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Mit dem „Explorer“ Cornwall erkunden - Hadler Kurier

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10 HADLER KURIER Lokal & Aktuell<br />

15. 08. 2012<br />

Bülkau<br />

Ferienpass-Aktion beim DRK<br />

Der DRK-Ortsverein Bülkau<br />

beteiligt sich jedes Jahr an<br />

der Ferienpassaktion in der<br />

Gemeinde, und sorgt mit<br />

seinem Beitrag, dass bei den<br />

Kindern keine Langeweile in<br />

den Sommerferien entsteht.<br />

In diesem Jahr wurden Kinder<br />

im Alter von sieben bis<br />

zwölf Jahren an die Unterrichtung<br />

an die „Erste Hilfe“<br />

herangeführt.<br />

Unter <strong>dem</strong> Motto „Kinder<br />

helfen Kinder“ sorgten Joachim<br />

Schlemmer von der<br />

Bereitschaft Nordleda und<br />

Bernd von Holten mit Linda<br />

Griemsmann vom DRK Steinau<br />

für eine Realistisch-Unfall-Darstellung<br />

(RUD). Sie<br />

erklärten, wie die Rettungsleitstelle<br />

zu erreichen ist (die<br />

Notrufnummer 112, die jeder<br />

auswendig lernen sollte),<br />

welche grundsätzlichen<br />

<strong>Mit</strong>teilungen erforderlich<br />

sind. Dabei können kleinere<br />

Verletzungen durchaus von<br />

Erwachsenen und Kindern<br />

schon im Vorwege „verarztet“<br />

werden. Um solch eine<br />

Verletzung zu <strong>dem</strong>onstrieren,<br />

wurden mehrere Kinder<br />

entsprechen geschminkt. Einige<br />

hatten Nasenbluten,<br />

Großenwörden<br />

Ermittlung zur Brandstiftung<br />

Wie berichtet brannte am 2.<br />

August ein Reetdachhaus in<br />

Großenwörden, Dorfstraße<br />

(am Ostedeich), bis auf die<br />

Grundmauern nieder. Die Ermittler<br />

der Polizei Stade haben<br />

eindeutig festgestellt,<br />

dass das Feuer nicht durch<br />

technischen Defekt, sondern<br />

durch Brandstiftung ent-<br />

das schnell gestillt werden<br />

sollte, andere mussten Armbrüche<br />

über sich ergehen<br />

lassen, und wieder andere<br />

hatten große Schnittwunden<br />

an der Hand oder am Bein.<br />

Fach- und kindgerecht wurde<br />

dann gezeigt wie Verbände<br />

angelegt werden, und<br />

Platzwunden gesäubert und<br />

gestillt werden. Wie man<br />

eine Person vor Kälte schützen<br />

kann, wurde ebenfalls<br />

<strong>dem</strong>onstriert. Dazu wurde<br />

ein Kind in eine goldfarbene<br />

Rettungsdecke eingewickelt.<br />

Die anwesenden Kinder hatten<br />

spielerisch viel gelernt<br />

und wissen nun, wie man<br />

sich im Notfall verhalten<br />

soll.<br />

Dass die Betreuung durch<br />

Gisela Brase, Erika Heins,<br />

Kerstin Woltmann, Inge<br />

Gerdts, Andrea Eckhoff und<br />

Maren Gorski noch für eine<br />

kleine Kaffeetafel mit Kuchen<br />

und leckeren Waffeln<br />

am Stil neben Süßigkeiten,<br />

Obst und Käsestickern die<br />

Kinderherzen höher schlagen<br />

ließ, wurde von den Erwachsenen<br />

freudig registriert.<br />

ej/Foto: ej<br />

Hemmoor<br />

250 Kinder bei der Poolparty<br />

Kürzlich fand anlässlich der<br />

Neueröffnung des Hemmoorer<br />

Hallenbades Ostewelle<br />

eine große Poolparty statt.<br />

Veranstalter war der Paritätische<br />

unter Leitung von Oliver<br />

Wachtel. Ein großes Programm<br />

stand an diesem<br />

Nachmittag im Hemmoorer<br />

Hallenbad an. So gab es verschiedene<br />

Spiele von der Jugendfeuerwehr<br />

Warstade,<br />

vom Angelsportverein Hemmoor,<br />

vom Paritätischen<br />

und von der evangelischen<br />

Jugend. Angeboten wurden<br />

Wasserspiele, Beatchvolleyball,<br />

Angelspiel und man<br />

konnte über einen Spann-<br />

gurt über das Schwimmbecken<br />

balancieren. Dazu gab<br />

es Discomusik. Der Paritätische<br />

hatte dafür gesorgt, das<br />

es reichlich Süßigkeiten und<br />

Getränke gab, die im Eintrittspreis<br />

mit enthalten waren.<br />

Der Hemmoorer Angelsportverein<br />

grillte Bratwurst.<br />

Die DRK Bereitschaft Hemmoor<br />

hatte für diese Veranstaltung<br />

den Sanitätsdienst<br />

und die Überwachung im<br />

Außenbereich des Badesees<br />

übernommen. Alle waren<br />

sich hinterher einig, dass<br />

2013 auch wieder eine Poolparty<br />

geben soll.<br />

hk/ts<br />

standen ist. Die Ermittlungen<br />

laufen. Die Polizei bittet<br />

Zeugen, die am Donnerstag,<br />

2. August, gegen 3.45 Uhr in<br />

Brandortnähe Personen oder<br />

Fahrzeuge gesehen haben,<br />

sich unter der Telefonnummer<br />

(0 41 41) 10 22 15 zu<br />

melden.<br />

hk/ts<br />

Sandbostel Ein Ort mit einer wechselvollen Geschichte / Fortsetzung von Seite 1<br />

Lager Stalag XBSandbostel<br />

Eines wird beim Besuch und<br />

bei der Führung durch das<br />

ehemalige Kriegsgefangenenlager<br />

Sandbostel schnell<br />

klar: Kein Krieg kommt über<br />

Nacht. Es bedarf einer oft<br />

langjährigen Vorbereitung<br />

und Planung. Und so wurde<br />

auch die Inhaftierung der<br />

Kriegsgefangenen in Sandbostel<br />

schon im Jahr 1937<br />

vorbereitet.<br />

Das Stalag XBwar mit einer<br />

Fläche von 35 Hektar eines<br />

der größten Kriegsgefangenenlager<br />

der Wehrmacht.<br />

In „Spitzenzeiten“ waren hier<br />

mehr als 40 000 Menschen<br />

inhaftiert bei einer „Nennkapazität“<br />

von 12 000 Plätzen.<br />

Das entspricht in etwa der<br />

Einwohnerzahl Cuxhavens,<br />

nur dass die Einwohner dort<br />

heutzutage das mehr als 400fache<br />

an Fläche zur Verfügung<br />

haben. Es herrschten<br />

unvorstellbare hygienische<br />

Zustände, die Versorgung mit<br />

Nahrungsmittel war mehr als<br />

unzureichend. Dazu kam ein<br />

ungeheuerlicher Gestank. Die<br />

Gefangenen hausten mit 40<br />

Personen in einem Raum, in<br />

drei Etagen übereinander und<br />

zu fünft nebeneinander auf<br />

schmalen Holzplanken. Viele<br />

mussten auf <strong>dem</strong> nackten<br />

Fußboden schlafen, Decken<br />

oder Strohsäcke als Unterlage<br />

gab es nur wenige. Besonders<br />

schlimm wurde die Situation<br />

im Winter 1942/43, als ein<br />

akuter Brennstoffmangel einsetzte<br />

und viele Baracken<br />

nicht mehr beheizt werden<br />

konnten. Kein Wunder, dass<br />

viele Menschen einfach erfroren<br />

und an Unterernährung<br />

starben. Insgesamt gehen die<br />

Historiker von bis zu 50 000<br />

Toten in Sandbostel aus, abschließend<br />

geklärt werden<br />

konnte die Zahl bis heute<br />

nicht.<br />

Besonders schlimm wurde<br />

die Situation, als kurz vor<br />

Kriegsende das Stalag XB<br />

etwa 10 000 Häftlinge aus<br />

<strong>dem</strong> Konzentrationslager<br />

Neuengamme bei Hamburg<br />

aufnehmen musste. Für Tausende<br />

geschwächter Häftlinge<br />

war dieser aberwitzige<br />

Transport quer durch Norddeutschland<br />

der Weg in den<br />

Tod. Sie starben an Hunger,<br />

Erschöpfung und Krankheit,<br />

entweder auf <strong>dem</strong> Transport<br />

oder kurz nach der Ankunft in<br />

Sandbostel. Selbst nach der<br />

Befreiung des Lagers durch<br />

britische Truppen am 29. April<br />

1945 starben noch unzählige<br />

Insassen an den katastrophalen<br />

Bedingungen ihrer Haft.<br />

Die Geschichte des Lagers<br />

war nach seiner Befreiung<br />

noch lange nicht zu Ende. Bis<br />

1948 wurden einige tausend<br />

SS-Führer und Nazi-Funktionäre<br />

dort interniert und warteten<br />

auf ihren Prozess. Das<br />

Lager wurde schließlich vom<br />

Niedersächsischen Justizministerium<br />

übernommen und<br />

bis 1952 als Justizvollzugsanstalt<br />

weitergeführt. Danach<br />

dienten die noch erhaltenen<br />

Baracken bis 1960 als Durch-<br />

Der Aufbau der Gedenkstätte Sandbostel ist noch lange nicht abgeschlossen. Immer wieder<br />

kommen bei den Recherchen ungeheuerliche Grausamkeiten zutage.<br />

In diesen noch original erhaltenen Baracken aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs waren bis zu<br />

400 Menschen untergebracht bei katastrophalen sanitären Verhältnissen.<br />

Jede Karte an dieser Wand steht für das Schicksal eines Häftlings im Kriegsgefangenenlager<br />

Sandbostel. Fotos: Schult<br />

gangslager für minderjährige<br />

männliche DDR-Flüchtlinge.<br />

Von 1963 bis 1973 unterhielt<br />

die Bundeswehr auf <strong>dem</strong> Gelände<br />

ein Depot, ehe dort<br />

1974 ein Gewerbegebiet eingerichtet<br />

wurde. Ironischerweise<br />

hatte sich dort ein Militariahändler<br />

angesiedelt, der<br />

unter anderem auch mit Uniformen<br />

und Ausrüstungsge-<br />

ständen der einstigen Peiniger<br />

seine Geschäfte betrieb.<br />

Die meisten der heute noch<br />

erhaltenen 23 Baracken stehen<br />

unter Denkmalschutz und<br />

die Stiftung Lager Sandbostel<br />

hat mittlerweile 3,2 Hektar<br />

des Lagergeländes erworben<br />

und kümmert sich um den Erhalt<br />

sowie die geschichtliche<br />

Dokumentation. Es gibt Ko-<br />

Eines der Jugendprojekte: <strong>Mit</strong> diesen Tontafeln wird einigen der<br />

unzähligen Opfer eine Identität gegeben.<br />

operationen mit etwa 50<br />

Schulen im Umkreis. Es finden<br />

Jugendcamps statt. Junge<br />

Menschen stellen dabei die<br />

wichtigen, aber unbequemen<br />

Fragen, die Generationen vor<br />

ihnen nicht zu stellen bereit<br />

waren. So kommt nach und<br />

nach das ganze Ausmaß des<br />

Grauens im Lager Sandbostel,<br />

aber auch die Situation der<br />

Zwangsarbeiter in den über<br />

1000 Außenlagern zu Tage.<br />

Geöffnet ist die Gedenkstätte<br />

von Mai bis Oktober<br />

montags bis freitags von 10<br />

bis 16 Uhr sowie sonn- und<br />

feiertags von 13 bis 18 Uhr.<br />

Auf vorherige Anmeldung<br />

werden Führungen angeboten.<br />

Weitere Informationen<br />

gibt es im Internet unter:<br />

www.stiftung-lager-sandbostel.de<br />

sowie zum Nachlesen<br />

in <strong>dem</strong> Buch „Stalag XB<br />

Sandbostel“ ISBN: 978-3-<br />

926958-65-5 in der vierten<br />

ergänzten Auflage von 2010.<br />

Thomas Schult

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