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Kultur - Der Club zu Bremen

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<strong>Der</strong> <strong>Club</strong> <strong>zu</strong> <strong>Bremen</strong><br />

Gertrud Overbeck<br />

Fritz Overbeck: „Mein Garten“ 1906<br />

ein, überlebt dort den Krieg. Gertrud Overbeck besteht danach<br />

ihre Abiturprüfung, wieder in Kiel, studiert dort, außerdem in<br />

Basel und Freiburg, Germanistik und Biologie. Eine Entscheidung<br />

fürs Lehramt, darf man vermuten, aber sie macht sich das<br />

wirklich nicht leicht. Referendarzeit in Lübeck, ein halbes Jahr<br />

in Niebüll, neun Monate am Queen Mary`s College in London.<br />

Vorher hat sie schon einen Sommer auf Island verbracht,<br />

südöstlich von Reykjavik, als Praktikantin und Tramptouristin in<br />

einem landwirtschaftlichen Betrieb. Island, Anfang der Fünfziger,<br />

das ist in ihrer Erinnerung eine Insel voller ungemein<br />

freundlicher Menschen. Lehr- und Wanderjahre: Gertrud Overbeck<br />

erinnert sich gern. Alles liegt bei ihr so weit weg vom Klischee,<br />

wie es nur geht. Sich ausprobieren, mehr für sich und für<br />

andere tun. 1963 wird sie Lehrerin an der Mädchenschule an<br />

der Kirchheide. 1967 ist sie schon wieder weg: Bloomington College,<br />

Indiana, danach Kalamazoo, Michigan. Sogar ihr Beamten-<br />

verhältnis gibt sie auf, erprobt sich später noch einmal an der<br />

Universität, als Linguistikstudentin. Dabei wirkt sie keineswegs<br />

hyperaktiv, ist wohl immer so besonnen gewesen wie heute,<br />

wenn sie <strong>zu</strong>rückblickt und schildert, was ihr so alles im Leben<br />

unterlief, weil sie das so wollte. Am Ende schaute dann doch<br />

wieder ein Lehramt dabei heraus. Ihre einstigen Schüler, nicht<br />

wenige davon sind gut vorangekommen in <strong>Bremen</strong> und in der<br />

Welt, reden durchweg respektvoll von ihr. Sie muss es verstanden<br />

haben, sie für all das <strong>zu</strong> begeistern, was Schüler in der<br />

Regel, weil es vom Erwachsenwerden und von der Verantwortung<br />

handelt, mit Argwohn betrachten. Ach ja: die Bilder. Jahrzehntelang<br />

lehnten sie, in Reihen aufgestellt, an den Wänden im<br />

Haus. Hin und wieder wurde schon mal von einem Museum geredet,<br />

aber meistens hinter vorgehaltener Hand. Was tun mit den<br />

großen Formaten, so ihr Vater, wo es doch keine Wände mehr<br />

gibt, an denen so etwas gezeigt werden sollte. Vielleicht sollte

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