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Einige grundsätzliche Überlegungen zum Verhältnis von ...

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194 Harald Bichlmeierausgegangen (das neben germ. * fel‐u- + ‐ō‐ > nhd. Felb (e) 72 stünde). Zurselben Form gelangt auch Bammesberger (2005/ 06, 20, 22), ordnet sie aberder Wurzel idg. *pleh 1- ‚sich füllen, voll werden‘ 73 zu. Auch wenn er daraufnicht eingeht, ist seinen Ausführungen zu entnehmen, dass er mit eineradjektivischen Bildung rechnet. Anzunehmen wäre wohl eine Bedeutung‚Fülle habend‘ o. Ä. Er präzisiert seinen Vorschlag auch noch weiter hinsichtlichdes Akzents, auf den Mauch gar nicht eingeht, und setzt genauerFilusa < germ. * fel‐u‐s‐ō‐ < idg. *pelh 1‐ú‐s‐eh 2- an. Nur ausgehend <strong>von</strong> einerso akzentuierten Form ist das erhaltene ‐s‐ der Belege zu rechtfertigen unddas Ausbleiben der Konsonantengemination durch Laryngal zu erklären,die im Germanischen nach betontem Vokal stattfinden hätte sollen (idg.*VŔHV > germ. *VRRV ) 74 . Gleiches gilt natürlich hinsichtlich des Akzentsauch für die Vorform <strong>von</strong> Filisa.Dieser Vorschlag birgt aber ein Problem hinsichtlich der Wortbildungin sich: Sind schon sekundäre s‐Stämme zu alten u-Stämmen im Germanischenkaum zu belegen (einziges Beispiel eines us‐Stamms im Germanischenscheint ahd. kilbur ‚Kalb‘ zu sein), scheinen thematische Weiterbildungenzu diesen us‐Stämmen mit der Ausnahme <strong>von</strong> ahd. chilburra‚Mutterlamm‘ überhaupt nicht mehr vorzukommen. Im Gotischen begegnenlediglich noch fünf Substantive mit dem Suffix germ. *‐snō‐/‐znō‐, <strong>von</strong>denen zwei, filusna ‚Vielheit, Menge‘ und barusna ‚Verehrung‘, Weiterbildungen<strong>von</strong> urgermanischen u‐Stämmen sein könnten. 75Für den anderen Beleg aus dem 9. Jh., Filisa, geben Bammesberger undMauch zwei verschiedene Erklärungen: Entweder handelt es sich um eine72 Vgl. dazu EWAhd II, 132 f. ahd. felawa, felawo ‚Weide‘: Einigkeit über die Wurzel, ausder germ. *felu̯ō(n)- gebildet wurde, konnte bislang nicht erreicht werden. Neben demo. g. *pel- ‚Sumpf‘ ist genauso gut *pel- ‚grau, fahl‘ und *pel- ‚biegen, winden‘ denkbar.Die letztgenannte Wurzel scheint indes außer in dem Zitat im EWAhd nicht rechtgreifbar zu sein. Man wird mit den beiden nominalen Wurzeln Vorlieb nehmen müssen.Eine Entscheidung scheint mir hier aber aufgrund der Homonymität der Wurzelnnicht möglich zu sein. Man hat es hier eher mit einer Geschmacksfrage zu tun. –In eine ähnliche Richtung ging auch schon die Erklärung <strong>von</strong> Vils < *felwisa ‚Weidenbach‘,die Schnetz vorgeschlagen hat (zitiert bei Bach 1953, 206, Schmid 1962, 65 undSnyder 1965, 200 f.). – Ebenso wie Mauch 2003/ 04 urteilt auch wiederholt Greule2007, 59 f. [2000], 80 [2004 bzw. 2005] , 153 f. [2002], 166 f. [2000].273 LIV 482 f.74 Vgl. zu diesem Lautgesetz ausführlich und mit zahlreichen Beispielen Müller 2008,88 – 95.75 Casaretto 2004, 374 – 377.

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