong>der</strong> lokalen Immunantwort unddes Verlustes <strong>der</strong> physiologischenDarmflora häufig zu Kolonisation mitpathogenen Organismen wie Kryptosporidien,Mikrosporidien, atypischenMykobakterien, pathogenen Bakterien,CMV, etc.Risikofaktor IV: postoperativeZuständeBeim Syndrom <strong>der</strong> zuführendenSchlinge nach Billroth II-Anastomosendilatiert <strong>der</strong> prägastrale Anteil desDuodenums unter dem Anstau vonNahrung und Duodenalsaft, wodurches zu verstärktem bakteriellemWachstum kommt. Fehlbesiedelungenfindet man auch beim Blind loop-Syndrom nach Gastroenterostomien,130 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


THERAPIEREPORTbei Divertikeln, ebenso wie nachtrunkulärer Vagotomie, wo es aufgrund<strong>der</strong> Stagnation des Darminhalteszur bakteriellen Überwucherungkommt. Nach Gallen- und Pankreasoperationenverän<strong>der</strong>t sich die Zusammensetzungdes Chymus und damitdie Mikroflora.Therapeutische StrategieSymptomatische Therapie und gezielteAntibiose (bei den Patienten <strong>der</strong> RisikogruppenII und IV) sind die Eckpfeiler,um das pathologische Geschehenzu beenden. Ein wichtiges Zielsollte darüber hinaus sein, die Darmschleimhautzu regenerieren und diephysiologische Darmflora wie<strong>der</strong>herzustellen.Dazu leistet die MikrobiologischeTherapie - das heißt <strong>der</strong> Einsatzvon physiologischen Darmbakterien(E. coli-Stämme, Enterokokken sowieMilchsäurebakterien) - einen entscheidendenBeitrag, zumal sie weitgehendnebenwirkungsarm ist. J.M-W/T.G.Gonarthrose-Rehabilitation: Was wirkt am besten?Die Gonarthrose setzt einen Circulusvitiosus aus Muskelatrophie, Schmerzzunahme,reduzierter Aktivität undweiterer Atrophie in Gang. Durch dieübliche symptomatische Therapie -Antiphlogistika und Analgetika - kanndie Progression <strong>der</strong> Erkrankung nichtaufgehalten werden, vielmehr werdenInaktivität und Muskelatrophie sogarnoch geför<strong>der</strong>t. Der Teufelskreiskann nur durch intensives Training <strong>der</strong>Gesäß- und Quadrizepsmuskulaturdurchbrochen werden. Ob hier Sporttherapie,Krankengymnastik o<strong>der</strong>Heimtraining wirksamer ist, untersuchtenH. Heitkamp et al. von <strong>der</strong>Medizinischen Klinik und Poliklinik,Abteilung Sportmedizin, <strong>der</strong> UniversitätTübingen.Die Rehabilitation bei Gonarthrosewill folgende Ziele erreichen: Muskelkräftigung,Erhöhung <strong>der</strong> Ermüdungswi<strong>der</strong>standsfähigkeitund Dehnfähigkeit<strong>der</strong> periartikulären Muskulatur.Atrophierte, schnell ermüdende Muskelnsteigern die Belastung des erkranktenGelenks und för<strong>der</strong>n damitden arthrotischen Prozeß.Die Parameter Muskelausdauer,Schnellkraft und Flexibilität bestimmendie Wirksamkeit rehabilitativerMaßnahmen. Wie die Auswertung einschlägigerStudien zeigte, werdenbeim Heimtraining we<strong>der</strong> Muskelausdauernoch Flexibilität verbessert.Krankengymnastische Therapie verbessertdie Flexibilität, nicht aber dieSchnellkraft. Nach dem Heimtrainingwar die funktionelle Leistungsfähigkeitdes erkrankten Kniegelenks nichtverbessert, nach Krankengymnastiknur geringfügig.Wirksamste Therapie, die alle relevantenParameter günstig beeinflußt undden größten funktioneilen Gewinnbringt, ist eine qualitative, progressiveRehabilitation.Das Programm beginnt mit isometrischemKrafttraining und wird nach einerWoche durch isotonische Übungenergänzt. In <strong>der</strong> vierten Woche wird zusätzlichdie Ausdauer trainiert, in <strong>der</strong>fünften Woche kommen noch Übungenzur Steigerung <strong>der</strong> Schnelligkeithinzu. Das Programm war zunächstauf vier Monate ausgelegt, konnte aberdurch Intensivierung <strong>der</strong> Übungen aufzwei Monate reduziert werden. Durchschnittlichwurde ein Kraftzuwachsvon 35 Prozent erzielt. Die Kraftausdauernahm ebenfalls um 35 Prozentzu, die Schnellkraft stieg um 50 Prozentan. Der Therapieerfolg war auchim Röntgenbild zu erkennen: Der Gelenkspaltvergrößerte sich, was auf eineStabilisierung des Krankheitsprozesseshindeutet.Eine Verzögerung <strong>der</strong> Krankheitsprogressionläßt sich nach J. Grifka, Bochum,auch medikamentös erzielen.Bis heute gibt es zwar keine Substanz,die als krankheitsmodifizierendanerkannt würde, so Grifka, aber demGlucosaminsulfat sei nach experimentellenErgebnissen eine <strong>der</strong>artigeWirksamkeit zuzutrauen.Literatur:H. C. Heitkamp et al.: Pathophysiologieund Sporttherapie <strong>der</strong> Gonarthrose ausheutiger Sicht. Deutsche Zeitschrift fürSportmedizin 48 (1997) 349-359Neue Substanzgruppe verzögert die Progression<strong>der</strong> Arthrose. Ärzte Zeitung133, 1997, 15methatecGesellschaft für PraxisbedarfmbH* Co., Handels KGGerlenhofer Straße 4 • 89233 Heu-UlmPostfach 90 27 • 89087 Heu-UlmJetzt Katalog # 98 anfor<strong>der</strong>n!164Bestell-Seitenmit nützlichen Informationen!Tel. 0800/3 83 38 30Fax 0800/3 83 38 31gebührenfrei!Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998) 131


INDUSTRIE-INFORMATIONENIndustrie-InformationenDas unter dieser Rubrik zur Veröffentlichung kommende Material wird von den Firmen zur Verfügung gestellt. Deshalb erscheinendiese Meldungen außerhalb <strong>der</strong> Verantwortung <strong>der</strong> Schriftleitung.Pflüger mit neuemVerpackungskonzeptdysto-lux - das Johanniskraut für diemaßgeschnei<strong>der</strong>te TherapieDie Dr. Loges + Co. GmbH beginnt Mitte Januar mit <strong>der</strong> Bewerbung des neuenJohanniskraut-Präparates dysto-lux zur Therapie leichter bis mittelschwererdepressiver Verstimmungen. Das kleine Dragee mit hoher Verträglichkeit erhöhtdie Compliance bei dieser sehr schwierigen Patientenklientel. Die Tagesdosiskann von 600 mg bis 1.200 mg Trockenextrakt variiert und damit individuellauf den Patienten und das Beschwerdebild abgestimmt werden.dysto-lux Dragees sind in zwei Packungsgrößen 60 (DM14,25) und 100 Stück(DM 20,75) erhältlich. Ihre Fragen beantwortet gerne Frau Elke Gaul.Dr. Loges + Co. GmbH, Arzneimittel, 21423 Winsen, Tel.: 0 41 71/70 71 59Naturheilmittel umweit- undpatientenfreundlich verpacktDie Pflüger GmbH & Co. KG, Spezialistin <strong>der</strong> Herstellung qualitativ hochwertigerhomöopathischer und pflanzlicherArzneien, hat ein neues umweltundpatientenfreundliches Verpackungskonzeptumgesetzt. Als Hersteller biologischerArzneimittel fühlt sich diePflüger GmbH & Co. KG von Beginnan dem Menschen und seiner Umweltverpflichtet. Zukünftig verzichtet Pflügerbei <strong>der</strong> Verpackung auf nicht recyclingfähigeVerbund-Blister aus Aluminiumund PVC und verwendet statt dessen umweltfreundlichebraune Arzneigläschen.Darüber hinaus präsentiert die PflügerGmbH & Co. KG ihre Produkte in verän<strong>der</strong>terOptik. In Zusammenarbeit mitnaturheilkundlichen Therapeuten undPatienten wurde die Pflüger Arzneimittelverpackung,aufbauend auf <strong>der</strong> grünenLeitlinie, grafisch optimiert mit demZiel, qualitativ hochwertige Homöopathikaund Phytopharmaka für Verordnerund Patienten auch als solche erkennbarzu machen und ihnen ein optisches Gütezeichenzu geben. Natürliche Symbolikund Farbgebung wirken darüber hinauspositiv ansprechend auf denPatienten.Sinusitis PMD® Tabletten - NeueinführungDie Plantamed Arzneimittel GmbH,das Neumarkter Schwesterunternehmen<strong>der</strong> BIONORICA ArzneimittelGmbH, hat mit Sinusitis PMD* Tablettenihre Homöopathika-Linie erweitert.Ab sofort ist das Präparat SinusitisPMD 1 Tabletten, eine Kombinationaus drei, für die Sinusitis-Therapiespezifischen homöopathischenBestandteilen verfugbar. Luffa, Stictaund Kalium bichromicum sind drei bewährteArzneimittel, die sich sinnvollergänzen und synergistisch verstärken.Der Auszug des getrockneten Luffaschwammeshat sich bei Rhinosinusitidenviraler und allergischer Genesebewährt, die mit Kopfschmerzen, Müdigkeitund Blässe einhergehen. Lobariapulmonaria (Sticta), die Lungenflechte,löst dickgelbes Sekret und wirdin <strong>der</strong> Homöopathie bei Beschwerdebil<strong>der</strong>n,die vor allem nachts mit Reizhustenverbunden sind, eingesetzt.Sinusitiden gehen oft mit einer Störung<strong>der</strong> Darmflora einher. Kalium bichromicum,die dritte Komponente, löstzähen Schleim, hat einen Einfluß aufdas darmassoziierte Immunsystem(Peyersche Plaques) und ist auch beiakuten Schüben chronisch rezidivieren<strong>der</strong>Sinusitiden bewährt.Sinusitis PMD" ist beson<strong>der</strong>s indiziertbei Patienten mit allergischer Disposition,die in Erkältungszeiten zu „Infektallergien"neigen und auf die Therapiemit chemisch-synthetischen, mehrsymptomatisch wirkenden Stoffen o<strong>der</strong>ätherischen Ölen nicht ansprechen.Sinusitis PMD* Tabletten sind nachdem neuen AMG zugelassen und deshalberstattungsfähig. Packungsgrößenund Preise: 50 Stück (N 1, 11,55 DM),100 Stück (Nl, 22,30 DM), 200 Stück(N 2, 40,60 DM).132 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


INDUSTRIE-INFORMATIONENHerzerkrankungen früh erkennenund biologisch behandelnDie Auswahl synthetischer Herztherapeutika - Digitalisglykoside,Koronartherapeutika auf Nitratbasis, Kalzium-Antagonisten- ist groß, die Akzeptanz dieser Medikamente beivielen Patienten jedoch eher gering. Nach Aussage zahlreicherÄrzte und Wissenschaftler stellt Crataegus - als Pflanzenextrakto<strong>der</strong> in homöopathischer Aufbereitung (Urtinktur)- bei koronaren Herzerkrankungen, beim Altersherz sowiebei Herzinsuffizienz in den Stadien I und II (NYHA) einewirksame, nebenwirkungsarme und von Patienten gewünschteAlternative dar.Die Wirkung von Crataegus, dem Weißdorn, ist im wesentlichenauf die oligomeren Procyanide und Flavonoide zurückzuführen.Diese sekundären Pflanzeninhaltsstoffe verbesserndie Durchblutung des Myokards und <strong>der</strong> Koronargefäße, steigerndie Herzleistung und regulieren den Blutdruck.Crataegus ist auch <strong>der</strong> Hauptwirkstoff in Cralonin, einemhomöopathischen Kombinationspräparat <strong>der</strong> Firma Heel,Baden-Baden. Ein weiterer wichtiger Bestandteil von Craloninist Spigelia anthelmia L., das Wurmkraut. Auch <strong>der</strong>dritte Wirkstoff, Kalium carbonicum, Kaliumkarbonat, wirktauf das zentrale Nervensystem und das Herz-Kreislauf-System.Wie in über zwanzig Jahren ärztlicher Erfahrung und in klinischenUntersuchungen gezeigt werden konnte, führt dashomöopathische Kombinationspräparat bereits nach wenigenWochen (dreimal täglich 20 Tropfen o<strong>der</strong> zwei Ampulleni.m. wöchentlich) zu einer deutlichen Besserung <strong>der</strong> Beschwerdenund zu einer Steigerung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit,sowohl bei Patienten mit Altersherz als auch bei Patientenmit funktionellen Herzstörungen o<strong>der</strong> koronarer Herzerkrankung.Bei Patienten, die nach Infekten unter einer post-infektiösenMyokardschwäche litten, konnte die Rekonvaleszenzzeitverkürzt werden. Und auch Hypotoniker sprechengut auf Cralonin an. Hinzu kommt, daß Cralonin als nebenwirkungsfreibezeichnet werden kann.Gerade bei jüngeren Patienten, die mit ersten Anzeichen einerKHK einen Arzt aufsuchen, kann Cralonin daher als einwirksames Medikament und zugleich als vertrauensbildendeMaßnahme - weil es „natürlich" und gut verträglich ist - eingesetztwerden.Nähere Informationen und Studienergebnisse zu Cralonin erhaltenSie bei <strong>der</strong> Firma:Biologische Heilmittel Heel GmbH, 76532 Baden-Baden.Hilfreiche Entlastung bei RückenundBandscheibenproblemenStufenlage-Würfel werden schon seit langem von Orthopädenempfohlen und von Krankengymnasten angewandt,da man in dieser Lage eine optimale Entlastung <strong>der</strong>Wirbelsäule erreicht. Aufgrund <strong>der</strong> Gesundheitsreform miterhöhter Zuzahlung für Krankengymnastik erwerben vielePatienten einen Stufenlage-Würfel. Das bisherige Problem:Der kompakte Würfel nahm in <strong>der</strong> Wohnung vielPlatz weg. Doch jetzt bietet die Firma HAGEMED® einenbeim Patentamt geschützten aufblasbaren Stufenlage-Würfelmit den Maßen 40x45x50 cm an. Er wird mit herkömmlichenPumpen aufgeblasen und dann auf das Sofao<strong>der</strong> Bett gelegt. Durch entsprechendes Drehen auf eine<strong>der</strong> drei Kantenlängen ist er für jede Körpergröße geeignetund kann außerdem durch Luftzu- o<strong>der</strong> -abfuhrnochmals variiert werden. Dies können kompakte Würfelnicht bieten. Nach Angaben des Herstellers bewirkt dieeinfache Hochlagerung <strong>der</strong> Beine bereits nach 15-20 Minuteneine deutlich spürbare Entlastung <strong>der</strong> Wirbelsäule,ferner erzielt man Lin<strong>der</strong>ung bei Venen- u. Lymphbahnstauungen,Muskelverspannungen, Durchblutungsstörungensowie Erholung und Entspannung bei Streß. DerHAGEMED* Stufenlage-Würfel kann vorbeugend und dieTherapie unterstützend eingesetzt werden. Er ist in unaufgeblasenemZustand kaum größer als ein Buch, paßt somitin jede Schublade und in jeden Akten- o<strong>der</strong> Reisekoffer.Seine Vorteile sind: flexible Einsetzbarkeit, platzsparendeUnterbringung, äußerst stabile Fertigung (belastbar bis200 kg) und sein günstiger Preis von 59,95 DM.HAGEMED* bietet hiermit eine echte Alternative zu kompaktenWürfeln.HAGEMED 6 , 78472 Aliensbach, Postfach 166Tel: 0 75 33/76 03 Fax: 0 75 33/76 12Fußreflexzonen-TherapieErnährungs-TherapieChiro-TherapieWochenendkurse : von Freitag bis SonntagReiresher-Kurse : Nach AbspracheFerienkurse : Montag bis Donnerstag 8-14 UhrKursorte: Bad Füssing, Bad Kosen, Berlin, Büdingenb. Ffm., Chemnitz, Freiburg, Göttingen, Hamburg, Hannover, München, Münster,Nürnberg, Oldenburg, Saarbrücken und Stuttgart.Neu: statt Aachen > Köln, Flensburg, Frankfurt/M., Magdeburg, Memmingen,Regensburg, Rostock und Würzburg.20 Jahre praktische Erfahrung, 10 Jahre Lehrerfahrung. Nach Absprache komme ichauch in Ihre Einrichtung. Bitte for<strong>der</strong>nSie unsere kostenlosen Kurs-Informationen an.LEHRSTÄTTE FÜR FUSSREFLEXZONEN-, ERNÄHRUNGS- und CHIROTHERAPIEChristian Mirr, Heilpraktiker und Masseur, Am Dohlberg 3 • 63654 Büdingen.Tel.06042-950490 • Fax 06042-950491 • Mobiltelefon (0161) 3611999)Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998) 133


KLEINANZEIGEN80 % Partnerschaftsanteil anbestens laufen<strong>der</strong> Privatpraxis für NHVzu verkaufen. PLZ 7.Ablöse nur 1/2 Jahresumsatz.Zuschriften erbeten unter Chiffre Nr. 01/98 anML-Verlag Uelzen.Verkaufe für EAV300 alte (-D200) Kuf-Reihen und Literatur sowieX-Einzelpotenzen D30 bzw. D200.S 0 89/612 63 33, Dr. med. M. PtokUmsatzstarke, bestens eingeführte Privatpraxis fürNaturheilverfahren in einer nordrhein-westf. Universitätsstadtsucht Dauerassistentenzwecks späterer Übernahme.3 Monate Weiterbildung möglich. Kenntnisse in Akupunkturund Offenheit für alternative Therapien sin<strong>der</strong>wünscht.Zuschriften erbeten unter Chiffre Nr. 02/98 an ML-Verlag Uelzen.Engagierte und hochmotivierte praktische Ärztin,42 Jahre, Wie<strong>der</strong>einsteigerin, 10 J. Berufserfahrungin Klinik, Praxis, In- und Ausland (Gyn., Allg. Med.,NHV, Heilfasten) mit Zusatzbezeichnung NHV,Qualifikation in Ernährungsmedizin und Teilnahmean den theoretischen WB-Kursen in Homöopathiesucht Assistenz in Klinik/Praxismit WB-Ermächtigung Homöopathiebundesweit mit Präferenz südd. Raum.Sprachkenntnisse (spanisch, englisch), PC- undInternet-Grundkenntnisse vorhanden.Zuschriften erbeten unter Chiffre Nr. 05/98 an ML-Verlag Uelzen.VerkaufeSoftlaser Multimed SMLinkl. 2 Laserschutzbrillen + 4 Handteile mit variablerLeistung, Bahr- u. Nogier-Frequenzen, Baujahr 1991,MedGV 1997, NP DM 20.086-, VB DM 9.000,-.Tel. 08 21 /50 91 50 - Fax 08 21 /5 091515Homöopathisch-naturheilkundliche allgemeinärztlicheKassenpraxismit breitgefächertem ärztlichem Spektrum, seit33 Jahren im Großstadtzentrum (7, 108.000 EW)etabliert, einzige <strong>der</strong>artige Praxis am Ort, großesUmland, altershalber abzugeben.Weiterbildungsbefugnis für Homöopathie liegt vor.Einarbeit problemlos möglich. Räume stehenuneingeschränkt zur Verfügung.Zuschriften erbeten unter Chiffre Nr. 03/98 an ML-Verlag Uelzen.SuchePraxisassistentinfür große naturheilkundlich, onkologisch und psychosomatischorientierte Allgemeinpraxis in München.Zuschriften erbeten unter Chiffre Nr. 04/98 an ML-Verlag Uelzen.SucheDr. Leers homöopathische LochkarteiD. H. Chaluppa, Tel. 02 51/294959Verkaufe sehr günstig:EAV Dermatron mit Testsatz, Fa. Pitterling.Tel. 0 83 82/9 33 50; Fax 0 83 82/218 84134 Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren 39,2 (1998)


IMPRESSUMVerlag:Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbHPostfach 1151/1152, D-29501 Uelzen, Tel. (0581) 808-150 (Verlagsleitung), 808-151(Buch- und Abo-Service/Buchhaltung), 808-152 (Anzeigen/Buchhaltung), 808-154(Lektorat/Rezensionen), Fax (0581) 808158, e-mail: ML.Verlag.Uelzen@t-online.de.Druck:Druckerei Buchheister KG, Postfach 1204,21302 LüneburgHerausgeber:<strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> Ärzte für Naturheilverfahren e.V. Sitz Stuttgart, Geschäftsstelle:Alfredstraße 21, 72250 Freudenstadt, Tel. 07441/2151 u. 2121,Fax 07441/87830.Chefredaktion:Dipl.-Biologe Jens Meyer-Wegener, Wehrfeldweg 6, 82439 Großweil,Tel.: 08851/1368, Fax: 08851/1320, e-Mail: mever-wegener@t-online.de.Grafische Gestaltung:Brigitte Ruhstorfer, Apolloweg 14a, 81247 MünchenSchriftleitung:Prof. Dr. med. Martin Hörning, Arminiusstr. 9, 32839 Steinheim,Tel.: 05233/956131, Fax: 05233/956112, e-Mail: Martin.Hoerning@t-online.de.Dr. med. Antonius Pollmann, Lichtentaler Str. 3, 76530 Baden-Baden,Tel.: 07221/38684, Fax: 07221/38685.Wissenschaftlicher Beirat:Dr. med. K. Ch. Schimmel, Batzerstr. 11, 81375 München(klassische Naturheilverfahren)Dr. med. W. Schmitz-Harbauer, Bismarckstr. 114, 47799 Krefeld(mo<strong>der</strong>ne Naturheilverfahren)Dr. med. M. Adler, Rathausstraße 2, 57078 Siegen-Geisweid(Weiterbildung Naturheilverfahren)Dr. med. M. Thyson, Kaiserslauterner Str. 16,67098 Bad Dürkheim(Internationale Medizinische Gesellschaft für Elektroakupunktur nach Voll e.V.)Dr. med. H. Huneke, Erwin-v.-Witzleben-Straße 17,40474 Düsseldorf-Nord(Internationale Medizinische Gesellschaft für Neuraltherapie nach Huneke- Regulationstherapie e.V.)Dr. med. R.H. Croon, Auf <strong>der</strong> Steinkaut 48-50, 61352 Bad Homburg(Deutsche Gesellschaft für Elektroneuraldiagnostik und -therapie nach Croon e.V.)Dr. med. Franz-Anselm Graf von Ingelheim, Bischof-Blum-Platz 10,65366 Geisenheim (Internationale Gesellschaft für Homotoxikologie undantihomotoxische Therapie e.V.)Dr. med. R. Stange, Krankenhaus Moabit, Turmstr. 21,10559 Berlin(Ärztegesellschaft für Naturheilverfahren (Physiotherapie), Berlin-Brandenburg e.V.)Dr. med. K. Buxbaum, Am Lachgraben 22, 63303 Dreieich(Internationale Ärztegesellschaft für Sauerstofftherapie und Forschung e.V.)Prof. Dr. med. R. Berz, Einöde 2, 88416 Bellamont(Deutsche Gesellschaft für Thermographie e.V.)Dr. med. J. Beck, Wer<strong>der</strong>str. 80A, 74889 Sinsheim (Internationale ÄrztlicheArbeitsgemeinschaft für Ultraviolettbestrahlung des Blutes HOT und UVB e.V.)Dr. med. C. Dandekar, Hemigkofener Str. 17, 88079 Kressbronn(Ayoga-International e.V.)Prof. Dr. H. Schilcher, Harthauserstr. 54, 81545 München (Phytotherapie)Originalien und Mitteilung:Zuschriften mit Originalien (wissenschaftliche Beiträge). Referate, redaktionelleNachrichten und Verbandsangelegenheiten werden an das Redaktionssekretariat<strong>der</strong> Ärztezeitschrift für Naturheilverfahren erbeten (Anschrift siehe oben).Die Schriftleitung behält sich den Zeitpunkt <strong>der</strong> Veröffentlichung vor. Grundsätzlichwerden nur Erstveröffentlichungen angenommen. Grundsätzlich werden nursolche Arbeiten angenommen, die vorher we<strong>der</strong> im Inland noch im Ausland veröffentlichtworden sind. Die Manuskripte dürfen auch nicht gleichzeitig an<strong>der</strong>enBlättern zum Abdruck angeboten werden. - Mit <strong>der</strong> Annahme des Manuskripteserwirbt <strong>der</strong> Verband für die Dauer <strong>der</strong> gesetzlichen Schutzfrist die ausschließlicheBefugnis zur Wahrnehmung <strong>der</strong> Verwertungsrechte im Sinne des § 15 f desUrheberrechtsgesetzes. - Übersetzung, Nachdruck - auch von Abbildungen -,Vervielfältigungen auf fotomechanischem o<strong>der</strong> ähnlichem Wege o<strong>der</strong> in Magnetton-Verfahren,Vortrag, Funk- und Fernsehsendungen sowie Speicherung inImpressumDatenverarbeitungsanlagen - auch auszugsweise - sind nur mit schriftlicherZustimmung des Verbandes gestattet.- Für den persönlichen Gebrauch dürfenvon Beiträgen o<strong>der</strong> Teilen von diesen einzelne Kopien hergestellt werden.Wichtige Hinweise für Autoren:• Jede Arbeit sollte eine Zusammenfassung enthalten, die beim Abdruck demText vorgeschaltet wird. Diese wird vom Autor verfaßt. Sie sollte 15 Druckzeilennicht überschreiten.• Die Arbeit sollte von den Charakteristika des mündlichen Vortrages befreit undvom Autor so bearbeitet werden, daß sie druckreif vorliegt (wenn möglich aufDiskette).• In <strong>der</strong> Regel gilt als maximale Länge für jede Arbeit 3-4 Schreibmaschinenseiten(1 zeilig, 60 Anschläge pro Zeile).• Pro Arbeit sollten maximal 5 Abbildungen zur Publikation vorgelegt werden.Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Verantwortung übernommen,Rücksendung erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist. Editoriais drücken diepersönliche Meinung des Autors, jedoch nicht unbedingt die von Herausgebero<strong>der</strong> Schriftleitung aus.Alle Manuskripte werden von <strong>der</strong> Schriftleitung nach medizinisch-wissenschaftlichenund vom Lektor des Verlages nach stilistisch-sprachlichen Gesichtspunktenredigiert. Die Nennung von Markenbezeichnungen läßt keinerlei Rückschlüssezu, ob es sich um geschützte Zeichen handelt.Bei Leserzuschriften behalten wir uns die Veröffentlichung o<strong>der</strong> Kürzung ausredaktionellen Gründen vor.Son<strong>der</strong>drucke:Von Originalbeiträgen erhalten die Verfasser auf Verlangen 10 Hefte kostenlos.Dies muß jedoch mit dem Einreichen des Manuskriptes ausdrücklich vermerktwerden. Wird eine höhere Stückzahl gewünscht, so erfolgt für diese sineBerechnung.Nachdruck:Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdruckes, <strong>der</strong> fotomechanischenWie<strong>der</strong>gabe und <strong>der</strong> Übersetzung, bleiben dem Verband nach Maßgabe <strong>der</strong>gesetzlichen Bestimmungen vorbehalten. 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Rückzahlung des Bezugsgeldes.Die Kündigung des Jahresabonnements kann nur schriftlich mit einer Frist von6 Wochen zum Jahresende beim Verlag erfolgen; nach diesem Termineingehende Abbestellungen werden für das nächste Jahr vorgemerkt.Für die Bearbeitung aller Zuschriften bitte die Lesernummer angeben.Haftung:Sämtliche Angaben in diesem Heft sind nach bestem wissenschaftlichen Können<strong>der</strong> einzelnen Autoren gemacht. Eine Gewähr wird für diese Beiträge nicht übernommen.Im Einzelfall bleibt es dem Leser überlassen, diese Aussagen einereigenen Prüfung zu unterziehen. Die Arzneimittel- und Gerätehersteller haftenselbst für ihre in den Anzeigen gemachten Angaben. 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NeyTumorin®verän<strong>der</strong>t menschliche Tumorzellen in RichtungNormalzellen*NormalzellenjWish-TumorzellenIwish-Tumorzellen + NeyTumorin 8• ••••Dichte intramembranöser Partikel (IMP) von Wish-Zellen mit und ohne NeyTumorin®im Vergleich zu Normalzellen.* 0. P. KETELSEN: Pilotstudie zum Einfluß eines biologischen Response Modifiers (NeyTumorin 9 ) auf die Plasmamembran menschlicherTumorzellen (Wish) in vitro im Vergleich mit einem Chemozytostatikum (6-Mercaptopurin). Therapiewoche 33, S. 62-70 (1983).Prof. Dr. Dr. H. WRBA, Onkologe: Die Ergebnisse mit NeyTumorin® dürfen nicht auf an<strong>der</strong>e Präparateübertragen werden. "" H. WRßA: Europa gegen den Krebs - Chancen <strong>der</strong> Krebsprävention.Onkologische Klinik 2,1990.NeyTumorin.® Die biomodulare Onkotherapie.Anwendungsgebiete: Gegen die endogene Krebsdisposition, zur Steigerung körpereigener Abwehrvorgänge, zur Dauertherapie bei Malignomen.Dosierungs- und Anwendungshinweise: Tagesmaximaldosis (TMD: 3-5 mg/kg Körpergewicht).Nebenwirkungen: Bei Beachtung <strong>der</strong> Dosierungsrichtlinien ist nicht mit Nebenreaktionen zu rechnen. In Ausnahmefällen kann es bei allergisch disponierteno<strong>der</strong> vorsensibilisierten Patienten unter <strong>der</strong> vorgeschlagenen Dosierung zu Übelkeit, Pulsbeschleunigung o<strong>der</strong> einem Beklemmungsgefühl kommen.Gegenanzeigen und Wechselwirkungen: Sind bisher nicht bekannt.Zusammensetzung: Ein Vial (15 mg) NeyTumorin®-Sol enthält: 0,75 mg Diencephalon, 1,5 mg Placenta mal,1,5 mg Funiculus umbilical., 1,5 mg Thymus juv., 1,5 mg Epiphysis, 0,3 mg Testes juv., 0,75 mg Gland. suprarenal.,0,75 mg Gland. thyreoidea, 0,75 mg Medulla oss., 0,75 mg Pulmo, 1,5 mg Hepar, 1,5 mg Pancreas,0,45 mg Ren, 0,75 mg Lien, 0,75 mg Mucosa intestinal.Packungsgröße, Darreichungsform und Preis: 1 OP NeyTumorin®-Sol (15 mg m. Lösungsmittel): —-/DM 127,91 (AVPr. incl. MwSt.).4—-Ä'«syT nncrirvitOrgan Arzneimittel GmbHPostfach 424073745 Ostfil<strong>der</strong>nTelefon (0711) 44812-0Telefax (0711) 44812-41vitOrgan Arzneimittel -auf dem neusten Stand <strong>der</strong> Wissenschaft.

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