zeit online | weblog
zeit online | weblog
zeit online | weblog
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Wir haben lange darauf gehofft“, kommentiert Andreas Herrle, Vorsitzender der namibischen<br />
Juweliersvereinigung (JASSONA), die Einigung auf AZ-Nachfrage. Hintergrund ist der Teil<br />
des Kontrakts, der die Gründung der Firma Namibia Diamond Trading Company (NDTC)<br />
vorsieht. Das Unternehmen, an dem Namibia und De Beers zu jeweils 50 Prozent beteiligt<br />
sind, soll sich um Schätzung, Sortierung, Verkauf und Vermarktung der in diesem Land geförderten<br />
Diamanten kümmern. Damit wird erstmals der Handel mit Diamanten „made in<br />
Namibia“ möglich, die als solche ausgewiesen werden können. Herrle sieht darin einen klaren<br />
Verkaufsvorteil.<br />
Hat nichts an seiner Attraktivität verloren: der Diamant, hier im Bearbeitungsprozess in einer namibischen<br />
Schleiferei. Bald schon wird man wissen, ob dieser Stein ein Diamant „made in Namibia“ ist.<br />
„Viele Kunden fragen nach Diamanten, die in Namibia gefördert und geschliffen wurden“,<br />
sagt er und verweist auf die immer noch vorhandene Angst von Käufern vor „Blutdiamanten“.<br />
Ein Diamant aus Namibia sei nicht nur „ein gutes Marketinginstrument“, so der JASSONA-<br />
Vorsitzende, sondern würde durch die erwartete Aufstockung des Bestandes bei den Schleifereien<br />
auch die Arbeit der hiesigen Juweliere deutlich vereinfachen.<br />
„Früher wurden viele Diamanten aus Südafrika bezogen, was unsicher, kompliziert und teuer<br />
war. Seit es die Schleifereien in Namibia gibt, kaufen wir direkt von denen – das geht schneller,<br />
ist einfacher und sicherer“, erklärt Herrle. Und weiter: „Es ist wichtig, dass wir die Diamanten<br />
vor Ort haben – das garantiert eine größere Auswahl, macht das Geschäft fl exibler<br />
und das Produkt für den Kunden preiswerter.<br />
„Seinen Angaben zufolge würden hier etwa 60 Prozent der Diamanten an Touristen verkauft,<br />
die oft keine Zeit zum Warten hätten und den Stein möglichst noch vor Ort angepasst, verändert<br />
oder eingefasst haben möchten. Wenn das größere Angebot einen wachsenden Bedarf<br />
nach sich zieht, rechnet Herrle mit einem regelrechten Schub für die Schmuckindustrie in diesem<br />
Land.<br />
Nach Ansicht von Bergbauminister Erkki Nghimtina bringe die neue Vereinbarung „bedeutende<br />
Vorteile für die wirtschaftliche Entwicklung Namibias“ mit sich. Die „absoluten Gewinner“<br />
seien die hiesigen Diamantschleifereien, die mit mehr Auslastung rechnen dürfen.<br />
Nur drei Tage nach Vertragsunterzeichnung hatte Nghimtina erklärt, dass alle ausstehenden<br />
Lizenzen und neu eingehenden Anträge für namibische Diamantschleifereien bis auf Widerruf<br />
6