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FOCUSPERSONALITYUPDATEKNOWHOWCARTE BLANCHESind die körperlichen Belastungen im Rollstuhlsportvergleichbar?Ein Merkmal ist, dass Akutverletzungen durch die Einwirkungdes Gegners im Rollstuhlsport kaum vorkommen.Basketball zum Beispiel ist im Rollstuhl viel weniger gefährlich;das wirkt zwar schnell und dynamisch, die Rollstühleknallen schon mal aufeinander, aber Körperkontakthat man kaum. Im Rollstuhl ist man festgeschnalltund sitzt stabil, wenn man einen geeigneten Rollstuhlhat. Stürze sind selten. Die Füsse sind durch einen Bügelgeschützt; da muss man natürlich darauf achten und vorjedem Match kontrollieren, dass die Bügel aller Spielergleich hoch montiert sind. In zehn Jahren Basketballhatte ich jedenfalls nie eine Verletzung. – Im Tennis hatteich dagegen schon mit Überlastungs-Symptomatiken zukämpfen. Auch bei bester Fahrtechnik ist man im Rollstuhlnie so schnell wie ein Fussgänger; man steht alsoviel häufiger nicht ideal zum Ball und kompensiert dasmit weniger harmonischen Bewegungen aus Schulterund Armen, die dann zu Tennis-Ellbogen oder Schulter-Nacken-Verspannungen führen. Mit solchen Schmerzenhatte ich vor der Olympiade in Athen ziemlich zu kämpfen.Aber weil ich wusste, dass diese Schmerzen letztlichnicht zu körperlichen Schäden führen, sondern nur unangenehmsind, habe ich auf die Zähne gebissen für dasZiel der Olympia-Medaille.Wie viel Kontakt zur Medizin haben Sie in ihren zweiSport-Karrieren gehabt?Handball ist sicherlich ein harter Sport, aber ich hatteGlück und brauchte nie die Hilfe der Chirurgie. Bänderverletzungenwaren zwar häufig, aber die hat man mitTapen ganz gut behandeln können. Wenn man topfit istund entsprechend trainiert, passieren nach meiner Erfahrungbeim Handball selten gravierende Verletzungen.Sicher weniger als in den unteren Ligen, was man mit derProblematik von Grümpelturnieren vergleichen kann.Ich habe auch höchst selten einmal mit Schmerzmittelnspielen müssen.…die Sie zusammen mit Sandra Kalt dann ja gewonnenhaben. Sind solche Spitzenleistungen im Rollstuhlaber nicht Belastungen, die sich mit fortschreitendemAlter rächen, weil sie die Schultergelenke etwa im Rennrollstuhldoch abnützen?Gerade in der Zeit vor Athen habe ich mich mit dieserFrage intensiv beschäftigt. Mit gezielten regelmässigenTheraband-Übungen habe ich meinen Schultergürtel sotrainieren können, dass auch die Überlastungsschmerzenallmählich verschwanden. Das sind banale unspektakuläreKräftigungsübungen, die der vorgebeugten Positionbeim Antreiben des Rollstuhls entgegenwirken. SolcheÜbungen wären wichtig für jeden Rollstuhlfahrer, obSportler oder nicht. Je nach Sportart, gerade im Rennrollstuhl,werden die Belastungen beim Antreiben natürlichextrem. Wenn man die Bewegungsabläufe analysiert, istzum Beispiel das Handbiken viel physiologischer als derRennrollstuhl. Auch Schwimmen zur Kräftigung oder Bogenschiessenwegen der guten Haltung sind sehr geeignetfür Rollstuhlfahrer. Das sind auch meine Gesundheitstrainingsjetzt nach dem Rücktritt vom Spitzensport.Dazu habe ich mir beim Tauchen noch einmal eine neueWelt erobert.16 4/2009

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