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Programm - Instytut Filologii Germańskiej

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Datum, Zeit,RaumAbstractVorname, NameDatum, Zeit,RaumAbstractGermanistische Linguistik im interdisziplinären GefügeWrocław 16.-18. September 2010Interkulturelle Konfliktsituationen im Lichte des Griceschen Modells18.09.2010 (Samstag), 14.50-15.10, R. 220Konversationale Implikaturen können als Teile einer Äußerung bezeichnet werden, die nichtgesagt, wohl aber in einem bestimmten Gesprächskontext mitgemeint werden. Sie bleibenunausgesprochen, werden jedoch – wie der Terminus selbst schon verrät – auf Grund deskonversationalen oder situationalen Kontextes erschlossen. Die Bedeutung dessen, was einSprecher zu vermitteln beabsichtigt, ist daher in vielen Fällen wesentlich umfangreicher alsdas, was durch seine Worte zum Ausdruck kommt. Ebenso geht das Verständnis des Hörersoft über das reine Erfassen der sprachstrukturellen Bedeutung hinaus und wird durch denGesprächsrahmen und die damit verbundenen Konversationsmaximen beeinflusst.Dass in der zwischenmenschlichen Kommunikation konversationale Implikaturen häufigvorkommen, scheint die menschlichen Kommunikation insgesamt zu kennzeichnen. WelcheImplikaturen jedoch im Einzelnen mitgemeint und (mit)verstanden werden, hängt von derKultur ab, in die der konversationale bzw. situationale Kontext eingebunden ist. Die dadurchentstehende Kulturalität von konversationalen Implikaturen soll in dem geplanten Vortragerläutert werden.Dazu wird in einem ersten, kulturvergleichenden Schritt exemplarisch gezeigt, wievergleichbare Äußerungssituationen in zwei Kulturen hinsichtlich der sprachlichen Bedeutungübereinstimmen, hinsichtlich der Sprechabsicht wohl aber sehr verschieden sind. In einemzweiten Schritt werden die Beispiele in einen interkulturellen Rahmen gestellt, um zuuntersuchen, wie die Konversation verläuft, wenn Sprecher unterschiedlicher Kulturen sich inden bereits analysierten Äußerungssituationen befinden. Welche Missverständnisse könnenentstehen und warum bleiben sie oft so hartnäckig hinter der Kommunikationssituationverborgen? Welche Funktion haben in diesem Zusammenhang die unterschiedlichenSprechabsichten, welche die übereinstimmende sprachliche Bedeutung? Diese Fragenwerden den Leitfaden der Untersuchung bilden, die schließlich darlegen soll, welcheFunktion das Gricesche Modell im Rahmen interkultureller Fragestellungen haben kann.Marek Biszczanik (Zielona Góra): Schreibsprachen mittelalterlichen und fruehneuzeitlichenSchlesiens zwischen ostmitteldeutschem Usus und lokalem Dialekt18.09.2010 (Samstag), 14.50-15.10, R. 219Die älteren Sprachformen gelten als schwierig zu erforschen. Diese Schwierigkeit resultiertnicht nur aus ihrem Alter und Andersartigkeit selbst, sondern auch aus der Tatsache, dasssie fast immer auf verschiedenen pragmalingualen Ebenen unterschiedliche praktischenGestalten annahmen. Das sog. und populäre Mittelhochdeutsch ist beispielsweise im Grundenur ein hypothetisches Gebilde, ein potenzieller Stützpunkt für Sprachgeschichtsforscher. Inder Tat haben wir es immer mit mehreren, beinahe unzähligen "mittelhochdeutschenSprachen" zu tun, um nur ein Standardbeispiel anzugeben.Neben rein chronologischen Merkmalen einer historischen Sprachform sowie ihrerdiachronischen Vor- und Nachgeschichte müssen sprachgeographische, dialektale,pragmalinguistische und soziolinguistische Eigentümlichkeiten des Werdens und Seins einerSprachform mit berücksichtigt werden, wenn man sich an ein einst tatsächlich gesprochenesbzw. geschriebenes Sprachbild zumindest zum Teil nähern möchte. Ein anderes Problem,das bei sprachhistorischen Forschungen unentbehrlich untersuchungsbedürftig wäre, ist dieUnterscheidung der oft usuell geprägten Diskurse von Schreibsprachen vom dialektaldeterminierten lokalen Usus des Gesprochenen.Der hier darzustellende Beitrag soll dem Ziel nachgehen, das mehrdimensionaleWechselspiel zwischen Schreibsprachen Schlesiens und der lokalen Mundart etwa in der Zeitzwischen dem 14. und 16. Jahrhundert möglicherweise nahezubringen und eventuellegegenseitige Beeinflussungen von jenen zwei Faktoren und deren beschleunigenden oderanhaltenden Einfluss auf den schriftsprachlichen, aber auch tatsächlichen Sprachwandel anüberlieferten Handschriftenbeispielen zu zeigen.

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