„Der gesellschaftliche Druck, der tabuisierte Nahraum, das soziale Kl<strong>im</strong>a und dieEinschüchterungen durch den Täter sind neben der Traumatisierung und derSprachlosigkeit der Opfer die Hauptfaktoren, die das Dunkelfeld bewirken“ 1847.8 Opferzentrierte Maßnahmen von Polizei und JustizVon großer Wichtigkeit ist es zunächst, den Opfern den Ablauf des Strafverfahrens zuerklären und ihnen den nötigen Schutz als Zeugen zu geben. Die Opferzeugen werdenwährend der Verhandlungen professionell betreut, um während der Verhandlungenstabil und mitwirkungsbereit zu bleiben. 185Häufig scheitert es auch an der professionellen Umsetzung des gesetzlich geregeltenOpferschutzes. Beispielsweise sollen bei den traumatisierten Kindern zum eigenenSchutz Mehrfachvernehmungen vermieden werden und die Vernehmungen in einerschonenden Art und Weise durchgeführt werden. Jedoch werden diese und ähnlicheMaßnahmen nicht <strong>im</strong>mer berücksichtigt. 186 Bei Opfern <strong>im</strong> Alter von unter 16 Jahrenwird die Videovernehmung inzwischen als Regelfall vorgesehen, um Mehrfachaussagenund damit einher gehende qualitative Minderungen der Aussagen vermeiden zu können.Unter best<strong>im</strong>mten Voraussetzungen wird diese Aufnahme dann als Vernehmungsersatzin der Hauptverhandlung zugelassen. Problematisch könnte an dieser Maßnahme jedochsein, dass die Kamera in vielen der pornografischen Missbrauchsfälle einenHauptbestandteil ausmachte und den ohnehin psychisch beeinträchtigten Kindern dasReden über die Tat nochmals erschwert. Dies scheint jedoch von Fall zu Fallverschieden zu sein. 1877.9 Folgen sexueller ÜbergriffeSexuelle Gewalt stellt <strong>im</strong>mer eine große psychische Belastung für ihre Opfer dar.Scham- sowie Schuldgefühle, die oftmals gezielt von dem Täter eingeredet werden, sindhäufige Folgen des Missbrauchs. Physische Folgen wie Verletzungen,Geschlechtskrankheiten oder Schwangerschaften, aber auch emotionale,psychosomatische und soziale Reaktionen werden beobachtet. Hierzu zählen Emotionenwie Ängste, Schuldgefühle, Scham, Depressionen und selbstschädigendes Verhalten,184 Hesselbarth; Haag (2004) S. 39.185 Vgl.: ebd. S. 41, zitiert nach Lossen (2002).186 Vgl.: Hesselbarth; Haag (2004) S. 41.187 Vgl.: Hesselbarth; Haag (2004) S. 42.44
psychosomatische Auswirkungen auf das physische Befinden, beispielsweisechronische Schmerzen, aber auch Ess- oder Schlafstörungen. Soziale Auswirkungenzeigen sich in Schulschwierigkeiten, einem unangemessen wirkenden Sexualverhalten,sozialem Rückzug, Aggressionen oder Delinquenz. Wie ausgeprägt sich solcheSymptome zeigen, hängt auch vorwiegend mit der Dauer und der Intensität desMissbrauchs zusammen. Gerade bei langwierigen Missbrauchsfällen zeigen sich <strong>im</strong>späteren Lebenslauf gravierende Folgen des Missbrauchs in Form vonposttraumatischen Belastungsstörungen, emotionalen und kognitiven Störungen,Unsicherheit, einem niedrigen Selbstwertgefühl, Zwangsstörungen, der Flucht indiverse Süchte, selbstverletzendes Verhalten, sexuelle Störungen oder spätereBeziehungsstörungen. Das Risiko für Frauen, die <strong>im</strong> Kindesalter 188 Opfer sexuellerGewalt wurden, als Erwachsene nochmals Opfer solcher Übergriffe zu werden, ist nachdiversen Studien viermal so groß wie bei Frauen, denen solche Erfahrungen in ihrerKindheit erspart blieben. 189Symbolischer Ausdruck des Missbrauchsgeschehens und verbale Andeutungen sindbeispielsweise auffälliges Angezogensein durch Schmutz, Matsch und Kleister,wiederholte Fragen zu sexuellen Themen, obwohl das Kind längst aufgeklärt wurde undbereits Antworten zu diesen Themen erhalten hat. Viele Kinder spielenMissbrauchshandlungen mit Puppen in Rollenspielen nach oder zerstören und zerfetzeneine Puppe <strong>im</strong> Geschlechtsbereich, zeigen also deutliche Aggressionen, die auf dieGeschlechtszonen gerichtet sind. Einige fangen an zu stottern oder zu stammeln, wennsie etwas von sich selbst und ihren Gefühlen erzählen wollen, besitzen Zeichnungen vonnackten Frauen oder erzählen, einen Pornofilm gesehen zu haben. Auffällig sind auchErzählungen, dass der Vater <strong>im</strong> Kinderz<strong>im</strong>mer schläft, der Papa nachts ins Bett machtoder Fantasieerzählungen, dass beispielsweise nachts ein Geist unter die Decke kämeund Ähnliches. Auch werden häufig Fantasiewelten erfunden, in die sich die Kinderflüchten, um der Situation standzuhalten. Ein Anzeichen für sexuellen Missbrauch kann188 In diesem Fall handelt es sich um die Zeitspanne vor dem 16. Lebensjahr.189 Vgl. Schröttle, Monika/ Müller, Ursula (2004): Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauenin Deutschland. Ergebnisse der ersten bundesweiten Prävalenzstudie zu Gewalt gegen Frauen inDeutschland, Berlin. S.70.45
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