Vorlesen in Familien - elementargermanistik.uni-bremen.de ...
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Zeit? verwechseln und ihm weitere<br />
zu betreuen<strong>de</strong> K<strong>in</strong><strong>de</strong>r überlassen.<br />
� Beispiel: „Ich geh’ gera<strong>de</strong> mal<br />
e<strong>in</strong>kaufen, die Zwill<strong>in</strong>ge spielen<br />
solange im Nebenzimmer!“<br />
Im Sem<strong>in</strong>ar wer<strong>de</strong>n die aufgeführten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
besprochen. Wichtig ist es zu vermitteln, dass<br />
das Schaffen <strong>de</strong>r Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zu <strong>de</strong>n Aufgaben<br />
<strong>de</strong>r VorleserIn gehört und Mut zur Improvisation<br />
zu machen. Vieles lässt sich eben erst vor Ort klären.<br />
Und wenn es beim ersten Mal nicht klappt, dann –<br />
nach <strong>de</strong>m Über<strong>de</strong>nken <strong>de</strong>r Situation und <strong>de</strong>r e<strong>in</strong>getretenen<br />
Schwierigkeiten – beim zweiten Mal.<br />
Die oben genannten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen wer<strong>de</strong>n<br />
gestärkt durch die bewusste Gestaltung <strong>de</strong>s Ortes<br />
geme<strong>in</strong>sam mit <strong>de</strong>m K<strong>in</strong>d und durch die beson<strong>de</strong>re<br />
Behandlung <strong>de</strong>r mitgebrachten Bücher.<br />
I<strong>de</strong>en zur Gestaltung <strong>de</strong>s Ortes<br />
1. Das Türschild als Schutz vor Störungen<br />
Bei <strong>de</strong>r ersten Sitzung basteln VorleserIn und K<strong>in</strong>d geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong> Türschild. Das Schild zeigt <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />
<strong>Familien</strong>mitglie<strong>de</strong>rn, dass die Vorlesestun<strong>de</strong> läuft. Das Türschild bleibt <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Familie und wird zu<br />
Beg<strong>in</strong>n je<strong>de</strong>s weiteren Besuches geme<strong>in</strong>sam an die Türkl<strong>in</strong>ke gehängt. Eltern und K<strong>in</strong>d wer<strong>de</strong>n ermutigt,<br />
das Schild auch weiterh<strong>in</strong> zu benutzen.<br />
2. Das Tuch für <strong>de</strong>n gemütlichen Ort<br />
E<strong>in</strong> schönes buntes Tuch, auf <strong>de</strong>m VorleserIn und K<strong>in</strong>d Platz haben, wird ausgebreitet. So verwan<strong>de</strong>lt<br />
sich <strong>de</strong>r Alltagsort <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en beson<strong>de</strong>ren Raum, von <strong>de</strong>m aus VorleserIn und K<strong>in</strong>d auf die Reise <strong>in</strong>s Land<br />
<strong>de</strong>r Geschichten gehen.<br />
3. Das Licht für die Konzentration<br />
Je nach Gegebenheiten <strong>de</strong>s Raumes ist das Licht e<strong>in</strong>er Stehlampe e<strong>in</strong>em allgeme<strong>in</strong>en Deckenstrahler<br />
vorzuziehen, da es die Konzentration bün<strong>de</strong>lt<br />
Das Anzün<strong>de</strong>n e<strong>in</strong>er Kerze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bunten Glas br<strong>in</strong>gt zur Ruhe und verän<strong>de</strong>rt die Atmosphäre.<br />
Türschild, Tuch und Kerze s<strong>in</strong>d <strong>de</strong>utliche Signale für Anfang und En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s <strong>Vorlesen</strong>s und schaffen e<strong>in</strong>en<br />
e<strong>in</strong>fachen Rahmen, <strong>de</strong>r für alle Beteiligten e<strong>in</strong>fach zu erkennen ist.<br />
I<strong>de</strong>en zur beson<strong>de</strong>ren Behandlung <strong>de</strong>s Buches<br />
1. Die beson<strong>de</strong>re Verpackung<br />
Die VorleserIn br<strong>in</strong>gt die Bücher <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ungewöhnlichen Behälter mit und zelebriert das Ersche<strong>in</strong>en<br />
<strong>de</strong>s Buches.<br />
Beispiele:<br />
� E<strong>in</strong> Hebammenkoffer,<br />
� e<strong>in</strong> Geldsack,<br />
� e<strong>in</strong>e Schatzkiste mit Schloss,<br />
� e<strong>in</strong> alter Koffer...<br />
Die Vorleser<strong>in</strong> sollte e<strong>in</strong>en persönlichen Bezug zur Verpackung haben und e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Geschichte dazu<br />
im Kopf.<br />
Das Öffnen und Auspacken <strong>de</strong>s Buches sollte immer auf gleiche Weise geschehen, um so die Beson<strong>de</strong>rheit<br />
<strong>de</strong>s Beg<strong>in</strong>ns und <strong>de</strong>r Situation zu betonen.<br />
2. Der Überbr<strong>in</strong>ger <strong>de</strong>s Buches<br />
Als Vermittler zwischen K<strong>in</strong>d, Buch und VorleserIn kann auch e<strong>in</strong>e Handpuppe auftauchen, die das<br />
Buch mitbr<strong>in</strong>gt und vorstellt.<br />
Beispiele:<br />
� E<strong>in</strong> Bücherwurm,<br />
� e<strong>in</strong> Elefant mit großen Ohren,<br />
� e<strong>in</strong> Elch, <strong>de</strong>r gerne im W<strong>in</strong>ter liest...<br />
Hierbei ist zu beachten, dass die Handpuppe während <strong>de</strong>s <strong>Vorlesen</strong>s e<strong>in</strong>en Ort hat und nicht e<strong>in</strong>fach so<br />
herumliegt. Ebenso sollte die Handpuppe zum Ausgang <strong>de</strong>s <strong>Vorlesen</strong>s noch e<strong>in</strong>mal „lebendig“ wer<strong>de</strong>n.<br />
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