PROCONTRAlich reaktiviert und wird sich schwergewichtig damit befassen, wie die anderen Fachgesellschaftenmotiviert werden können.• Die <strong>fmCh</strong> hat bereits (Medienkonferenz mit sehr gutem Echo) und wird die Propagierungvon <strong>fmCh</strong> Public Database weiter forcieren.• Die <strong>fmCh</strong> ist mit dem ANQ im Gespräch und versucht, ihre Projekte über diese Stellezusätzlich zu fördern.• Die <strong>fmCh</strong> «leidet» darunter, dass die FMH die Verbandstruktur nicht beachtet. Ein Gesprächmit dem FMH-Präsidenten zu diesem Thema findet statt.6. Entschädigungspraxis der Vorstandsmitglieder• Für die jährlich 6 Vorstandsitzungen, 3 Plenarversammlungen, eine eintägige undeine 3-tägige Klausur sowie diverse Arbeitsgruppensitzungen wird den Vorstandsmitgliedernbisher eine jährliche Pauschale von Fr. 7000.– ausbezahlt. Der Präsidenterhält Fr. 25 000.–, der Vize-Präsident 15 000.–. Eine detaillierte Erfassung der Arbeitszeitdes Präsidenten im letzten Jahr, hat eine Belastung von 50 bis 70 Stundenpro Monat zu Gunsten der <strong>fmCh</strong> ergeben.7. Einbezug der Fachgesellschaften• Ein grosses und bisher ungenügend gelöstes Problem, besonders auch was den proaktivenAnteil der Fachgesellschaften und den Informationsfluss von der <strong>fmCh</strong>zu den Fachgesellschaften betrifft! Aus diesem Grund hoffen wir, dass dieFachgesellschaften mit ihren Vorstandsmitgliedern in grosser Zahl am<strong>fmCh</strong>-forum 2010 (4. Februar 2010) teilnehmen und aktiv mitmachenwerden. Das Forum dient dazu, den Informationsaustausch nachhaltigzu verbessern und die Interaktion zwischen den Fachgesellschaftenund der <strong>fmCh</strong> zu fördern.• Es ist für uns auch enttäuschend, dass die Delegierten der Plenarversammlungendie aktuellen Informationen aus der <strong>fmCh</strong> nichtoder nur sehr oberflächlich in die Fachgesellschaften hineintragenund dass unsere schriftlichen Informationen nicht einmal an die Vorstandmitgliederder FG weitergeleitet werden.• Nach wie vor beklagen wir unsere eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeitenzur Basis.Ich hoffe, dass ich Euch fürs Erste einigermassen befriedigende Antworten gebenkonnte. Auch wir haben bei der Gründung der <strong>fmCh</strong> vor 5 Jahren gehofft, unsere gemeinsamenZiele und Aufgaben rascher und effizienter umsetzen und unseren Mitgliedernden Erfolg unserer Tätigkeiten schnell und detailliert kommunizieren zu können.Wir mussten aber erkennen, dass die standespolitischen und noch mehr die politischenWege sehr kurvenreich und mit harten Steinen gepflastert sind, die viel Geduld undStehvermögen erfordern. Zudem muss ich leider auch erkennen, dass wir das Interesseund das aktive Mitwirken der Fachgesellschaften überschätzt und deren unterschiedlichenEmpfindlichkeiten und Bedürfnisse unterschätzt haben. Dass es unter den Invasivenso viel Diplomatie braucht, hätte ich mir – einfach strukturiert wie ich bin – nie gedacht!Wir sind aber nach wie vor überzeugt, als Dachverband für unsere Fachgesellschafteneine wichtige – leider auch nicht ganz billige – Aufgabe zu übernehmen, welche für diemittelfristige Zukunft von grosser Bedeutung sein wird. In diesem Sinne hoffe ich weiterhinauf eine gute Zusammenarbeit auch mit der SGC.Mit herzlichen GrüssenUrban Laffer, PräsidentÄrzteeinkommen gemäss FMH StatistikAls praktizierender Belegarzt mit einem invasiven und einemnichtinvasiven Facharzttitel gestatte ich mir, die in der Ärztezeitungund in der Folge in der Presse kolportierten Einkommenszahlenkritisch zu hinterfragen und mit meinen beiden eigenenEinkommensquellen zu vergleichen. Dabei komme ich zu folgendenSchlüssen:• Erstens hängt das Einkommen davon ab, ob eine Praxis gutoder schlecht läuft• Zweitens muss eine bestimmte Anzahl Stunden pro Woche sowieeine bestimmte Anzahl Wochen pro Jahr gearbeitet werden• Drittens muss eine Balance zwischen Personalkosten und Ertragaus Untersuchungen (invasiv und nichtinvasiv) bestehenUnd genau in diesen Punkten ist die FMH – Statistik als viel zuunpräzise und damit möglicherweise irreführendeinzustufen, denn sie korreliertdie Einkommen in keinerArt und Weise mit der geleistetenJahresarbeitszeit,der Dienstbelastung (inkleinen Disziplinen anRegionalspitälern 90 –180 Tage Hintergrunddienstpro Jahr) oderder absolvierten Weiterbildungszeit.Fallsdann eine Fachrichtungbesonders viele Teilzeit arbeitendeMitglieder aufweist,muss ja ein viel tieferes Einkommenresultieren.Tarmed hat meine allergologische Tätigkeit (Gespräche!!) deutlichaufgewertet und meine ORL – Tätigkeit am Spital ebenso abgewertet.Dieser Ausgleich scheint mir fair und korrekt zu sein.Jegliche weitere Korrektur würde dem hingegen ein Ungleichgewichtbedeuten.Zusammenfassend ist also in allererster Linie von der FMH zu fordern,dass sie ihre Zahlen endlich einmal im obgenannten Sinnkorrekt korreliert – die Roko Studie ist diesbezüglich viel genauer– bevor die verfälschten Zahlen gross in der Öffentlichkeit breitgewalztwerden.Dr. med. Thomas SchweriFacharzt FMH für Hals-, Nasen- + OhrenleidenFacharzt FMH für Allergologie + Immunologie42 4/2009
FOCUSPERSONALITYUPDATEKNOWHOWCARTE BLANCHEFranz HohlerDie zwei ForscherAls Sir Alexander Fleming noch nichtSir hiess, sondern nur AlexanderFleming, hatte er im chemischmedizinischenTrakt des St. Mary’sHospitals in London ein Labor, inwelchem er Forschungen auf demGebiet der Bakteriologie betrieb. Türan Tür mit ihm forschte sein KollegeFoster Brack-Peacock.Foster Brack-Peacock war ein mürrischer,verschlossener Mensch, dernichts so sehr wünschte, als mit sichund seinen Reagenzgläsern in Ruhegelassen zu werden. Den Portierschaute er jeweils kaum an, wenn erdas Gebäude betrat, und wenn er diePutzfrau aus Kenya noch antraf, diezweimal in der Woche ab 5 Uhr morgensdie Labors reinigte, schnauzteer sie an, warum sie noch nicht fertigsei, und sagte ihr drohend, siesolle sich ja nicht einfallen lassen, irgendetwas auf den Pulten und Gestellenzu berühren.Foto: Christian AltorferGanz anders Alexander Fleming. Dem Portier nickte erfreundlich zu, wenn er durch die Pforte schritt, und wenner der kenyanischen Putzfrau begegnete, fragte er siestets, wie es ihr gehe, und manchmal brachte er ihr Schokoladefür die Kinder mit. Er bedankte sich für die strahlendgereinigten Böden und sagte ihr, wie froh er sei,dass sie seine Unordnung so stehen lasse, wie sie war.Eines frühen Montagmorgens, als die Putzfrau auf derTischkante von Foster Brack-Peacock ein verschimmeltesJoghurt stehen sah, kippte sie dieses kurzerhand inden Abfallkübel, wusch das Glas aus und stellte es wiederan seinen Platz.Als sie etwas später auch im Labor von Alexander Flemingein verschimmeltes Joghurt sah, reinigte sie dieTischplatte darum herum mit grosser Sorgfalt, liess aberdas Joghurt stehen, so sehr es sie ekelte. So kam es, dassdas Penicillin nicht von Foster Brack-Peacock entdecktwurde, sondern von Alexander Fleming.Sir Alexander Fleming.Nachdruck ausFranz Hohler; Die Karawane am Boden des Milchkrugs(Luchterhand Verlag, München 2003)mit freundlicher Genehmigung des Autors4/2009 43