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Untitled - Deutsche Gesellschaft für Völkerkunde

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Zu solchen Praxen können unter anderem gehören:<br />

Mitteilungen der DGV 145<br />

• (nationale oder internationale) Interventionen, Gerichtsverfahren oder<br />

Wahrheitsfindungskommissionen und deren Implementierung in und<br />

Anpassung an lokale Kontexte (z. B. Südafrika, Australien),<br />

• die selektive Kombination von internationalen, nationalen und lokalen<br />

Schlichtungsstrategien (z. B. Osttimor, Australien),<br />

• der Einsatz lokaler Konfliktlösungsmechanismen und deren Adaption<br />

an internationale Standards (z. B. Ruanda),<br />

• der deklariertermaßen ausschließliche Rekurs auf „traditionelle“<br />

Schlichtungsverfahren in bewußter Abgrenzung zu exogenen Strategien<br />

(z. B. Mosambik, Indonesien).<br />

Der Fokus des Panels liegt dabei weniger auf den divergierenden Rechtsverständnissen<br />

oder einzelnen konflikttheoretischen Erklärungsansätzen,<br />

sondern auf einer Bestandsaufnahme zum Thema „Konflikt und neue Normalität“,<br />

die zwei Ziele verfolgt: Zum einen soll sie Einblicke in die Vielfalt<br />

der innovativen Reaktionen auf außergewöhnliche Konflikte und deren<br />

kulturspezifischer Prägung gestatten, zum anderen soll sie die tatsächlich<br />

praktischen und grundlegenderen Konsequenzen thematisieren, die sich<br />

aus den massiven Brüchen im Alltag und den folgenden Aneignungen,<br />

Anpassungen, Umdeutungen und Wiederbelebungen von Vorstellungen,<br />

Konzepten und Praxen ergeben.<br />

Für das Panel sind Beiträge herzlich willkommen, die anhand von empirisch<br />

fundierten Fallbeispielen Einblicke in die Bandbreite der soziokulturellen<br />

Grundlagen, der konzeptuellen Voraussetzungen und der diversen<br />

Praxen im Umgang mit „neuen konfligären Herausforderungen“ gewähren<br />

und auf dieser Grundlage dann tragfähige theoretische Reflektionen zu gesellschaftlich<br />

facettenreichen (Re-)Konstruktionen von „Normalität“, und<br />

im Spezialfall „Frieden“, anstellen.<br />

Dr. Birgit Bräuchler, Institut <strong>für</strong> Ethnologie, Goethe-Universität Frankfurt,<br />

Grüneburgplatz 1, D-60323 Frankfurt am Main (birgitbraeuchler@gmx.net)<br />

Dr. Britta Duelke, Frobenius-Institut, Goethe-Universität Frankfurt, Grüneburgplatz<br />

1, D-60323 Frankfurt am Main (Duelke@em.uni-frankfurt.de)

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