Untitled - Deutsche Gesellschaft für Völkerkunde
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Ankündigungen<br />
zeigen sie häufig ohne erklärende Texte oder Fotografien und stellen ihre<br />
ästhetischen Aspekte heraus, um ihre Gleichwertigkeit mit den Hervorbringungen<br />
westlicher Kunst zu unterstreichen. Diese Veränderung konventioneller<br />
Ausstellungskonzeptionen ist als eine Neu-Aneignung der musealen<br />
Objekte zu verstehen, die den Gegenständen neue Bedeutungen zuweist.<br />
In den Plenumsbeiträgen soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit<br />
Kuratorinnen und Kuratoren dieses Konzept <strong>für</strong> legitim halten und welche<br />
Grenzen sie <strong>für</strong> eine solche Praxis der Aneignung sehen. Dazu gehört z. B.<br />
die Frage, ob und in welcher Weise die entsprechenden Ausstellungstechniken<br />
mit den Betroffenen, also den Produzenten oder Nutzern der Objekte,<br />
im Vorfeld besprochen werden. Beispielsweise haben sich Museen in<br />
der jüngeren Vergangenheit oft über indigene religiöse Tabus hinweggesetzt<br />
und Konflikte schon dadurch verursacht, daß sie, dem neuen Konzept<br />
folgend, alle musealen Objekte unterschiedslos präsentierten.<br />
Eingeladene Referenten: Viola König (Berlin), Klaus Peter Köpping (Berlin),<br />
Klaus Schneider (Köln), Jean Hubert Martin (Paris)<br />
Plenarveranstaltung III:<br />
„wohin treibt die ethnologie?“<br />
Organisation: Karl-Heinz Kohl<br />
Absicht der Plenarveranstaltung ist es, einigen Vertretern des Faches, die<br />
den ethnologischen Diskurs im deutschsprachigen Raum in den 1980er<br />
und 90er Jahren maßgeblich bestimmt haben, Gelegenheit sowohl auf eine<br />
persönliche Rückschau als auch auf eine Darlegung möglicher zukünftiger<br />
Perspektiven der Ethnologie zu geben. Daß sie trotz ihres beträchtlichen<br />
Einflusses akademische Positionen eher an der Peripherie der Disziplin<br />
wahrgenommen haben, verbürgt eine anthropologische Distanz, die sie<br />
gleichermaßen als Teilnehmer wie als Beobachter jüngerer Entwicklungen<br />
erscheinen läßt. Zentrale Themen der Tagung wie „Anpassung“ und „Camouflage“<br />
sollen mit Hilfe der Teilnehmer dieser Diskussionsrunde auch<br />
auf die eigene Fachgeschichte bezogen werden.<br />
Podiumsdiskussion mit: Michael Oppitz (Berlin), Ivo Strecker (Mainz),<br />
N.N.