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Mit dem „Explorer“ Cornwall erkunden - Hadler Kurier

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26 KURIER Stadt & Land<br />

15. 08. 2012<br />

Wanna Moorleichen haben eine Geschichte zu erzählen<br />

Aussteigen zum Gruseln. Die Moorleichen haben Schauriges zu<br />

erzählen. Fotos: Tonn<br />

„Dahinten wird’s hell“,<br />

scheint der Standardsatz<br />

dieses Sommers zu sein.<br />

Wolkenberge türmen sich<br />

auf, werfen Schatten auf<br />

das düsterschwere Ahlenmoor.<br />

Wo kann man mehr<br />

über Moorleichen erfahren<br />

als hier? „Huch, sind Sie die<br />

Moorleiche?“, fragt eine Besucherin<br />

entsetzt beim Anblick<br />

des als Moorleiche geschminkten<br />

ehemaligen<br />

Lehrers und Moorleichenexperten<br />

Arndt-Peter Greiser<br />

aus Bad Bederkesa.<br />

Er kennt wie kein anderer<br />

die Tücken des Moores und<br />

seine dunklen Geheimnisse.<br />

Also nix wie rauf auf die<br />

Moorbahn und raus in das alles<br />

verschlingende Element<br />

mit einer Kulisse, die idealer<br />

nicht sein könnte, um Moorleichen<br />

ihre Geschichten erzählen<br />

zu lassen. Kaum eine<br />

Akte aus der Gerichtsmedizin<br />

könnte grausamer sein. Die<br />

Themenfahrt greift die Faszination<br />

auf, die Moorleichen<br />

seit je her umweht: Wie sind<br />

die Menschen ins Moor geraten?<br />

Ist da einer im Nebel<br />

vom Wege abgekommen und<br />

für immer versunken? Handelt<br />

es sich um ein Gewaltverbrechen<br />

oder eine rituelle<br />

Tötung? Bis auf das Skelett<br />

aufgelöste Menschen kennt<br />

man nur aus Horrorfilmen. Im<br />

Moor kann man auf sie stoßen.<br />

Ebenso wie auf mumifizierte<br />

Leichen oder Leichenteile,<br />

die beim Torfabbau von<br />

schwerem Gerät abgetrennt<br />

wurden. „Durch den Sauerstoffmangel<br />

im Moor bleibt<br />

die Leiche intakt. Kein Tier,<br />

Am 25. und 26. August lädt<br />

der Förderverein Bücherei<br />

Freiburg zum achten großen<br />

Bücherflohmarkt in den<br />

Kornspeicher ein.<br />

Der Bücherflohmarkt mit<br />

tausenden von Romanen,<br />

Krimis, Urlaubsschmökern,<br />

Klassikern der Literatur, Biografien,<br />

Bildbänden, Ratge-<br />

kein Bakterium frisst mehr an<br />

ihnen herum“, erfahren wir<br />

von Arndt-Peter Greiser. Haare<br />

und Kleidung werden konserviert.<br />

Manchmal lässt sich<br />

der Mageninhalt noch untersuchen,<br />

um Rückschlüsse auf<br />

die Ernährung der Moormumien<br />

zu ziehen.<br />

„Der Lindow Mann“ wurde<br />

1983 in einem englischen<br />

Moor von Torfstechern zutage<br />

gefördert. Etwa 2000 Jahre<br />

alt und aus besseren Kreisen,<br />

was sich aus den gepflegten<br />

Fingernägeln schließen lässt.<br />

Nach zwei Axtschlägen auf<br />

den Hinterkopf wurde er<br />

stranguliert, die Kehle aufgeschlitzt<br />

und der Arme mit<br />

<strong>dem</strong> Gesicht voran ins Moor<br />

geworfen. Ob Hinrichtung<br />

oder Menschenopfer, weiß<br />

heute keiner mehr. Erst der<br />

Körper, ein halbes Jahr später<br />

der Kopf - „Der Mann von<br />

Dätgen“ aus <strong>dem</strong> vierten bis<br />

fünften Jahrhundert gelangte<br />

1959 in der Nähe von Schleswig<br />

ans Tageslicht. Kopf und<br />

Körper waren getrennt voneinander<br />

mit Birkenstöcken im<br />

Boden festgesteckt, die Geschlechtsteile<br />

entfernt, der<br />

Körper nackt. Die Pflanzenfasern<br />

der Kleidung waren über<br />

die Jahre verrottet. Todesursache<br />

nach langen Quälereien:<br />

ein Herzstich - und der<br />

Verlust des Kopfes. Durch das<br />

Verstreuen der Teile sollte<br />

eine Wiederkehr des Toten ins<br />

Leben verhindert werden.<br />

Möglicherweise wurde der<br />

Mann für ein Vergehen wie<br />

Ehebruch oder Mord bestraft<br />

und anschließend den Göttern<br />

geopfert, deren Wohnort<br />

man im jeweiligen Gewässer<br />

berliteratur und gesammelten<br />

„SPIEGEL“-Ausgaben und<br />

und, und… wird in diesem<br />

Jahr erstmals an zwei Tagen<br />

jeweils von 10 bis 17 im<br />

Kornspeicher stattfinden. An<br />

beiden Tagen wird wieder<br />

das „Speichercafe“ Kaffee<br />

und selbst gebackenen Kuchen<br />

anbieten. Der Erlös aus<br />

Gruseln ausdrücklich erlaubt! Arndt-Peter Greiser aus Bad Bederkesa<br />

weiß alles über Moorleichen.<br />

Geheimnisvolle Leichen im Moor<br />

vermutete. Auch das Ahlenmoor<br />

war in Urzeiten ein rituell<br />

bedeutsamer Ort, erfahren<br />

wir. Moorleichen inklusive.<br />

„Der Tollund-Mann“ wurde<br />

1950 in Dänemark gefunden<br />

und lebte um 350 v. Chr. Der<br />

wie schlafend wirkende Mann<br />

wurde erhängt, noch immer<br />

trägt er einen Strick um den<br />

Hals. Außergewöhnlich gut<br />

ist der Zustand. Sogar die<br />

Bartstoppeln sind noch zu erkennen.<br />

Seine Kleidung wurde<br />

durch das saure Milieu im<br />

Moor vollkommen zersetzt.<br />

Letzte Mahlzeit: eine Grütze<br />

aus dreißig verschiedenen<br />

Pflanzensamen. Man vermutet,<br />

dass er umgebracht wurde,<br />

weil er sich widernatürlich<br />

verhalten hatte.<br />

Moorleichen werden<br />

zum Leben erweckt<br />

„Der Junge von Kayhausen“<br />

wurde 1922 von einem Torfstecher<br />

nahe Bad Zwischenahn<br />

entdeckt. „Ich bin sieben<br />

Jahre alt, kann nicht richtig<br />

gehen und hinke sehr stark“,<br />

lässt ihn sein Protagonist reden.<br />

Höchst bizarr ist die<br />

komplizierte Fesselung.<br />

Wahrscheinlich ein tödlicher<br />

Fall von Kindesmissbrauch.<br />

Der mit drei Stichen in den<br />

Hals zu Tode gebrachte Junge<br />

wurde vor etwa 2400 Jahren<br />

im Moor versenkt. Fest steht:<br />

der stark Körperbehinderte<br />

wurde ermordet. Letzte Mahlzeit:<br />

ein Apfel. Die 16-jährige<br />

„Moora“, wahrscheinlich eine<br />

Sklavin, wurde im Jahre 2000<br />

aus <strong>dem</strong> Uchter Moor gegraben.<br />

„Die Torfabbaumaschine<br />

hat mich stark zerteilt“, lässt<br />

<strong>dem</strong> Bücherverkauf dient der<br />

Anschaffung neuer Bücher<br />

und der Förderung von Lesungen.<br />

Die Hälfte der Einnahmen<br />

aus <strong>dem</strong> Cafe geht traditionsgemäß<br />

an den Historischen<br />

Kornspeicher für die<br />

weitere Sanierung des denkmalgeschützten<br />

Gebäudes.<br />

sie den Erzähler zu Wort kommen.<br />

Unfall, Bestattung oder<br />

Mord? Fest steht: die Teenager-Moorleiche<br />

hat in ihrem<br />

kurzen Leben vermutlich viel<br />

gelitten. Schläge, Spuren von<br />

Mangelernährung und eine<br />

verformte Wirbelsäule deuten<br />

auf ein hartes Leben vor etwa<br />

2650 Jahren hin. „Rosalinde“<br />

wurde 1957 in einem Hochmoor<br />

bei Peiting in einer<br />

Holzkiste entdeckt. Angetan<br />

mit roten Lederstiefeln, fand<br />

sie im 13. Jahrhundert ihren<br />

Tod im Moor. War sie eine<br />

Hexe, eine Selbstmörderin<br />

oder eine bei der Geburt Verstorbene?<br />

Die 1,52 Meter große<br />

Frau hatte einen Überbiss<br />

von zwei bis drei Zentimetern<br />

und bereits einige Zähne verloren.<br />

Ihre Hauptnahrung bestand<br />

aus Getreidebrei. Vielleicht<br />

hat die Angst vor „Wiedergängern“,<br />

wie es im Zustand<br />

der Unreinheit verstorbene<br />

Wöchnerinnen im damaligen<br />

Volksglauben waren,<br />

die Hinterbliebenen veranlasst,<br />

sie im Moor zu versenken.<br />

Falls sie als Untote umhergehen<br />

sollte, hatte man<br />

ihr extra angefertigte Stiefel<br />

mit ins Grab gegeben. Auf der<br />

zweistündigen Moorfahrt<br />

werden die Moorleichen<br />

förmlich zum Leben erweckt.<br />

In der Ich-Form erfahren die<br />

Besucher vom Erzähler interessante<br />

und gruselige Details<br />

aus <strong>dem</strong> Leben und Sterben<br />

der Moormumien. Spannender<br />

kann Geschichte nicht<br />

sein. jt<br />

Wer sich gruseln möchte -<br />

Buchungen und weitere Informationen<br />

unter www.ahlenmoor.de<br />

Wer sich als Hilfskraft zur<br />

Verfügung stellen, oder mit<br />

einer Kuchen- oder Bücherspende<br />

zum Gelingen beitragen<br />

möchte, darf sich bei der<br />

1. Vorsitzenden des Büchereivereines,<br />

Ilse Bruns, unter<br />

der Rufnummer<br />

(0 47 79) 83 03 melden.<br />

hk/ts<br />

Cuxhaven<br />

Katzenhilfe braucht<br />

dringend Unterstützung<br />

Das Jahr hatte so verheißungsvoll<br />

für die Katzenhilfe<br />

Cuxhaven e.V. begonnen: Auf<br />

der Hauptversammlung im<br />

April konnte durch die Wahl<br />

eines neuen Vorstands unter<br />

der alten und neuen Vorsitzenden<br />

Kristina Schnäckel der<br />

Fortbestand des Tierschutzvereins<br />

gesichert werden.<br />

<strong>Mit</strong> Zuversicht und großem<br />

Engagement wurde die Tierschutzarbeit<br />

fortgesetzt.<br />

Doch nun haben offensichtlich<br />

die Auswirkungen von Finanz-<br />

und Eurokrise auch die<br />

Tierschützer in Cuxhaven eingeholt.<br />

Das so dringend benötigte<br />

Geld für die Tierschutzarbeit<br />

wird weniger, denn die<br />

Spendenbereitschaft lässt<br />

nach; aber die Zahl der Hilfe<br />

suchenden Katzen steigt,<br />

denn die Menschen haben offensichtlich<br />

immer weniger<br />

Skrupel, unerwünschte Katzen<br />

einfach auszusetzen.<br />

Zahl der ausgesetzten<br />

Katzen steigt<br />

Auf der Internetseite<br />

www.katzenhilfe-cuxhaven.de<br />

ist seit einigen Tagen<br />

Folgendes zu lesen: „In eigener<br />

Sache: Wir benötigen<br />

dringend Ihre Hilfe! Trotz ehrenamtlicher,<br />

heißt unbezahlter<br />

Arbeit übersteigen die<br />

„normalen“ Tierarztkosten,<br />

die tägliche Fütterung von<br />

etwa 35 Katzen an fünf Cuxhavener<br />

Futterstellen und die<br />

Kosten für die Aufnahme von<br />

immer mehr ausgesetzten<br />

Katzenbabys (die teure Aufzuchtsmilch<br />

und meist intensive<br />

tierärztliche Hilfe benötigen),<br />

unsere finanziellen<br />

Möglichkeiten! Die Spenden<br />

werden weniger und die <strong>Mit</strong>gliedsbeiträge<br />

- wir haben zur<br />

Zeit 110 <strong>Mit</strong>glieder - waren<br />

schon im Frühjahr durch die<br />

Kastration vieler zugelaufener<br />

wild lebender Katzen und<br />

Kater aufgebraucht!“ Unterstützen<br />

Sie die Katzenhilfe<br />

daher zum Beispiel durch eine<br />

Spende auf unser Spendenkonto-Nummer<br />

133 207 bei<br />

der Stadtsparkasse Cuxhaven,<br />

BLZ 241 500 01.<br />

Und wirklich jeder noch so<br />

kleine Spendenbetrag hilft.<br />

Jeder Euro ist herzlich willkommen<br />

und wird sehr gebraucht.<br />

(Ab einem Spendenbetrag<br />

von 20 Euro erhalten<br />

Sie am Ende des Jahres eine<br />

Spendenbescheinigung.) Oder<br />

möchten Sie lieber direkt helfen,<br />

in<strong>dem</strong> Sie Katzenfutter<br />

spenden? Jede Dose oder jede<br />

Packung Trockenfutter hilft!<br />

Vielleicht mag Ihre eigene<br />

Katze gerade heute das von<br />

Ihnen gekaufte Futter nicht?<br />

(Kennt ja jeder Katzenbesitzer<br />

von seinen verwöhnten<br />

Schleckermäulchen.). Dann<br />

geben Sie das Futter direkt<br />

bei der Katzenhilfe in der<br />

Heinrichstraße 8 in Cuxhaven<br />

ab oder rufen Sie uns an, Telefon<br />

(0 47 21) 69 09 860.<br />

Wir holen das Futter gerne bei<br />

Ihnen ab. Unsere Schützlinge<br />

an den Futterstellen freuen<br />

sich über jede Sorte Katzenfutter.<br />

Ihre Futterspende wird<br />

direkt zu den Futterstellen<br />

bzw. zu den Betreuern unserer<br />

Futterstellen gebracht. So<br />

helfen Sie direkt vor Ort.“<br />

Weitere Einzelheiten finden<br />

Sie auf www.katzenhilfecuxhaven.de.<br />

ck/ts<br />

Freiburg Otterndorf<br />

Großer Flohmarkt und Bücherflohmarkt in Freiburg „Flussfahrt mit Huhn“<br />

Der Arbeitskreis Jugend der<br />

Samtgemeinde Land Hadeln<br />

zeigt im Rahmen der Ferienpassaktion<br />

am kommenden<br />

Donnerstag, 16. August, in<br />

der Otterndorfer Stadtscheune,<br />

Sackstraße 4, den<br />

Film „Flussfahrt mit Huhn“.<br />

Der 98-minütige Kinderfilm<br />

beginnt um 17 Uhr. Es han-<br />

delt sich um eine deutsche<br />

Filmkomödie aus <strong>dem</strong> Jahr<br />

1984. Es ist ein Film der<br />

Spaß macht, voller Spannung<br />

und Fantasie. Der Film<br />

wurde mit <strong>dem</strong> Deutschen<br />

Jugendvideopreis 1986 ausgezeichnet<br />

und ist freigegeben<br />

ab sechs Jahren. Der<br />

Eintritt ist frei. ck/ts

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