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Bürgerinformation Nr. 3 - Mattsee

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26 <strong>Mattsee</strong> Information<br />

Einladung zu einer Bürgerdiskussion<br />

über das Kapitel „Fremdenverkehr“ für<br />

die Gemeindechronik am Donnerstag,<br />

4. März 2004 um 19.30 Uhr<br />

Was veranlasste die hochfürstliche<br />

Regierung zu der im Vormonat veröffentlichten<br />

Specification (Erhebung)?<br />

Der spanische Habsburger Karl II<br />

setzte anstatt Erzherzog Karl, den<br />

französischen Prinzen Philipp von<br />

Anjou, der Enkel Ludwig des XIV., als<br />

Nachfolger ein. Dies kam einer<br />

Kriegserklärung an Wien gleich. Der<br />

Spanische Erbfolgekrieg (1701 – 1714)<br />

war die Folge. Er entwickelte sich beinahe<br />

zu einem Weltkrieg.<br />

Unter der Führung des Prinz Eugen<br />

von Savoyen wurden siegreiche<br />

Schlachten geschlagen, die Österreichs<br />

Macht in Europa festigten und<br />

erweiterten. Österreichs Armee wurde<br />

unter Eugen von Savoyen‘s (blutiger)<br />

Führung zur besten der Welt. Zu den<br />

Verlierern zählten, wie in allen Kriegen,<br />

abertausende Zivilisten und Soldaten<br />

auf jeder Seite.<br />

Im Jahre 1703 setzten französische<br />

Truppen über den Rhein, worauf die<br />

verbündeten Bayern nach Tirol vorstießen<br />

und Innsbruck besetzten. Die<br />

Tiroler Bauern vertrieben die ungeliebten<br />

Bayern und jagten ihnen, eine<br />

Spur der Verwüstung hinter sich herziehend,<br />

bis um die Gegend München<br />

nach.<br />

Die Schlacht bei Höchstädt (1704)<br />

bringt die Entscheidung für Österreich.<br />

Die bayrischen und französischen<br />

Truppen wurden vernichtend geschlagen,<br />

worauf Bayern durch österreichische<br />

Truppen besetzt wird. Dadurch<br />

kam es zu den Bayrischen<br />

Troublen, da sich die Bauern gegen<br />

die österreichische Besatzung wehrten.<br />

Dies zwang Erzbischof Johann<br />

Ernst Graf<br />

Bürgerdiskussion<br />

im Seniorenheim „Haus Weyerbucht“.<br />

Jedermann, der zu diesem Thema<br />

etwas beitragen kann, ist hierzu<br />

Ortschaften und Familiennamen<br />

Thun (1687- 1709) bey erforderter Noth,<br />

wegen des von der aufrihrer: Baurnschaft<br />

in Bayrn etwo zu besorgen<br />

habenden einfahls zu röttung des<br />

Vattrlandts sondrbahr der Haubt: und<br />

Residenzstatt Salzburg die wehrhafte<br />

Bauernschaft von 1702 bis 1706 einzuberufen<br />

und diese iedrzeit in bereithschafft<br />

zu halten.<br />

Ortsgeschichtlich sind die Hof- und<br />

Familiennamen dieser Unterlagen<br />

besonders interessant. Folgende Auswahl<br />

von Familiennamen entstammen<br />

Ortschaften: Ausrhofer, Reizhamer<br />

(Reitsham), Flämmenperg (am Haunsberg),<br />

Nußpämber (Nußbaum) und so<br />

weiter. Laberer wurde die Ortschaft<br />

Lofer bezeichnet. Schissendoppler<br />

nennt im Jahre 1359 Lodwurg, 1527<br />

Loberer = Lodenwirker, Lodenweber<br />

oder eine Lodenstampf.<br />

In der Salzburger Ortsnamenforschung<br />

findet man aber auch einen<br />

Gutsnamen „Lohgerber“. Hueb (Hiab)<br />

dürfte von der im südl. deutschen<br />

Sprachraum benutzten mittelalterlichen<br />

Bezeichnung einer Hube stammen.<br />

Eine Hube entsprach etwa 30<br />

Morgen Land, ca. 10 ½ Hektar, welches<br />

einem Vollbauern zugemessen<br />

wurde. Davon leiten sich auch Namen<br />

wie Huber, Hieber, Hiebner, Hümmner,<br />

Hufer u.s.w. ab.<br />

Familiennamen wie Roither (Roider),<br />

Lechner, Kayser (Kaiser), Krichhamber<br />

(Kriechhammer), Grurber (Gruber)<br />

usw. zählen somit zu den älteren<br />

Familien-namen in unserer Gemeinde.<br />

Es sei noch erwähnt, daß sich in<br />

Salzburg etwa 2/3 der Familiennamen<br />

herzlich eingeladen.<br />

Hannes Maringer,<br />

Verfasser des Artikels<br />

von Ortsbezeichnungen ableiten. So<br />

stammt wahrscheinlich Kriechhammer<br />

von der Ortschaft Kriechham oder<br />

Lechner von Lechen, Feichtner von<br />

Feichten (in <strong>Mattsee</strong> aber auch am<br />

Haunsberg) oder Handlechner von<br />

Handlechen in Maria Alm ab (einen<br />

hoff zv einem handlechen verlichen<br />

hat, so ist derselb hoff dem lechenmann<br />

beliben sein leben lang, mittelalterliche<br />

Grundleihe auf Lebzeit).<br />

Die neben den Pauren, Söhn, Khnecht<br />

gebrauchte Bezeichnung der Hold<br />

gibt derzeit auch den Historikern im<br />

Landesarchiv noch Rätsel auf. Es wird<br />

vermutet, daß es sich dabei um Leute<br />

handelte, die für etwa ein Monat Arbeit<br />

beim Bauern leben durften, sich<br />

jedoch weiter als Tagelöhner verdienten<br />

und daher nicht immer sofort<br />

greifbar waren.<br />

Doch um nicht nur in der Vergangenheit<br />

zu weilen, wenden wir uns wieder<br />

der Gegenwart zu und begrüßen als<br />

neue Mitglieder die Prangerstutzenschützen<br />

Schaumburger Hermann<br />

jun., Dürager Florian, Furthner Hannes,<br />

Maislinger Reinhard, Übertsberger<br />

Josef und Kammerlander Anton<br />

jun..<br />

Unsere neuen Schützenkameraden<br />

werden am 18. April im Rahmen der<br />

Jahreshauptversammlung nach alter<br />

Sitte mit Handschlag in unsere Reihen<br />

aufgenommen werden.<br />

Unseren neuen Schützenkameraden<br />

gilt daher ein kräftiges „Grobschützen<br />

Heil“.<br />

Eure Prangerstutzenschützen <strong>Mattsee</strong>

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