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75 Jahre evangelische Kirche Stetten/Filder 1934 – 2009

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<strong>Stetten</strong>er Köpfe<br />

Theophil Wurm<br />

Der Namensgeber<br />

Lange ist im <strong>Kirche</strong>ngemeinderat darüber nachgedacht<br />

worden, ob das neue Gemeindehaus<br />

einen Namen haben sollte oder nicht, und wenn<br />

ja, nach wem es benannt werden sollte. Das war<br />

kein einfacher Entscheidungsprozess. Am<br />

Anfang stand der Name des Dichter pfarrers<br />

Albrecht Goes. Das Thema war mehrfach auf der<br />

Tages ordnung und wurde immer wieder vertagt.<br />

Irgendwann war damit Schluss. Am 22. Juli 1980<br />

vermeldet das KGR-Protokoll unter Punkt 3.<br />

„Name des Gemeindehauses. Folgende Namen<br />

sind vorgeschlagen: Albrecht Goes, Theophil<br />

Wurm, Paul Gerhard, Martin Luther. Nach einer<br />

lebhaften Debatte ergehen … folgende<br />

Beschlüsse: 1. Das ev. Gemeindehaus bekommt gleich einen Namen<br />

(d.h. keine weitere Vertagung der Entscheidung mehr). 2. Die Person<br />

soll einen Bezug zur Gemeinde haben. 3. Das neue Gemeindehaus<br />

soll Theophil-Wurm-Gemeindehaus heißen.“ Und so geschah es.<br />

<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>Stetten</strong> · <strong>Stetten</strong>er Köpfe 15<br />

Wer war dieser Mann? Theophil Wurm wurde 1868 in Basel, wo sein<br />

Vater theologischer Lehrer am Missionsseminar war, geboren. Seine<br />

kirchliche Laufbahn begann 1892 in Echterdingen als Parochialvikar<br />

für <strong>Stetten</strong>. Nach verschiedenen Aufgaben in der württembergischen<br />

<strong>Kirche</strong> wurde er 1927 Prälat in Heilbronn und zwei <strong>Jahre</strong> später mit 61<br />

<strong>Jahre</strong>n zum <strong>Kirche</strong>npräsidenten gewählt. Dieses Amt wurde 1933 in<br />

„Landesbischof“ umbenannt. Wurm übte dieses Amt bis 1948 aus.<br />

Da war er 80 <strong>Jahre</strong> alt und hatte die Landeskirche mit Mut und<br />

Geschick durch die Wirren der Nazizeit und des Krieges geführt. Als<br />

erster Bischof hatte er 1940 gegen das Euthanasieprogramm protestiert<br />

und 1943 auch gegen die Judenverfolgung. Nach dem Krieg<br />

gehörte er zu den Initiatoren des „Stuttgarter Schuldbekenntnisses“<br />

und er war Mitbegründer der Evangelischen <strong>Kirche</strong> in Deutschland. Er<br />

starb 1953.<br />

Sein Bezug zur Gemeinde <strong>Stetten</strong>: <strong>1934</strong> weihte er die <strong>Kirche</strong> ein. Und<br />

der Bodelschwingh-Kreis trägt sein Eintreten für behinderte<br />

Menschen während des Dritten Reiches weiter.<br />

Klaus Zöller<br />

M E I N U N G E N<br />

Welche Eigenschaftsworte<br />

oder welche<br />

Farbe würden Sie mit<br />

der <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />

<strong>Stetten</strong> in Verbindung<br />

bringen?<br />

Bunt.<br />

Welches Erlebnis in<br />

der Gemeinde ist<br />

Ihnen in Erinnerung<br />

geblieben?<br />

Die Gemeindefreizeit<br />

2008 in Selbitz.<br />

Kooki Kramme

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