VereinsmitteilungenAbschied von Dr. Franz BaumgartnerUnseren älteren Mitgliedern war er einBegriff: Dr. Franz Baumgartner, Quästorunseres Vereins. Schon in jungenJahren wurde er zu Hause mit derBegeisterung für Burgen infiziert; dennsein Vater Arthur gehörte von 1942bis 1953 dem Vorstand <strong>des</strong> Vereinsan. Nahtlos ging das Amt <strong>des</strong> Quästorsdanach an seinen Sohn Franz über.Während 41 Jahren arbeitete der nunVerstorbene mit Leib und Seele imVorstand mit und hat für den Vereinungemein viel geleistet. In der Eugen-Probst-Aera brachte er Ordnung in dieVereinsfinanzen. Wie essein Amt verlangte,schaute er dem Vorstand genauauf die Finger, damit der Verein allmählichzu einem gesicherten Finanzpolsterkam.Seine Aufgaben mehrten sich gewaltig,als sich der Burgenverein in den1950er Jahren von einer gesellschaftlichenVereinigung zu einer wissenschaftlichenInstitution wandelte. ZuBeginn der 1970er Jahre galt es, neuauch Mittel fürdie «Schweizer Beiträgezur Kulturgeschichte und Archäologie<strong>des</strong> Mittelalters» zu beschaffen. Engagiert,wie es stets seine Art war, aberauch mit verhandlungstechnischemGeschick war er dabei, als es darumging, zusätzliche Gelder fliessen zu lassen.In der <strong>Schweizerischen</strong> Akademieder Geistswissenschaften (SAGW) verstander es, die Geldgeber von derBedeutung und Notwendigkeit derneuen Reihe zu überzeugen.In seinem Büro liefen die Fäden beiallen Finanzgeschäften <strong>des</strong> Vereins zusammen.Dank seinem umfassendenBeziehungsnetz half er stets mit, Gelderauch ausserhalb der SAGW flüssigzu machen. Ausserdem achteteer genau darauf, dass die zugesagtenGelder auch wirklich und rechtzeitigeingingen.Neben dieser geschäftlichen Seite hatteFranz Baumgartner aber auch seineäusserst liebenswürdige, witzige persönlicheSeite. Er machte nicht vieleWorte, brachte aber im geeignetenMoment die Sache auf den Punkt.Wenn es etwas auszubügeln oder zuvermitteln galt, war er stets der geeigneteund angesehene Kommunikator.Am 11. Mai dieses Jahres ist FranzBaumgartner im Alter von knapp95 Jahren verstorben. Im Jahr 1994hat er seine Nachfolge im Vorstand<strong>des</strong> <strong>Burgenvereins</strong> geregelt. Mit seinemSohn Dr. Martin Baumgartner ist dasAmt <strong>des</strong> Quästors nun bereits in derdritten Generation in den Händen derFamilie Baumgartner.Lassen Sie mich mit dem Vermächtnis<strong>des</strong> Verstorbenen schliessen, wie esin seiner To<strong>des</strong>anzeige steht: «Erlässt allen danken, die ihm je auf ihreWeise geholfen haben, sein Lebenlebenswert zu leben, und zählt nochmalsauf ihre Hilfe durch ein Memento.»Vorstand und Vereinsmitglieder,dieFranz Baumgartner gekannthaben, werden ihm diesen letztenWunsch in Dankbarkeit erfüllen.Heinrich Boxler64 Mittelalter 16, <strong>2011</strong>/2
PUBLIKATIONEN DES SCHWEIZERISCHEN BURGENVEREINSSchweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie <strong>des</strong> Mittelalters (SBKAM)Band 1, 1974Werner Meyer, Alt-Wartburg im KantonAargau.Band 2, 1975 (vergriffen)Jürg Ewald (u.a.), Die Burgruine Scheideggbei Gelterkinden.Band 3, 1976 (vergriffen)Werner Meyer (u. a.), Das Castel Grandein Bellinzona.Band 4, 1977 (vergriffen)Maria-Letizia Boscardin, Werner Meyer,Burgenforschung in Graubünden, DieGrottenburg Fracstein und ihre Ritzzeichnungen.Die Ausgrabungen der BurgSchiedberg.Band 5, 1978 (vergriffen)Burgen aus Holz und Stein, BurgenkundlichesKolloquium Basel 1977 −50JahreSchweizerischer Burgenverein. Beiträgevon Walter Janssen, Werner Meyer, OlafOlsen, Jacques Renaud, Hugo Schneider,Karl W. Struwe.Band 6, 1979 (vergriffen)Hugo Schneider, Die Burgruine Alt-Regensberg im Kanton Zürich.Band 7, 1980 (vergriffen)Jürg Tauber, Herd und Ofen im Mittelalter.Untersuchungen zur Kulturgeschichteam archäologischen Materialvornehmlich der Nordwestschweiz(9.−14. Jahrhundert).Band 8, 1981 (vergriffen)Die Grafen von Kyburg. Kyburger Tagung1980 in Winterthur.Band 9/10, 1982Jürg Schneider (u. a.), Der Münsterhofin Zürich. Bericht über die vomstädtischen Büro für Archäologie durchgeführtenStadtkernforschungen 1977/78.Band 11, 1984Werner Meyer (u. a.), Die bösen Türnli.Archäologische Beiträge zur Burgenforschungin der Urschweiz.Band 12, 1986 (vergriffen)Lukas Högl (u.a.), Burgen im Fels.Eine Untersuchung der mittelalterlichenHöhlen-, Grotten- und Balmburgenin der Schweiz.Band 13, 1987Dorothee Rippmann (u.a.), Basel Barfüsserkirche.Grabungen 1975−1977.Band 14/15, 1988Peter Degen (u. a.), Die GrottenburgRiedfluh Eptingen BL.Band 16, 1989 (vergriffen)Werner Meyer (u. a.), Die Frohburg.Ausgrabungen 1973−1977.Band 17, 1991Pfostenbau und Grubenhaus −Zwei früheBurgplätze in der Schweiz. Hugo Schneider,Stammheimerberg ZH. Bericht über dieForschungen 1974−1977. Werner Meyer,Salbüel LU. Bericht über die Forschungenvon 1982.Band 18/19, 1992Jürg Manser (u.a.), Richtstätte und Wasenplatzin Emmenbrücke (<strong>16.</strong>−19. Jahrhundert).Archäologische und historischeUntersuchungen zur Geschichte vonStrafrechtspflege und Tierhaltung inLuzern.Band 20/21, 1993/94Georges Descoeudres (u.a.), Sterben inSchwyz. Berharrung und Wandel imTotenbrauchtum einer ländlichen Siedlungvom Spätmittelalter bis in die Neuzeit.Geschichte −Archäologie −Anthropologie.Band 22, 1995Daniel Reicke, «von starken und grossenflüejen». Eine Untersuchung zu MegalithundBuckelquader-Mauerwerk anBurgtürmen im Gebiet zwischen Alpenund Rhein.Band 23/24, 1996/97Werner Meyer (u. a.), Heidenhüttli.25 Jahre archäologische Wüstungsforschungim schweizerischen Alpenraum.Band 25, 1998Christian Bader, Burgruine Wulp beiKüsnacht ZH.Band 26, 1999Bernd Zimmermann, MittelalterlicheGeschossspitzen. Typologie −Chronologie−Metallurgie.Band 27, 2000Thomas Bitterli, Daniel Grütter, BurgAlt-Wädenswil. VomFreiherrenturmzur Ordensburg.Band 28, 2001Burg Zug. Archäologie <strong>–</strong>Baugeschichte <strong>–</strong>Restaurierung.Band 29, 2002Wider das «finstere Mittelalter» <strong>–</strong>FestschriftWerner Meyer zum 65. Geburtstag.Band 30, 2003Armand Baeriswyl, Stadt, Vorstadt undStadterweiterung im Mittelalter. Archäologischeund historische Studien zumWachstum der drei ZähringerstädteBurgdorf, Bern und Freiburg im Breisgau.Band 31, 2004Gesicherte Ruine oder ruinierte Burg?Erhalten <strong>–</strong>Instandstellen <strong>–</strong>Nutzen.Band 32, 2005Jakob Obrecht, Christoph Reding,Achilles Weishaupt, Burgen in Appenzell.Ein historischer Überblick und Berichtezu den archäologischen Ausgrabungen aufSchönenbühl und Clanx.Band 33, 2006Reto Dubler, Christine Keller, MarkusStromer, Renata Windler, Vom Dübelsteinzur Waldmannsburg. Adelssitz,Gedächtnisort und Forschungsprojekt.Band 34, 2007Georges Descoeudres, Herrenhäuseraus Holz. Eine mittelalterliche Wohnbaugruppein der Innerschweiz.Band 35, 2008Thomas Reitmaier, VorindustrielleLastsegelschiffe in der Schweiz.Band 36, 2009Armand Baeriswyl /Georges Descœudres /Martina Stercken /Dölf Wild (Hrsg.),Die mittlelalterliche Stadt erforschen <strong>–</strong>Archäologie und Geschichte im Dialog.Band 37, 2010Erscheint im Sommer <strong>2011</strong>.