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Kinderpornografie im Internet - Gregory Grund Medienpädagoge

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Ursprungs- IP- Adressen 133 zu ermitteln, um an die Urheber heranzukommen. WeitereSchwierigkeiten treten auf, wenn der Kr<strong>im</strong>inelle einen „fake- Account“ nutzt, wenn erunter falschem Namen ein E- Mail- Postfach bei einem Anbieter errichtet hat. Geradedurch die Nutzung eines Remailers kann der Täter nahezu alle Spuren <strong>im</strong> <strong>Internet</strong>verwischen, die zu seiner Identität führen könnten. Der Nutzer schickt hierbei seine E-Mail an einen Remailer 134 , der alle Daten aus dieser entfernt, die Rückschlüsse auf denVersender geben könnten und schickt sie an weitere Remailer, bis sie schließlich <strong>im</strong>Postfach des Adressaten landen. 135 Besonders bietet sich das Erstellen von illegalenHomepages in fremden Ländern an, wenn der technische Standard keine umfassendeÜberwachung ermöglichen kann. Gerade Russland ist ein beliebter Ort, da diestrafrechtliche Verordnung nur begrenzte Mittel vorsieht. Zahlreiche russische<strong>Internet</strong>seiten mit kinderpornografischen Inhalten existieren und können nicht gelöschtwerden, weil sich das Land nicht für die Strafverfolgung einsetzt. 136 Ein weiteres zuerwähnendes Problem stellen sogenannte Tauschbörsen dar. Diese werden in denseltensten Fällen angezeigt, da sich ein Teilnehmer selbst belasten würde, wenn erAnzeige erstattet und somit einen Verdacht auf seine eigene Person lenken würde. 137Probleme entstehen auch bei der Kontrolle des <strong>Internet</strong>s, beziehungsweise man kann dieMöglichkeiten zur Bekämpfung illegaler Machenschaften <strong>im</strong> Netz als sehr begrenztansehen. Bei E- Mails und Mailing- Listen tritt zum Beispiel das Fernmeldegehe<strong>im</strong>nisin Kraft und erschwert die Ermittlungen. E- Mails und jegliche Daten können mithilfevon Programmen wie PGP 138 so verschlüsselt werden, dass sie für Dritte kaum zuentschlüsseln sind. Auch Textfilter würden nicht die gewünschten Erfolge erzielen, dahierbei auch harmlose Inhalte angezeigt werden und man jede Meldung einzeln prüfenmüsste, was aufgrund der Fülle <strong>im</strong> Bereich der Unmöglichkeit 139 liegt. 140 Auch in denNewsgroups verbergen sich die kr<strong>im</strong>inellen Inhalte meist unter getarnten Decknamen,133 Eine IP- Adresse besteht aus einem Zahlencode von vier Zahlen, jeweils zwischen 0 bis 255, die durchPunkte getrennt werden. Damit ist jeder <strong>Internet</strong>rechner eindeutig adressierbar. Hesselbarth; Haag(2004) S.81.134 Remailer: Ein Mail- Server, der eine E- Mail anonym weiterversendet, indem er zuvor alleAbsenderdaten entfernt. Vgl. Hesselbarth; Haag (2004) S. 88.135 Vgl.: Hesselbarth; Haag (2004) S. 51, zitiert nach Bleich (2000).136 Vgl.: Hesselbarth; Haag S. 51, zitiert nach Tullius (2002).137 Vgl.: ebd. S. 51.138 Pretty Good Privacy: Kryptographie- Programm, welches pr<strong>im</strong>är dazu dient, elektronischeNachrichten zu verschlüsseln, beziehungsweise mit einer Kennzeichnung zu versehen, um dieAuthentizität des jeweiligen Absenders festzustellen.139 Allein über AOL werden täglich etwa 22 Millionen E- Mails verschickt.140 Vgl.: Ritz, Dorothee: Inhalteverantwortlichkeit von Online−Diensten. 1998. S. 22.34

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