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75 Jahre evangelische Kirche Stetten/Filder 1934 – 2009

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16 <strong>Stetten</strong>er Köpfe · <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>Stetten</strong><br />

<strong>Stetten</strong>er Köpfe<br />

Albrecht Goes<br />

Vikar, Spendenwerber, Dichter<br />

Vikare kommen und gehen. Denn sie sind<br />

jung und stehen noch am Anfang ihrer<br />

jeweiligen kirchlichen Laufbahnen, die in<br />

ganz anderen Gemeinden enden. Manche<br />

Namen haben sich ins Gedächtnis eingeschrieben,<br />

andere weniger. Vikare waren<br />

früher jünger als heute und blieben nicht so<br />

lange wie heute. Das liegt an den veränderten<br />

Zeiten und Umständen.<br />

Albrecht Goes war 22 <strong>Jahre</strong> alt, als er im<br />

Laufe des <strong>Jahre</strong>s 1930 nach Echterdingen<br />

eingewiesen wurde. Und er blieb nur ein<br />

Jahr, um danach Stadtvikar an der<br />

Stuttgarter Martinskirche zu werden. Aber<br />

dieses eine Jahr in Echterdingen war entscheidend. Für <strong>Stetten</strong>. Denn<br />

der Vikar hatte hier in <strong>Stetten</strong>, Hof und Weidach sozusagen seinen<br />

eigenen „Seelsorgebezirk“. Und den nahm er sehr ernst. Gottes dien -<br />

ste fanden im ehemaligen Rathaus, der damaligen Schule, statt. Da -<br />

zu kam der Vikar zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Einmal, heißt es, sei<br />

er an der Schule vorbeigeradelt, weil er im Kopf mit einem Problem<br />

befasst gewesen war.<br />

Die Gottesdienste in den Schulbänken waren kein Zustand. Der Ober -<br />

kirchenrat in Stuttgart hatte einen Kirchbau genehmigt unter der<br />

Maß gabe, dass <strong>Stetten</strong> einen Eigenbeitrag von 8.000 Mark aufbringen<br />

müsse.<br />

Hier warf sich der Vikar Goes ins Zeug und startete im Februar 1931<br />

in der Beilage zum Ev. Gemeindeblatt eine Spendenwerbeaktion.<br />

Zunächst stellte er fest, dass mehr als die Hälfte der erforderlichen<br />

Summe durch jahrelanges Sammeln schon zusammengekommen<br />

war. Aber: „Wir kommen bis in einem Jahrzehnt nicht zum Ziel, wenn<br />

wir so, heut einen Schritt, morgen einen, weitertrotteln. Wir kommen<br />

nur so weiter, daß sich alle, ich will einmal sagen, alle Zwanzig- und<br />

Mehrjährigen ganz persönlich in einer aufrichtigen Stunde fragen:<br />

was habe ich für den Kirchbau getan? was will ich führ ihn tun? Wir<br />

haben <strong>–</strong> rechnet mit! <strong>–</strong> über 500 Wahlberechtigte, wir haben über<br />

180 Haushalte. Wir brauchen 3500 M. Wie kann diese Summe ge -<br />

sam melt werden? Nicht markweise: das merken wir an der <strong>Kirche</strong>n -<br />

steuer, daß das schwer geht, und da können wir keine zweite Auflage

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