5 Durchlaufende / Abgeschlossene Forschungsprojekte 2010 ... - DVS
5 Durchlaufende / Abgeschlossene Forschungsprojekte 2010 ... - DVS
5 Durchlaufende / Abgeschlossene Forschungsprojekte 2010 ... - DVS
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5<br />
42<br />
FA 3<br />
Schutzgase mit praxisrelevanten Stickstoffanteilen führen zu keiner signifikanten Beeinflussung des WIG-Lichtbogens und des<br />
Energieeintrags ins Werkstück. Kosten-Nutzen-Betrachtungen verdeutlichen, dass die Gaskosten beim Schweißen nur einen<br />
sehr geringen Anteil an den Gesamtkosten der Schweißfertigung bedingen. Trotz der höheren Gaskosten ergeben sich daher<br />
oft Vorteile besonders bei hoher Schweißzeit und Auslastung von Geräten und Bedienern.<br />
Als logische Schlussfolgerung aus den Simulationsuntersuchungen zum Einfluss von Helium und Wasserstoff wurde ein Prozessgas<br />
„konstruiert“ und getestet, das 70% Helium, 10% Wasserstoff und 20% Argon enthält. Es ermöglicht vor allem bei hohen<br />
Stromstärken eine weitere erhebliche Erhöhung der Schweißgeschwindigkeit. Durch diese Entwicklung wird das Potenzial der<br />
numerischen Simulation zum zielgerichteten Design von Prozessgasen deutlich. Die im Rahmen des Beitrags vorgestellten<br />
Erkenntnisse sowie die entwickelten numerischen Modellansätze lassen sich nun in der Zukunft auch auf andere Verfahren<br />
anwenden, insbesondere das Metall-Schutzgasschweißen.<br />
Bild 1 - Maximale Vorschubgeschwindigkeit mit unterschiedlichen Schutzgasen am Beispiel des Stahls S355 (links)<br />
und Geschwindigkeits- und Temperaturprofil bei Verwendung eines ArHe-Gemisches mit 70% Helium (rechts)<br />
Andreas Ehrich, Sosta GmbH & Co KG: „Ausgehend von den Ergebnissen des Forschungsvorhabens lassen sich für unser<br />
Unternehmen vorteilhafte Ergebnisse ableiten. Im Besonderen durch die Erhöhung des Wasserstoffanteils auf mehr als 10%<br />
lässt sich die Schweißgeschwindigkeit beim mechanisierten WIG-Scheißen hochlegierter Stähle mehr als verdoppeln. Damit<br />
ist es uns möglich, die Effizienz bei der Fertigung längsnahtgeschweißter Rohre zu erhöhen, ohne wesentliche Nachteile an<br />
anderer Stelle in Kauf nehmen zu müssen.”<br />
Michael Wolters, MESSER GROUP GmbH, Technologiemanagement Schweißen & Schneiden: „Die Ergebnisse des Projektes<br />
haben sehr dazu beigetragen, weitere Informationen zu bekommen und Klarheit bezüglich der Wirkung verschiedener<br />
Schutzgaskomponenten im Schweißprozess zu bringen. Bisher bekannte Effekte und Wirkungen sind nun besser verständlich<br />
und lassen sich gezielter einsetzen. Auch Wechselwirkungen durch die Verwendung mehrerer Komponenten lassen sich nun<br />
besser erklären. Die gewonnenen Erkenntnisse werden wir in unsere zukünftige Arbeit gut integrieren können.”