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Einige grundsätzliche Überlegungen zum Verhältnis von ...

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192 Harald Bichlmeierder Gestalt *‐és‐e (‐h 2)‐ > urgerm. *‐isa /ō‐ kann eigentlich nur <strong>von</strong> einempro terokinetisch flektierenden s‐Stamm Nom. *KéK‐os, Gen. *KK‐és‐s (inder Regel umgebaut zu *Kek‐és‐es) abgeleitet sein. Weiters kann theoretischthematisiertes adverbielles idg. *‐ís (vgl. ai. āvís ‚sichtbar ‘) > *‐ís‐o- vorliegen,das aber für das Germanische sonst nicht nachzuweisen ist. Ebensounwahrscheinlich für das Germanische dürfte eine tertiäre Thematisierungzu einem sekundär in einen neutralen s‐Stamm überführten i‐Stamm sein(also *‐i- + *‐s- + *‐o‐), <strong>zum</strong>al solche sekundären s‐Stämme zu i‐Stämmenim Germanischen nicht zu belegen sind. Am wahrscheinlichsten erscheintes noch, mit einer sekundären so-Ableitung zu einem i‐Stamm aus dem‚Caland-Wackernagelschen-Suffixsystem‘ 63 zu rechnen. Diese zeigen in derRegel Schwundstufe in der Wurzel und im Altindischen und Griechischen(das aber hinsichtlich seines geneuerten Akzentsystems hier nicht aus sagekräftigsein muss) öfter auch Betonung des *‐i‐, vgl. ai. r̥jíśvan- ‚schnelleHunde habend‘, gr. ἀργίπους ‚schnellfüßig ‘. Diese ursprünglich wohlsubstantivischen i‐Stämme waren auch die Grundlage sekundärer Ableitungenauf *‐mo‐/‐no‐/‐ro- und seltener auch *‐so- und dürften somit in einerReihe <strong>von</strong> in einigen indogermanischen Einzelsprachen fortgesetztenSuffixkonglomeraten der Gestalt *‐imo‐, *‐ino‐ etc. vorliegen (man vgl. etw adas recht häufige lit. ‐ìnas). Da nun <strong>zum</strong> Caland-System gerade auch eineReihe <strong>von</strong> Farbadjektiven gehörten (*ǵ h l̥h 3‐ró- > gr. χλωρός ‚gelb, grün‘,*h 1rud h ‐ró‐ > gr. ἐρυθρός, lat. ruber ‚rot ‘ [neben *h 1reu̯d h ‐i‐d h h 1‐e /o- > lat.rūbidus]), wäre zu überlegen, ob nicht eine derartige Bildung auch in deno. g. Baum- und Pflanzennamen vorliegt. Problematisch bleibt dabei aber,dass diese i‐Stämme schwundstufig sein sollten, eine Bedingung, die weder*(h 1) elísah 2- noch *alísah 2‐ noch *políseh 2- erfüllen. Sollte die Herleitungdes Suffixes das Richtige treffen, müsste also mit sekundärer Vollstufe inder Wurzel gerechnet werden. 64Zusammengefasst heißt das: Die germanische Form der Baumnamenkann man durchaus vernünftig rekonstruieren, das darin enthaltene Suffixwidersetzt sich vorerst einer eindeutigen Herleitung, die sich mit Erscheinungenin anderen indogermanischen Sprachen korrelieren ließe. Solltetatsächlich in der Ilisana der Baumname *(h 1)elísah 2- ‚Rotbaum‘ stecken,müsste <strong>von</strong> diesem dann noch eine adjektivische no‐Ableitung gebildet63 Vgl. dazu etwa den Überblick in Bichlmeier 2008a, 238 –244 und die dort angeführtezahlreiche ältere Literatur.64 Für Hinweise zu einigen dieser Möglichkeiten danke ich meinem Kollegen SergioNeri.

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