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Einige grundsätzliche Überlegungen zum Verhältnis von ...

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184 Harald Bichlmeierlem darauf zurückzuführen sein dürfte, dass sie, falls sie überhaupt eineAusbildung in Indogermanistik genossen haben, diese meist nur in ihrerdamals etablierten, klassischen Vorkriegsgestalt kennengelernt haben.3 Fallbeispiele3. 1 IlmWeiter oben wurde bereits die Problematik einiger ,klassischer ‘ Wurzelansätzeangesprochen, darunter fand sich auch die Wurzel *el‐/ol‐. Dieseäußerst gern herangezogene Wurzel findet sich nun nach gängiger Lehrmeinungauch in den Namen zweier bayerischer Flüsse, der Iller 37 (mitden ältesten Belegen Hilara, Hyler [10. Jh.], Ilara [1059], Hillara [1155]) – aufdiesen Flussnamen sei an anderer Stelle eingegangen 38 – und der Ilm 39 (mitden ältesten Belegen Ilmina [765 – 767, Kopie <strong>von</strong> 824 etc.], Ilma [820/ 821,Kopie des 11. Jhs.], Ilmim [912 – 932, Kopie des 11. Jhs.]). In Deutschland gibtes drei weitere Flüsse mit Namen Ilm, einen da<strong>von</strong> auch in Thüringen mitden zugehörigen ONN Ilmenau und Stadtilm. Hier sind die ältesten Belegefür den Fluss 1029 Ylmeum fluvium, 1269 in fluvio Ylmina, 1481 die Ilmen, fürdie Stadt Ilmenau 1273 Ilmina, 1306 Ilmena, 1324, 1341, 1343 Ylmena. 40Sowohl für die bayerische wie für die thüringische Ilm wurden bislangzwei <strong>grundsätzliche</strong> Lösungen vorgeschlagen, eine germanische und einealteuropäische. Die beiden Vorschläge erfordern zunächst eine je unterschiedlicheSegmentierung: Ist der FlN germanisch, ist Ilm‐ina zu trennen,ist er alteuropäisch, muss Il‐mina getrennt werden. Im ersten Falle handeltes sich um einen ‚Ulmen(-fluss)‘, im zweiten um ‚fließendes (Wasser)‘o. Ä. Diese Form wird traditionell zu idg. *el‐/ol- gestellt. Beide Lösungenseien kurz dargestellt und bewertet:Zunächst zur germanischen Variante 41 : Das Althochdeutsche kennt einSubstantiv elm st. m., elmo sw. m. ‚Ulme‘, des Weiteren ab dem 12. Jh. in237 Krahe 1964, 37; LBO 188 f., weiters auch in den ONN Illereichen und Illertissen, ebenda189 f.38 Ausführlich zur Problematik der bisherigen etymologischen Erklärungsversuche vgl.Bichlmeier 2010, 26 – 32.2 3 239 Krahe 1963, 325; 1964, 36; LBO 190, LBO 122, weiters im ON Ilmmünster, vgl. LBO3190, LBO 122.40 Vgl. Fischer 1956, 42 f., Ulbricht 1957, 244, Eichler / Walther 1986, 139 f., 258.41 Für diese spricht sich auch Walther (2004, 26) aus, ohne jedoch Angaben zur Wortbildungzu machen.

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