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Orwetoveni, der im Jahr 2002 begann, mit knapp 400.000 Euro durch das Bundesministerium<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.<br />
Foto: SODI<br />
Die zukünftigen Hausbesitzer sind mehrheitlich Landflüchtlinge, die sich in Orwetoveni angesiedelt<br />
haben. Es sind Menschen unterschiedlicher Ethnien. Ihr Einkommen liegt unterhalb<br />
der Armutsgrenze. Von diesem wenigen Geld sparen sie Minibeträge, um die Eigenfinanzierung<br />
von 15 Prozent für ihr zukünftiges Heim aufzubringen. Ein komplettes Haus kostet etwa<br />
800 Euro und wird hauptsächlich durch Spenden finanziert.<br />
Doch nicht nur mit Geld sind die künftigen Besitzer am Haus beteiligt. Sie helfen beim Bauen<br />
mit und produzieren in der projekteigenen Werkstatt unter fachmännischer Anleitung sowohl<br />
die Lehmbausteine als auch die Dachziegel, die später gebraucht werden. Damit eignen sie<br />
sich handwerkliche Fähigkeiten an, die es ihnen ermöglichen, sich und anderen zu helfen.<br />
(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 22.02.2008)<br />
Namibia<br />
Situation und Zusammenarbeit<br />
Mai 2008<br />
Namibia wird zwar in die Gruppe der Länder mit mittlerem Einkommen eingestuft, aber<br />
kaum irgendwo auf der Welt sind die Einkommen so ungleich verteilt wie dort. Während die<br />
Hälfte der Bevölkerung mit zehn Prozent des Durchschnittseinkommens auskommen muss,<br />
verdienen die reichsten fünf Prozent im Schnitt fünfmal so viel wie das Durchschnittseinkommen.<br />
Dies hat zu einer Spaltung der Gesellschaft geführt, die nach wie vor sehr deutlich<br />
entlang ethnischer Zugehörigkeiten verläuft. Europäischstämmige Einwohner und eine neue<br />
schwarze Mittelschicht können oft einen europäischen Lebensstandard pflegen, während weite<br />
Teile der Bevölkerung in extremer Armut leben.<br />
Diese gesellschaftliche Spaltung zu überwinden, ist die große Herausforderung der Entwicklungszusammenarbeit.<br />
Weitere Schwerpunkte sind die Probleme der Landverteilung, die<br />
Knappheit der natürlichen Ressourcen und die Empfindlichkeit von Natur und Umwelt, die<br />
fehlenden Arbeitsplätze – die Arbeitslosigkeit liegt offiziell bei rund 35 Prozent – und die ungenügende<br />
Ausbildung.<br />
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