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Seegfrörni am Moossee - Einwohnergemeinde Moosseedorf

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<strong>Moossee</strong>dorf<br />

Ortsarchiv <strong>Moossee</strong>dorf öffnete erstmals seine Türen<br />

Am 28./29. November 2008 war die Bevölkerung zu einer<br />

Ausstellung von Dokumenten aus <strong>Moossee</strong>dorfs älterer und<br />

neuerer Geschichte eingeladen. In der Zivilschutzanlage des<br />

Schulhauses Staffel staunten während dieser zwei Tage etwa<br />

zweihundert Besucherinnen und Besucher aller Altersstufen<br />

nicht schlecht über die ebenfalls rund zweihundert Dokumente<br />

– Pläne, Bilder, Urkunden und Gegenstände –, die an den<br />

Wänden und auf Tischen zu besichtigen waren. Postkarten,<br />

alte Dokumente, Grauholzkrieg, <strong>Moossee</strong>, <strong>Moossee</strong>dorfs<br />

Wachstum, Dorfleben, Vereine, Aktuelles und Jüngere Bauten<br />

lauteten die Überschriften. In aller Stille hatten 2006 drei<br />

Pensionierte, Hugo Botta, Alfred Balmer und Rolf Leuenberger<br />

im Auftrag von kultur@moosseedorf und versehen mit einer<br />

Geldspende der Migros d<strong>am</strong>it begonnen, eingesessene<br />

F<strong>am</strong>ilien, langjährige Einwohner, Vereine und seit langem hier<br />

tätige Firmen wie die Haller AG zur Herausgabe von Dokumenten<br />

und Bildern aus vergangener Zeit zu bewegen. Sie<br />

stiessen mit ihrem Anliegen auf viel Wohlwollen und konnten<br />

eine Reihe dieser Zeugen aus früheren Epochen in die S<strong>am</strong>mlung<br />

übernehmen. Andere wurden ihnen leihweise überlassen<br />

und wieder andere gingen zu den Eigentümern zurück, nachdem<br />

der EDV-Verantwortliche Rolf Leuenberger sie fachgerecht<br />

digitalisiert hatte. Auf diese Weise hat sich ein Vielfaches<br />

der ausgestellten Objekte anges<strong>am</strong>melt, die in digitalisierter<br />

und stofflicher Form fein säuberlich geordnet eingelagert und<br />

mit einem gut nachvollziehbaren Progr<strong>am</strong>m katalogisiert wur-<br />

Vorder- und Rückseite einer in der Ausstellung gezeigten<br />

Postkarte aus dem Jahr 1918 mit <strong>Moossee</strong>-Sujet<br />

15<br />

den, so dass das Auffinden auch allfälligen Nachfolgern keine<br />

Probleme bieten sollte.<br />

Einige Dokumente st<strong>am</strong>men auch aus dem Gemeindearchiv,<br />

wie etwa die Protokolle der Gemeindevers<strong>am</strong>mlungen, die<br />

sich Mitte des 19. Jh. mit dem Bau des Schulhauses befassen.<br />

Solch alte Schriftstücke sind in der deutschen Kurrentschrift<br />

abgefasst und bergen viele Ausdrücke, die uns heute<br />

nicht mehr geläufig sind. Hugo Botta und Alfred Balmer haben<br />

manche davon in langen, mühs<strong>am</strong>en Stunden in unsere<br />

Ausstellungsfoto aus dem Jahr 1941 mit dem noch unverheirateten<br />

Paar Greti Jenzer und Willi Utiger aus <strong>Moossee</strong>dorf<br />

Schrift übertragen. Um beim Umgang mit den Dokumenten<br />

– die ältesten st<strong>am</strong>men immerhin aus der Mitte des 18. Jahrhunderts<br />

– nichts falsch zu machen, liessen sie sich von Fachleuten<br />

aus etablierten Archiven beraten.<br />

Fortwährende Archivierung<br />

Die drei Ortsarchivare haben mit der Ausstellung im letzten<br />

Spätherbst eine Etappe erreicht, die ihnen grosse Bewunderung<br />

eingetragen hat. Ihre Arbeit erachten sie jedoch keineswegs<br />

als abgeschlossen. Sie vermuten noch erhebliche<br />

Bestände von Bildern und andern Dokumenten auf den Estrichen<br />

und anderen Ablagestellen unseres Dorfes und bitten<br />

die Bevölkerung, sie beim Heben solcher Schätze weiterhin zu<br />

unterstützen. Rolf Leuenberger (Schulhausstrasse 19) nimmt<br />

Bilder und Dokumente gerne entgegen, sei es zum Archivieren<br />

oder zum Digitalisieren mit nachfolgender Rückgabe. Sie beobachten<br />

auch das gegenwärtige Geschehen und s<strong>am</strong>meln,<br />

was vielleicht in späterer Zeit von Interesse sein könnte. Alfred<br />

Balmer als ehemaliger Redaktor von Radio DRS setzt sich<br />

zum Ziel, in nächster Zeit Tondokumente aufzunehmen, d.h.<br />

mit alteingesessenen Dorfgenossinnen und -genossen Interviews<br />

zu führen und so den Erinnerungsschatz zu sichern, der<br />

verloren zu gehen droht.<br />

Die vorhandene Ausstellung selber bleibt grundsätzlich bestehen,<br />

wird jedoch mit neu zur Verfügung stehendem Archivmaterial<br />

laufend ergänzt, respektive mit neuen Themenschwerpunkten<br />

ersetzt. Alle zwei Jahre soll zudem im Archiv eine<br />

total neue Ausstellung gezeigt werden. Gruppen und Vereine<br />

können sich bei Hugo Botta (Schulhausstrasse 15) melden; er<br />

wird ihnen bei besonderen Anlässen die Tür zur Ausstellung<br />

öffnen. Erfreulicherweise hat auch die <strong>Einwohnergemeinde</strong><br />

den Wert der Tätigkeit der Archivgruppe anerkannt und einen<br />

Betrag gesprochen, mit dem sich in Zukunft arbeiten lässt.<br />

Bruno Benz

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