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FOCUSPERSONALITYUPDATEKNOWHOWCARTE BLANCHEgeeigneten Bioreaktoren. Für die Zufuhr von Nahrungund Sauerstoff und den Abtransport von Stoffwechselabfallproduktenund Kohlendioxid musste die Bioprozesstechnikzahlreiche apparative Lösungen finden. Derwichtigste Reaktortyp für die Gewebezüchtung sind Perfusionsreaktoren.In den Perfusionskulturen umspült frischesKulturmedium die darin reifenden Gewebekonstrukte,welche über Träger mechanisch fixiert sind. DieBioprozessentwicklung erfordert die Zusammenarbeitvon Fachleuten aus verschiedenen Disziplinen – Zellbiologen,Materialwissenschaftler, Verfahrenstechniker undMediziner.HerstellungAn zahlreichen Universitäts-Standorten ist diese Expertisevorhanden. Dort haben die Forscher auch Unternehmengegründet, die Tissue- Engineering-Produkte entwickeln,herstellen und einsetzen. Die Errichtung und derBetrieb von Pilotanlagen und Produktionseinheiten verschlingengroße finanzielle Mittel, oft zweistellige Millionen-Beträge. Die hohen Ansprüche der GMP an Reinheit,Sterilität und Qualität der eingesetzten Materialienund Produkte machen unter anderem auch speziellebauliche Voraussetzungen erforderlich: Hintereinander«geschaltete», durch Schleusen abgetrennte Bereiche gewährleistenin den Produktionsräumen Reinraumbedingungen,wie sie nur noch in der Chipindustrie erreichtwerden. Die Institutionen müssen in der Regel ein striktesQualitätsmanagement nachweisen, um die Zulassungzu erhalten und zu behalten.ZulassungDie Zulassung von Tissue-Engineering-Produkten istweltweit sehr uneinheitlich geregelt. Dabei ergeben sichaus ihrem Hybridcharakter – einerseits medizintechnischesGerät wegen der Trägermaterialien, andererseitsMedikament auf Grund der therapeutisch aktiven Zellenund Wachstumsfaktoren – oft Klassifizierungsprobleme,da Tissue-Engineering- Produkte gleichzeitig Charakteristikavon Transplantaten, Biopharmazeutika (biologics)und Medizinprodukten (medical devices) aufweisenkönnen.Abb.3:Biologische Gelenkrekonstruktion einesproximalen Interphalangealgelenkes mit denosteochondralen Gelenkkonstrukten. AnatomischeRekonstruktion mit proximaler Kopf- und distalerPfannenkomponente mit Wiederherstellung desGelenkspaltes und biomechanischer Funktion.Chirurgische ImplantationNach Herstellung und Zulassung der Konstrukte kommtder eigentlichen Implantation eine besondere Bedeutungzu: Es handelt sich hierbei um den Transfer des in vitrogezüchteten und durch Diffusion in flüssigem Mediumernährten Konstruktes in ein strukturelles Lager in vivo.Nur unter Berücksichtigung der klassischen chirurgischenPrinzipien der Gewebetransplantation wie sterileKautelen, gute Vaskularisation und Infektfreiheit desEmpfängerbettes, stabile Implantation und Fixierung isteine Integration in den Organismus und Bestehen unterBelastung möglich (Abb.3).Dem Rekonstruktiven Chirurgen kommt hiermit eine entscheidendeRolle für den Erfolg der neuen Behandlungskonzeptezu. Die Entwicklung neuer Instrumentarienund schonender Implantationstechniken liegt in derHand des Operateurs. Spezielle ergo- und physiotherapeutischeNachbehandlungskonzepte ermöglichen erstdie Wiederherstellung und Optimierung der Funktion.4/2009 29

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