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Einige grundsätzliche Überlegungen zum Verhältnis von ...

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196 Harald Bichlmeier*pleH- nicht völlig ausgeschlossen werden, mögen sie nun ‚bleich‘, ‚grau‘,‚Sumpf ‘, ‚fließen‘ etc. bedeuten.Dass man es mit einer ursprünglich nicht wurzelbetonten Bildung zutun hat, eröffnet aber gleich wieder ein Problem hinsichtlich der geradeangeführten beiden Bildungen als Partizip Perfekt Aktiv und des Komparativs:Beide Formationen trugen natürlich ebenfalls nie den Akzent aufdem schwundstufigen Suffix. Sie dürften somit ausscheiden.Unter den genannten Wurzeln würde sich etwa idg. *pel- ‚grau‘ anbieten77 , aber auch weitere Anschlüsse (s. o.) bleiben denkbar. Und ebensowenig auszuschließen ist natürlich auch, dass die beiden Flussnamen ebenunterschiedliche Etymologien aufweisen.Was nun die Form Filisa angeht, könnte man vielleicht wieder auf dasoben unter 3. 2 besprochene Suffixkonglomerat idg./ vorurgerm. *‐íso/ah 2‐ >germ. *‐isa /ō- verweisen. Sollte auch hier dieses Suffix vorliegen, dürfte diegerade genannte Wurzel idg. *pel- ‚grau‘ vielleicht sogar die wahrscheinlichereWahl darstellen. Der Weg der Entstehung der Form wäre demoben vorgeführten parallel. So, wie idg. *(h 1) elísah 2- ‚Rotbaum‘ bedeutet,wäre dann *pelísah 2- eben der ‚Graufluss‘. Eine in Anlehnung an das o. g.,aus den Angaben bei Anreiter /Chapman/ Rampl (2009, 537 ) erschlosseneRekonstrukt idg. *pelh 1isah 2‐, angesetzte Form idg. *pelh 1ísah 2‐ würdeim Germanischen lautlich <strong>zum</strong> selben Ergebnis führen wie idg. *pelísah 2‐,stellt aber, da idg. *‐íso/eh 2‐ offenbar in erster Linie zur Ableitung <strong>von</strong> Substantivenaus Farben bezeichnenden Wurzeln dient, m. E. eine wenigergut zu motivierende Lösung dar.Die vorgenannten Ausführungen treffen zu einem Großteil auch aufden steirischen Gewässer-, Tal- und Siedlungsnamen Pöls (Bez. Judenburg),860 ad Pelisam, 890 Pelissa zu, 78 der bislang mit den o. g. GewNNFils, Vils – so weit ich sehe – nur einmal gemeinsam behandelt wurde, 7977 Vgl. IEW 804 f.78 Vgl. ANB 128; Lochner <strong>von</strong> Hüttenbach 2008, 23. Ausführlich zu weiteren früherenVorschlägen zur Etymologisierung und sich daraus ergebenden Verbindungen mitanderen GewNN vgl. Windberger-Heidenkummer 2008, 139 –141. – Anreiter (2001,250 mit Anm. 911) spricht sich für den Namen dieses Flusses für Ableitung <strong>von</strong> derWurzel idg. *pelh 1‐ aus und stellt so auch einen Zusammenhang mit dem alten Namendes Balaton, Pelso, her. Eine Rekonstruktion bietet er nicht, scheint aber vielleicht sogarmit *pelh 1‐so/ā‐ zu rechnen. Auch gewinnt man den Eindruck, dass er das Hydronymvom Oikonym trennt, was mir aber schwer vorstellbar scheint und vielleicht nurein der wenig expliziten Ausdrucksweise geschuldeter Eindruck ist.79 Vgl. Schmid 1962, 64 – 66: Sie führt die Verbindungen mit dem Baumnamen ahd.

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