13.07.2015 Aufrufe

Georges-Henri Pingusson und der Bau der Französischen Botschaft ...

Georges-Henri Pingusson und der Bau der Französischen Botschaft ...

Georges-Henri Pingusson und der Bau der Französischen Botschaft ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

c`était le sentiment de cetordre tranquille, de force sanscontrainte qu‘ apportait notreprésence, par le rhythme desfacades, comme par la dispositiondu plan …” 3Nach schwierigen Gr<strong>und</strong>stücksverhandlungenmit 50 Eigentümernhatte das Saarland einGelände zwischen Saar <strong>und</strong>Alt- Saarbrücken erworben,begrenzt von <strong>der</strong> damaligenSaaruferstraße, <strong>der</strong> Hohenzollern-,Kepler- <strong>und</strong> <strong>der</strong>Roon straße. An diesem mitBedacht gewählten Ort solltedie <strong>Botschaft</strong> den perspektivischenAbschluss eines auf<strong>der</strong> Hafeninsel geplantenPlatzes bilden. Hier errichtete<strong>Pingusson</strong> von 1951 bis1954 die „Ambassade deFrance“, die Französische<strong>Botschaft</strong>, seit 1960 Heimstattdes Kultusministeriums,jetzt des Bildungsministeriums.Sie verkörpert bisheute eine wichtige Etappe<strong>der</strong> Nachkriegsgeschichtedes Landes <strong>und</strong> steht seit1985 unter Denkmalschutz.Bisher konnten damit alleden <strong>Bau</strong> beeinträchtigendenschwerwiegenden Maßnahmenverhin<strong>der</strong>t werden.Weithin sichtbar am Ufer <strong>der</strong>Saar erhebt sich seit nunmehrsechs Jahrzehnten dasbemerkenswerte <strong>Bau</strong>ensem ble.Das Stadtbild prägt vor allemdie lange Scheibe des Verwaltungstraktes,im Volksm<strong>und</strong>„schmales Handtuch“ o<strong>der</strong>„Schoko ladenstückchen“genannt. Die weiteren <strong>Bau</strong>teiletreten kaum in Erscheinung<strong>und</strong> sind daher fast unbekannt.Das dürfte in den 1950erJahren noch an<strong>der</strong>s gewesensein, als hier die Staatsgästeempfangen wurden. Damalsstand die <strong>Botschaft</strong> als einZeichen des Aufbruchs ineinem noch wüsten, kriegszerstörtenGelände. Damalsversperrte noch keine Stadtautobahnden direkten Zugangan <strong>der</strong> Saaruferstrasse. Auchkeine Westspange bedrängte,keine Reklame verunstaltetedie Stirnseite des Hauses, siekonnte sich mit ihren schmalenDimensionen <strong>und</strong> <strong>der</strong> raffiniertenDetaillierung ins Gedächtnisgraben. Auf <strong>der</strong> Südseitebreitete sich <strong>der</strong> parkähnliche,große Garten aus, eine Pergolaführte auf den Eingang desVerwaltungstraktes in <strong>der</strong>Roon straße zu. Der für eine<strong>Botschaft</strong> in einem kleinen Landeigentlich über dimensionierte<strong>Bau</strong> lässt sich nur mit <strong>der</strong>zu nächst nicht ganz unrealistischenVorstellung erklären, inSaarbrücken Europäische Institutionenansiedeln zu können.Beim <strong>Bau</strong> einer <strong>Botschaft</strong> sindimmer unterschiedliche, auchräumlich zu trennende funktionaleAspekte zu berücksichtigen:den öffentlichen<strong>und</strong> für die Öffentlichkeitzugängigen Verwaltungsteil,den halböffentlichenGesellschafts- <strong>und</strong> Repräsentationsteil<strong>und</strong> die privatenWohnräume des <strong>Botschaft</strong>ers.Über Jahrh<strong>und</strong>erte hinwegbefanden sie sich unter einemDach, erst in neueren Residenzenwird zum größerenSchutz <strong>der</strong> Privatsphäre aufdie Wohnung verzichtet, wiees z.B. die <strong>Botschaft</strong>sbautenin Berlin deutlich machen.<strong>Pingusson</strong> nun musste alledrei Ansprüche noch zueinem stimmigen Gesamtgefügevereinen. <strong>Pingusson</strong>zur Seite gestellt wurden diebeiden deutschen ArchitektenBernhard Schultheis <strong>und</strong> HansBert <strong>Bau</strong>r, die die örtliche<strong>Bau</strong>leitung übernahmen.Nach mehreren Vorentwürfenentstand <strong>der</strong> Realisierungsplan1951 mit <strong>der</strong> charakteristischenfunktionalen <strong>und</strong> formalenTrennung von Residenz imFlachbau <strong>und</strong> Verwaltungsbauim Hochhaus. In <strong>der</strong> <strong>Bau</strong>beschreibungvom 21. Januar1951 glie<strong>der</strong>n die Architektendie <strong>Botschaft</strong> in zwei Blöcke:die eigentliche <strong>Botschaft</strong>, zu<strong>der</strong> sie die Repräsentations<strong>und</strong>Büroräume des <strong>Botschaft</strong>ers<strong>und</strong> die dazugehörendenAnsicht von Süden mit Eingangzum Verwaltungsblock12

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!