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75 Jahre evangelische Kirche Stetten/Filder 1934 – 2009

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18 <strong>Stetten</strong>er Köpfe · <strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>evangelische</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>Stetten</strong><br />

<strong>Stetten</strong>er Köpfe<br />

Margot Dalferth<br />

Zupackend und durchsetzungsfähig<br />

Der Begriff „burn out syndrom“ war vor 40 <strong>Jahre</strong>n noch<br />

nicht geläufig. Doch das, was er ausdrückt, gab es damals<br />

schon längst: dass Menschen durch Überforderung krank<br />

wurden. Mütter vor allem. Nicht selten auf Bauernhöfen,<br />

wo neben der Landwirtschaft und der Fürsorge für die<br />

Kinder die Frauen zu kurz kamen. Margot Dalferth, selbst<br />

Mutter von „vier Buben“, sah das, griff ein, organisierte<br />

Nachbarschaftshilfe, vermittelte Kuren in Mütter kur -<br />

heimen. Anschließend gingen die Frauen dann in ihren<br />

Mütterkreis, dankbar, zum Erfahrungsaustausch, zum<br />

Auftanken. Der Kreis hatte über Jahrzehnte Bestand.<br />

Margot Dalferth, geb. Kneißler, 1924 in Stuttgart geboren, war von<br />

Beruf Kinderkrankenschwester im Karl-Olga-Krankenhaus, dem vom<br />

Volksmund so genannten „Olgäle“. Im Jahr 1955 zog sie mit ihrer jungen<br />

Familie in die Erlachsiedlung. Das war damals der Rand von<br />

<strong>Stetten</strong> mit einer vielseitigen Bevölkerung unterschiedlichster<br />

Herkunft, die mit sich und mit den Alteingesessenen Beziehungen<br />

aufbauen musste. Für Frau Dalferth war das eine Herausforderung.<br />

Sie war jung und dynamisch. Sie engagierte sich, wo immer sie eine<br />

Not wendigkeit sah. Dadurch hat sie zeitweise auch die <strong>Kirche</strong>n ge -<br />

meinde ganz schön durcheinander gewirbelt. Mit ihren Aktivitäten. In<br />

der Seniorenarbeit. In der Arbeit mit behinderten Menschen im<br />

Bodelschwingh-Kreis. Im <strong>Kirche</strong>ngemeinderat, in den sie immer wieder<br />

mit hoher Stimmenzahl hinein gewählt wurde. Im Engagement<br />

für den Fröbel-Kindergarten und das Gemeindehaus.<br />

Sicherlich war sie keine einfache Frau. Aber hätte sie sonst so viel<br />

bewegt und bewirkt? Sie hat manche Auszeichnung erhalten, u.a.<br />

das Kronenkreuz in Gold der Diakonie und das Bundesverdienstkreuz.<br />

Nach der Genesung von einem Schlaganfall gab sie ihren<br />

Führerschein zurück. Margot Dalferth starb im Jahr 2006 und wurde<br />

auf dem <strong>Stetten</strong>er Waldfriedhof beigesetzt.<br />

Klaus Zöller

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