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16. Jahrgang – 2011/2 Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins

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Ludwig Eschenlohr <strong>–</strong>Das Eisengewerbe im Jura <strong>–</strong> spätmittelalterlicher Werkplatz von Lajoux JU, Envers <strong>des</strong> CombesAbb. 6: Lajoux JU, Envers <strong>des</strong> Combes. Dunkle, glasig-luftigeVerhüttungsschlacken.Abb. 7: Lajoux JU, Envers <strong>des</strong> Combes. Dichte, eisenhaltigeReinigungsschlacken.Zwei grosse Schlackenkategorien lassen sich auf demWerkplatz von Lajoux unterscheiden. Die Mehrheit <strong>–</strong>mehr als 70% <strong>–</strong> besteht aus dunklen glasigen Schlacken,die auch ziemlich luftig sind (Abb. 6). Die Minderheit<strong>–</strong>inetwa die verbleibenden 30% <strong>–</strong>wird durchdichte, eisenhaltige Schlacken gebildet (Abb. 7). Dererste Schlackentyp fliesst durch eine Öffnung in derOfenfront im Laufe <strong>des</strong> Vorgangs aus dem Ofen herausin die Arbeitsmulde. Der zweite häuft sich vermutlichim Holzkohlenbett im Inneren der Ofensohle an undwird erst am Ende <strong>des</strong> Vorgangs aus dem Ofen entfernt.in erster Linie mit der geringeren Dichte der luftigenSchlacken in Lajoux zusammenhängen.Schlackenhalde mit zentralem OfenhügelVorGrabungsbeginn wiesen alle für das Bergbaurevier<strong>des</strong> zentralen Schweizer Juras verfügbaren Daten daraufhin, dass auf einem solchen Werkplatz mit zentralem«Ofenhügel» im umliegenden Schlackengürtel min<strong>des</strong>tenseiner der Rennöfen in der Mitte dieses Hügelsliegt. 13 Das Fallbeispiel von Lajoux JU, Envers <strong>des</strong>Combes, zeigt aber ein ganz anderes Bild.In der Testzone für die Beprobung wurden etwa 5TonnenSchlacken und Erde aus 8m 3 Schlackenhalde geborgen.Dies ergibt ein Gesamtgewicht von etwas mehr als600 kg pro Kubikmeter oder von ungefähr 530 kg Schlackenpro Kubikmeter. Dieser Mittelwert liegt deutlichtiefer als derjenige, der für den Werkplatz von BoécourtJU, Les Boulies, hochgerechnet wurde. 12 Dies dürfteDer RennofenWährend der zweiten Grabungskampagne im Sommer2007 wurde der zentrale «Ofenhügel» freigelegt. Dader Ofen jedoch nicht im Zentrum dieses Hügels zumVorschein kam, bedurfte es mehr Zeit, um festzustellen,dass diese Anlage in die Nordostecke der Steinanlagezu liegen kommt und sogar noch in diesem Viertel44 Mittelalter 16, <strong>2011</strong> /2

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