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Georges-Henri Pingusson und der Bau der Französischen Botschaft ...

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Einzig ein großes quadratischesFenster mit weit auskragendenGewänden beherrschtdie weiß verputzte Wand.Als ein ebenfalls klassischesArchitekturelement präsentiertsich die Anlage eines„Ehrenhofs“, dessen Fassaden<strong>der</strong> jeweiligen Funktionentsprechend geglie<strong>der</strong>t sind.Die Sockelzone des westlichenFlügels schmückt ein Sgraffitovon Otto Lackenmacher <strong>und</strong>Peter Guggenbühler, darübersind in zwei Etagen dreiteiligeFensterelemente aneinan<strong>der</strong>gereiht<strong>und</strong> werden wie imVerwaltungstrakt von einemrahmenden Band zusammengefasst.Auf <strong>der</strong> großenWandfläche des gegenüberliegendenFlügels wie<strong>der</strong>holtsich das bekannte Motiv <strong>der</strong>perforierenden R<strong>und</strong>fenster.Die Hauptrolle jedoch spieltdie transparente Fassade desCorps-de-Logis. SchlankeStützen führen hoch hinauf biszu einem schmalen horizontalenWandstreifen unter demauskragenden Dachgebälk<strong>und</strong> geben den Teilungsrhythmus<strong>der</strong> Glaswand vor. Alsmo<strong>der</strong>ne Interpretation einerKolossalordnung, erinnert seian die Louvre-Kolonnaden vonPerrault, symbolisiert sie diepolitische Bedeutung einer <strong>Botschaft</strong>,die Kultur <strong>und</strong> Machtdes Heimatlandes nicht mehrdemonstrativ, dennoch aberverschleiert zur Schau stellt.Der Besucher betrat die <strong>Botschaft</strong>durch den Eingang in<strong>der</strong> Mitte des Corps-de-Logis,einen fragilen Windfangaus Glas, über den ein weitauskragendes, schützendesDach zu schweben scheint,das tatsächlich jedoch vonzwei Säulen, hier allerdingsohne Basis <strong>und</strong> Kapitell, getragenwird <strong>und</strong> als zeitgemäßeVariante eines Eingangstoresangesehen werden kann.Die transparente Übergangszonevon außen nachinnen führt in eine elegantezweigeschossige Vorhalle,die die gesamte Länge desCorps-de-Logis einnimmt,<strong>und</strong> stößt im Eingangsgeschosszunächst auf einegeschlossene, mit Marmorverkleidete Wand – dahinterverbergen sich Gar<strong>der</strong>oben<strong>und</strong> Toilettenräume. Diesedient gleichzeitig als hohermassiver, durch Lisenengeglie<strong>der</strong>ter Sockel, überdenen sich eine Säulenreihemit dazwischen geschobenemGelän<strong>der</strong> erhebt. Siebegrenzen die „Ehrengalerie“im Obergeschoss, das auf <strong>der</strong>Ebene des Gartens liegt, <strong>und</strong>öffnen <strong>und</strong> schließen dieseEmpfangszone. Dem engenRaster <strong>der</strong> Stützen in <strong>der</strong>transparenten Außenwand<strong>der</strong> Vorhalle antworten weitauseinan<strong>der</strong> stehende Säulenals gefühlter, jedoch keineswegstrennen<strong>der</strong>, da durchlässigerAbschluss. In dieseüber zwei Ebenen fließendeRaumteiler <strong>und</strong> Wandgestaltungvon Boris Kleint im Casino22

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