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Georges-Henri Pingusson und der Bau der Französischen Botschaft ...

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Le Corbusier, Ideenskizze fürNemours, 1934. Mehrere innerhalbausgedehnter Grünanlagen verstreutliegende „Unités d‘Habitation“ bildeneinen Stadtteil o<strong>der</strong> eine Stadt.Le Corbusier, Studie für den Stadtbau -plan von São Paulo, Brasilien, 1929Die Geste des in die Stadt schneidendenAchsenkreuzes, das keine Rücksicht aufvorhandene Gegebenheiten nimmt,taucht auch in <strong>Pingusson</strong>s Verkehrsplanungfür Saarbrücken auf.Die vertikale GartenstadtLe Corbusiers: ein Konzeptfür Saarbrücken?In Saarbrücken hingegenwaren die Wohnbauvorschläge<strong>Pingusson</strong>s praktisch chancenlos.Heute stellt sich die Frage,warum die nur wenige Jahrespäter in den 1960er <strong>und</strong>1970er Jahren auf SaarbrückensHügeln realisiertenzahlreichen Wohnhochhäusereher akzeptiert wurden alsdas französische Konzept <strong>der</strong>„Unité d’Habitation“, das<strong>Pingusson</strong> nach Saarbrückenimportieren wollte. Le Corbusiernannte es auch „vertikaleGartenstadt“. In Marseilleist die „Wohneinheit“ sokonzipiert: 165 m lang, 24 mtief, 56 m hoch, sie bestehtjeweils aus mehrgeschossigen,gestapelten Wohnungstypen,insgesamt 336 <strong>und</strong> einerFülle von sozialen Einrichtungen.„Der Zugang zu denAppartements erfolgt durchfünf übereinan<strong>der</strong> liegende‚innere‘ Straßen (Flure). Inhalber Höhe des Gebäudesbefindet sich die „Straße“ mitden Lebensmittelgeschäften,mit Zubringerdiensten in dieWohnungen. Ein Restaurant<strong>und</strong> ein Tea Room dienen <strong>der</strong>Verpflegung. Ferner sind vorhanden:Wäscherei... Drogerie,Friseur, Post, ... Buchladen,Apotheke. An <strong>der</strong> gleicheninneren Straße liegen dieHotelzimmer für die Gäste. Imobersten, dem 17. Stockwerk,sind Krippe <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>garteneingerichtet, die mit einer fürKin<strong>der</strong> reservierten Dachterrassemit Schwimmbassinverb<strong>und</strong>en sind. Auf demDachgarten befinden sichAussichtsturm, Sonnenbad,Turnhalle...“. 23 „Jede Wohnungist zwei Stockwerkehoch <strong>und</strong> hat einen ‚Ziergarten‘,ein Zimmer ohne Außenwände,das auf gleicher Höhemit dem Wohnraum liegt.“ 24Le Corbusier hat viele Jahre,unter Hinzuziehung zahlreicherExperten, gearbeitet<strong>und</strong> experimentiert. Die „citéradieuse“ wie das Wohnbauprojektauch genannt wurde,ist aus Sicht <strong>der</strong> meistenArchitektur-Historiker Le Corbusiersberühmtester Beitragzur mo<strong>der</strong>nen Architektur.Dass es seiner Zeit voraus war,hat Le Corbusier anfangs inMarseille <strong>und</strong> später auchin an<strong>der</strong>en Orten (Berlin) zuspüren bekommen <strong>und</strong> ingleicher Weise <strong>Pingusson</strong> inSaarbrücken. Die Bevölkerung<strong>und</strong> die örtlichen Planer inSaarbrücken jedenfalls lehnteneine Hochhausbebauungstrikt ab. 25An einem an<strong>der</strong>en Ort hattendie beiden Architekten nurwenig später mehr Fortune.Unweit von Saarbrücken,in <strong>der</strong> Stadt Briey-en-Forêterstellte <strong>Pingusson</strong> 1952, kurznach seinem Fortgang aus42

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