5 Durchlaufende / Abgeschlossene Forschungsprojekte 2010 ... - DVS
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Forschungskooperationen<br />
Cluster als technologieübergreifende<br />
Forschungskooperationen<br />
Im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)<br />
fördert das BMWi branchenorientierte Projekte von<br />
Mitgliedsvereinigungen der Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />
Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke” e.V. (AiF).<br />
Eine spezielle Ausprägung ist die Fördervariante CLUSTER.<br />
Diese Projektform sieht die Verbindung von parallel durchzuführenden<br />
grundlagenorientierten und angewandten<br />
<strong>Forschungsprojekte</strong>n in einem auf ein übergreifendes<br />
Forschungsziel hin orientiertes Gesamtprojekt vor. Die<br />
Kombination sich inhaltlich ergänzender, ineinander greifender,<br />
jedoch dennoch klar voneinander abgegrenzter Teilprojekte<br />
ermöglicht es, mit der Förderung den gesamten Innovationsprozess<br />
von der Grundlagenforschung bis zur Umsetzung<br />
in neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen<br />
anzusprechen. Im Vergleich zu den Normalvorhaben der<br />
IGF lassen sich mit diesem Forschungswerkzeug noch umfassendere<br />
Synergien für Forschungsstellen und Unternehmen<br />
realisieren. Der interdisziplinäre Ansatz bietet neue Lösungsansätze<br />
insbesondere für klein- und mittelständische Unternehmen.<br />
Realisierung von Forschungskooperationen<br />
durch den <strong>DVS</strong><br />
Im Jahr <strong>2010</strong> hat die Forschungsvereinigung ihr Engagement<br />
bei der Initiierung und Antragstellung von AiF/DFG -<br />
Clustern kontinuierlich erweitert. Die beiden Projekte<br />
„Thermisches Spritzen” und „Lichtbogenschweißen - Physik<br />
und Werkzeug” befinden sich in der laufenden Bearbeitung.<br />
Von drei weiteren eingereichten Projektvorschlägen wurde<br />
ein Antrag bereits bewilligt, zwei Anträge befinden sich<br />
in der Begutachtung beziehungsweise in der Vorbegutachtung.<br />
Ein weiterer Antrag steht unmittelbar vor der Einreichung.<br />
Evaluierung des AiF/DFG-Clusters<br />
„Thermisches Spritzen” durch das RWI<br />
Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />
Technologie (BMWi) befasste sich das Rheinisch-Westfälische<br />
Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) <strong>2010</strong> mit der<br />
Untersuchung von drei Cluster-Vorhaben, die bereits in<br />
der Schlussphase der erweiterten Erfolgskontrolle 2005 bis<br />
2009 Gegenstand begleitender Analysen waren. Bei einem<br />
der drei Projekte handelt es sich um das AiF/DFG-Cluster<br />
„Thermisches Spritzen”, das von der Forschungsvereinigung<br />
initiiert wurde (s. Geschäftsbericht <strong>DVS</strong>-FV 2009 und im<br />
Internet: iot.rwth-aachen.de/index.php?id=1189). Die<br />
Projektlaufzeit endet 2011. Nachfolgend wird das Ergebnis<br />
der Evaluierung des Clusters zusammengefasst dargestellt.<br />
Schnittstellenmanagement zwischen den Teilprojekten<br />
Für die erfolgreiche Zusammenarbeit in einem Cluster-<br />
Projekt sind die Kommunikation und die passgenaue<br />
Abstimmung der einzelnen Arbeitsphasen von besonderer<br />
Bedeutung. Diese Schnittstellen oder Übergabepunkte sind<br />
in der Projektskonzeption vorab zu bestimmen und zeitlich<br />
festzulegen. Sie stellen wichtige Orientierungspunkte für<br />
das Cluster- und das jeweilige Projektmanagement dar. Da<br />
die Schnittstellen und die Kommunikation ein entscheidendes<br />
Kriterium für die Realisierung von Synergieeffekten<br />
der Zusammenarbeit unterschiedlicher Forschungseinrichtungen<br />
darstellt, wurden in der Befragung der Forschungsstellen<br />
durch das RWI diesem Aspekt besondere<br />
Aufmerksamkeit gewidmet. Die Unterscheidung der<br />
Ergebnisse nach einzelnen Cluster-Vorhaben zeigte, dass<br />
in dem Projekt „Thermisches Spritzen“ die Arbeiten besonders<br />
weit fortgeschritten waren. Hier wurde das Plansoll<br />
in 13% der Teilprojekte sogar übertroffen. Auch die<br />
wechselseitigen Bezüge als der Grad der Verzahnung der<br />
einzelnen Teilprojekte waren im Vergleich zu den beiden<br />
anderen Clustern besonders ausgeprägt. 88% der Befragten<br />
im Cluster-Vorhaben „Thermisches Spritzen” gaben an,<br />
ohne jedes einzelne Teilprojekt sei das Gesamtvorhaben<br />
nicht durchführbar.<br />
Rolle der projektbegleitenden Ausschüsse (PbAs)<br />
Die PbAs sind ein wesentliches Instrument zur Sicherstellung<br />
des engen Kontakts zwischen Forschungsstellen und<br />
Unternehmen. Die Präsenz von Unternehmensvertretern<br />
im Projektgeschehen erscheint in den Cluster-Projekten<br />
umso wichtiger, als hier seitens der beteiligten Forschungsstellen<br />
recht unterschiedliche Forschungsinteressen<br />
aufeinander treffen, die es im Hinblick auf die zu lösenden<br />
Innovationsaufgaben zu bündeln gilt. Die PbAs bilden im<br />
günstigen Falle eine ideale Plattform dafür, dass die<br />
Unternehmen (kmU) ihre Erfahrungen, Kompetenzen und<br />
Erkenntnisinteressen in den Forschungsprozess einbringen.<br />
Die Ergebnisse der Umfrage unter den Unternehmen ergaben,<br />
dass insbesondere im Projekt „Thermisches Spritzen”<br />
Unternehmen durch direkte Kontakte zwischen Forschungseinrichtungen<br />
und Industrie für das Engagement im PbA<br />
gewonnen wurden. Befragt nach den bedeutsamsten Motiven,<br />
sich in einem PbA einzubringen, war bemerkenswert,<br />
dass 20% der Unternehmen des PbAs in dem Projekt<br />
„Thermisches Spritzen” sich für die Umsetzung von Normen<br />
und Richtlinien interessiert haben, während dieses bei den<br />
übrigen Cluster-Vorhaben nahezu keine Rolle gespielt hat.<br />
Im Hinblick auf die anwendungsbezogene Zielsetzung der<br />
industriellen Gemeinschaftsforschung ist bedeutsam, ob<br />
die Unternehmen ihre Erwartungen in Bezug auf konkrete,<br />
technische Fragen/Problemstellungen erfüllt sehen.