DIE BRIEFFORM IM 18. JAHRHUNDERT - DEA - Debreceni Egyetem
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Goethe gegenüber finde ich bei Christiane eine Menge von verschiedenen Variationen<br />
auf Unterschriften: C.V., Christiane, Christiane V., V., Christiana.<br />
„Leb wohl, Du Süβer. Deine Dich ewig liebende Christel.“ 34<br />
Wie sie ihren Brief unterschreibt, hängt es nicht von dem Inhalt des Briefes oder von<br />
ihrer Laune. Nur eine Unterschrift hat ihren Grund. Nach dem 19. Oktober 1806 sind<br />
fast alle ihrer Briefe als C.v.G. oder C.v.Goethe unterschrieben. Dieses Datum ist der<br />
Tag ihrer Hochzeit. Dass Goethe sie als seine Frau anerkannt hat, bedeutet das für sie<br />
sehr viel.<br />
4.3. Themen der Briefe<br />
Was ist aber das Thema dieser Briefe? Was halten sie für wichtig, dem anderen<br />
mitzuteilen? Während ich es erzähle, muss ich auch in ihr Leben einen Einblick<br />
gewähren. Ohne diese Kenntnisse wäre nämlich die reine Aufzählung der<br />
Inhaltsangaben sinnlos. Ich will die einzelnen Briefen kommentieren, um für die Leser<br />
es klar zu sein, was und warum so sie schreiben. Neben der Beantwortung der Fragen<br />
auf den Inhalt möchte ich also in diesem Kapitel auch auf die Länge und die Häufigkeit<br />
der Briefe kommen, und wo es nötig ist, Szenen aus ihren Leben zu behandeln.<br />
Worüber schreiben Goethe und Christiane aneinander? Denn Goethe ist ein<br />
berühmter Dichter, darf man sich trotzdem nicht einbilden, dass es sich in seinen<br />
Briefen von der Literatur, Poetik handelt, oder diese Briefe etwas<br />
wissenschaftliches in sich tragen. Im Gegenteil! Man darf keine Angst haben, sie in<br />
die Hand zu nehmen und zu lesen. Dann kann man merken, dass diese Briefe so einfach<br />
und leichtverständlich sind, als ob sie von einem anderen Liebespaar geschrieben<br />
wurden. Diese Briefe sind doch die von Goethe und Christiane, die Liebe macht<br />
nämlich keinen Unterschied unter den Menschen, sie betrachtet keine Herkunft und<br />
kein Vermögen. Das Gefühl und die Sprache der Liebe bedeuten überall und<br />
für jeden das gleiche. Obwohl diese Sprache während der Zeit bestimmt viele<br />
Verwandlungen erlebt, neue Ausdrücke in Mode kommen, andere aussterben, ist eines<br />
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34 Gräf, Hans Gerhard: Goethes Ehe in Briefen. Insel Verlag 1956. S. 14.<br />
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